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Archiv "Keine chronische Nierenschädigung durch niedrige Cadmiumbelastung" (17.03.2000)

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Die beiden Zuschriften bestäti- gen, dass in der Praxis die Zusam- menarbeit zwischen Hausarzt/Inter- nisten/Diabetologen und Augenarzt an vielen Stellen zu verbessern ist.

Ein Anstoß in diese Richtung war Ziel des Artikels. Es hilft kein Jam- mern über die Unzulänglichkeiten der jeweils anderen Seite. Wir soll- ten versuchen, miteinander ver- mehrt ins Gespräch zu kommen und dann zusammen die Situation zu ver- bessern. Dazu tragen neben den im Artikel genannten Aspekten sicher- lich auch interdisziplinäre Fortbil- dungen oder Qualitätszirkel bei, die nach Informationen des Berufs- verbandes der Augenärzte aber lei- der häufig an mangelndem Interesse der Hausärzte scheitern. Weitere po- sitive Initiativen sind zum Beispiel die Aktivitäten der Initiativgruppe

„Früherkennung von diabetischen Augenerkrankungen“ und der AG

„Diabetes und Auge“ der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, in denen Diabetologen und Augenärzte in- tensiv zusammenarbeiten und die Leitlinien zur diabetischen Retino- pathie der Deutschen Diabetes-Ge- sellschaft und des Berufsverbandes der Augenärzte. Verbesserungsbe- dürftig sind einige Schulungspro- gramme für Diabetiker, in denen die Patienten teilweise nicht und teilwei- se nur in zu geringem Maß auf die diabetische Retinopathie und auf die Notwendigkeit regelmäßiger augen- ärztlicher Kontrollen auch bei Be- schwerdefreiheit hingewiesen wer- den.

Die Kritik von Herrn Dr. Orda an den Zahlen über die geringe Zu- weisungsrate von Diabetikern möch- te ich zurückweisen. Es gibt sicher- lich einige Hausärzte, Internisten und Diabetologen, die regelmäßig alle Diabetiker bei einem Augenarzt vorstellen. Die in dem Artikel ge- nannten Zahlen stammen nicht aus einer Praxis, sondern aus einer Erhe- bung an 19 000 Patienten von 106 re- präsentativen Augenarztpraxen in Deutschland und zeigen eine er- schreckend niedrige Rate an Netz- hautuntersuchungen bei Diabeti- kern und an Überweisungen dazu.

A-712

M E D I Z I N DISKUSSION/FÜR SIE REFERIERT

Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 11, 17. März 2000

Schlusswort

Die in beiden Zuschriften be- mängelten Defizite in der Kommuni- kation können meines Erachtens nicht durch eine obligate Zuweisungs- pflicht des Hausarztes verbessert wer- den, sondern nur durch eine vermehr- te Einsicht in die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit. Obwohl zumindest die mit Tabletten oder Insulin behan- delten Diabetiker zur Medikamen- tenverordnung regelmäßig den Haus- arzt aufsuchen müssen, weisen zu we- nige Hausärzte diese dann auf die Notwendigkeit einer regelmäßigen Augenuntersuchung hin. Die geringe Rate liegt also weniger darin begrün- det, dass die Diabetiker nie zum Hausarzt gehen, als in der Tatsache, dass von einigen Hausärzten zu selten an die Überweisung zum Augenarzt gedacht wird. Außerdem sehen sich gerade die gut informierten deutschen Diabetiker als ihr eigener Gatekeeper im Gesundheitswesen.

Durch Ansehen der wichtigen Daten in einem kurzen Brief des Hausarztes oder dem Diabetespass kann der Augenarzt sich ein Bild über das Ausmaß der Erkrankung und die Diabeteseinstellung ver- schaffen und damit eine „Scheuklap- penmedizin“ vermeiden. Diabetiker, die bei der Frage nach ihrer Einstel- lung angeben, schon länger nicht mehr bei ihrem Hausarzt untersucht

worden zu sein, sollte jeder Augen- arzt an den Hausarzt überweisen.

Die Klage über die niedrige Ho- norierung der Diabetikerbetreuung wird sowohl von Hausärzten als auch von Augenärzten immer wieder zu Recht vorgebracht. Dies darf je- doch nicht dazu führen, dass die ob- ligate Kommunikation vonseiten des Hausarztes (beispielsweise Über- mittlung des HbA1(c)-Wertes) oder des Augenarztes (beispielsweise Be- fundbericht) Mängel aufweist. Hier sind die ärztlichen Berufspolitiker und die Krankenkassen gefordert, beispielsweise in Strukturverträgen oder Modellversuchen für eine Re- gelung und eine angemessene Hono- rierung zu sorgen. Leider waren bis- her fast alle augenärztlichen Be- mühungen um Einbeziehung in Dia- betesvereinbarungen erfolglos. Bis- her sind nur in Südwürttemberg und Hessen die Augenärzte an einer Dia- betesvereinbarung beteiligt.

Die Fluoreszenz-Angiographie ist eine wertvolle Untersuchung bei bestimmten Stadien der diabeti- schen Retinopathie. Da dies nicht Thema des Artikels war, wurde dar- auf nicht eingegangen.

Prof. Dr. med. Bernd Bertram Löhergraben 30

52064 Aachen

Eine Nachuntersuchung von Pati- enten der 1990 publizierten Cadmibel- Studie konnte zeigen, dass die befürch- teten langfristigen Nierenschäden durch eine erhöhte Cadmiumbela- stung aus der Umwelt nicht auftreten.

Zwischen 1985 und 1989 waren 593 Belgier untersucht worden, die in Ge- genden mit hoher Cadmiumexposition lebten und bei denen erhöhte Cadmi- umausscheidungen im Urin nachweis- bar waren. Diese Beobachtung ging auch mit erhöhten Indikatoren für das Vorliegen einer Niereninsuffizienz wie zum Beispiel der renalen Exkretion von Kalzium, b-2-Mikroglobulin, Reti- nol-bindendem Protein und N-Acetyl- b-D-Glukosaminidase einher, sodass

die Entwicklung einer chronischen Niereninsuffizienz zu befürchten war.

Eine jetzt durchgeführte Nachuntersu- chung bei all diesen Studienteilneh- mern ergab einen Rückgang des Se- rumcadmiums und der Urin-Cadmi- um-Exkretion, die Marker für das Vor- liegen einer Niereninsuffizienz waren nicht mehr nachweisbar. acc Hotz P et al.: Renal effects of low-level environmental cadmium exposure: 5-year follow-up of a subcohort from the Cadmi- bel study. Lancet 1999; 354: 1508–

1513.

Prof. Dr. Lison, Industrial Toxicology and Occupational Medicine Unit, Université catholique de Louvain, Clos-Chapelle- aux-Champs 30.54, B-1200, Brüssel, Bel- gien.

Keine chronische Nierenschädigung

durch niedrige Cadmiumbelastung

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