ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT
Durchsicht des Ärztemusterbestandes
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker informierte die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft über Mitteilungen pharma- zeutischer Hersteller, die Rückrufe und andere wichtige Änderungen von Fertigarzneimitteln betreffen. Der Be- stand an Ärztemustern ist entspre- chend durchzusehen, und erforderli- chenfalls sind die nicht mehr verkehrs- fähigen Fertigarzneimittel bzw. deren genannte Chargen auszusondern und zu vernichten.
L-Tryptophan-haltige Infusionslösungen
für parenterale Ernährung Der Bundesverband der Pharma- zeutischen Industrie e. V. teilt mit:
Das Bundesgesundheitsamt hat vor kurzem das Ruhen der Zulassung ver- schiedener Tryptophan-haltiger Präpa- rate verfügt. Dies betrifft nur oral anzu- wendende Kombinationspräparate.
Tryptophan-haltige Infusionslösungen sind von dieser Verfügung des Bundes- gesundheitsamtes nicht betroffen, teil- ten die Mitgliedsfirmen der Fachabtei- lung Infusionslösungen des Bundesver- bandes der Pharmazeutischen Indu- strie mit.
Diese positive Nutzen-Risiko-Be- wertung der Infusionslösungen ist sach- gerecht, da die parenterale Ernährung in vielen Fällen eine lebensrettende Maßnahme bedeutet. Die Frage, ob hierbei Tryptophan eingesetzt werden soll oder nicht, kann sich deshalb nicht stellen, weil Tryptophan zu den essen- tiellen Aminosäuren zählt, die der Kör- per nicht selbst herstellen kann und die somit von außen zugeführt wer- den müssen. Entsprechend ist weltweit der Einsatz Tryptophan-haltiger Infu- sionslösungen begründet, da sich die positive Nutzen-Risiko-Abwägung auf die Tatsache stützt, daß es keine Alternativen zur parenteralen Ernäh- rung gibt.
Darüber hinaus weist der Bundes- verband der Pharmazeutischen Indu- strie darauf hin, daß die Arzneibuchan- forderungen an Ausgangsstoffe zur Herstellung von Infusionslösungen be- sonders hoch sind.
Rückruf von folgenden L-Trypto- phan-haltigen Arzneimitteln: BDS 1800, Ultramin, EAS Perlen (Essent.
Aminosäuren) und Vivasorb (alle Ge- schmacksrichtungen)
Die Firma Pfrimmer Kabi GmbH &
Co. KG teilt mit: „Mit Datum vom 27. 9. 1990 hat das Bundesgesundheits- amt das Ruhen der Zulassung für L-Tryptophan-haltige Arzneimittel in niedriger Dosierung angeordnet. Aus- gelöst wurde diese Anordnung durch das Bekanntwerden von Nebenwir- kungsfällen nach Einnahme eines Tryptophan-haltigen Kombinations- präparates. Die Nebenwirkung — das Eosinophilie-Myalgie-Syndrom (EMS)
— war bis dato nur bei der Therapie mit hochdosierten L-Tryptophan-haltigen Medikamenten bekannt. Sie äußert sich in Blutbildveränderungen sowie in Fieber, Muskel- und Gelenkschmer- zen.
Betroffen von dieser Maßnahme sind unsere Produkte BSD 1800, Ultra- min, EAS Perlen (essent. Aminosäu-
Der neue Katalog ärztlicher Fortbildungsfilme der Bundes- ärztekammer, Ausgabe 1990/91, ist erschienen. Er enthält 348 Film- und Video-Produktionen, die von Ärzten kostenfrei entlie- hen werden können. Der Kata- log ist gegen eine Schutzgebühr von 13,50 DM erhältlich.
An die
Bundesärztekammer Postfach 41 02 20 W-5000 Köln 41
III Bitte senden Sie mir . . . Film- katalog(e).
(Absender bitte Stempel oder Druckschrift!)
■ Ein Verrechnungsscheck liegt bei.
Rückruf von Cephalex 1000 von ct, Filmtabletten
Die Firma ct-Arzneimittel, Chemi- sche Tempelhof GmbH teilt mit: „Ba- sierend auf einem Fehler im BGA-Zu- lassungsbescheid wird in der Dosie- rungsanleitung der Gebrauchsinforma- tion als Normdosis ‚alle 8 (-6) Stunden 1-2 Filmtabletten Cephalex 1000 von et' empfohlen. Korrekt ist , 1/2-1 Filmta- blette` entsprechend einer Tagesdosis von 1,5-3 (-4) g Cephalexin. Betroffen sind die seit der Einführung am 1. 9. 1990 ausgelieferten Packungen.
Wir bitten um Überprüfung der Be- stände. Das Präparat ist kurzfristig wie- der lieferbar." AkdA
Fortbildungsfilm
Obstipation und Ballaststoffe; Film- art: Lichtton, farbig, 16 mm; Videosy- steme: VHS, Betamax, U-matic; Lauf- zeit: 23 Min.; Herstellungsjahr: 1986;
Hersteller: Medimpact, Wiesbaden;
Verleiher: Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung e. V.
(GMF), Bonn; wissenschaftliche Auto- ren/Berater• Prof. Dr. K. Jork, Prof. Dr.
W. Feldheim, Prof. Dr. E. Menden, Prof. Dr. F. Meuser, Prof. Dr. W. Stel- ler, Frau Dr. E. Wisker; Filmempfeh- lung: Laien.
Obstipation muß zu den besonders häufigen und weit verbreiteten gesund- heitlichen Beeinträchtigungen gerech- net werden. Die Einnahme von Laxan- tien wird im allgemeinen ungünstig be- urteilt. Daher konzentriert sich das ärztliche Interesse zunehmend auf die Ballaststoffe, die als unverdauliche Be- standteile der Nahrung zu einem An- stieg des Stuhlvolumens führen. Im Film „Obstipation und Ballaststoffe"
wird der Versuch unternommen, die wesentlichen Aspekte der neueren Bal- laststoff-Forschung darzustellen und daraus Hinweise für eine adäquate Therapie der Ostipation in der ärztli- chen Praxis abzuleiten. Der für die ärztliche Fortbildung bestimmte Film wird durch eine Patientenbroschüre mit dem Titel „Ballaststoff-Ratgeber"
ergänzt. Darin wird ein patientenge- rechtes Ernährungskonzept für eine vielseitige, ballaststoffreiche und den- noch schmackhafte Ernährung be- schrieben.
ren), Vivasorb (alle Geschmacksrich- tungen)."
Dt. Ärztebl. 87, Heft 44, 1. November 1990 (93) A-3453