tschuktschischen Sprachgruppe III
Von K. BoTJDA, Erlangen
In der Vorrede der VTS II ist anf zwei Schulbücher Bezug genommen
worden, die das vorher geringe Material an kamtschadalischen Texten
etwas bereichert haben, aber erst die Publikation der von Jochelson
gesammelten und von Worth mit englischer Übersetzung heraus¬
gegebenen Texte in den Dialekten von Chajrjuzovo und Sedanka (T) ver¬
hilft zu einer besseren Kenntnis dieser Sprache. Die Texte bedürfen
jedoch, meine ich, einer Revision, die ich hier vorlege und die der weite¬
ren Arbeit nützhch sein dürfte^. Das in New York befindliche originale
Manuskript ist mir zwar nicht zugänglich, es geht aber aus Typenver¬
wechslungen hervor, daß der Aufzeichner die Cyrillika benutzt hat.
Diesen Berichtigungen folgen Bemerkungen zu einer neuen Skizze der
Sprache (Jaz.), darauf zum Schluß einige etymologische Versuche, die
sich bei der Arbeit ergeben haben.
1.
1. inkendl „much", -Uh sonst inkeml, Bukvaf em-, en-kem-l „so viel,
sehr viel", kmdxknan „married", ebenso 2, 7. 5,1. 8, gewöhnlich ky-, zu
yi ye „Frau". Derselbe Wechsel kommt sehr oft vor, z.B. kyiin, kniin
„verheiratet" 25, 1. 33, 11. yei-m „Berg", aus korj., tsch., passun, aber
n- 1, 9. hacjeq „began (they)" ist temporales Adverb, ,,dann", aus hoc
„jetzt, bald" und jeq „und, auch, aber". Die Bedeutung des verbum
finitum ist nicht inchoativ, sondem durativ, kkamyaknan layenke „re-
mained with the girls" bedeutet ,,er ging fort zu den Mädchen", ebenso
1, 2. „Er blieb" heißt fty- oder zel-knen.
2. kxeineknen „who said" bedeutet emfach „sie sagte".
3. sitlxpket „firebrands", -<?, wohl instrum. -l, s. 4. ke'kelene „his little
hands" bedeutet „Fingerchen" ebenso 4. ksilqazuknen „he cried", das
Wort heißt gewöhnlich sini, sins „weinen", kelknen „came". „Er kam"
heißt kol-knen, kel bedeutet „rufen". Auch qal- 1, 10, vgl. 2,4.9, 10,
ist falsch, das bedeutet „zerbrechen (intrans.)". last „well" bedeutet
,,wie". loqazonen „said", man erwartet loqazoknen.
1 Banale Druckfehler, z.B. „out" statt „our" 14, 19, werden hier nicht
berücksichtigt.
Die VemandBchaftsverhältnisse der tscliuktschisehen Spraehgruppe III 61
ina, zeinegen ,,he said", -g-h s.o. 2, statt normal -q-. Dieser Wechsel
kommt sehr oft vor. kima qam isxlkeq ,,I not a father (am)". Die Klam¬
mer ist falsch, da das Verbum l „sein" in isx-l-keq dasteht.
4. klkayan „it is hot", M- bedeutet „sehr", ebenso kl-xkayan ds. 32,
13. kl-iysxi „tut sehr weh" 6, 2.11, 5. 22, 11. özozk , .tomorrow", gewöhn¬
lich azuzk. kingliqazuin .,sent", lies -qli-.
5. mnil hoftymu .,all all together", vgl. 5. 15, tsch. (ypty „ganz", optyma ,,wie, gleichwie", telweeq ,, after wards", lies -ecq.
6. he'nlxilengigen ,,to cease", lies -Ixilyi-: sonst steht hier niemals ein
Vokal zwischen-Z?;-. Das ist eine finite Form, etwa „daß er aufhöre".
kaitat-a'n ,,they drove him off". Der Trennungsstrich, der in Wort¬
einheiten ohne ersichtlichen Gnmd sehr oft gesetzt ist, ist nur da be¬
rechtigt, wo es sich um Komposita handelt, z.B. eine Zeile weiter
yimsxin-mitx ,, Großmutter".
7. Sinayeiüt Arwufform, ohne Suffix (?), ebenso 8.25, 6 gegen Sinayeuta
1, 2. 9. 11. 12, Sinayewte 25,24—26. Da herrscht starkes Schwanken,
besonders in 26. minqazilqazuk, minsxeziqazusx ,,we shall begin to go,
we shall go", jenes Verbum bedeutet ,,sich vorbereiten, sich rüsten",
dieses ,, fortgehen, fortziehen, abreisen", tdwe kolcufaom ,,a piain (of)
ice", telwe bedeutet „nur", kol-cuf-som „mit Schneeregen", wo das an¬
lautende Präfix k- vor dem gleichen Dorsal schwinden muß. qam ayqa
.,none at all" bedeutet ,, nichts", interlinear „nicht was".
9. kkdqazuknen ,,he cried", kkelknen ..cried out", ebenso 1, 11. Lange
Konsonanten gibt es hier nicht, k-k wird k. kesakagan ,,he feil" hes
kcsal-, ebenso 1. 11. 19. 10. 21, 3. 32. 14. 38. 4. es bedeutet „herauskom¬
men, hinausgehen". Das Suffix lautet sonst -kmin: sollte -ag- statt -n-
diu:ch die Cyrillika bedingt sein?
10. kiza surdkeqsic ..you do not live". Ja, aber sunlkeq ist nicht finit,
sondern nur sie ,.du bist". Faktitives in-perweti ..quälen" ist richtig,
ebenso pizweti ..sich quälen", vgl. ciri und cizi ..stehlen" nebeneinander
27. 10, aber nicht pinweti 32, 8. Bukvaf pyrumt, purwet ..sich quälen,
unterdrückt werden", nenlem ,,now". , .Jetzt" ist nur nen, lern (selbstän¬
dig und enklitisch) ,,auch". kiza qezizcyin ,,you receive" ist nicht Indi¬
kativ, sondem Konditional, der auch dem Irrealis dient, ktifsaxkin
„I shall take you up". Die 1. Sg. verlangt das Element t-, das hier mit
dem faktitiven Prä verb t-, „steigen" heißt efs, verschmelzen würde, der
Anlaut k- aber ist sonderbar: sollte er eine Kürzung des eiligen Auf¬
zeichners aus kiza ..dich" sein, das in der Verbalform nicht steht?
ksolqazoknan ,.he lay", solazen „is lying" 17. 4. Gerundeter Vokal vor Z?
