• Keine Ergebnisse gefunden

Imperien

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Imperien"

Copied!
6
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Jürgen Osterhammel

Imperien

Der Bedarf nach Nationalgeschichte entsteht in gewissen Phasen der Natio- nalstaatsbildung: antizipatorisch als Entwurf einer politisch noch unerfiill- ten gemeinsamen Vergangenheit, affirmativ und versöhnend-therapeutisch als Sanktionierung und geistige Überwölbung politischer Integrations- leistungen, kritisch als Gegengeschichte aus der Sicht minoritärer Eliten, nostalgisch (manchmal retrospektiv selbstkritisch) im Gefolge national- geschichtlicher Katastrophen, Es wird Nationalgeschichte geben, solange Nationalstaaten existieren. Da - trotz der Spekulationen allzu euphorischer Globalisierungsprophetcll - das Ende des Nationalstaates nicht in Sicht ist, kann man der Nationalgeschichte eine blühende Zukunft voraussagen. Viele Länder der heutigen Welt sind junge, manche sehr junge Nationalstaaten, zahlreiche von ihnen politisch instabil, kulturell sehr heterogen oder eth- nisch zerrissen. Überall dort, wo überhaupt ein Minimum an Voraussetzun- gen fiir institutionalisierte Geschichtsschreibung besteht, ist National- geschichte zwangsläufig die dominante historiographische Ausdrucksform.

Manchmal wird daraus kritische Forschung, fast immer begibt man sich auf die Suche nach "a usable past". Viele Länder und Völker haben ihre Natio-

nalgeschichte noch gar nicht gefunden. .

Nationalgeschichte folgt auf trans-nationale Geschichte und setz( sie voraus. Denn Nationalstaaten entstehen vergleichsweise selten durch hege- moniale oder föderative Zusammenfassung kleinteiliger Souveränitätsland- schaften (das deutsche und italienische Modell auf der einen, das schweize- rische auf der anderen Seite). Viel öfter erwachsen sie aus den territorial umfangreichen, durch eine Vielfalt von Herrschaftsformen und eine Plura- lität von Ethnien und Kulturen gekennzeichneten Großgebilden, die man Imperien nennt. Es ist an dieser Stelle müßig, Erwägungen darüber anzu- stellen, ob der Begriff "transnational" auf vormoderne Zustände, also auf die Welt vor der Ausbreitung des Nationalstaates, angewendet werden sollte oder nicht. Der Nationalstaat ist, entwicklungsgeschichtlich gesehen, im Verhältuis zum Imperium ein sekundäres Phänomen. Man kann es auch anders sagen: Das Imperium, eine Erfindung früher Zivilisationen, ist der weltgeschichtliche Normalfall, der Nationalstaat die spätueuzeitliche Aus- nahme. Der Nationalstaat hat das Imperium als Typus auch keineswegs ein fiir allemal überwunden. In Gestalt der Sowjetunion bestand bis 1991 ein Herrschaftsgebilde mit einer postimperialen Ideologie, das gleichwohl viele

Imperien 57

s,trukturelle Merkmale eines klassischen Kontinentalimperiums trug und dessen Ähnlichkeiten mit dem Zarenreich in dieser Hinsicht stärker auf- fielen als die Unterschiede. Die Volksrepublik China konserviert bis heute mit ihrer Herrschat! über Tibet und über weite Regionen Innerasiens - und mit mancher Attitüde gegenüber kleineren Nachbarn - das territoriale Erbe des Reiches der Qing-Dynastie in jener Form, die bis zum Vordringen der europäischen Imperialmächte um die Mitte des 19. Jahrhunderts erreicht war. Vollends haben Struktur und Praxis der US-amerikanischen Macht- sicherung und Machtentfaltung nach dem Ende des Kalten Krieges und zumal unter der Präsidentschaft von George W. Bush die Frage in den Mit- telpunkt weltpolitischer Debatten gerückt, ob man es bei den USA mit einem "neuen" oder "letzten" Imperium zu tun habe oder vielleicht gar mit dem ersten wahren "Welt"-Reich der Geschichte, das die Möglichkeiten von Kapitalismus, Kommunikationstechnologie, Kulturexport und militä- rischer Interventionsfahigkeit zu einer alles durchdringenden Kontrolle l1LLtze, I Schließlich wird diskutiert, ob und in welchem Maße die Europü- ische Union neo-imperiale Züge trage. Die Antwort darauf dürfte sein, dass die EU etwas historisch Neues repräsentiert, nämlich Supranationalität bei Fortbestehen nationalstaatlicher Autonomie auf vielen Gebieten, doch ver- dient anerkannt zu werden, dass historische Analogien mit einer karolingi- schen oder habsburgischen Reichsvergangenheit zumindest als Gedanken- spiele nicht völlig aus der Luft gegriffen sind.

