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Archiv "Etappensieg für Greenpeace im Streit um „Gen-Mais“" (31.03.2000)

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A-806 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 13, 31. März 2000

S P E K T R U M

Aus Bund und Ländern

Entwicklungsländer:

Besserer Zugang zu Arzneimitteln gefordert

BONN. Anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages am 24. März hat der Präsident der Internationalen Sektion von Ärzte ohne Grenzen, James Orbinski, die EU- Kommission zu einer Politik aufgefordert, die den Zugang zu unentbehrlichen Medika- menten für Entwicklungslän- der verbessert. In einem offe- nen Brief schreibt Orbinski, Aufgabe der EU-Kommissi- on sei es, eine akzeptable Doppelstrategie zu entwik- keln, die einerseits den ärme- ren Ländern den Zugang zu dringend benötigten Medika- menten ermögliche und an- dererseits Forschung und Ent- wicklung effektiver und ein- facher zu handhabender Me- dikamente fördere.

Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen treten jährlich acht Millionen neue Fälle von Tuberkulose überwiegend in den Entwicklungsländern auf.

Außerdem nehme die Erre- gerresistenz gegenüber Me- dikamenten zu. Es sei drin- gend erforderlich, Forschun- gen im Bereich neuer Impf- stoffe und Medikamente zu betreiben. Das letzte Tuber- kulosemedikament sei vor 30 Jahren entwickelt worden, der letzte Impfstoff 1923.

Ärzte ohne Grenzen zu- folge muss auch die Frage des Schutzes geistigen Eigentums diskutiert werden. Das pa- tentbedingte Marktmonopol führe in vielen Fällen dazu, dass neue unentbehrliche Me- dikamente für die Bevölke- rung in ärmeren Ländern un- erschwinglich seien. EB

Rheuma: Kooperation verbessern

BERLIN. Zur Verbesse- rung der Diagnose und Thera- pie von Rheuma sollen For- scher und Ärzte künftig enger zusammenarbeiten. Wie das Bundesforschungsministeri- um mitteilt, nahm dazu Ende

März in Berlin das „Kompe- tenznetz Rheuma“ seine Ar- beit auf. Es solle den Betroffe- nen die Fortschritte in Mole- kular- und Zellbiologie, Im- munologie und Medikamen- tenentwicklung erschließen, um die Diagnostik zu verbes- sern und neue Behandlungs- methoden rascher in die Pra- xis umzusetzen. Der Bund un- terstützt das Netzwerk, dessen Schwerpunkt die rheumatolo- gische Entzündungsforschung ist, in den nächsten fünf Jah- ren mit 25 Millionen DM.

Nach Angaben der Deutschen Rheuma-Liga leiden vier Mil- lionen Deutsche an rheuma- tischen Erkrankungen. afp Ausland

Etappensieg für Greenpeace im Streit um „Gen-Mais“

LUXEMBURG. Green- peace hat im Kampf gegen die Zulassung von gentech- nisch verändertem Mais ei- nen Etappensieg errungen.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied, dass die EU-Staaten die Verbreitung von gentechnisch veränder- ten Pflanzen im eigenen Land vorübergehend stoppen dür- fen, wenn neue Bedenken auftreten. Die letzte Ent- scheidung liege aber bei der EU-Kommission oder im Streitfall beim EuGH. Mit dem Urteil bekräftigten die Richter den Grundsatz der Vorsorge, der in der Prüfpha- se, aber auch noch nach einer Zulassung gelte. (Az.: C-6/99) Der umstrittene Mais ist so verändert, dass er selbst Pesti- zide produziert und gegen verschiedene andere Pflan- zengifte resistent ist. Das fran- zösische Landwirtschaftsmini- sterium hatte den Anbau 1997 mit Zustimmung der EU- Kommission genehmigt. Mit einer Klage vor französischen Gerichten hatte Greenpeace kritisiert, die Auswirkungen des Mais auf Gesundheit und Umwelt seien nicht ausrei- chend geprüft. Die französi- schen Richter teilten offen- bar die Bedenken und riefen

den EuGH an. afp

NACHRICHTEN/BÜCHER

Public Health

Guter Überblick

Deutsche Gesellschaft für Public Health (Hrsg.): Public- Health-Forschung in Deutsch- land.Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen u. a., 1999, 460 Seiten, 81 Abbildungen, 125 Tabellen, gebunden, 49,80 DM