Sonst immer sal ..hegen".
12. ina ketcaknan, wozwischen das Komma zu streichen ist, „he was
dried out". Davor heißt es ..sie zog ihn hinauf", danach „er freute sich,
aß, wurde satt". „Austrocknen, trocken werden", das hier nicht paßt,
heißt qisx. Wahrscheinlich steht ketcaknan statt sonstigem qez-knen ,,aie
nahm ihn (gut) auf, empfing ihn, ließ ihn herein", was dem Zusammen¬
hang gerecht wird, k-neju-qzuknen ,,er wurde satt", das Wort heißt
yeju und stammt aus tsch., korj., vgl. oben zu 1, 1.
2.
1. qexanke sfiskilx ,,from the seacost". Das Verbum sfiz ,, kommen",
hier mit adjekt.-partiz. Suffix, wird in der Übersetzung sehr oft so
wiedergegeben.
2. kiza nun'i. e, tee ,,you are here? Yes, I am here". Die Kopula steht
nicht da. yun bedeutet ,,da, dort", minilk ,,come with me" bedeutet
,, gehen wir!"
3. qam, ke' ,,no, nobody", das Komma ist zu streichen, bedeutet ein¬
fach ,, niemand".
4. klinaziligaznin ,,sie begann sie auszurüsten", lies -qaz- .
5. qninxc nönol, kein Trennstrich dazwischen, „prepare of food" be¬
deutet ,, mache eine Packung, Proviantladung mit Nahrung".
6. kiza ci'rikeq „you do not steal". Soviel ich mich erinnere, steht im
Bukvaf beim Prohibitiv immer zaq griech. ,,me" mit Gerundium. In T
herrscht Schwanken, vgl. 10,19 usw. Man könnte aber auch denken,
daß hier kiza zaq in der lebendigen Sprache haplologisch kiza? ci'ri-keq
geworden und dann die Folge dissimilatorisch vereinfacht worden
wäre.
7. qcamzanlaku „a man" bedeutet ,,zu einem Mann, xmg. emberr6".
kspensknan ,,he threw himself". Das Verbum heißt pens, diese Form
also kpensknan.
3.
1. 6. cau „tea" hes cai (cyriU. !). Der Ortsname heißt nicht Charjuzova,
sondern Chajrjuzovo, der des Flusses Luxl, -k ist Suffix.
2. nsealqaz „we drove" lies nsca-. Die Ortsnamen heißen Utxolok und
Napana. nsxezik ,,we arrived" bedeutet ,,wir fuhren los".
3. iegin „arose" (Wind)? Eher icgin oder legin.
4. #
1. tuseqd ,, perhaps you", warum toe? Sonst immer tuza ,,ihr". Über¬
all muß bei ,,you" auf Sg. bzw. PI. geachtet werden, kolxtknan laleka
,,a whole day they went", eher kcUxt- wie sonst, bedeutet „sie verbrach-
Die Verwandtschaftsverliältnisse der tscliuktschisclien Spracligruppe III 63
ten den Tag mit Wandern", klqleqazoknan „they went" Hes klaie-, so
aueh 20, 1, nicht klaka-. ktxunzaniknen „it became dark", eher ,,es wurde
Abend".
2. siceyan mincelin so, ohne Trennstriche.
3. 5. kxeiknen „said" lies k-xeine-knen. e, nicht übersetzt, bedeutet
„ja".
4. tizwin xkink nckagelkesxanen ,,hito your hands we fell" bedeutet
,,in euxer Hand sind wir gefangen": ,,in eure Hand" verlangt das Suffix
-nke.
6. kleknen ,,they stopped" bedeutet ,,sie waren".
7. qi'mksisx ,,let out" lies -in-qsi- mit faktitivem Präverb vor qsi „sich
losreißen", nezalalkenan „it will catch" lies nczal-. aaldkmay „behind"
lies salqkmar).
9. kent-eya-an ,,they hang up" wäre richtig analysiert k-en-teya-an.
10. qam ce'keq ,,did not enter" und ,,not they enter" ist keine finite
Form, trotzdem in den allermeisten Fällen so übersetzt wird, izank
,, draußen", sonst a-, Bukvaf o-. kxumstknen ,,went out". In diesem
Verbum wechselt xumst und ximst, i vor m?, dauernd: wegen der CyrU-
hka verwechselt? Bogobaz qumcty. Dasselbe Schwanken bei imqli,
umqli ,,früh aufstehen".
11. xilmlx „a fire", sonst xindz. xalm'xal ,,over the fire", eher xandx- {x)al.
5.
1— 2. kkelknen ,, cried out", kinkeliin „he caUed out". Das ist ein und
dasselbe Wort mit der Bedeutung „rufen", jenes absolut, dieses mit
direktem Objekt, vgl. 6, 5.
4. menmenk ,,on the summer hut", sonst immer memenk. nonank „the
food" bedeutet ,,an, auf dem Essen", wal „stones" bedeutet „mit
Steinen", ebenso 5, 9. 10, wa'n „Steine".
5. qam kolkinkin ,,did not enter" bedeutet .„ohne zu kommen".
6. läye ,,the girls" ist Sg. qam kleknen nukeq ,,he ceased to take food"
bedeutet „er aß nicht" mit periphrastischem le ,,sein", ebenso 5, 10. 11.
„Aufhören" heißt Ixil oder pinlf. qam ilckiq qelx „did you not see", da
fehlt qelx ,, vieUeicht". lalckaq „I go" lies lalekaq „gehend". Kutx. .
hintxgaan ,,K. forgot" (die Mädchen) fäUt auf, gegenüber isx-enk — mit
Agenssuffix — muza kantxgaan ,, Vater hat uns vergessen": die alte
Praxis ist, leider, weitgehend zerstört worden, wohl durch russischen
oder tungusisehen Einfluß.
7. qi'lcqez „be sUent", richtig qileqez 15, 4: ilc bedeutet „sehen" .
9. manke-qat „in the same way as" bedeutet „wie schon".
10. qi'mkclqazuknen „became tired" lies qi'mck-.
12f. Ememqut kcelqazuin laleka samsezenk „witb E. together went his
brother-in-law" bedeutet „E. ging fort wandernd mit dem Schwager".
ktluin „he sent away" und „she threw" 18, 3 bedeutet ,,er, sie blies auf
(sie)". „Schicken" heißt in-qli, wörthch „gehen lassen".