Es gab jedenfalls bis vor kurzem Imperien, und bis in die 1960er Jahre hinein kann die Geschichte vieler europäischer Nationalstaaten ohne die Berücksichtigung mannigfacher imperialer Kontexte gar nicht sinnvoll geschrieben werden.' In einer noch direkteren und intensiveren Weise sind die Nationalgeschichten vieler anderer Länder auf imperiale Vergangenhei- ten bezogen. Nationalstaaten entstanden durch konfliktreiche Sezessionen von Imperien, manchmal sogar durch große Unabhängigkeitskriege (Haiti, die USA, die lateinamerikanischen Republiken, Indonesien, Algerien, Viet- nam), sie entwickelten sich evolutionär durch langsame Autonomisierung aus Imperien heraus (Kanada, Australien, Neuseeland), entstanden in einem schnellen, aber einigermaßen ordentlich verlaufenden "transfer of power"

zwischen Herrschaftseliten (Ägypten, die Philippinen, Indien und Pakis- tan - trotz der chaotischen Umstände der "partition" 1947, Ceylon/Sri Lan- ka, Ghana, die frankophonen Staaten Westafrikas ) oder blieben übrig als Trümmerstücke eines krisenhaften Zusammenbruchs imperialer Zentren 1 Ein breites Spektrum vOn Interpretationen in: Andtew J. Bacevich (Hg.), The Imperial Tense.

Prospects and Problems of American Empire, Chicago 2003; vgl. relativ unpolemisch auch ders., American Empire. The Realities and Consequences ofU.S. Diplomacy, Cambridge, Mass. 2002.

2 Jürgen Osterhammel, Europamodelle und imperiale Kontexte, in: Journal of Modem European History 2 (2004), S. 157-181.

Zuerst ersch. in: Transnationale Geschichte : Themen, Tendenzen und Theorien / Gunilla Budde ... (Hg.). - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006. - S. 56-67

Konstanzer Online-Publikations-System (KOPS) URL: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-147077

(2)

58 Jürgen Osterhammel

(die Nachfolgerstaaten der Habsbnrgermonarchie, des Osmanischen Rei- ches und der Sowjetunion). Manchmal definierte sich ein früherer imperia- ler Kern in einen territorial und ethnisch arrondierten Nationalstaat um (Österreich, die Türkische Republik), zuweilen verschwanden koloniale Peripherien nnd imperiale Einflusszonen buchstäblich über Nacht mit einer militärischen Niederlage, und das imperiale Zentrum wurde auf seinen vorimperialen Status znrückgestutzt (Deutschland 1914/18 und 1945, Ita- lien 1942/43, Japan 1945). Auf welchem Pfad auch immer ein Nationalstaat entstand: er blickte auf ein Imperium znrück - ein aktiv beherrschtes eige- nes oder eines passiv erlittener Fremdherrschaft. Die Mehrzahl der heutigen Nationalstaaten auf der Welt waren früher eimnal Kolonienbesitzer oder Kolonien, die USA beides. Die imperiale Vergangenheit war dabei stets dnrch vielfältige Einbindungen in größere Zusammenhänge gekennzeichnet gewesen, einige davon einschränkend und unterdrückend, andere oft gleich- zeitig Chancen eröffnend. Tm Moment der Emanzipation war der post- imperiale Nationalstaat mit sich allein.

Keine Geschichte, am wenigsten die transnationale, kann daher die Im- perien .übersehen. Längst bevor von transnationaler Geschichtsschreibnng die Rede war, hatten sich im weiten und vagen Umkreis des Imperiums- begriffs verschiedene Historiographien angesiedelt.3 Da ist zunächst das riesige Gebiet der imperialen Binnengeschichten. Überall dort, wo da, Im- perium die dominierende und sichtbarste Form politischer Vergesell- schaftung war, bildet das Reich ganz in derselben Weise die gleichsam natürliche Rahmung von Historiographie, wie es fiir andere Zeiten der Nationalstaat ist. Das Imperium Romanum, China seit der Reichseinignng dnrch den Ersten Kaiser im Jahre 221 v. Chr., die Reiche der Abbasiden und anderer muslimischer Dynastien, das Osmanische Reich, Spanien im 16. Jahrhundert oder das auf besondere Weise als ,,Altes" Reich verfasste frühneuzeitliche Deutschland: fiir sie alle und viele andere mehr ist lange Zeit eine andere als die Reichsperspektive kaum denkbar gewesen. Auch dort, wo inzwischen die größten Forschungserfolge erzielt werden, nämlich auf lokaler nnd regionaler Ebene, lässt sich der stets auf irgendeine Weise einwirkende Makrokontext von zentralisierter Macht, Elitenzirkulation, symbolischer Einheitsstiftnng (oder gar versuchter kultureller Homo- genisierung) sowie großräumiger Verkehrs- und Handelsbeziehnngen nie- mals völlig ausblenden. Der Kaiser, Zar oder Sultan - als Amt und Rolle eher denn als Person - mochte weit gewesen sein, aber er blieb ein Fixstern lebensweltlicher Orientierung. .

3 Die folgenden Überlegungen knüpfen ohne ungebührliche Wiederholung an bei Jürgen Oster- hammel, Imperialgeschichte, in: Christoph Comelißen (Hg.), Geschichtswissenschaften. Eine Ein- führung, Frankfurt a.M. 42004, S. 221-232.

