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Archiv "Admiralstabsarzt a. D. Dr. med. Emil Greul 80 Jahre" (08.01.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze . Notizen PERSONALIA

Ernst-von-Bergmann- Plakette für

W. Hollmann und J. Nöcker

Am 28. Oktober 1975 überreichte der Hauptgeschäftsführer der Bun- desärztekammer, Professor Dene- ke, im Beisein des Leiters der Ab- teilung „Fortbildung und Wissen- schaft" der Bundesärztekammer, Dr. Odenbach, Professor Dr. Wili- dor Hollmann, Köln, und Professor Dr. Josef Nöcker, Leverkusen, die Ernst-von-Bergmann-Plakette, die ihnen vom Vorstand der Bundes- ärztekammer für besondere Ver- dienste um die ärztliche Fortbil- dung verliehen wurde.

Professor Dr. Hollmann, 1925 gebo- ren, gründete 1957 das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedi- zin in Köln, das später vom Land Nordrhein-Westfalen übernommen und mit einem ordentlichen Lehr- stuhl ausgestattet wurde. Es zählt heute zu den drei größten Institu- ten dieser Art im internationalen Raum. 1961 habilitierte sich Profes- sor Hollmann für das Fach „Sport- medizin" an der Medizinischen Fa- kultät Köln. 1964 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Kardio- logie und Sportmedizin der Deut- schen Sporthochschule Köln, de- ren Rektor beziehungsweise Pro- rektor er seit 1965 ist.

Die Forschungs- und Lehrtätigkeit von Professor Hollmann befaßte sich in der Hauptsache mit dem Einfluß von muskulärer Arbeit, Training und Sport sowie von Be- wegungsmangel auf den gesunden und kranken Menschen jeder Al- tersstufe. Die Forschungsergebnis- se wurden mit einer Anzahl natio- naler und internationaler Auszeich- nungen im Bereich der Sportmedi- zin, Präventivmedizin und Geronto- logie sowie mit Berufungen in in- ternationale Forschungsgremien bedacht. Die internationale Bedeu- tung seiner Forschungsarbeiten wurde durch Gastvorlesungen und -vorträge an Universitäten von vier Kontinenten gewürdigt.

Professor Hollmann hat an zahlrei- chen Ärztefortbildungsveranstal- tungen und -kongressen als Refe- rent mitgewirkt und den Ärzten in der Praxis die Probleme der Sport- medizin anschaulich und überzeu- gend dargestellt sowie Hinweise für die praktische Nutzanwendung gegeben.

Professor Dr. Nöcker, 1919 gebo- ren, leitete von 1957 bis 1959 die Medizinische Universitätsklinik in Leipzig. Seit 1959 ist er Chefarzt der Medizinischen Klinik im Städti- schen Krankenhaus Lev.erkusen.

Für besondere Verdienste-um die ärzt- liche Fortbildung wurden Professor Dr.

J. Nöcker (links) und Professor Dr. W.

Hollmann (Mitte) mit der Ernst-von- Bergmann-Plakette ausgezeichnet, die ihnen der Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, Professor Deneke, überreichte Foto: d-e-w 1956 oblag ihm die sportärztliche Betreuung der gesamtdeutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Melbourne und 1964 in Tokio. 1968 (in Mexico City) und 1972 (in München) war er Chef de Mission der deutschen Olympia- mannschaft. Für 1976 (Montreal) wurde er zum Chefarzt der deut- schen Olympia-Mannschaft ge- wählt.

Professor Nöcker hat 200 wissen- schaftliche Publikationen verfaßt.

Von seinen Lehrbüchern seien er- wähnt: „Physiologie der Leibes- übungen", „Die Ernährung des Sportlers" und „Grundriß der Bio- logie der Körperübungen".

Für seine Arbeiten auf dem Gebiet des Mineralstoffwechsels in Herz und Skelettmuskulatur wurde ihm der Carl-Diem-Preis verliehen.