14. qi'ttkini'n ,, brothers" lies qiHk-. qniinen ixtenk lazen ,,on one place
he is staymg" lies q(a)niiijen. „Stelle, Ort, Platz, Raum, Zeit" heißt
inxt, lazen ,,er sitzt".
15. tmal „not far off" bedeutet „nahe".
6.
5. kima gumsqazumiyax ,, (mother) me abandoned" bedeutet ,,du hast
mich verlassen". „Mutter" vorher ist nicht Subjekt, sondern Vokativ.
kilkiin, hes kilckiin „sie sah", ebenso 5, 14. 21, 2. 22, 4. Bukvaf elcku,
alcku „sehen".
6. kalalwaxcanke „to the pond" lies -cx- aus diminut. -cex, vgl. 10, 2.
konlalan „she put it" hes -an-, faktitives Präverb, anok kleqazuknen ,,the
spring began to come in" bedeutet „es wurde Frühling", eigentlich -ifc
„zu", ung. tavasszä.
7. pilkli Igi, kima mecake tsinqazukicen „fine very, I far away flew"
lies p., l.k.m.t. „gut, sehr weit bui ich geflogen".
8. last „how were" bedeutet „wie", kcawaqazoxcka'n ,,meet", caum,
bedeutet eher „suchen", „to meet" heißt inx.
9. tizwin, tizgin „euer", mizgin „unser", rpimzi'n „we abandoned",
„verlassen" heißt (w)umz, gumz, der Anlaut y- ist seltsam.
11. mimilsx „let us start" lies minilsz.
7.
1. klanllozoqazoan azanxal „it asked from the yard" bedeutet „sie
fragte wiederholt auf dem Weg dm-ch den Hof", -xal ist Prolativsuflix.
„Fragen" heißt hier sonst linlu : -nU-'i tejuan, sonst tdwan „nur" fehlt
in der Übersetzung, kizgisx „house", das heißt kist, muß es daher dimi¬
nutiv nicht kizdiax (cyrill.!) heißen? Außerdem gibt es, verbreiteter,
kiec(e)x ,, Häuschen".
3. qerqd „with a cup" hes qepq- „Tasse, Schale" (cyrill.!), daher
qe'px-lan „rund", vgl. tsch. qäpl, korj. kapyl „Ball, Kugel", nozanok
,,from jukola" bedeutet ,,vom Jukolaessen".
4. kingein pim „they uncovered the lamp" lies kinqein piyc.
Die Verwandtsciiaftsveriiältnisse der tscliuktschisehen Spraehgruppe III 65 8.
1. Kutq pen kxe'qewjipqazuin .,K. the children offended" bedeutet „er
ernährte sie schlecht" :a;e'ge „schlecht", mediales -wjip aus tsch„ korj.
gyjip, -gjip „aufziehen, ernähren, sich kümmern, sorgen".
2. klawcUknan ,,they entered into it" bedeutet ,,sie setzten sich".
qezknen itx ,,he met them" bedeutet „er nahm sie auf".
3. kpgalatqazoknan ,,they navigated", vgl. tsch., korj. pyg-at „schwim¬
men", tsch. ny-pgd-qen „leicht".
4. kekiknen ,,she found", wo das erste e sogar akzentuiert ist(!), lies
kckiknen. eno'n ,, sweet grass", warum? Vorher 3 eye'» ds. Das ist PL,
Sg. enem „Heracleum sphondyhum".
5. kiza aleqazalc ,,you will go around" lies lale-. qilexezul „hy a leather
line" bedeutet ,,mit einem Stock", s. zu 33, 8. „Lederriemen" heißt Ul,
Instrum. Sg. lilel.
6. qilxe „start" lies qilxc.
7. kintlkiin ,,she feil" bedeutet ,,sie brachten es zu Fall" mit dem
faktitiven Prä verb in-, ebenso 10 und 14, 7.
8. enxsuqazuznin „remembering" ist eine finite Form, in deren An¬
laut k- fehlt, „sie erinnerte sich", kecknen kestanke „she entered the
house" lies kceknen ... „sie ging in das Haus hinein", qazil-qazuknen
„they began to gather" bedeutet ,,sie bereiteten sich vor", „sammeln"
heißt u.a. eil, zil.
9. ujetikenk kilgetknen Idke'n „a httle sledge he made for mice" be¬
deutet „an einen kleinen Schhtten spannte er Mäuse an", xata without
purpose"? Dagegen xat „absichtlich, vorsätzlich" 26, 16. wdk „all the
same", eher ,,nur, wenigstens", txaltxd ,,8ome meat", da ist „some" zu
streichen. Die Kommata vor kpiH „mit den Zähnen" sind zu tilgen.
11. qlqaz „remain" bedeutet ,,sei!" qolknen yimsxin mitxen „he came
to his grandmother" müßte wohl lauten q. y. metxanke.
12. qolknen yocanke „he came to his wife", warum -o-? Sonst heißt es
von yic immer yecanke 5, 16. 9, 20. 11, 2. 13, 8. 12. 13. 14, 13. 15, 3, 21,
1. 25, 2. 33, 5, m Komposita auch ya-, vgl. kima, kamanke „zu nur",
kist, kestanke „in das Haus", simt, simtenk „auf dem Boden", samtanke
„an dem Platz", aber niemals mit dem gerundeten Vokal o. hi'nc, mlawa-
Ikecan ,,well, I shall not sit down" bedeutet „ich werde mich nicht setzen"
Die Negation ist h., die Kommata sind zu tilgen
9.
2. helwal „improperly" ist xe-lwal „ganz anders", erfudxaten „vulva"
gegenüber efk-cex ds. 31, 7 mit diminutivem SuflSx. Jenes Wort scheint
6 ZDMQ 119/1
nicht genau übersetzt und ein Kompositum zu sein, ob etwa erklärbar e-rfu mit prothetischem Vokal zu tsch. ryp ,, hineinstecken", dlqa ,, penis"
und -ten, korj. tajn ,,Rand", weiß ich nicht, aber an dieser Stelle paßt
die Erklärung sehr gut, da die Frau sagt, sie kratze sie.
3. qam yiklkeq „no, I do not sleep" bedeutet ,,ich schlafe nicht",
ebenso 4. qaniiy em lay esqi'zin ,,one only eye wishes to sleep". ,,Auge"
heißt lyl, tsch. lilä, „es will schlafen" heißt {c)sqi'zin. Daher dürfte laye
,, Mädchen", hier „PupiUe" zu lesen sein.
