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Archiv "Immuntherapie hilft Kindern mit Neuroblastom" (05.06.2009)

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A1172 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 23⏐⏐5. Juni 2009

A K T U E L L

Die geplante Änderung des Pfle- gebedürftigkeitsbegriffs könnte zu erheblichen Zusatzausgaben führen.

Bis zu 3,7 Milliarden Euro jährlich müsste die Pflegeversicherung mög-

licherweise aufbringen, wenn die Definition von Pflegebedürftigkeit erweitert und auch der Bedarf Demenzkranker besser abgebildet wird. Das geht aus dem zweiten Be- richt des Beirats zu Überprüfung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs her- vor, der in Berlin vorstellt wurde.

Darin nimmt das Gremium Stellung zu der Umsetzung des neuen Be- griffs und eines damit verbundenen neuen Begutachtungsverfahrens zur Pflegeeinstufung.

Ende Januar dieses Jahres hatte das Gremium bereits den ersten Teil seines Gutachtens vorgelegt (siehe

„Das Ende der Pflege im Minuten- takt“, DÄ, Heft 6/2009). In ihm schlägt der Beirat vor, die heutigen drei Pflegestufen durch fünf Bedarfs- grade zu ersetzen. Außerdem sollen nicht mehr nur körperliche, sondern auch kognitive und psychische Pro- bleme berücksichtigt werden. In dem neuen Begutachtungsassessment soll es nicht um Defizite gehen oder Zeit- fenster für das Waschen, Kämmen und Anziehen, sondern um erhaltene Fähigkeiten. Von Experten war der Vorschlag als ein Paradigmenwech- sel gelobt worden. Die Reform soll in der kommenden Legislaturperiode angegangen werden.

Die vorgestellten Rechnungen zeigten, dass eine gerechtere Leis- tung nicht ohne Mehrbelastung zu machen sei, teilte der Deutsche Caritasverband mit. Angesichts der prognostizierten Kostensteigerungen bekräftige Bundesgesundheitsminis- terin Ulla Schmidt (SPD) ihre For- derung nach einer „Pflege-Bürger- versicherung“, also einer Zusam- menlegung von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung. BH

Bundesforschungsministerin An- nette Schavan (CDU) hat elf Stand- orte benannt, die in das Programm

„Spitzenforschung und Innovation in den neuen Ländern“ aufgenom- men werden. In Studien, etwa auf den Gebieten Medizintechnik und Gesundheit, werden in den kommen- den fünf Jahren insgesamt 135 Mil- lionen Euro einfließen. Die Vorha- ben werden im Verbund von Univer- sitäten, Unternehmen und Forschungs- einrichtungen umgesetzt. Schavan sieht in dem Programm eine „Förde- rung für Wachstumsstrategien und Stärkung der Innovationsfähigkeit in den neuen Ländern“.

Die elf Forschungsstandorte er- halten jeweils zwischen zehn und 14 Millionen Euro. Unter den sieg- reichen Projekten ist das Konzept

„Individualisierte Medizin“ unter Federführung der Universität Greifs- wald. Es zielt auf individuell zu- geschnittene Therapieverfahren ab, um die Behandlung effektiver zu machen und Kosten zu sparen.

Seit 2008 werden bereits sechs ostdeutsche Standorte unterstützt.

Bis 2014 stehen insgesamt 200 Mil- lionen Euro für die Spitzenforschung

im Osten bereit. nos

Der Bedarf Demenzkran- ker soll in der Pflegeversiche- rung stärker berücksichtigt werden.

Foto:epd

PFLEGEBEDÜRFTIGKEITSBEGRIFF

Expertenbeirat legt Modellrechnungen vor

SPITZENFORSCHUNG

Förderung vergeben

IMMUNTHERAPIE HILFT KINDERN MIT NEUROBLASTOM

Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology, die vom 29. Mai bis 2. Juni in Orlando stattfand, wurden Daten einer Pha- se-III-Studie zur Immuntherapie von Kindern mit Hochrisiko-Neuroblastomen präsentiert.

Das Ergebnis: Die kombinierte Gabe der Zytoki- ne GMCSF (Granulozyten-Makrophagen-Kolo- niestimulierender Faktor) und Interleukin-2 mit einem monoklonalen Antikörper gegen ein Gly- kolipid auf Neuroblastomzellen, das Gangliosid GD2, mindert als Konsolidierungstherapie nach intensiver Vorbehandlung die Rate des krank- heitsfreien Überlebens um 20 Prozent (abso- lut). Dies gilt für einen durchschnittlichen Be- obachtungszeitraum von zwei Jahren. „Es ist die erste große klinische Studie, die belegt, dass die Kombination aus Zytokinen mit einem monoklonalen Antikörper eine effektive Tumort- herapie ist“, sagte Studienleiterin Prof. Alice Yu

von der University of California in San Diego.

Erstmals habe eine Immuntherapie die Heilungschance von Kindern mit Hochrisiko- Neuroblastomen deutlich erhöht.

An der Studie der Children’s Oncology Group (COG) haben 226 Kinder mit neu diagnostizier- ten Tumoren teilgenommen. Sie erhielten eine Chemotherapie, wurden operiert, dann stamm- zelltransplantiert und im Anschluss randomi- siert (1 : 1) in eine Gruppe, die mit sechs Zyklen 13-cis-Retinsäure weiterbehandelt wurde oder zusätzlich – im Wechsel mit cis-Retinol – die Immuntherapie erhielt. Vor der Randomisierung waren die Patienten in partielle oder komplette Remission gekommen. Nach durchschnittlich 2,1 Jahren hatten 46 Prozent der Kinder mit Standardtherapie ereignisfrei überlebt, aber 66 Prozent derer, die zusätzlich Antikörper und Zy- tokine erhalten hatten. Das Gesamtüberleben

betrug 75 Prozent im Kontroll- und 86 Prozent im Behandlungsarm. Bei circa 40 Prozent der Neuroblastomdiagnosen im Kindesalter handelt es sich um einen Hochrisikotumor.

Die neue Publikation werde Anlass für pädia- trisch-onkologische Arbeitsgruppen in Europa sein, die Anwendungsmöglichkeiten des Anti- GD2-Antikörpers neu zu diskutieren, sagte Prof.

Dr. med. Frank Berthold von der Abteilung Kin- deronkologie der Universitätsklinik Köln im Ge- spräch mit dem Deutschen Ärzteblatt. Dort ist der Antikörper zwischen 1997 und 2002 im Rahmen einer Studie bei Kindern mit Neuroblastom ange- wandt worden – ohne eindeutigen Vorteil für die Immuntherapie (JCO 2004; 22: 3549–58). Aller- dings hätten die Patienten nicht zusätzlich Zyto- kine erhalten, und es handele sich in den Studien offenbar auch um unterschiedliche Subgruppen.

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

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