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Archiv "Neuroblastom: Screening ist derzeit nicht empfehlenswert" (22.03.2002)

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Alkoholsucht

Eckpunkte beschlossen

Ärzte stärker in Sucht- prävention einbinden

J

edes Jahr sterben in Deutsch- land etwa 40 000 Menschen an den Folgen von Alkohol- missbrauch. Diese alarmieren- de Zahl sei Grund genug, das Hilfesystem zu überprüfen, erklärte die Drogenbeauftrag- te der Bundesregierung, Ma- rion Caspers-Merk, in Berlin.

Deutschland verfüge über ein gutes flächendeckendes Bera- tungs- und Behandlungsnetz für Alkoholabhängige. „Lei- der werden diese Angebote nur von wenigen und erst viel zu spät genutzt“, beklagte Cas- pers-Merk. Auch stünden die vorhandenen Therapieeinrich- tungen nur Alkoholkranken zur Verfügung. Nicht erreicht würden Risikogruppen mit ei-

nem schädlichen oder riskan- ten Alkoholgebrauch.

Mit den „Berliner Eckpunk- ten zur Verbesserung der The- rapie bei Alkoholproblemen“

soll diesen Problemen begeg- net werden. Die im Rahmen der Frühjahrstagung der Dro- genbeauftragten verabschiede- te Erklärung verdeutlicht, dass wohnortnahe Angebote der Früherkennung und Frühin- tervention fehlen. Hier böten sich niedergelassene Arztpra- xen an, die über 80 Prozent der Betroffenen erreichen.

Caspers-Merk wies darauf hin, dass in Kooperation mit der Bundesärztekammer ein Handlungsleitfaden zur Früh- erkennung und Frühinterven- tion bei Alkoholerkrankungen erstellt wurde, der in verschie- denen Ärztekammerbezirken erprobt werden soll. Außer- dem kündigte die Drogenbe- auftragte an, dass die Bundes- regierung bei ihren Präventi- onsmaßnahmen verstärkt die legale Volksdroge Alkohol ins Visier nehmen will.

D

er Weltgesundheitstag am 5. April im Congress Cen- ter Leipzig steht unter dem Motto „Gesund leben – in Be- wegung bleiben“. Nach der Eröffnung mit Bundesge- sundheitsministerin

Ulla Schmidt kön- nen sich Fachbe- sucher in Work- shops über Ent- wicklungen in der Gesundheitsför- derung informie- ren und mit Exper- ten diskutieren.

Der Weltgesundheitstag, den die Weltgesundheitsorga- nisation jährlich zu wechseln- den Themen ausruft, will die- ses Jahr auf die Bedeutung von Bewegung für die Ge- sundheit aufmerksam machen.

Neben Veranstaltungen für

Ärzte stehen auch Vorträ- ge von Wissenschaftlern auf dem Programm. Außerdem begleitet eine Gesundheitsmes- se die Veranstaltungen. Dort beschäftigen sich verschiede- ne Themenparks mit dem Thema „Ge- sundheitsförde-

rung durch ge- zielte körperli- che Aktivität“.

An einigen Stän- den gibt es Ge- sundheitsberatungen und Aktionen zum Mitmachen. Der Besuch der Messe sowie der Veran- staltungen ist kostenlos.

Anmeldungen zur Eröff- nung und den Workshops: Te- lefon: 0 69-97 17 11 13, E-Mail:

info@3K-Komm.de, Internet:

www.weltgesundheitstag.de A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 12½½½½22. März 2002 AA749

Neuroblastom

Screening ist derzeit nicht empfehlenswert

K

rebs-Früherkennung hat einen gu- ten Ruf. Doch die Ergebnisse des 1996 von mehreren Universitätsklini- ken, Krankenkassen und der Deut- schen Krebshilfe initiierten Modellpro- jekts zum Neuroblastom-Screening zei- gen, dass Massenuntersuchungen ent- gegen der Intuition manchmal mehr schaden als nutzen können. In sechs Bundesländern haben zwischen 1994 und 1999 die Eltern von 1,5 Millionen Kindern eine Urinprobe eingeschickt.

2,1 Millionen Kinder, bei denen nicht gezielt nach dem Tumor gesucht wur- de, dienten als Vergleichsgruppe. Die Hoffnung war, durch Ausscheidungs- produkte im Urin den Tumor früher zu finden. Im Stadium I und II können mindestens acht von zehn Kindern ge- heilt werden, in späteren Stadien sind es nur noch zwei von zehn. Tatsächlich sorgte das Programm dafür, dass mehr

Kinder mit kleineren Tumoren gefun- den wurden, insgesamt waren es etwa 150. Weitere 55 hatte der Test überse- hen, sie wurden erst später diagnosti- ziert. Allerdings verringerte die Früh- erkennung nicht die Zahl der Kinder mit fortgeschrittenen Tumoren und schlechten Heilungschancen.

D

eshalb blieb die Rate der Kinder, die an dem Krebs starben, mit 1,1 bis 1,2 pro 100 000 unbeeinflusst – die Entwicklung soll aber noch einige Jahre weiterverfolgt werden. „Derzeit kann ein Massen-Früherkennungspro- gramm des Neuroblastoms nicht emp- fohlen werden“, schreibt Freimut Schilling vom Olgahospital in Stuttgart, einer der Projektbeteiligten, im Kon- gressband des diesjährigen Deutschen Krebskongresses in Berlin. Die Resul- tate sollen in den nächsten Wochen ausführlich in einer internationalen Fachzeitschrift publiziert werden. Al- lerdings scheint es ausgeschlossen, dass sich diese Bilanz noch zum Positiven wendet. Weitere Ergebnisse des Mo- dellprojektes bestätigen eine Beson- derheit des Neuroblastoms: Die Mehr-

zahl der „früh entdeckten“ Tumoren verschwindet offenbar von selbst wie- der und wird nie zu einem Problem für die Kinder. Das Screening hat aber vor allem diese harmlosen Tumoren aufge- spürt: Bei zwei Drittel der Geschwulste – etwa 100 Kindern – kam es zu solchen

„Überdiagnosen“. Während diese Kin- der und ihre Eltern ohne Früherken- nung ein unbeschwertes Leben geführt hätten, wurden sie durch das Screening mit der Diagnose Krebs konfrontiert.

Zudem mussten die Kinder Operatio- nen und oft auch Chemotherapien er- tragen, die ihnen ohne die Früherken- nung erspart geblieben wären.

F

ür manches Kind waren die Therapi- en sogar gefährlicher als der Tumor selbst. Claudia Spix von der Universität Mainz schreibt im Kongressband, dass

„bislang alle Todesfälle in der Gruppe der Kinder, die an Früherkennung teil- genommen haben, [. . .] mit der Thera- pie zusammenhingen“. Gerade das ne- gative Ergebnis zeigt, wie nötig Mo- dellprojekte und randomisierte Studi- en zur Erprobung der Krebs-Früher-

kennung sind. Klaus Koch

Akut

Weltgesundheitstag

Schwerpunkt Bewegung

Messe und Vorträge in Leipzig

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