Imperien 59

Ein zweites historiographisches Feld ist die Geschichte des Imperialis- mus. Ist "Imperium" ein alter nnd generischer Begriff keinesfalls nur euro- päischen Ursprnngs, dessen jeweilige Varianten in zahlreichen Zivilisatio- nen zum Repertoire semantischer Selbstbeschreibung gehören, so handelt es sich bei "Imperialismus" um eine enropäische Neuschöpfung des mittleren 19. Jahrhunderts. Hinter allen Feinheiten der Definition verbergen sich zwei grnndsätzlich verschiedene Imperialismusbegriffe: Der engere Begriff be- zieht sich auf die aggressiven außenpolitischen Aktionsformen der so ge- nannten Großmächte im Zeitalter intensiven kapitalistischen Wachstums, also im "age of empire" zwischen etwa 1874 und 1914/18, manchmal bis 1945 verlängert. Dieser Begriff hatte seine große Zeit zwischen John A.

Hobsons "Imperialism: A Study" von 1902 sowie den danach in rascher Folge entwickelten marxistischen Imperialismustheorien und der knrzen Blüte des Imperialismusinteresses in der deutschen Historischen Sozialwis- senschaft der späten 1960er und frühen 1970er Jahre. Im Allgemeinen haben sich mit diesem BcgrilT Annahmen über die Ursachen gesteigerter Expansion verbnnden; man hat sie in krisenhaften Entwicklnngen kapitalis- tischer Ökonomien, in Nationalismus, Militarismus oder in manipulativer Konfliktableukung nach außen gesehen. Soweit sich die Forschung über mehrere Imperien in einem Satz zusammenfassen lässt, kann resümiert werden: Die gesteigerte Expansionsdynamik im Zeitalter des Hochimperia- lismus muss aus einer Verbindung von (a) national spezifischen inneren Entwicklungen in den europäischen Ländern, (b) gesamtenropäischen Über- legenheitsphantasmen, (c) Destabilisiernngskrisen an zahlreichen "Periphe- rien" nnd (d) halbwegs autonomen Konknrrenzmechanismen im internatio- nalen System erklärt werden. Nnr im Fall des Deutschen Reiches, der USA und Japan (dort aber ausgeprägter erst nach ca. 1915) war der Hochimperia- lismus vor dem Ersten Weltkrieg industriewirtschaftlieh getrieben (und daher auch stärker auf Zonen eines "informal empire" als auf formale Kolonien gerichtet). Bei den übrigen Imperialismen war der Bezug zur Industrialisierung schwächer als der zu finanzkapitalistischer Interessen- entfaltung oder vorkapitalistischer Raubwirtschaft. Der Imperialismus war im Regelfall weder ein in die Modeme hineinragender Atavismus (Joseph A. Schumpeter) noch eine Manifestation des Kapitalismus in seinen "fort- geschrittensten" Formen.

Ein zweiter Begriff von Imperialismus ist logisch, räumlich und zeitlich umfassender nnd daher komparativ wesentlich aufuahmefähiger, zugleich aber deskriptiver und inhaltlich bescheidener. Danach ist Imperialismus jenes Bündel militärischer und politischer Maßnahmen, die dazu dienen, ein Imperium zu schaffen und aufrecht zu erhalten. Nach diesem zweiten Ver- ständnis des Begriffs - aber nicht nach dem ersten - wäre es legitim, von einem römischen, mongolischen, chinesischen, spanischen oder napoleoni-

(3)

60 Jürgen Osterhammel

sehen Imperialismus zu sprechen. Das eröffnet neue Perspektiven, sobald man sich der Vielfalt von Reichsbildungen in der Geschichte stellt und die theoretische Verknüpfung zwischen industrieller und militärischer Expan- sionsdynamik lockert. Dass die Erklärungsweisen der klassischen Imperia- lismusdeutungen aus der Zeit vor 1914 weder dem nationalsozialistischen Plünderungs- und Vernichtungsimperialismus4 noch gewissen Aspekten der US-amerikanischen Globalhegemonie der Gegenwart gerecht werden, spricht zugunsten eines weiter gefassten Imperialismusbegriffs, der vor- ebenso wie nachindustrielle Formen von Reichsbildung nicht ausschließt.

Dabei sollte das zentrale Bedeutungselement politisch-militärischer Domi- nanz bewahrt werden. Ein Imperium ist ein politischer Verband von er- kennbarer territorialer Form, in dem ein staatlich organisiertes Zentrum systematisch in den politischen Prozess schwächerer Peripherien eingreift.

Es stumpft die begriffliche Trennschärfe ab, wenn nicht-staatlichen Akteu- ren, etwas multinationalen Konzernen. die Fähigkeit zugesprochen wird, Imperien zu gründen, also Imperialismus zu betreiben. Auch unterscheidet sich die Wagenrad-Struktur eines Imperiums vom plurizentrischen Netz- charakter heutiger Globalisierung.5 Imperialismus wäre danach jede von einem überlegenen Zentrum durch militärische Eroberung initial betriebene und durch zivile Institutionen stabilisierte Projektion von Herrschaft in großräumigen und multi-kulturellen bzw. ,.transnationalen" Wirkungs- feldern.