5. qeHai „its leg", das pron. poss. steht nicht da, wohl aber das dimi-
nut.-deprekat. Suffix -ai, das auch bei qsxai ,,dog" 10, 18 unberücksich¬
tigt gebheben ist. pxalpocal, reduplizierte Stammform wie so oft auch
in den beiden anderen Sprachen, bedeutet nicht ,, through the hole",
das wäre pxäl-xäl, sondern einfach ,,Loch".
6. yizannl ,,mit Wolken" lies -ani. kinqilein „she turned it around", besser kinkilein.
7. hpqktilgin "I had known", wo -k- weder richtig noch möglich ist.
10. last ,,well" bedeutet „wie", qam ayqa incuwiq „nothing I have
touched" ist keine finite Form, die sonst das Präfix der 1. Sg. t- haben
müßte.
melqetviH zelnoke „berries (jedoch Instrum.!) to gather", während
melqewanke „to gather berries" nur ,,in die Beeren" (ging sie) bedeutet.
klenken ,,she became" lies kleknen. (left) ist zu streichen, ebenso die
Anmerkimg zu dem Wort yiqsx „Hündin", das hier oft genug vorkommt.
12. qeqniknen ,,was caught" bedeutet ,, steckte" (ihr Korb auf den
Hörnern).
13. ksknan ,,was made" bedeutet ,,er machte" und nichts anderes.
Alle in der englischen Version sehr häufig, allzu häufig vorkommenden
passivischen Wendungen sind ins Aktivum umzusetzen. Das Passivum
existiert hier nicht, ayqals mgumzitin pecx „it is impossible to leave the
child" bedeutet „wie könnte ich das Kind verlassen" rwigwrnzitm ist
eine finite Form.
14. kinxtin „began to seek" bedeutet „suchte".
15. kckan ,,made" hes kskan. qancsx „(three stars in the constellation
Orion)", vgl. dazu kancx ,,Belt of Orion (= long scraper)", Bogoraz,
Kor. texts 105.
16. KU qe eqninsic „it is true somebody else", sic „ist" muß getrennt, für sich allein stehen: ,, wirkhch jemand anders ist es", txtu'n „boats",
Bukvaf xtun.
17. qgilin „1 drank" bedeutet „sie hat getrunken".
18. irian enlananke ,,to his mother-in-law", sonst anJan.
19. cdxqa'n ,, willow-herb" ist PI., sonst immer (Sg.) alxpa „Weiderich,
epilabium angustifolium, russ. kiprej". kiznin ,,she put" lies kizuin.
Die Verwandtschaftsverhältnisse der tschuktschischen Spraehgruppe III 67
Diese Verwechslung kommt öfter vor, der gerundete Vokal aber gehört
zur Wurzel, tsch. jo.
20. ksxeziqazuknen ,,to go" bedeutet „er ging", finite Form, samsez
„son-in-law!", da fehlt das Suffix der Anrufform, vgl. oben zu 1, 7.
21. nukilx ,,ate" ist infinit und bedeutet „fressend, Fresser".
23. uwik mnil kansqazoqazoan ,, himself all over he smelled". Das Ver¬
bum bedeutet ,,er hatte sich beschmiert, schmutzig gemacht".
10.
2. kinxknen kalcdwacex ,,she came to a pond" bedeutet ,,sie fand ...".
„Kleiner Teich" heißt kalf-cax, es liegt offenbar Dittographie der Silbe
al vor, vgl. oben zu 6, 6. kamlan ,,Enkel(in)" heißt sonst kamlon.
3. kinxliin ,,she said" bedeutet ,,sie schickte sie (hinaus)".
4. klinuf „feed her", „iß!" heißt k-nu-zxc. lin-u „essen lassen, füttern,
ernähren" ist regulär aus *lin-nu mit faktitivem Prä verb vereinfacht.
Das auslautende -/ ist unverständlich, Zusatz nach m? Der Imperativ
steht vor einem mit c anlautenden Wort, daher ist vielleicht zu lesen
k-linu-fc, da sonst das Suffix der 2. Sg. dieses Modus fehlen würde: die
beiden Spiranten x und / stehen hier in dauerndem Wechsel.
nriqazalc ,,when you eat" bedeutet „du wirst essen", lorxal ,,to the
joüit" (steckte sie den Arm in die Schüssel). Das Wort heißt lop (cjTiU. !)
und gehört offenbar zu tsch. lyp ,,Hals". kima tyizcelkicen „I poured out
the fat". Das Nomen steht nicht da, es gibt zwei Wörter: xamlx „Fisch¬
fett" und qelxe „Rentierfett", vgl. 15.
7. kpzozga „with her teeth", wo das diminutive Suffix nicht berück¬
sichtigt ist. So ist auch 15 zu lesen, also weder pkzozga noch nkzozga
(cyrill.!). kiza tkezinegin „you are wounded" bedeutet ,,habe ich dich
verletzt?" qam kerineqilmar) „I am not wounded" bedeutet „du hast
mich nicht verletzt". kiTtia ewin xeiyin, so zu trermen, „I am always so"
bedeutet ,,ich jedoch eine solche", klniliin „she ordered" kann weder
zu lin- noch zu ilil „(be)lehren" gehören, vielleicht ist, vgl. 31, 3, klpiliin (cyrUl. !) zu lesen, zu Ipele ,, befehlen".
8. hoc bedeutet nicht ,,well", sondern „soon". irgatizkisxin ,, became
saturated" ist unklar, zu tsch. irg „scharf"? „Satt werden" heißt cili
oder yeju.
9. zoq „nicht (prohib.)" heißt zaq. kalqazoknan „they began to lay
down" lies -alc-, ebenso ist 12, 5 imd 38, 10 zu berichtigen, klinksxi
„very much" bedeutet „es tut sehr weh".
10. kilckiin ,,she began to see" bedeutet „sie erbhckte", ebenso 17, 6.
18, 3. 19, 2.
11. kanqaan ,,he cut up" lies kanpqaan.
5*
12. kfsixaqazoknan „she began to cry" hes kfaixa-.
14. nozal kimlxd „dried fish with fat" bedeutet „mit Stockfisch (und)
mit Fett".
15. mnil qam anasex Idxalin „every to the bottom she ate" bedeutet
„alles, nichts übriglassend, aß sie auf". s
16. laye ,,woK-girr', warum ,,wolf"? Andere Intonation? ■
18. hae qtekeixc „it's time to get up" bedeutet ,,nun, steh auf!" ^moxn
„near", sonst tnud mit sicherem Auslaut, vgl. tsch. tymla ,,eng anliegend".»