In diesem Sammelband werden 61 Studien vorgestellt, die zu den 180 Public-Health- Projekten gehören, die in einem eigenen Schwerpunkt im Rahmen des Regierungs- programms „Gesundheitsfor- schung 2000“ gefördert wur- den. Die kurz gehaltenen Darstellungen sind folgen- den Themenschwerpunkten zugeordnet: Epidemiologie und Gesundheitsberichter- stattung, Risikofaktorenfor- schung, Belastungen und Res- sourcen, präventive Maßnah- men, kommunale Gesund-

heitsförderung, Vorsorgungs- forschung und Qualitäts- management, Gesundheitssy- stemforschung und Gesund- heitsökonomie.

Die Beiträge spiegeln die heute bereits erreichte Band- breite der Public-Health-For- schung in Deutschland wi- der, eine erfreuliche Vielfalt angesichts der früher beklag- ten Defizite in diesem Bereich.

Die Beiträge lassen erkennen, dass Public-Health-Forschung eine anwendungsorientierte Disziplin ist, die auf Verän- derungen in der Gesundheits- versorgung ausgerichtet ist.

Das Buch gibt dem an der Disziplin Public Health neu Interessierten einen guten Überblick über Fragestellun- gen und Arbeitsweise dieses Faches und eröffnet dem im Gesundheitswesen Tätigen mitunter Anregungen und Perspektiven für seine Arbeit.

Ingbert Weber, Köln

Psychiatrie

Fundiertes Wissen

Walter Hewer, Wulf Rössler (Hrsg.): Das Notfall Psychiatrie Buch.Urban & Schwarzenberg, München, Wien, Baltimore, 1999, XXII, 627 Seiten, 9 Abbildungen, 147 Tabellen, kartoniert, 98 DM

Dieses umfassende Werk behandelt in 31 Kapiteln alle Aspekte psychiatrischer Not- fälle. Im ersten Hauptab- schnitt werden die Grundla- gen dieses Spezialgebietes ab- gehandelt, wie der geeignete Zugang zum Patienten (für die Diagnosestellung und Befund- erhebung), die richtige ärztli- che Gesprächsführung in der Krisensituation, Medikamen- tengabe und forensische Fra- gen. Der zweite Teil widmet sich den wichtigsten Syndro- men wie Erregungszuständen, Angst, akuten Psychosen, de- pressiven Geschehen, Suizida- lität, Stupor, Bewusstseins- störungen und Intoxikationen.

Sodann werden – immer mit Blick auf das Vorgehen in Not- fällen – die relevanten psychia- trischen Krankheitsbilder be-

sprochen, etwa Suchtmittel- missbrauch, Schizophrenien, affektive Erkrankungen, neu- rotische Ess-, Schlaf- und Se- xualstörungen sowie Notfall- situationen bei Minderbega- bung, bei Kindern und Jugend- lichen und bei alten Menschen.

Abschließend kommen noch besondere Problembe- reiche zur Sprache: Akutsi- tuationen durch unerwünsch- te Arzneimittelwirkungen, psychiatrische Notfälle im Notarztdienst und im All- gemeinkrankenhaus, artifi- zielle Störungen (zum Bei- spiel das „Münchhausen-Syn- drom“), Simulation, Proble- me bei fremdsprachigen Pati- enten, bei Obdachlosen und Inhaftierten.

Das unter Federführung des Zentralinstitutes für See- lische Gesundheit in Mann- heim entstandene Manual vermittelt ein auf neuestem Stand befindliches, fundiertes Wissen über psychiatrische Ausnahmesituationen, das ge- rade auch allen nichtpsych- iatrisch tätigen Ärzten und Ärztinnen das richtige Hand- ling wesentlich erleichtert.

Wolfgang Schweizer, Neuenmarkt

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