Foto: Fotopress, München
VARIA PERSONALIEN/PREISE
Gewählt
Prof. Dr. med. Dr. med.
h. c. Walter Siegenthaler (71), Internist, ehemaliger Ordina- rius für Innere Medizin, Uni- versität Zürich, wurde in den Stiftungsrat der Schweizeri- schen „Studienstiftung für be- gabte junge Menschen" ge- wählt. EB
Im Ruhestand
Rechtsanwalt Franz Ma- ria Poellinger (71), Justitiar der Bayerischen Landesärz-
Franz Maria Paellinger
tekammer und der Kas- senärztlichen Vereinigung Bayerns, München, trat in den Ruhestand. Poellinger war mehr als 41 Jahre im Dienste der bayerischen Ärz- teschaft beratend tätig. Er wirkte in Gremien der ärztli- chen Berufsorganisationen auf Bundes- und Landes- ebene mit. Sein Rat war auch in Gremien der Kassenärzt- lichen Bundesvereinigung und der Bundesärztekammer gefragt. 1967 erhielt er in An- erkennung seines Einsatzes im Dienste der Ärzteschaft das Ehrenzeichen der deut- schen Ärzteschaft, das ihm der Vorstand der Bundesärz- tekammer verlieh. EB
Gestorben
Prof. Dr. med. Werner Stucke, Facharzt für Neurolo- gie und Psychiatrie, Hanno- ver, starb am 6. Mai im Alter von 73 Jahren.
Werner Stucke wurde 1966 in die Kammerversammlung der Ärztekammer Nieder-
sachsen gewählt; er war Vize- präsident der Ärztekammer.
1960 wurde er in die Vertre- terversammlung der Kas- senärztlichen Bundesvereini- gung und in den Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen gewählt, dem er bis 1993 angehörte. Stucke, der einen Lehrauftrag an der Medizinischen Hochschule Hannover versah, gehörte zu den altgedienten „Streitern"
im Marburger Bund (Landes- und Bundesverband).
Prof. Dr. med. Fred Leuschner, ehemaliger Leiter des Laboratoriums für Phar- makologie und Toxikologie, Hamburg, starb am 17. Fe- bruar im 73. Lebensjahr.
Leuschner, in Dresden ge- boren, begann nach Medizin- studium und Promotion (bei Prof. Dr. Hartmann, Göttin- gen) seine Tätigkeit am Phar- makologischen Institut der Universität Erlangen-Nürn- berg. 1959 habilitierte er sich
Fred Leuschner
und wurde zum Privat-Do- zenten ernannt. 1961 gründe- te Fred Leuschner ein Institut für Pharmakologische und Toxikologische Untersuchun- gen in Hamburg. 1971 ist er zum planmäßigen Professor an der Universität Erlangen- Nürnberg ernannt worden.
Das von ihm gegründete In- stitut erlangte unter seiner Leitung einen weltweit aner- kannten Rang. Bis kurz vor seinem Tod war Fred Leuschner maßgeblich an der Leitung seines Instituts betei- ligt. Er hat mehr als 100 wis- senschaftliche Publikationen herausgebracht. EB
Verleihungen
Leukemia Research Award — verliehen von der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie während des 6. Internationa- len Symposiums Acute Leu- kemias in Münster, an die Forschergruppe um Dr. med.
H. Döhner, Medizinische Kli- nik und Poliklinik V der Uni- versität Heidelberg. Der Preis würdigt die Leistungen von Dr. Döhner, die in der Arbeit „Incidence and Pro- gnostic Significance of Recur- ring Chromosome Aberrati- ons in Chronic B Cell Leu- kemias. An Interphase Cyto- genetic Analysis" zusammen- gefaßt wurden.
Hartmann-Pflegepreis 1994 — gestiftet und verliehen von der Firma Paul Hartmann AG zum Thema: „Beispiel- hafte Pflegekonzepte zum Umgang mit verwirrten und demenzkranken Menschen."
262 Konzepte von Pflegefach- leuten aus neun europäischen Ländern wurden eingereicht, aus denen nationale Exper- tenjurys die jeweiligen Lan- dessieger ermittelten.
Den internationalen Hart- mann-Pflegepreis 1994 er- hielt das Haus Schwansen im norddeutschen Fleckeby.
Der Hartmann-Pflegepreis ist 1988 in Deutschland erst- mals ausgeschrieben worden.
Deutscher Krebspreis 1995 (Experimenteller und Klinischer Teil) — verliehen von der Deutschen Krebsge- sellschaft e.V., an Prof. Dr.
rer. nat. Werner W Franke, Leiter der Abteilung für Zell- biologie, Deutsches Krebsfor- schungszentrum, Heidelberg, und Prof. Dr. med. Claus Gar- be, leitender Oberarzt an der Universitäts-Haut- und Poli- klinik, Klinikum Benjamin Franklin, Berlin. Den experi- mentellen Teil des Krebsprei- ses erhielt Prof. Franke für seine Arbeiten zur Erfor- schung des Cytoskeletts von Zellen. Der Heidelberger Wissenschaftler entdeckte, daß eine Klasse von Cytoske- lettproteinen, sogenannte In-
termediärfilamente, zelltyp- spezifisch ausgeprägt ist. In Zusammenarbeit mit anderen Forschern gelang es Prof.
Franke, dieses Prinzip der Zellspezifität mit Hilfe von monoklonalen Antikörpern in die Tumordiagnostik einzu- bringen. Schon Ende der 70er Jahre wurde dieses Verfahren in klinischen Versuchen er- probt und ist heute aus der Diagnostik maligner Tumo- ren nicht mehr wegzudenken.
Der klinische Teil des Deutschen Krebspreises ging an Prof. Garbe in Anerken- nung seiner Forschungsarbei- ten zum malignen Melanom in Verbindung mit der Etablie- rung und Koordination des Zentralregisters malignes Me- lanom der Deutschen Derma- tologischen Gesellschaft. Die- se seit 1983 bestehende multi- zentrische Studie umfaßt Da- ten von 20 000 Melanompati- enten aus 58 Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Garbe und sei- nen Mitarbeitern gelang es, unabhängige Risikofaktoren für die Entwicklung maligner kutaner Hautmale herauszu- arbeiten.
Mit einem speziellen Klas- sifikationsverfahren können Risikoträger aufgrund des Hautbefunds frühzeitig von dermatologisch geschulten Ärzten identifiziert werden, so daß der schwarze Haut- krebs in einem Entwicklungs- stadium erkannt wird, in dem eine Metastasierung noch nicht wahrscheinlich ist. EB
Ausschreibung
Kurt-Schneider-Preis 1996 — gestiftet von der Firma Janssen GmbH, zur Aus- zeichnung besonderer wis- senschaftlicher Leistungen auf dem Gebiet der psychia- trischen Forschung, vorran- gig auf dem Gebiet der Schi- zophrenien einschließlich der Grundlagenforschung, Dia- gnostik, Therapie und Reha- bilitation. Bewerbungen (bis zum 30. Oktober 1995) an Prof. Dr. med. Dr. med. h. c.
Gerd Huber, Universitäts- Nervenklinik, Venusberg,
53105 Bonn. EB
A-1706 (92) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 23, 9. Juni 1995