Ein dritter Typus von Imperial-Historiographie befasst sich mit dem al- ten Thema des Verhältuisses von Kolonien und ,,Mutterland". Die meisten und viele der besten Untersuchungen in diesem Modus gelten dem briti- schen Empire, dem einzigen wahren "Welt"-Reich, das es je gab. Eine alte, den Zeitumständen entsprechend unvermeidlich apologetische Geschichts- schreibung, die längst untergegangen zu sein schien und erst jüngst medien- wirksam wiederbelebt wurde, feierte die Leistungen eines zivilisatorisch überlegenen, weltweit fiiedensstiftenden Großbritannien.6 Nüchterner und weniger selbstgefallig sah es der Hauptstrom der "imperial history" in den letzten drei Jahrzehnten. Zusammengefasst in den dreitausend Seiten der Oxford History of the British Empire (OHBE)' zeichnet die neuere For- schung das Bild eines vielfaltig gegliederten, regional ausdifferenzierten und in seinen Teilbereichen durchaus "ungleichzeitigen" imperialen Sys-

4 Vgl. Götz Aly, Ritlers Volksstaat, Frankfurt a.M. 2005.

5 Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt nach Sichtung der Literatur: Jan Nederveen Pieterse, Globalization or Empire? New York 2004, S. 33-39. Zur formalen Beschreibung von Imperien vgl. Alexander-J. Motyl, Imperial Ends. The Decay, Collapse, and Revival ofEmpires, New York 2001, S. 13-30.

6 Etwa Niall Ferguson, Empire. How Britain Made the Modern World, London 2003.

7 Wm. Roger Louis (Hg.), The Oxford History ofthe British Empire, 5 Bde., Oxford 1998-99.

Imperien 61

tems, das im wesentlichen durch wirtschaftliche Verflechtungen, Migration, bürokratische und (im Falle der Dominions) konstitutionelle Mechanismen sowie durch einheitsstiftende Ideologien zusammengehalten wurde. Die OHBE übernimmt die bewährte Unterscheidung zwischen "formal" und

"informal empire", so dass z.B. auch China und Lateinamerika als Periphe- rien des viktorianischen Reiches in den Blick kommen. Die Besonderheiten der jeweiligen lokalen Einwurze1ung des Empire, anders gesagt: der

"bargains", die mit einheimischen Eliten geschlossen wurden, werden eben- so gesehen wie die wechselnde Stellung des Imperiums in der Weltpolitik.

Gegen diesen Konsens der Jahrtausendwende - die OHBE erschien 1998/99 - ist jüngst eine noch neuere "New Imperial History" angetreten.

Sie wirft die Systemannahmen der ORBE-Autoren über Bord und verzich- tet damit auf einen Imperiumsbegriff, der ökonomische und politische Strukturbildungen auf der "Malcto"-Ebene privilegiert.' Das Empire ist in dieser Sicht kaum mehr als ein loses "web" von Partikularitäten. die irgend- wie miteinander agieren, ein amorpher Zusammenhang von Identitäten.'J Die komplexen Zusammenhänge des - nicht nur britischen, sondern ge- samteuropäisch-afrikanischen - Sklavenhandels zum Beispiel lösen sich in Einzelschicksale auf. Obwohl die New Imperial History im Widerspruch zu ihren eigenen Ambitionen keinen umfassenden Gegenentwurf zur OHBE- Interpretation bietet und die begriffliche Klarheit älterer Interpreten des Empire wie Ronald Robinson, D. Anthony Low oder A. G. Hopkins ver- missen lässt, legt sie den Finger auf bisher vernachlässigte Aspekte. Dazu gehört vor allem die "Permeabilität" der Grenze zwischen Kolonien und Metropole. Diese Durchlässigkeit zeigt sich vor allem in grenzüberschrei- tenden Lebensläufen. Schon 1997 war daft1r in dem wahren Gründungstex!

der Neuen Imperial- und Kolonialgeschichte der ein wenig preziöse Begriff der "interstitiality of colonial lives" geprägt worden: Zwischenraum- biographien.1O Mittlerweile hat die detailnahe sozialgeschichtliche Erfor- schung ebenso von interkulturellen Familienverhältnissen auf europäischer Seite!! wie von Erfahrungen asiatischer und afrikanischer Besucher Groß-

8 In der ORBE kaum beachtet, aber seither entdeckt: die technisch~logistischen Systeme moderner Imperien, vgl. Ben MarsdeniCrosbie Smith, Engineering Empires. A Cultural History of Technology in Nineteenth~Century Britain, Basingstoke 2005, bes. Kap. 4-5.

9 Kathleen Wilson, Introduction. Histories, Empires, Modemities, in: dies. (Hg.), A New Imperial History. Culture, Identity, and Modernity in Britain and the Empire, 1660-1840, Cam~

bridge 2004, S. 1-26, etwa S. 14.

