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Archiv "Nachweis einer Natriumtransport- Hemmsubstanz bei Hypertonikern" (21.05.1982)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

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Nachweis einer Natriumtransport- Hemmsubstanz bei Hypertonikern

Daß der Hypertonus durch Störun- gen im Natriumhaushalt hervorgeru- fen wird, wurde schon 1952 von To- bian und Binion vermutet, die eine erhöhte Natriumkonzentration in den Nierenarterien von Hypertoni- kern fanden.

In Inkubationsproben wurde der Ein- fluß von Leukozyten und Erythrozy- ten von Hypertonikern auf das Na- triumtransportverhalten bei Nor- montensiven untersucht. Die Na- triumkonzentration der Leukozyten bei Hypertonikern war mit 140± 21 mmollkg Zelltrockenmasse signifi- kant höher als die bei Normotensi- ven mit 72±3 mmol/kg. Der Natrium- auswärtstransport lag dagegen si- gnifikant niedriger als bei den ge- sunden Probanden (2,71 ±0,14/h ge- genüber 3,79±0,06/h). Der durch- schnittliche Natriumgehalt der Ery- throzyten war bei Hypertonikern hö- her als bei Normotensiven. Bei Inku- bation von Leukozyten normotensi- ver Probanden in das Serum der Hy- pertoniker fiel der gesamte Natrium- auswärtstransport von 3,69±0,17/h auf 2,86±0,19/h ab.

Die Ergebnisse lassen die Deutung zu, daß im Hypertonikerserum eine Substanz zirkuliert, die offenbar den Natriumtransport beeinflußt. So wä- re beispielsweise der höhere Na- triumgehalt der Erythrozyten bei Hy- pertonikern auf eine Verringerung des Natriumauswärtstransports zu- rückzuführen. Diese Befunde sind mit folgender Theorie vereinbar:

Von entscheidender Bedeutung in der Hypertoniegenese ist die Niere.

Denn wegen einer verringerten Na- triumexkretion könnte es zu einem Anstieg des extrazellulären Volu- mens kommen, das über erhöhte Konzentration der Inhibitor-Sub- stanz zu einer verminderten Na- triumreabsorption im Tubulussy- stem führt. Folge hiervon ist ein An- stieg der Natriumausscheidung. Da- mit wäre erklärt, daß bei Hypertoni- kern das extrazelluläre Volumen

normal ist, der Anstieg der Hemm- substanz könnte jedoch direkt zu ei- nem Tonusanstieg der Arteriolen- muskulatur führen und damit den Blutdruck erhöhen. Dies würde be- deuten, daß die erhöhte Natrium- konzentration in Erythrozyten bei essentiellen Hypertonikern eher Fol- ge einer Hemmsubstanz für den Na- triumtransport ist als Ausdruck ei- nes genetischen Defekts der Zellen.

Jns

Postom, L.; Sewell, R. B.; Wilkinson, S. P.;

Richardson, P. J.; Williams, R.; Clarkson, E-M.;

MacGregor, G. A.; de Wardender, H. E.: Evi- dence for a circulating sodium transport inhi- bitor in essential hypertension, Brit. Med. J.

282 (1981) 847-849

Leberzellkarzinom und Hepatitis-B-Virus

Das Leberzellkarzinom ist der häu- figste maligne Tumor in China und einer der häufigsten in Asien und Afrika, während der Leberkrebs in den USA und Europa für weniger als 1 Prozent aller Krebstodesfälle ver- antwortlich zu machen ist. In der Ätiopathogenese werden Aflatoxine und das Hepatitis-B-Virus aufge- führt. Prospektive Studien zu die- sem Problem existierten bislang je- doch nicht. In einer prospektiv ange- legten Studie an 22 707 Chinesen auf Taiwan konnte gezeigt werden, daß das Risiko, an einem Leberzell- karzinom zu erkranken, bei chroni- schen HBsAg-Trägern mit 1158/

100 000 gegenüber Nicht-Carriern mit 5/100 000 signifikant höher liegt bei einer Beobachtungszeit von 75 000 Patientenjahren. Ein Leber- krebs beziehungsweise eine Zirrho- se waren für 54,3 Prozent von 105 Todesfällen bei HBsAg-Trägern, aber nur für 1,5 Prozent von 202 Todesfällen in der Kontrollgruppe verantwortlich zu machen. Dies stützt die Hypothese, daß das Hepa- titis-B-Virus bei der Ätiologie des primären Leberzellkarzinoms eine entscheidende Rolle spielt.

Palmer Beasley, R.; Lu-Yu Hwang; Chia-Chin Lin; Chia-Siang Chien: Hepatocellular carcino- ma and hepatitis B virus. A prospective study of 22 707 men in Taiwan, Lancet II (1981) 1129-1133, University of Washington Medical Research Unit, Taipei, Taiwan

Mortalität

und Morbidität bei Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie

Die Autoren behandelten 24 Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie, bei denen der zweite oder ein späte- rer Schub der Erkrankung vorlag, mit Cyclophosphamid, Ganzkörper- bestrahlung und Knochenmarks- transplantation und verglichen diese Gruppe mit 21 Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie, die nur mit Zytostatika behandelt wurden. Aus der ersten Gruppe blieben neun Kin- der bisher symptomfrei über 17-55 Monate. Sechs haben eine Remis- sion von länger als zwei Jahren. Drei Kinder starben, davon eins an schwerer Leukoencephalopathie, zwei an Infektionen. In der zweiten Gruppe blieb nur ein Kind bisher seit 20 Monaten symptomfrei. 20 Kinder hatten nach 2 bis 20 Monaten Rück- fälle. In der transplantierten Gruppe zeigten 18 der 24 Kinder Zeichen einer Abstoßungsreaktion, die, au- ßer bei einem Kind, das akut ver- starb, durch Prednisongabe be- herrscht werden konnte. Insgesamt sind in der ersten Gruppe noch 46 Prozent am Leben, 38 Prozent davon befinden sich in Dauerremission und 33 Prozent geht es gut. Im Ge- gensatz dazu leben aus der Zytosta- tikagruppe nur noch 10 Prozent, fünf Prozent haben eine Remission und fünf Prozent geht es gut.

Bisher wurden Knochemarkstrans- plantationen als letztes Mittel bei Kindern in schlechtem Allgemeinzu- stand angewandt.

Die Autoren propagieren, diese Me- thode schon einzusetzen, bevor es den Kindern schlecht geht, weil da- durch wahrscheinlich die Heilungs- aussichten noch gebessert werden können. Als Spender kommen in er- ster Linie Familienangehörige des Patienten in Frage. Jns

Johnson, F. L.; Thomas, E. D.; Clark, B. S.;

Chard, R. L.; Hartmann, J. R.; Storb, R.: A Comparison of Marrow Transplantation with Chemotherapy for Children with Akute Lym- phoblastic Leukemia in Second or Subse- quent Remission, The New England Journal of Med icine 8 (1981) 846-851

48 Heft 20 vom 21. Mai 1982 79. Jahrgang

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe

A/B

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