Von Anfang an ist Professor Nök- ker an der Leitung des Sportärztli- chen Seminars beim Internationa- len Fortbildungskongreß der Bun- desärztekammer in Davos beteiligt.

Er steht den Ärzten mit Rat und Tat und durch persönlichen Einsatz zur Verfügung. FB/BÄK

Admiralstabsarzt a. D.

Dr. med. Emil Greul 80 Jahre

Der letzte Sanitätschef der deut- schen Kriegsmarine, Emil Greul, vollendete am 29. Dezember 1975 in Bremen sein 80. Lebensjahr. Wie viele Süddeutsche fühlte er sich zur Marine hingezogen, nachdem er, durch Kriegsdienst mit zweima- liger Verwundung im Ersten Welt- krieg unterbrochen, 1921 das Stu- dium der Medizin mit der Approba- tion und Promotion in Würzburg abgeschlossen hatte. Er trat in ei- ner wirren politischen Zeit 1922 als Marineunterarzt in die Reichsmari- ne ein. Zahlreiche Kommandos an Land und an Bord und eine Ausbil- dungsreise rund um die Welt weite- ten seinen Horizont und bereiteten ihn auf eine Aufgabe vor, die in der Geschichte des deutschen Mari- nesanitätsdienstes erstmalig und einmalig war: 1941 wurde der in- zwischen zum Flottenarzt beförder- te Dr. Emil Greul mit der Leitung der in Tübingen in dem berühmten Evangelischen Stift errichteten Ma- rineärztlichen Akademie betraut.

Hier schuf er eine akademische Ausbildungsstätte seiner Prägung.

Ein Hort der Freiheit und der Tole,- ranz in einer Welt der Unfreiheit und des Hasses, eine Stätte selbst- verständlicher Kameradschaft und

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 2 vom B. Januar 1976 89

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Spektrum der Woche Aufsätze -Notizen PERSONALIA

der Pflege der Kulturgüter unserer Nation, wo ringsum Mißtrauen und Unkultur herrschten, kurzum eine Oase der ritterlichen Geistigkeit und der Kollegialität, wo vielerorts Rassendünkel und Radikalismus gepredigt wurden — das war die unter Greuls Kommando stehende Marineärztliche Akademie, aus der zahlreiche, auch später im Zivil- leben bewährte Ärzte und Hoch- schullehrer hervorgingen.

1942 zum Admiralarzt befördert, wurde Emil Greul zu seiner eige- nen Überraschung 1943 zum Sa- nitätschef der Kriegsmarine er- nannt.

Hier hat er bis zum Ende des Krie- ges, das er schon damals voraus- sah, segensreich für den Marine- sanitätsdienst gewirkt, unsinnige Maßnahmen, wie die Bemannung jedes größeren U-Bootes mit einem Sanitätsoffizier, auf ein verträgli- ches Maß zurückgeführt und ande- rerseits Marineärzte für die wich- tige Aufgabe der Überführung der Flüchtlinge aus dem Osten freige- stellt. Entscheidend für seine Entschlüsse war es, die Integrität des Sanitätsdienstes über das Ende des Krieges hinaus zu si- chern.

Greul wurde, nachdem er 1947 aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war, bereits am 1.

April 1948 zum Präsidenten der Landesgesundheitsverwaltung der Freien und Hansestadt Bremen ge- wählt. Auch in dieser neuen Posi- tion hat er durch seine umsichtige Haltung so manche, heute noch nachwirkende, Anregungen vermit- teln können, und seine Stimme ist sowohl im Gremium der lei- tenden Medizinalbeamten der Län- der als auch im Bundesgesund- heitsrat aufmerksam gehört wor- den.