10 Ann Laura StolerlFrederick Cooper, Between Metropole and Colony. Re~thinking a Research Agenda, in: dies. (Hg.), Tensions of Empire. Colonial Cultures in a Bourgeois World, Berkeley 1997, S. I-56, hier S. 34.

11 Vgl. etwa Elizabeth Buettner, Empire Families. Britons and Late Imperial India, Oxford 2004.

(4)

62 Jürgen Osterhammel

britanniens begonnenY Analoge Fragen werden an andere Imperien, etwa an das Überseereich des kaiserlichen Deutschland gestellt. Auch hier wird der Versuch unternommen, koloniale Spuren im deutschen Alltag zu ent- decken und umgekehrt die Nähe sozialer und kulturellen Praktiken in den Kolonien und in der Metropole herauszustellen. Dies verlangt die intensive Suche nach imperialen Lebensgeschichten. Die nächste "Wende" der Impe- rialhistoriographie dürfte ein "biographical turn" seinY

Bedarf es aber im Rahmen einer transnational entworfenen Geschichts- wissenschaft überhaupt noch einer imperialen Perspektive? Löst sich Impe- rialgeschichte nicht tendenziell in "global history" auf? Erfassen die beiden Hinsichten einerseits der Globalisierung, andererseits der lokalen Kolonial- geschichte, miteinander "glokalisierend" kombiniert, nicht ebenso gut den gleichen Gegenstandsbereich?" Nicht im exhortativen Modus der Anprei- sung des wissenschaftlichen Markenartikels "Imperialgeschichte" soll hier eine Anhvort auf diese Fragen versucht werden, sondern durch die Faust- skizze einer "konjekturalen" Geschichte der Imperien in der Neuzeit.

Eine weltweite Neuzeit definiert sich geradezu durch das fast synchrone Dominantwerden imperialer Organisationsformen in nahezu allen Teilen der Weit, in denen die materiale Produktion imstande war, imperiale Ex- pansionsinstrumente zu tragen. Beinahe alle Imperien, die auch noch in der Modeme eine Rolle spielten. durchliefen ihre Griindungs- oder eine ent- scheidende Formierungsphase im Zeitrahmen zwischen etwa 1450 und 1650. In diese Periode der, in den Konventionen europäischer Periodi- sierung ausgedrückt, ,frühen Frühen Neuzeit" fallen die Errichtung des muslimischen Mogulreiches in Nordindien, die politische Integration Irans unter den frühen Safaviden-Schahs, die Umwandlung des osmanischen Herrschaftsverbandes von einer mittelalterlichen Kriegertruppe in einen stabilen und eroberungskräftigen "military-patronage state", der bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts den gesamten Osten und Süden des Mittelmeeres unter seine Kontrolle gebracht hatte," die maximale Ausdehnung des poly-

12 Vgl. etwa Antoinette Burton, At the Heart ofEmpire. Indians and the Colonial Encounter in Late-Victorian Britain, Berkeley 1998.

13 Z.B. auf der Ebene der Prominenz: Ame Perras, earl Peters and Geman Imperialism, 1856- 1918. A Political Biography, Oxford 2004; Rüger Owen, Lord eromer. Victorian Imperialist, Edwardian Proconsul, Oxford 2004. Für das Habsburgerreich etwa Andreas Oplatka, GrafStephan Szechenyi. Der Mann, der Ungarn schuf, Wien 2004.

14 Zur knappen Vermessung dieser beiden Themenfelder vgl. Jürgen Osterhammel, Kolonia- lismus. Geschichte, Formen, Folgen, München 42003; ders./Niels P. Petersson, Geschichte der Globalisierung. Dimensionen, Prozesse, Epochen, München 22004. Zum Kolonialismus jetzt weiterfiihrend: Trutz von Trotha, Was war der Kolonialismus? Einige zusammenfassende Befunde zur Soziologie- und Geschichte des Kolonialismus und der Kolonialherrschaft, in: Saeculum 55 (2004). S. 49-95.

15 Für eine brillante Analyse dieses Prozesses vgl. Carter V. Findley, The Turks in World History, Oxford 2005, S. 93-132 (mit Vergleichen unter den muslimischen Imperien).

"

!

Imperien 63

zentrischen Habsburgerreiches unter Karl V. mit seinen verschiedenen Schwerpunkten in Mitteleuropa, Flandern, Spanien, Italien und Mexi- ko/Peru, außerdem die Expansion und Konsolidierung der moskowitischen Monarchie unter Ivan 111. und Ivan IV. China [,illt nur scheinbar aus diesem zeitlichen Rahmen heraus. Hier hatte - auf der Basis fest gefUgter impe- rialer Voraussetzungen - unter der neuen Ming-Dynastie 1368 der Aufbau des autokratisch-bürokratischen Einheitsstaates in seiner definitiven Form (,,!ate imperial China") begonnen; nach 1644 übernahm die mandschurische Qing-Dynastie diese Strukturen mit geringen Veränderungen und nutzte ihre erheblichen Kapazitäten der Ressourcenextraktion zur Finanzierung der Eroberung und kolonialen Einverleibung weiter Teile Innerasiens. Japan wäre in den 1590er Jahren beinahe zur transmaritimen Kolonialmacht ge- worden. Alle diese imperialen Gebilde (und Japan) hatten vier Merkmale gemeinsam, die Marshall T. Poe als "early modem" definiert: "a complex administration. a semi-public sphere. the protoindustrial production or goods, and a gunpowder military". '" Hinzu kam in allen Fällen (außer Japan) ein gesteigerter herrscherlieher Anspruch, der sich in Titeln, Symbo- len, Ritualen, Bauwerken und oft auch in elaborierten imperialen Ideologien von universalem Referenzbereich ausdrückte.