1. necxUnoke „to put up the fish trap". Das Nomen steht nicht da.w
ktpalgetatqazoknan „he began to go to the fish trap". Der Dorsal des"
Nomens tqap-az „Reuse" ist hier in der Konsonantengruppe ausgedrängt,
wenn die Form richtig ist, vielleicht infolge Dissimilation zu dem an¬
lautenden Dorsal, während er in tqpelgetezc 3 erhalten ist. iwa kenkmu-
maknan „er verführte ihn". Das Wort kommt noch einmal vor, ich
analysiere es gleich: k-an-kmama-qazoknan ,,er war dabei sie zu verfüh¬
ren" 31, 13, d.i. an-knmma mit faktitivem Präverb. Ist das Wort richtig?
Es heißt korj. kd'ama, vielleicht sind t und m wegen der Cyrilhka ver¬
wechselt worden, da eine regressive Distanzassimilation in diesem Falle
kaum plausibel erscheint.
2. temjunlxdkilx „is cunning" — vgl. zu 22, 4 — ist ehie infinite Form,
so daß „is" gestrichen werden muß. Trotz des erwähnten häufigen Wech¬
sels der Nasale ist hier nur y richtig, da aus tsch., korj. te-mju-y ,, be¬
trügen" mit den bekannten faktitiven Affixen. Das da nicht belegte
Simplex gehört, denke ich, zu kamtsch. maja ,, spielen, lügen, täuschen,
betrügen", kcelqazuin ,, together" ist eine finite Verbalform, die so —
warum? — vereinfachte Übersetzung kommt sehr oft vor, s. zu 5, 12.
yiklki „slept" ist infinit, „um zu schlafen".
4. qam qi'zukeq „not hngering was" ist infinit, qi'-zu bedeutet einfach
„lange warten", txunq „when it grew dark" bedeutet einfach „dunkel,
bei Dunkelheit" : -q ist AdverbialsufBx.
5. iseyq „saying nothing" bedeutet „schweigend, still", kcinaiin ,,she
sharpened" bedeutet ,,sie schliff, spitzte zu".
6. ximtemjuxin ,,most cunning" lies xin-temjuy-, dessen Auslaut, an
dem der Sinn hängt, nicht fehlen kann, s. oben 2. cikxnu „1 thought",
•xnu ist potential, ,, vielleicht, womöghch".
m
1. fisx „you want"? Das Suffix der 2. Sg. ist -zxc, das Wort ist hapax
legomenon.
Die Verwandtschaftsverhältnisse der tschuktschischen Spraehgruppe III 69
2. tuza miznetqisxen „with you might be done" ist unverständlich,
bedeutet etwa „ich werde euch (fangen)", iznet ist jedoch sonst nicht
belegt, inmekiqismir) ,, don't hinder me" (im Schlafe). Ist mek- richtig?
mes- „stören" aus russ. meiat' scheint aus semantischen Gründen plau¬
sibler zu sein.
5. qe'zknen ,,they arrived" bedeutet „sie nahmen (ihn) auf".
6. qisxliknen „when he awoke" bedeutet ,,er wachte auf". kginUd-
qazuknen „wished to have a drink" bedeutet „er wollte trinken", das
Wort heißt aber gii, worin der Nasal umnöglich ist. kvinin „he couldn't"
lies kutuin.
8. hjejuknen „he drank to his full satisfaction" bedeutet einfach „er
wurde satt", zenix „friends"? Das ist russ. und bedeutet „Freier, Ver¬
lobter", yecanke klaqazoknan uwik ,,his wife he told of himself" bedeutet
„er selbst sagte zu der Frau".
13.
1. Igicinenglex ,,very pretty" lies -ciney-. luntelwikin qoz „wild rein¬
deer", qoz ,, zahmes Rentier", tsch. qor(a), luri, richtig ilwi, tsch. ylvä ,, wildes Rentier", tdwi, tsch. tylv- ,,ganz", -kin ist AdjektivsufiBx.
6. elcalank „on your whip" bedeutet ,,an der Peitsche", das Wort
heißt aber eloal aus korj. doel ,, Rentierpeitsche", Stamm elo, richtig 10.
7. k-ßl-ciz-xinin ,,they have soUed with excrement" ist komponiert
aus fil, tsch. vil ,, verfault, verwest" und kamtsch. ciz „cacare". klinmi-
tiin kist ,,he fixed up the house" bedeutet ,,er reinigte das Haus",
ebenso 24, 3, wo die Übersetzung fehlt, knuknen ,, having eaten" bedeu¬
tet ,,er hat gegessen", iseyq qsxezixc ,,well, start off" bedeutet ,,fahr
gerade los!"
14.
2. kpylcom ,,with the roots" ist richtig, der falsche Ansatz der Anmer¬
kung: ,, might be koylcom" ist zu streichen. Den Vogelbeerbaum, heißt
es daim, ,,he stored it" ilqinisx ,,for soup": zxu- menschlichen Nahrung
ist die sehr bittere Vogelbeere allerdings nicht geeignet.
3. memenk^ xank^ fanzamack^ kima tizncen masxt „on* the summer
hut^ ascend — das steht nicht da, ist also zu streichen — on the shelf*
I put birdcherry tree", lies tizu^cen. kamtxlaqazoknan , .dressing her hair"
ist finit. ,,sie kämmte sich".
5. qam insiqkilqazuin ..she did not let go" ist unverständlich, lies qam
in-qsi-kilqazuin.
6. salzkmay „when he had gone" ist keine Verbalform, sondem be¬
deutet „hinter(her), nachher".
8. xdwallec „what has changed" bedeutet „du hast dich sehr ver¬
ändert", klank „not long ago" lies q-, da zu quia, tsch. quli qole „ander".
10. ozfsxtaz „ah". Bedeutung? Darin steckt offenbar das Verbum sfiz.
11. qamtknen „sie hatte zugebimden", lies -o-, ebenso 14, 12. 22, 3,
tsch. amr ,,fest".
12. taron „Haus bauen" lies -y, tsch. ta-ra-y.
13. kwumzin ,, leaving" bedeutet ,,sie verließ", ululexe'n unanc ,,ledge- sparrow birds" bedeutet einfach ,, kleine Vögel".
16. plaz „big" lies plax. qolxc ,,go on" bedeutet „komm her", ebenso 39,1.
