A 36 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 109|
Heft 1–2|
9. Januar 2012 Mehr als 60 Autoren haben zumThema Hüftendoprothetik ein um- fassendes Nachschlagewerk auf die Beine gestellt, das seinesgleichen sucht. Von der Theorie (wie Histo- rie, Anatomie, Biomechanik oder Implantate) bis hin zur Operation von Primär- und Revisionsprothetik wird ein weiter Bogen gespannt, der fast keinen Bereich auslässt. Wün- schenswert wäre in einer Neuaufla- ge ein Kapitel über Adipositas und Endoprothetik oder Endoprothetik unter 50 Jahren, zwei Probleme, die immer mehr – vor allem langfristige – Bedeutung erlangen werden. Die immer wieder vereinzelt zu finden- den „Tipps und Tricks“ könnten für den Praktiker in einem Kapitel „Er- fahrungen und Fehler aus dem kli- nischen Alltag“ zusammengefasst werden. Eine kritische Wertung der zahlreich zitierten Literatur würde einigen Themen mehr „evidence“
verleihen und dem Leser bei der kritischen Reflexion helfen. Da die Herausgeber das Werk aber auch
dem Ausbildungsassistenten nahe- bringen wollen, wäre die heute üb- liche didaktische Aufbereitung mit Zusammenfassungen und Merksät- zen hilfreich. Abgesehen von die- sen kleinen Verbesserungsvorschlä- gen ist allen Projektbeteiligten zu gratulieren: Hier liegt ein Buch vor, das wirklich gebraucht wird.
Thomas Wallny
Lutz Claes, Peter Kirschner, Carsten Perka, Ma- ximilian Rudert (Hrsg.): AE-Manual der Endo- prothetik. Hüfte und Hüftrevision. Springer, Heidel- berg 2012, 615 Seiten, gebunden, 159,95 Euro
Die Autoren haben dieses Lehrbuch auf der Basis des Curriculums „So- zialmedizin“ der Bundesärztekam-
mer, welches seit 2006 in der zweiten Auflage vorliegt, er- stellt. Die Stichwor- te des Curriculums wurden systematisch weitergehend erläu- tert. Das gesamte Prüfungswissen des Grundkurses (Kurs- block A–D) sowie des Aufbaukurses (Kurblock E–H) ist praxisnah aufberei- tet und didaktisch anschaulich dar- gestellt. Erwähnenswert ist, dass ebenfalls die Curricula zu den Kur- sen „Grundlagen der medizinischen Begutachtung“ und „Rehabilitati- onswesen“ eingearbeitet wurden und das Buch so auch zur Gewin- nung von vertiefenden Kenntnissen für diese Weiterbildungskurse ver- wendet werden kann.
Der Band ist somit allen Kolle- gen zu empfehlen, die die Weiter- bildungskurse „Sozialmedizin“,
„Grundlagen der Begutachtung“
und „Rehabilitationswesen“ absol- vieren. Es dient als Lern- und Nachschlagewerk und ist durch die eingefügten Fragensammlun- gen zu einzelnen Kursblöcken ei- ne gute Prüfungsvorbereitung.
Weiterhin kann es als sozialmedi- zinischer Wegbegleiter für Kolle- gen in den sozialmedizinischen Diensten der Sozialleistungsträ- ger, in Rehabilitationseinrichtun- gen, in arbeitsmedizinischen Diens - ten sowie auch in Krankenhäusern dienen. Es kann aber auch all - gemein nützliches Wissen und hilfreiche Anregungen im Rahmen der praktischen Tätigkeit als Arzt bei der Betreuung chronisch kran- ker Menschen vermitteln.
Renate Wrbitzky
Rainer Diehl, Erika Gebauer, Alfred Groner:
Kursbuch Sozialmedizin. Lehrbuch zum Curriculum der Bundesärztekammer. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2011, 500 Seiten, kartoniert, 49,95 Euro
SOZIALMEDIZIN
Empfehlenswerter Wegbegleiter
Die Medizin auf 175 Seiten oder – plastischer gesprochen – auf 208 Gramm Papier zu komprimieren, ist eine Herausforderung. In diesem handlichen Buch wird dies dadurch ermöglicht, dass eine subjektive Auswahl an Diagnosen beziehungs- weise Differenzialdiagnosen vorge- nommen wird und diese wiederum im Skript- respektive Memoformat wiedergegeben werden. Dies er- schwert entsprechend die Lesbar- keit, gibt jedoch eine brauchbare Vorstruktur zur Repetition bezie- hungsweise eigenen Ergänzung von Inhalten.
Nach einem kurzen Kapitel Dif- ferenzialdiagnosen, das beispiels- weise Symptome wie Bauch- schmerz und Hämaturie sowie zugehörige Differenzialdiagnosen aufzählt, folgen die Kapitel mit aus- gewählten Diagnosen, sortiert nach medizinischen Fachrichtungen, von
Angiologie bis Urologie. Die Dia - gnosen werden stichwortartig, zum Beispiel nach Ätiologie, Klinik, Diagnostik und Therapie, skizziert.
Ein tabellarisches Medikamentenre- gister, gegliedert nach Indikationen, rundet das Handbuch ab.
Eine wesentliche Frage dabei ist, wer dieses Buch braucht und wozu.
Zum Verständnis ist aufgrund des Skriptformates ein medizinisches Vorwissen nötig, zu einer weiter- führenden praktischen Anwendung fehlt der Tiefgang. Insofern kann es als Lernunterstützung im Studium oder danach als kurzes Repetitori- um oder konzises Nachschlagewerk eingesetzt werden und ist dabei in seiner umfassenden Knappheit wohl einzigartig. Eckart Blauth
Michael Spalek: Medizin kompakt. Die Quint- essenz des medizinischen Wissens. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2011, 175 Seiten, kartoniert, 29,95 Euro
ENDOPROTHETIK
Umfassendes Nachschlagewerk
MEDIZIN IM ÜBERBLICK
Kompakter geht es nicht
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