Am Rande dieser auch territorial wirksamen imperialen System- integration entstanden, initiiert durch die portugiesische Krone.' durch eng- lische Kaufleute (mit monarchischer Unterstützung) und durch die Kauf- mannschaft der niederländischen Seestädte, ausgedehnte maritime Handels- reiche. Im portugiesischen Fall (Afrika) wie auch bei England (Irland) fehlte hier von Beginn an die Komponente territorialen Ehrgeizes nicht, doch war es eine Besonderheit dieser Gebilde, dass sie keine bloße über- seeische Verlängerung kontinentaler Reiche bildeten (wie Spanisch- Amerika oder die osmanisch kontrollierten Inseln im Mittelmeer), sondern dass ihr primärer Daseinsgrund Handel und Freibeuterei auf dem Meer war.

Die Anlage befestigter Faktoreien war eine bloße Funktion solcher Handelsinteressen. Ein territoriales Element trat erst mit dem Beginn nennenswerter überseeischer Emigration (nach Brasilien, Nordamerika und Südafrika) sowie mit dem Bestreben hinzu, sich beim Wettlauf um die ungemein gewinnversprechenden karibischen Zuckerinseln vorteilhafte Positionen zu sichern. Das französische Überseereich, in dem Asien eine viel geringere Bedeutung hatte als bei Portugiesen, Engländern und Nieder- ländern, folgte einem ähnlichen Muster; die staatliche Initiative war hier stärker als in den anderen Fällen.

16 Marshall T. Poe, The Russian Moment in World History. An Essay in Historical Interpreta- tion, Princeton 2003, S. 59.

(5)

64 ]ürgen Osterhammel

Alle diese Reiche unterschieden sich in zahlreichen Hinsichten. Zum Beispiel war Bürokratie als Integrationsinstrument von ganz unterschied- licher Wichtigkeit: entscheidend in China, fast irrelevant im portugiesischen Estado da India. Auch war die Zusammenstückelung von Reichsgebilden durch dynastischen Erbgang (extrem bei den Habsburgem, aber auch bei der Übertragung Bombays per portugiesische Mitgift an die englische Kro- ne 1661) eine europäische Spezialität, und der Grad der Orientierung zum Meer machte eine wichtige Differenz aus. Ansonsten blieben aber manche kulturübergreifende Grundmerkmale imperialer Organisation erkennbar.

Eine unter dem Gesichtspunkt transnationaler Geschichte besonders bemer- kenswerte Eigenart der früh-frühneuzeitlichen Imperien war die Tatsache, dass sie keine "nationalen" Reiche waren. Erst die nationalistische Ge- schichtsschreibung des 19. Jahrhunderts hat sie dazu gemacht. Einige der asiatischen Imperien - etwa das Mogulreich und das Qing-Reich in China nach 1644 - wurden von landfremden Eroberereliten geschaffen und getra- gen. Für China sollte daher von eilleln "sino-malldschw"ischen" Imperium gesprochen werden. Alle Reiche - auch das russische spätestens seit Peter d.Gr., das in großem Stil westeuropäisches Wissen importierte - waren nur dank externer Ressourcen und vermittelnder religiös-ethnischer Minder- heiten lebensfähig. Die überproportionale Bedeutung von Schotten und Iren im englischen. später britischen Empire ist mittlerweile eine Binsenweis- heit. Das osmanische Steueraufkommen wäre ohne merkantile Minoritäten deutlich geringer ausgefallen. Europäische Gewaltexperten (Söldner und Waffenschmiede) fanden in ganz Asien - bis nach Japan - reichliche Be- schäftigungsmöglichkeiten. In der Neuen wie in der Alten Welt gelang Eroberung häufig nur dank einheimischer Hilfstruppen und Kooperations- partner. Was war eigentlich spanisch am "Weltreich" Karls V. und Philipps II.? Im Grunde nur das ursprüngliche Konquistadorenpersonal sowie eine besondere Art katholischer Kirchlichkeit. Die "Anschubfinanzierung"

stammte von genuesischen und oberdeutschen Bankiers, die Navigations- technik aus Portugal, die Dynamik im transpazifischen Galeonenhandel von chinesischen Kaufleuten, die den Kontakt zwischen Manila und dem ost- asiatischen Festland herstellten, und die europäischen Truppen des Reiches waren vorwiegend italienischer oder flandrischer Herkrmft. Nicht nur für Spanien gilt Henry Kamens aus der Anschauung des 16. und 17. Jahrhun- derts gewonnene Feststellung: "Empires were transnational organizations that aimed to mobilize the resources available not only within their areas, but outside them as welL"I'