17. mnil ayqa „many figures" bedeutet „alles (und) was", d.h. ,, alles
mögliche", genau wie ung. s mit „und was", kanlmaan ,,how he was
separated" bedeutet „sie hatte ihn getrennt", quzenxknen ,,he recognised"
bedeutet ,,er argwöhnte, schöpfte Verdacht".
18. mnil ceneno'n ktmalknan lexsxen ,,aU the seams adhered to the
mother" (?) bedeutet ,, alles Genähte der Mutter paßte (ihm)".
20. kiza fixen „du hast gegessen", warum die Metathese? „Essen"
heißt tx(a)l.
21. mximdkicen mit Akzent auf dem ersten e (!) "I shall go out" Ues
-ximst-.
22. kacxazuin „they invited" lies -oc- „rufen, einladen", ebenso 20, 7,
tsch. oc.
23. qateq „she succeeded" ist temporales Adverb mit der Bedeutung
„rasch, bald", tsch. qecyq „plötzlich, auf einmal", tli, nuf „well, take"
pedeutet ,,sieh da!" ayqanke ,,wozu, wofür" fehlt in der Übersetzimg,
eren Negation „not" in dem Satze nicht steht.
15.
2. kilwaqazuin ,,who heard" bedeutet nur ,, hörte", jajar ,, Trommel",
in derselben Zeile gleich darauf jaja, wo -r nicht fehlen kann, tsch. jarar.
Weiter unten steht jajaz mit sekundärem Auslaut, qegenknen ,,she
started" bedeutet „sie gelangte" (nach Hause).
3. qam ite ayqa skaq „at no time anything else did" bedeutet , .nichts
(anderes) mehr tuend".
5. cinzu.sxenk „in the ashes" ist cinz-usx-enk „Inder glühenden Asche",
aber ,,brermen" heißt is(x): Verwechslung wegen der CyriUika? aetzono-
fal „to the waist"', vgl. sit „Gürtel", seczenem „Kreuz, croupe, russ.
pojasnica".
7. qanay „very much" bedeutet „dann".
10. tgip-qinsic (so!) ,,is practising shamanism". Woher koromt der
Dorsal g im Stamme? Vgl. korj. inja-tep-'ata ,, Lieblingshund, der zum
Schamanisieren gebraucht wird", tsch. tip-äjyä „singen".
Die Verwandtschaftsverhältnisse der tschuktschischen Sprachgruppe III 71 16.
1. 4. 9. qazwontnoke „to gather nettles", vgl. Uk „Hanffaden, Faden,
Schnur" 14, 12 und p. 281b. Woher stammt qazwo, ist seine Bedeutung
richtig? Vgl. korj. qasv, qycvo, tsch. qyrgo ,, Zeder, Nadel(baum)".
5. kanstqazcan ,,he began to ask" lies -qazoan.
6. szu „carry" bedeutet „auf der Schulter tragen".
8. hi'qeqxnuiisin , .supposing I know", da fehlt die Negation: „ich
wüßte nicht".
13. klxilyiknen ..they stopped eating" bedeutet ..sie hörten auf".
14. kxi'neqaqazuknen ..sie sagte" lies nur einmal -qa-. kskozo ,.they
were ashamed" lies kskozolqazoknan wie 4 Zeilen vorher, vermutlich
abgekürzte Schreibung des eüigen Aufzeichners.
17.
1. ktkilniknen ,.he lay down" bedeutet ..sie verließen ihn".
3 kczikstein ,.she noticed near" bedeutet ..sie bemerkte insgeheim".
5. qnoataxc „to eat" bedeutet „iß!".
6. rerenank ,, belly". Das ist schon nynq, aber was ist rere- und wo¬
her ist es entlehnt? Kamtsch. r kommt nur in Lehnwörtern vor, leider
aber kann ich die QueUe trotz langer Überlegung nicht entdecken.
ksalxa-cex ..smaU beUy" bedeutet ..kleine Blase", gewöhnlich — nicht
diminutiv — ksolx. anacex ,, piece" lies ans{x)-cex „TeU, Stück".
18.
1. kyecom „mit (seiner) Frau" ist richtig. Daß im Manuskript nach der
Anmerkung kyecon steht, kann an dieser SteUe, da ihr Name Müi folgt,
auch richtig sein. Es liegt also Dissimilation vor, da die beiden gleichen
Nasale sonst hätten vereinfacht werden müssen, muza sfi'n xnexlcen
quwa'n ,,we the shoes let us take off" ist richtig, aber unvoUständig.
da das letzte Wort nicht übersetzt ist: Schuhe ... (und) Hosen".
19.
1. yalnoke ,.to gather wood", ebenso 20,1. Da fehlt gerade das Wich¬
tigste, nämhch das Nomen u o ,,Holz", tsch., korj. u-rß! o-yal „ins Holz,
nach Holz gehen".
4. mininxtqazun „we shaU go" bedeutet ,,wir werden suchen".
5. tsxayaqazalkecan „1 shaU turn myself over", aber ksxazyaqazoknan
,,he tiumed over" 7. wo aber ,,on the other side" nicht dasteht. Derselbe
Gegensatz der beiden Formen kehrt 27, 6 wieder: wie ist -z- zu erklären?
Alt ist offensichthch sxaija wegen des faktitiven ey-sxuy ,, übersetzen".
klkzayan ,, being a heavy one", kl- ,,sehr" fehlt.
6. qilwilimiij ,,(you) will cut me up" ist 2. Sg. Imperativ. qcUenax
,,hang up", das faktitive Prä verb heißt an-, kimanl txaltxel ,,my meat"
bedeutet ,,von meinem Fleisch", ebenso 11.
7. antgaxmar) ,,you me wiU forget", sonst heißt dieses Verbum antx{i)ga,
jene Form aber erirmert eher an tsch. ry-tgew-at da., ebenfalls mit fakti¬
tivem Prä verb zu giw, medial -tgiw ,, unbekarmt".
9. zaq incuudqtin ,,do not touch". Ja, aber ohne abzutrennendes tin
„dieser", das im Satz bereits vorhanden wiederholt ist. swamba ,, wed¬
ding", dazu Anmerkung des Manuskripts , .instead of swadba", auch
hier offenbar Verwechslung der CyriUika (t, m). qsunscrjin ..if you were
alive" ist nicht 2., sondern 3. Sg. ..er".
10. qtalx ..iß"? ..Essen" heißt txal.
20.
