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Fettarme Diät bei Nephrolithiasis nach intestinalem Kurzschluß
Kurzschlußoperationen zur Behand- lung der extremen Adipositas sind in den letzten Jahren in zunehmendem Maße durchgeführt worden. Eine Konsequenz dieser Eingriffe ist eine gesteigerte Aufnahme von Oxalsäu- re im Gastrointestinaltrakt, wobei für die Entstehung der sekundären Hy- peroxalurie eine Fettmalabsorption mit Steatorrhöe eine wichtige Rolle spielt. Bei einer 32jährigen Patien- tin, bei der wegen therapierefraktä- rer Adipositas eine Bypass-Opera- tion am Dünndarm angelegt wurde, mußten drei Pyelotomien wegen Ne- phrolithiasis durchgeführt werden.
Die bestehende sekundäre Hyper- oxalurie normalisierte sich unter ei- ner fettarmen Diät, während ein Ver- such mit oxalatarmer, Vitamin-C- haltiger Nahrung keinen Einfluß auf die Oxalsäureausscheidung zeitigte.
Daneben ist eine orale Kalziumzu- fuhr zu diskutieren, um Oxalsäure im Darm in unlösliches Kalziumoxa- lat zu überführen.
Perrochet, F.; Keusch, G.; Binswanger, U.: Ne- phrolithiasis nach intestinalem Kurzschluß: er- folgreiche Behandlung mit fettarmen Diät, Schweiz. Med. Wochenschrift 11 (1981) 1766-1769, Department für innere Medizin, Nephrologische Station, Universitätsspital Zü- rich, Rämistrasse 1000
Krebsmortalität in China
Der Bericht behandelt die Erfassung einer Population von mehr als 850 Millionen Menschen in 295 Städten und 2136 ländlichen Gemeinden über eine Zeit von drei Jahren. Er- faßt wurde die Mortalität durch 56 Todesursachen einschließlich 15 Karzinomlokalisationen. Danach ist Krebs die zweite zum Tode führende Erkrankung bei Männern und die dritte bei Frauen.
In China sterben jährlich ungefähr 700 000 Menschen an Krebs mit ei- ner geschätzten Gesamtmortalität von 73,99 auf 100 000. In 13 chinesi- schen Provinzen überschreitet die Krebsmortalität 100 auf 100 000 in
einer dem Weltstandard angegliche- nen Altersberücksichtigung. An er- ster Stelle stand als Lokalisation der Verdauungstrakt (in erster Linie der Magenkrebs, gefolgt vom Ösopha- guskrebs und dem Leberkrebs) mit 16 Prozent aller Krebstodesfälle. Bei den verschiedenen nationalen Min- derheiten ergaben sich erhebliche Unterschiede in der Krebslokalisa- tion und in der Krebshäufigkeit.
Über diese interessante geographi- sche epidemiologische Charakteri- stik hat die Volksrepublik China ei- nen Atlas über Krebsmortalität her- ausgegeben. St
Li Ping, Li Juan Jao: China Journal of Oncolo- gy (1980) Vol. 2 Nr. 1, Cancer Institute, Chinese Academy of Medical Science, Beiing, People's Republic of China
Perkutane
Pseudozystendrainage
Pseudozysten als Komplikation einer akuten Pankreatitis stellen nach wie vor eine therapeutische Herausforderung dar. Sonographi- sche Verlaufsbeobachtungen haben gezeigt, daß eine spontane Regres- sion offensichtlich gar nicht so sel- ten zu beobachten ist. Darüber hin- aus ist in jüngster Zeit wiederholt über die ultraschallgezielte Punk- tion von Pseudozysten berichtet worden. Die Autoren berichten über drei Fälle von Pseudozysten als Komplikation eines distalen spleno- renalen Shunts. In allen drei Fällen wurde unter Ultraschallkontrolle ein perkutaner Drainagekatheter (pig- tail) eingelegt, der mehrere Monate liegenblieb und schließlich gezogen werden konnte, nachdem kein Zy- steninhalt mehr abfloß und eine Kontrastmitteldarstellung ein weit- gehendes Verschwinden der Zyste ergeben hatte. Bei hohem Opera- tionsrisiko empfiehlt sich nach den Erfahrungen der Bostoner Arbeits- gruppe ein konservatives Vorgehen mit perkutaner Drainage.
McDermott, W. V.; Kane, R. A.; Vollman, R. W.;
O'Hara, E. T.: Pseudocyst of the pancreas complicating distal splenorenal shunt, Ann.
Surg. 193 (1981) 176-179— Department of Surgery, Harvard Medical School, Boston, Mass. 02215
Periduralanästhesie unterstützt die
H-Gestosen-Behandlung
Bei 43 Patientinnen mit der Kom- bination einer Periduralanästhesie und einer Hypertonie im Rahmen einer EPH-Gestose wird der Blut- druck vor, während und nach dem Anästhesieverfahren unter defi-
nierten Bedingungen unblutig ge- messen. Bei gleichbleibender Blutdruckamplitude kommt es zu einem signifikanten Abfall der sy- stolischen und diastolischen Blut- druckwerte. Auch bei zusätzlicher Anwendung von Antihypertensiva tritt dieser Effekt infolge der Sym- pathikusblockade auf. Auf Grund der günstigen Erfahrung wird empfohlen, die Periduralanästhe- sie in die Therapie der H-Gestose intra partum einzubeziehen. See
Sadlik, J.: Periduralanalgesie und Blutdruck- verhalten intra partum bei Patientinnen mit H- Gestose, Zbl. Gynäkol. 104 (1982) 550-554, Ge- burtsh.-gynäk. Abteilung des St. Elisabeth- Krankenhauses, DDR-7010 Leipzig, Bieder- mannstraße 84
Adenokarzinom des Corpus uteri und die Bedeutung
der Sondenlänge
Die Untersuchungen bei 216 Pa- tientinnen mit operiertem Adeno- karzinom des Korpusendome- triums der Stadien I und II deuten darauf hin, daß Messungen der In- filtrationstiefe des Karzinoms in das Myometrium und auch das Vorliegen einer Lymphangiosis carcinomatosa größere prognosti- sche Bedeutungen haben als die klinische Stadieneinteilung und die Sondenlänge. Es zeigten sich sogar häufiger Rezidive und Fern- metastasen bei den operierten Frauen mit kleiner Sondenlänge des Uterus als bei Patientinnen mit großer Sondenlänge. See
Baltzer, J.: Prognostische Aussagekraft des Stadiums bei Patientinnen mit operiertem En- dometriumkarzinom, Gebh. u. Frauenheilk. 42 (1982) 453-456,1. Frauenklinik der Universität München, Maistraße 11, 8000 München 2
42 Heft 38 vom 24. September 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe B