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Archiv "Der gute Mensch von Duisdorf" (04.06.1982)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

4. Juni 1982 79. Jahrgang

Der gute

Mensch von Duisdorf

E

r beabsichtige nicht, ein Minister für neue Versprechungen zu werden, versicherte Heinz Westphal. Den griffigen Satz notierten sich auch die Journalisten, die ansonsten wenig zu notieren fanden, als sich der neue Bundes- minister für Arbeit und So- zialordnung erstmals der Bonner Presse vorstellte.

Westphal sagte aber auch, er fasse sein neues Amt nicht als das eines Spar- kommissars auf. Er wolle das, was in Jahren von sei- nen Vorgängern geschaf- fen worden sei, schützen und verteidigen.

Heinz Westphal präsentier- te sich als der redliche, zu- tiefst sozial gesonnene Po- litiker. Er präsentierte sich nicht nur so, er ist es ganz offensichtlich. Wenn er an die „mit den etwas dicke- ren Brieftaschen" appel- liert, sich mit denen soli- darisch zu zeigen, denen es heute (relativ) schlecht geht, dann deshalb, weil ihm Solidarität eine Her- zensangelegenheit ist, weil er glaubt, Solidaritätsge- fühle könnten auch die mit dem dickeren Portemon- naie bewegen, etwas von ihrem Besitzstand heraus- zurücken.

A

uf die sozialpolitische Linie, die Heinz West- phal vermutlich einzu- halten gedenkt, ange- wandt: Wenn gespart wer- den muß — und daran, daß eingespart werden muß, läßt er keinen Zweifel, da zeigt sich der Haushaltspo-

litiker —, dann zuallerletzt bei den Schwächeren.

Westphal denkt zunächst an das Durchforsten von Steuervergünstigungen, und er hat die Idee einer Ergänzungsabgabe noch keineswegs aus dem Sinn verloren. Der Bundesar- beitsminister ist für solche steuerpolitischen Fragen freilich nicht zuständig. ET kann aber sehr wohl auf ei- nem Tauschgeschäft beste- hen: Streichung am Sozia- len nur gegen Abbau von Vergünstigungen.

F

ür seinen eigenen Be- reich bedeutet West- phals Philosophie:

Wenn im Sozialen gestri- chen wird, dann bei jenen, die es sich am ehesten lei- sten können. Ans Einge- machte wird er nicht ge- hen. Die Einführung von Karenztagen oder die Sen- kung des Arbeitslosengel- des — „das geht mit uns nicht", den Mutterschafts- urlaub zurückzuschrauben, hält er für „nicht vor- stellbar".

Die soziale Gesinnung des neuen Mannes in der Duis- dorfer Kaserne des Arbeits- ministeriums läßt zwar noch keinen Schluß darauf zu, wie die praktische So- zialpolitik der nächsten Monate aussehen wird. In jedem Fall wird es aber für die ;,mit dem dickeren Portemonnaie" nicht ein- fach sein, mit Fleiß erwor- bene Besitzstände zu be- wahren: Die ehrlichen Er- wartungen ans soziale Ge- wissen enttäuschen? So was tut man doch nicht! NJ

Die Information:

Bericht und Meinung

Freie Ärzte für die Welt 13

Walter Burkart

Nachrichten 15

Müttergenesungswerk: Mehr als ein

„Erholungsverein" — Immer mehr Nieren-Transplantationen — Pharma- Industrie unterstützt Entwicklungs- länder

85. Deutscher Ärztetag

Hallen-Rekorde 16

Nachwuchs-Fragen 16

Bilder-Rückschau 17

Der Kommentar

Labor-Richtlinien der KBV —

warum und wie 19

Erläuterungen zu den von der Vertreter- versammlung der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung einstimmig beschlosse- nen Richtlinien über die Arbeitsweise und die medizinischen Erfordernisse bei der Erbringung von Laboratoriumsuntersu- chungen

Dr. med. Günter Flatten

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Übersichtsaufsätze

Akzessoriuslähmungen nach ärzt- lichen Eingriffen am Hals 23

Dr. med. Hermann Müller-Vahl et al.

Die Selbstkontrolle des Diabetes mellitus durch den Patienten . . . 31

Privatdozent Dr. med. Peter Henning Alt- hoff, Dr. med. Christoph Rosak, Prof. Dr.

med. Karl Schöffling

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— Oxiconazol, ein neues 4nidazol-De- rivat — Nitrosalbe beim Raynaud-Phä-

nomen 30

Kongreß-Bericht

Nitratsprays in der Herztherapie. . . . 45

Fortsetzung auf Seite 3 II>

Ausgabe A/B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 22 vom 4. Juni 1982 1

Referenzen

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