17 Henry Kamen, Spain's Road to Empire. The Making of a World Power, 1492-1763, London 2002, S. 491. Kamen bleibt dennoch skeptisch, was die Globalisierungswirkung des spanischen

'I

Imperien 65

Die imperiale Modeme begann zögerlich und nicht genau datierbar, jedenfalls während der Sattelzeit, mit dem einzigartigen "britischen Mo-

ment" in der Geschichte, als sich aus fünf Strängen ein neuartiger Knoten schürzte: aus (a) den technisch-logistischen Voraussetzungen (noch im Zeitalter des Segelschiffs) für die weltweite Marinepräsenz eines einzigen Staates, (b) den mobilisierenden Wirkrmgen der "financial revolution", (c) dem demographischen Potential zur kontuierlichen Peuplierung über- seeischer Siedlungskolonien, (d) der aus religiösen wie säkularen Quellen doppelt begründeten Vision einer weltweiten "civilizing mission", sowie (e) der Dynamik einer - allein schon wegen des exotischen Rohstoffs Baumwolle - weltmarktbezogenen Industrialisierung. Hinzu kam später die umgehend realisierte Vision eines globalen Freihandels.18 Das British Em- pire, die Herausforderung durch das imperiale Konkurrenzmodell Napo- leons hinter sich, war ein offenes imperiales System, in dem eine Metropole mit minimalem Einsatz von Gewaltmitteln ein Maximum an Kontrolle und Einfluss ausübte und jedem Dritten, den dies interessierte, die Nutzung der imperial erzeugten "public goods" (etwa Handelsfreiheit, Rechtssicherheit) gestattete. Es war auf allen Kontinenten mit Flächenkolonien und Stütz- punkten vertreten, dabei aber um zwei Kemstrukturen zentriert: die sich selbst finanzierende Riesenkolonie Indien sowie die demokratisch verfass- ten Dominions; von entscheidender Bedeutung waren die dauerhaft exzel- lenten Geschäftsbeziehungen zu den USA, einer Föderation abtrünniger britischer Kolonien. Obwohl Großbritannien niemals auch nur annähernd so etwas wie Weltherrschaft ausübte, war seine liberal-kapitalistische Ordnung (die in den Kronkolonien und Protektoraten autokratisch abgesichert wurde) das Bezugsmodell der gesamten Imperialgeschichte des 19. Jahrhunderts.

Die asiatischen Reiche der Frühen Neuzeit waren kolonisiert (Indien) oder britischem militärischem und ökonomischem Druck von außen ausgesetzt worden (Osmanisches Reich, Iran, China seit dem Opiumkrieg). Die euro- päischen Imperien waren teils während Revolutionsphase der Sattelzeit auf kärgliche Reste geschrumpft (Frankreich, Spanien) und mussten, wie im französischen Fall nach 1830, neu aufgebaut werden; teils waren sie Neu- schöpfungen des späten 19. Jahrhundelts (Deutschland, Belgien). Unwei- gerlich mussten sie sich gegen britische Dominanz behaupten. Besonders innovativ taten dies die Niederlande, die es auf Java unter den so genannten

"Kultursystem" erstmals - außerhalb der englischen und französischen Sklavenkolonien der Karibik - fertig brachten, eine Kolonie unter staat-

Reiches_ betrifft. Optimistischer ist Serge Gruzinski, Les quatre parties du monde. Histoire d'une mondialisation, Paris 2004.

18 Vgl. Anthony Howe, Free-Trade Cosmopolitanism in Britain, 1846--1914, in: Patrick K.

O'BrienlAnnand Clesse (Hg.), Two Hegemonies. Britain 1846--1914 and the United States 1941- 2001, Aldecshot 2002, S. 86-105.

(6)

66 Jürgen Osterhammel

licher Regie systematisch auszubeuten, ein Experiment, das schließlich - ebenso wie später König Leopolds Ir. archaische Schreckensherrschaft im Kongo-"Freistaat" - an humanitär motiviertem Widerstand scheiterte, den- noch aber in modifizierter Form anderswo Schule machte. Java kann als die erste moderne Kolonie gelten.

Das British Empire war der umfangreichste "transnationale" Verband der Geschichte und ein Globalisierungsagent ersten Ranges, auch wenn von London aus keine bewusste Politik politischer und kultureller Homogenisie- rung betrieben wurde.!9 Die britische und europäische Vorherrschaft im 19.