1. atnok ,.nach Hause" lies atnoke. ktimlqazuin ..he used to carry",
sonst timpl, vermutUch aus *t-in-pl, so daß der Labial nicht fehlen kaim.
2. klanan „she hid it", ebenso 3, sonst tar), tsch. ty-äw ,, verstecken".
3. ecqelex sin ,,a very ugly one", sin ,.es ist", ebenso 8.
4. kczikstein , .observed" bedeutet „er beobachtete insgeheim, ver¬
stohlen", vgl. 17, 3. ntie ..the door" lies nuc, ebenso 5.
8. mininxten „to look" ist finit, 1. PI.
13. kegeletcu „stood upright" ist keine Verbalform, etwa zu gel , .wider¬
stehen, standhalten" und zujtxzu ..stehen"?
14. kiyaiqazuknen „they wished (to sit down)" ist unklar und unvoU¬
ständig übersetzt: ..wünschen" steckt aUein in -ai-, -iy- ist sonst nicht
belegt. Darin muß ein Vorgang liegen, der zum Lachen reizt, klyezextlqa-
zoknan „he began to laugh", worin -xt- ..fürchterlich" bedeutet, ebenso
22,4. masun linkilqazuknen „at the bears it laughed" bedeutet ,,die
Bären ließ er sich drehen", qecil „stop" bedeutet „genug".
16. mnil „all the people" bedeutet ,,aUe" und ist Attribut zum folgen¬
den Nomen, das Subjekt des Satzes ist. Der Punkt vor mnü und „(be¬
came)" ist zu tUgen.
21.
1. czaz „time to die" lies ezaz „Sterben, Tod", kupx ,,?" bedeutet ,, Blase", lilin „with the grass shiksha". KU ist eine Beere, ,,empetrum
nigrum", setka „mixing-spoon". Ist diese Bedeutung richtig? Das ist
Die Verwandtschaftsverhältnisse der tschuktschischen Spraehgruppe Iü 73
ja russ. und bedeutet „kleines Netz", pinc „stone lamp" heißt gewöhn¬
lich piyc, ebenso 4.
2. mejey kyejuknen „plenty well had eaten" bedeutet ,,er wurde ganz
satt".
3. matakaz „to lie" lies majakaz. Vielleicht ist ursprünglich palatales
l geschrieben und dann mit t verwechselt worden. Die Anmerkung zu
dem weibhchen Namen Sirim, der Gewährsmann habe vergessen, daß
Sinayewt die Tochter ist, läßt außer Acht, daß Sirim eine andere Toch¬
ter sein kann, die vorher nicht erwälmt zu werden brauchte.
5. kokazoka inkqazuzc ,,he cooked the whole night" bedeutet ,, kochend
verbrachte er die Nacht", qula'n „all the people" bedeutet ,,die ande¬
ren", vgl. zu 14, 8.
22.
1. Mfknan „feU down" bedeutet ,,er vertilgte, fraß auf".
4. temjuylxetkilx „so cunning", nicht „so", sondern ,,sehr", vgl. das
verbalstammerweiternde Suffix tsch. -lät.
5. qi'nsxix ,,put into the hole" bedeutet einfach ,, steck hinein!"
6. tqsialkicen ,,when I tear myself loose", nicht ,,when" und nicht
Präs., sondern Fut. aserake „in the den", so hier oft, obwohl das Suffix
-anke lautet.
7. xi qulan aseranke „into another den" bedeutet ,,in ganz andere
Höhlen", mins ,,well" bedeutet ,, welche ist es".
8. heq „although" bedeutet „nm". Die Anmerkung ist richtig: *leq
ist nicht belegt, qunq ,,it was narrow" ist keine Verbalform, sondern be¬
deutet ,,eng" und kann nur Adverb mit dem normalen Suffix -q sein.
10 ist zu lesen kinxknen quia xi'gne ,,er traf einen anderen Wolf".
23.
1. cufcxenk „when it rained" bedeutet „bei Regen", nekazgenoke „to
dry themselves" : ,, trocknen" heißt qizg.
24.
1. sanzal .. lutlxeki „lying on the ground .. to struggle" bedeutet
„mit einem Stock .. miteinander zu kämpfen", lu- ist reziprokes Prä¬
verb. ,, Liegen" heißt sal, sanzim ,, Pfahl, Stange, Stock": im Obhquus
bei Suffixen schwindet auslautendes -m, z.B. mumgum ,, Welle", in¬
strum. mumgu-l, enem , .heracleum sphondylium", instrum. ene-l.
2 netu „weU" lies hetu (cyrill. Majuskeln!). Dieser Fehler kommt im
Folgenden"sehr oft vor, z.B. 31, 2. netu „ist nicht da, ung. nmcs" ist
russ. Lehnwort.
25.
1. kzilqazuin „she was promised" bedeutet ganz emfach ,,er gab sie"
(ihm).
2. latizmin .. tilaiizmin „he will take .. will carry", lies -nin, m- ist
1. Sg. atlalezc „he will take off his boots" ist Präs.
4. kyapsxatqazoknan .. kflqazuknen werden beide „became pregnant"
übersetzt. Das mag richtig sem, es handelt sich aber um verschiedene
Wörter. Das übhche ist fl „grün, schwanger", ya-psx „weibUcher uterus"
hier mit denominalem -at, das wie m den beiden anderen Sprachen
verbalisiert.
6. milwin „yourself" lies kilwin „du selbst", „ich selbst" heißt kmil- win.
8. tanxgacan „ich habe vergessen lies tanix-.
9. iyan „sem, suus", gewöhnlich inan. qesqazuknen „he was met",
lies -ez-: es bedeutet „hmausgehen".
26.
2. Sisilxanenk ilazc „Sisilxan wishes to go" bedeutet „wu-st du mit S.
gehen", maskan noc „Bärenhöhle" ist seltsam, aber erklärbar, maau
„Bär", Gren. Sg. maswan, danach mit dem bekannten verbreiteten
Wechsel masgan und schließhch, wohl wegen des vorhergehenden
stimmlosen Spiranten, maskan.
6. tunk „I ate" lies tnuk, ebenso statt nuk 13.
10. ilasim „wishes to go" ist phonetische Schreibung vor dem folgen¬
den /, sonst -«tn.
12. tinklalcen „is drowned" bedeutet „ich habe ertränkt".
14. qem ksatoan kinxskniin „a pit dug through the earth" bedeutet
„er grub eine Grube (und) grub (sie) aus": auch das letzte Wort ist
eme finite Verbalform. „Erde" heißt materiell ktxim, abstrakt simt.
