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Archiv "Tiefe Venenthrombose: Dreimonatige und einjährige Gerinnungshemmung gleichwertig" (30.11.2001)

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ist offenbar der Abbau des Penicillins durch b-Laktamasen anderer koloni- sierter Bakterien der normalen Flora im Tonsillopharynxbereich. Neben an- deren Faktoren (4, 5) ist dies eine Be- gründung für die deutlich überlegenen Eradikationsraten durch Amoxicillin- Clavulansäure und einiger Cephalo- sporine. Gegenüber Makroliden (Cla- rithromycin) zeigen die A-Strepto- kokken eine auch in Deutschland zu- nehmende Resistenz, die sich in ei- ner geringeren klinischen Wirksamkeit ausdrückt (6).

Die Anfragen, ob nicht auch eine kürzere Therapiedauer mit Penicillin V möglich ist, muss nach heutigem Kenntnisstand eindeutig verneint wer- den. Die vorliegenden Studien mit fünf oder sieben Tagen Therapiedauer mit Penicillin V zeigen signifikant schlechtere Ergebnisse. Dies war der Grund, dass Penicillin V nicht zusätz- lich für die Fünf-Tage-Therapie aufge- nommen wurde.

Eine kürzlich durchgeführte Studie mit über 500 Kindern mit einer Strep- tokokken-Tonsillopharyngitis hat ge- zeigt, dass auch bei einer Behandlung mit Penicillin V in der hohen Dosie-

rung die Kurzzeittherapie der zehntä- gigen Therapie in der bakteriologi- schen Sanierungsrate signifikant un- terlegen ist (P. Guggenbichler, persön- liche Mitteilung). Penicillin V wird im Intestinaltrakt ungenügend absor- biert, es besitzt eine kurze Halbwert- zeit und eine geringe Penetration in das Tonsillengewebe (3). Dies sind un- ter anderem Gründe dafür, dass die A- Streptokokken trotz unveränderter Sensibilität gegenüber Penicillin V bei kürzerer Behandlungsdauer nicht zu- verlässig eradiziert werden. Außer- dem führt die lange Therapiedauer von zehn Tagen mit Penicillin V nach- weislich zu einer schlechteren Patien- ten-Compliance, die wiederum Thera- pieversager bedingt.

Wegen der niedrigen Inzidenz der durch Streptokokken bedingten Fol- gekrankheiten konnte diesbezüglich durch die Studie kein Unterschied zwischen der zehntägigen Behandlung und der Fünf-Tage-Therapie nachge- wiesen werden. Nach den anderen er- zielten Ergebnissen besteht jedoch kein Grund mehr, die Zehn-Tage-Be- handlung mit Penicillin V als Stan- dardtherapie zu bezeichnen.

Literatur

1. Adam D, Scholz H, Helmerking M: Comparison of short-course (5-day) cefuroxime axetil with a stan- dard 10-day oral penicillin V regimen in the treatment of tonsillopharyngitis. J Antimicrob Chemother 2000;

45 (Suppl.): 23–30.

2. Adam D, Scholz H, Helmerking M, Esch K, Machka K:

Acute A-streptococcal tonsillopharyngitis: 5-day amoxicillin/clavulanate versus 10-day penicillin V treatment, clinical and bacteriological efficacy and incidence of poststreptococcal sequelae: In abstracts of the 22ndInternational Congress of Chemotherapy, Amsterdam, The Netherlands. June 30–July 3, 2001:

P 17.049.

3. Holm SE: Treatment of recurrent tonsillopharyngitis.

J Antimicrob Chemother 2000; 45: 31–35.

4. Pichichero ME: Evaluating the need, timing and best choice of antibiotic therapy for acute otitis media and tonsillopharyngitis infections in children. Pediatr In- fect Dis J 2000; 19: 131–140.

5. Sela S, Barzilai A: Why do we fail with penicillin in the treatment of group A streptococcus infections? The Finnish Medical Society Duodecim Ann Med 1999;

31: 303–307.

6. Varaldo PE, Debbia EA, Nicoletti G, Pavesio D, Ripa S, Schito GC, Tempera G, and the Artemis-Italy Study Group: Nationwide survey in Italy of treatment of streptococcus pyogenes pharyngitis in children: Influ- ence of macrolide resistance on clinical and microbio- logical outcomes. Clin Infect Dis 1999; 29: 869–873.

Doz. Dr. med. Horst Scholz

Institut für Infektiologie, Mikrobiologie und Hygiene im Klinikum Buch

Wiltbergstraße 50 13125 Berlin M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 48½½½½30. November 2001 AA3217

Bei Patienten mit idiopathischer tiefer Venenthrombose wird die Zahl der wiederauftretenden Thrombosen ge- senkt, wenn die Antikoagulation län- ger als drei Monate fortgesetzt wird, al- lerdings nur für die Dauer der Thera- pie. Nach Ende der Behandlung lassen sich für die Betroffenen keine Vorteile im Vergleich zur kürzeren Gabe von Gerinnungshemmern darstellen. Das ist das Ergebnis einer randomisierten Studie, bei der 267 Patienten im Alter von 15 bis 85 Jahren mit einer ersten Episode einer idiopathischen Throm- bose der tiefen Bein- und Beckenvenen – definiert als das Auftreten einer

Thrombose in Abwesenheit von dia- gnostizierten Krebserkrankungen, Trombophilien, vorhergehender Im- mobilisation durch Unfall oder eine Operation sowie einer Vorgeschichte von Schwangerschaft, Entbindung oder oralen Kontrazeptiva – nach dem Zufallsprinzip entweder drei Monate oder ein Jahr lang marcumarisiert wur- den (INR zwischen 2,0 und 3,0). Von den 134 Patienten, die länger behandelt worden waren, erlitten 21 nach Abset- zen der Gerinnungshemmer wieder ei- ne Thrombose; ebenso viele waren es bei den 133 Patienten mit kürzerer Therapiedauer. Ein Rückfall trat

während der Behandlung auf, vier Pati- enten erlitten Episoden starker Blu- tungen, die jedoch nicht tödlich ende- ten. Nach Therapieende lag die Rate der Rückfälle bei 5,0 Prozent pro Pati- entenjahr bei denjenigen mit dreimo- natiger Behandlung, verglichen mit 5,1 Prozent bei denjenigen, die neun Mo- nate länger gerinnungshemmende Mit-

tel einnahmen. silk

Agnelli G et al. (the warfarin oral duration italian trial in- vestigators): Three months versus one year of orale anti- coagulant therapy for idiopathic deep venous thrombo- sis. N Engl J Med 2001; 345: 165–169.

Prof. Agnelli in der Sezione di Medicina Interna e Cardio- vascolare, Dipartimento di Medicina Interna, Università di Perugia, Via Enrico dal Pozzo, 06123 Perugia, Italien, oder agnellig@unipg.it

Tiefe Venenthrombose: Dreimonatige und einjährige Gerinnungshemmung gleichwertig

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