Jahrhundert wurde dadurch ermöglicht, dass eine allgemeine (und relative) Effizienzsteigerung in den westeuropäischen Gesellschaften mit neuen Technologien zusammentraf, die in ganz ungewöhnlichem Maße imperial nutzbar waren: Dampfschiff, Eisenbahn, Telegraph, Maschinengewehr, Malaria-Prophylaxe, usw. Gleichzeitig nahm aber außerhalb des British Empire der "Transnationalitätsgrad" der Imperien ab. Kolonialreiche und die Erschließung von Grenzregionen (etwa die Durchdringung Sibiriens) wurden zu nationalen Prestigeprojekten, an denen man Dritte nicht sichtbar beteiligen wollte - obwohl Z.B. keine Kolonie in Südostasien ohne chinesi- sche Kaufleute und Arbeiter funktionieren konnte. Eine solche Tendenz zur Nationalisierung der Imperien begann spätestens mit der Rbetorik Napo- leons 111. und steigerte sich zum Extrem schließlich in den Imperien Japans.

des faschistischen Italien und des nationalsozialistischen Deutschland, die als autarke Blöcke konzipiert waren und in denen es kaum Zwischenstufen zwischen Herrenmenschen und Unterworfenen, daher auch wenig geduldete Pluralität und strukturell vorgesehene "Kollaboration" gab. Diese geschlos- senen Imperien des 20. Jahrhunderts, zu denen in mancher Hinsicht auch die mit ihren nicht-russischen Völkerschaften (abgesehen von den Massen- deportationen unter Stalin) großzügiger umgehende Sowjetunion gehörte,20 waren, ganz anders als das klassische British Empire, in der Tendenz Glo- balisierungsverhinderer.

Die Dekolonisation nach 1945 erfolgte als eine Art von Kettenreaktion unter mindestens vier Rahmenbedingungen: (a) gesellschaftlicher Wandel (und damit "rising expectations") in den Kolonien und nationalistischer Widerstand, (b) wachsende Kostenungunst fiir die Metropolen einer zuletzt stark intensivierten formalen Kolonialherrschaft, (c) Systemkonkurrenz im Kalten Krieg (die etwa im Falle Vietuams die Emanzipation weniger be- schleunigte als verzögerte) und (d) Delegitimierung von Kolonialismus

19 Der äußeren Dimension des Empire entsprach keineswegs das britische Interesse an ihm. V gl.

Bemard Porter, The Absent-Minded Imperialists. Empire, Society and Culture in Britain, Oxford 2004.

20 Dazu Terry Martin, The Affinnative Action Empire. Nations and Nationalism in the Soviet Union, 1923-1939, Ithaca 2001.

Imperien 67

(und der ihn tragenden Differenzideologien, besonders des Rassismus) in einer nun wichtiger werdenden "Weltöffentlichkeit". Um ein letztes Mal das schillernde und oft Unterschiedliches einebnende Adjektiv "transnatio- nal" zu verwenden: Dekolonisation war nur selten die Trennung von Souve- ränitäten in einem rein bilateralen Verhältuis zwischen Staaten. Immer waren irgendwie Dritte, Vierte (usw.) beteiligt: die USA, die UNO, multi- nationale Konzerne, externe Förderer von Befreiungsbewegungen; fast stets gab es Vorbilder, an denen man sich orientierte.2! Die Dekolonisation schuf neue Nationen. Sie beseitigte die interne Transnationalität großer Imperien, war aber selbst ein Bündel von Prozessen im Schnittfeld transnationaler Kräfte.

21 VgL den klassischen Aufsatz D. Anthony Low, The Asian Mirrar to Tropical Africa's Inde- pendence, in: Prasser GiffordIWrn. Rüger Louis (Hg.), The Transfer ofPower in Africa. Decoloni- zation 1940--1960, New Haven, S. 1-29.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für diejenigen, welche meine bezüglichen Schriften nicht ge¬.. lesen haben, berichtige ich folgende

kis als Umbildung von ki scheitert daran, daß in diesem Fall auch andere wortscbließende k{i) zu kis hätten werden mUssen. Übrigens bleiben für den, der dieses ki-s anders

nimmt, daß es sie zerbricht oder zerschmettert. Gar nicht einleuchtend aber ist es, wenn auch ürmibhib plnvamänab sich auf das „rötliche Roß". beziehen soll. Oij)enbebo's

lichen Ausdruck ein schriftlicher entspricht (Wortlaut-Schrift). Da aber jede eigengeschaftene Lautschrift zunächst eine Wortschrift ist, und da die Bilderschrift sich dadurch, daß

nicht genau übersetzt und ein Kompositum zu sein, ob etwa erklärbar e-rfu mit prothetischem Vokal zu tsch.. tajn ,,Rand", weiß ich nicht, aber an dieser

Die alte Wurzel '-'torn ~ '''tum hat sich mit der Bedeutung „Arbeit" aber. nicht nur im Jukun erhalten,

Nach einer Ausbildung im gehobenen nichttechnischen Dienst der Gemeinde Nüm brecht und dem Abschluss als Diplom- Verwaltungswirt, sattelte Rainer Schmidt mit 26 Jahren um: „Ich

Schwellung oder Rötung. Eine Abrechnung der Pos. 7a für denselben Hausbesuch ist nicht möglich.. Anleitung bei Leistung EURO- Beträge.