Emil Greuls Einstellung entsprach und entspricht im wesentlichen dem Wahlspruch Enea Silvio Pic- colominis, des späteren Papstes Pius II., und des Grafen Schlieffen:

„Esse quam videri" — „Mehr sein als scheinen". Der Jubilar, dem

alle seine Freunde herzlichste Glückwünsche darbringen, verlebte seinen 80. Geburtstag in familiärer Zurückgezogenheit. H. Schadewaldt

Elisabeth Nau t

Professor Dr. med. Elisabeth Nau, die sich als erste Frau in Deutsch- land für das Fach Gerichtliche und Soziale Medizin habilitiert hatte, ist am 3. November 1975 in Berlin im Alter von 75 Jahren gestorben. Die weit über Berlin hinaus als Gutach- terin in großen Strafprozessen be- kannt gewordene Fachärztin leitete von 1949 bis 1971 das Institut für Forensische Psychiatrie der Freien Universität Berlin. Professor Nau ist besonders durch ihre wissen- schaftlichen Arbeiten über jugend- psychiatrische Probleme, insbe- sondere zur Psychopathologie des sozialen Verhaltens, sowie zur Ver- wahrlosung und Kriminalität von Jugendlichen hervorgetreten. zel

L. von Manger-Koenig neuer Vorsitzender der

„Lebenshilfe"

Zum Ersten Vorsitzenden der Bun- desvereinigung „Lebenshilfe" für geistig Behinderte wurde auf der Mitgliederversammlung der ehema- lige Staatssekretär im Bundesfami- lienministerium und derzeitige Son- derberater der Bundesregierung für internationale Gesundheitsfra- gen, Professor Dr. Ludwig von Manger-Koenig, Bad Honnef-Rhön- dorf, gewählt. Als Professor für So- zialhygiene und früherer Direktor am Sozialhygienischen Institut in Berlin sowie durch seine langjähri- ge leitende Tätigkeit im Gesund- heitswesen des Landes Hessen ist der neue Bundesvorsitzende sehr eng mit dem Problem der Rehabili- tation behinderter Menschen ver- traut. PdL

Professor Dr. med. Otto Nacke, Leiter des Instituts für Dokumenta- tion und Information über Sozialme-

dizin und öffentliches Gesundheits- wesen (idis), Bielefeld, ist von der Deutschen Gesellschaft für Medizi- nische Dokumentation, Informatik und Statistik (GMDS) auf ihrer Jah- restagung in Heidelberg die Ehren- mitgliedschaft verliehen worden.

Professor Nacke ist der Begründer der Vorläuferorganisation der Ge- sellschaft und war lange Jahre ihr Erster Vorsitzender.

Professor Dr. Hans-Klaus Zinser, Köln, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zytolo- gie und ehemaliger Präsident der Internationalen Akademie für Zyto- logie, wurde zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zy- tologie gewählt. St/1 -1

Generalstabsarzt Dr. med. Heinz S.

Fuchs, Amtschef des Sanitätsamtes der Bundeswehr und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin e. V.

(DGLRM), ist von der „Internatio- nalen Civil Aviation Organization", einer Organisation der Vereinten Nationen, zum luftfahrtmedizini- schen Berater berufen und von den Kanadischen Streitkräften mit der Ernennung zum Fliegerarzt geehrt worden. SchIB

Generalarzt a. D. Professor Dr.

med. Erwin Lauschner, München, wurde zum neuen Präsidenten der Internationalen Akademie für Luft- und Raumfahrtmedizin gewählt. Er wird damit Nachfolger des NASA- Chefarztes Dr. Charles A. Berry, Houston. Die Akademie mit Sitz in Paris hat Wissenschaftler aus 36 Ländern als Mitglieder. WZ

Dr. med. Günter Ammon, Berlin, und Professor Dr. med. Thure von Uexküll, Ulm, wurden als deutsche Delegierte und Mitglieder des Go- verning Body des International Col- lege of Psychosomatic Medicine, anläßlich des dritten psychosoma- tischen Kongresses in Rom, wie- dergewählt. DGPM

90 Heft 2 vom 8. Januar 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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