16. xat tawalqazozcaynen „he began purposely to embrace" bedeutet
„schon längst hätte er (sie) umarmen wollen", xceckalax „so rough"
lies xe-ecka-lax „sehr garstig": a;c-? Sonst immer xi- xe- „sehr, ganz".
ktUlin „he let go of" bedeutet „er vertrieb sie" o.ä.
17. kasx masun jaysala'n „two bears old males", zum letzten Wort
vgl. korj. jay'jal'y-n „alleingehender männhcher Bär", tsch. janra
„einzeln, gesondert, getrennt".
Die Verwandtschaftsverhältnisse der tschuktschischen Sprachgruppe III 75 27.
6. 8. nqusxqazunen „it was ordered not on ..", da ist zu unterscheiden
qusx „bitten" und xuzjgur „verbieten". Im Text steht keine Negation.
8. aijopnol „with sharpened bones and wood" bedeutet „mit Zuge¬
spitztem". Die beiden Nomina sind offenbar außertextliche Erläuterun¬
gen. qi'sxUxc „get up" bedeutet „wach auf!", ebenso 32, 7.
9. nacey „to the stove", lies pacenke (cyrill.!), aus russ. pe&'. epi-l
„über das Essen" (freust du dich), hap. leg. Ist p richtig (cyriU. !)? Vgl.
tsch. ärä , .gekochtes Essen, Speise".
28.
2. tutalcen Imaq ,,I shaU be able to kül it" entspricht nicht genau. Der
Satz bedeutet „ich werde ihn unbedingt töten müssen", interlinear
,,ich werde nicht können ihn nicht zu töten". Doppelte Negation ver¬
stärkt hier wie lat. non ignoro usw.
3. lilnin kileknen ,, leather line took". Ja, nur heißt das Nomen Iii, nin
aber ,,sie, she", kayaytaney ,,meathook" bedeutet eigenthch etwa
„krummer, gebogener Aiifhänger", korj. kay, tsch. käyi kaye „krumm"
und deverbales Nomen von an-ten ,, aufhängen".
4. seqsejalg ,, sleeping room" lies -jolg, das tsch. Suf&x für Inhalte,
Räume u.ä. ancsgek „hanging" (the bed): an-csg ..sein lassen" (ange¬
bracht o.ä.). wuilin ..she made a fire", wui, auch uji, korj. uji, tsch. uwi
„anzünden".
29.
1. yawker ..trousers", wörtlich ..Frauenkleider", so auch tsch. txank
,.to obscure", eher gerundete Vokale, o bzw. u.
3. lelqesge ,,mice" bedeutet ..Mäuschen", tuza ktawalnoks-kalaiq ..you
are mocking me" ist etwas unklar, bedeutet wohl ..ihr macht Finster¬
nis", was dem Zusammenhang allein gerecht wird. Diese Form enthält
kehl Suffix der 1. Sg. Die Grundlage ist ktaglktaw „schwarz, finster" mit
denominalem Suffix der abstrakten Nomina. Vielleicht ist die Über¬
setzung dadurch entstanden, daß russ. glumit'sja ,, verspotten" mißver¬
standen, eventueU mit gluäit' o.ä. verwechselt worden ist.
5. csxdastaz yawker xcizin ,,the fox the trousers tore down". Die
Verbalform ist sicher nicht richtig übersetzt, ich kenne eine solche Be¬
deutung nicht, sondern nur die von „cacare". qenmawaltq , .bring" be¬
deutet ..laßt auf den Schultern tragen".
6. kurite ..through" stammt aus russ. koryto, einheimisch ist xkec. Die
Sedankatexte sind vom Russischen stark beeinflußt.
7. terjlpx „good" lies tey-lax mit dem bekannten Adjektivsuffix, tsoh.
täy. welknu „at least" bedeutet ,,nur". zalke zaq sfiznestkeq ,, backwards
do not look" bedeutet ,, wende dich nicht um", enmalqay „cliff", vgl.
tsch. enm „hoher steiler Felsen, Khppe" und -Iq ,, Oberes".
30.
3. tqlamey ,,you would kill", f- ,,ich".
31.
1. sota „graben" heißt gewöhnlich sato. kosxan „zwei" lies ka-.
2. notxalcen „1 shall eat" lies tno-. miyxscen ,,I shaU vomit", das Ver¬
bum bedeutet „herauslassen".
3. klniliin „he ordered" lies klp- (cyrill.!).
5. Manmajayan ,,he was lying", wegen des faktitiven Präverbs er
täuschte", mlalekecan fehlt in der Übersetzung: „ich werde wandern".
7. txizqazuzkinen „it is always net" bedeutet „sie pißt immerfort".
8. qcamzanlx-twergen ,,man", eher , .Mannsbild", vgl. 40,1 und tsch
vayrgyn ..Sein, Wesen", qanlanmajagasxc ..you are deceiving", ebenso
12. Die 2. Sg. hat kein Präfix, faktitives an- und km- sind zu viel. Es
steht hier das Nomen qan ..Teufel", das von der Verbalform zu trennen
ist.
9. Es ist zu lesen kinqein in ..er öffnete", ebenso qimknen in. xe-xkalax
..hot" bedeutet ..sehr heiß".
12. pompolk(e) ..under the floor" (zweimal): bei Verwechslung von m
und t (Cyrill.!) aus pod pol-ke, russ. pod ..unter", pol ,, Fußboden".
32.
1. ,,do not torment yourself" ist zu streichen, qsixc „sei!" fehlt.
2. txin ,,they", aber nicht ,,to them".
3. ktqniken „he was faUen upon" bedeutet ..sie (die Mädchen) drück¬
ten ihn". Ues -knen. leay ksxal ntkitqazuznen ..snots with the mouth he
licked off". , .Lecken" heißt emil, tsch. ty-mlu, ry-mlu mit faktitiven
Präverbien. tkit ..hinausstecken, heraushängen lassen (z.B. der Hund
seine Zunge). (hinau8)werfen" meint hier offenbar ..ausspucken".
4. kiza inxse-gici-min „you forced me to" (heiraten) : in dieser Sprache
ist die Komposition zweier Verba sehr behebt, hier ..schicken" und
..sich bemühen", tsch. -gili, -gici. ciwisk ..better" lies eiwisk.
5. Äi'wc milk .,1 shaU not go" lies h. milkicen, ebenso 13.
6. kleknen ,,he remained standing" bedeutet einfach ,.er war", msjey
sitlxpqai qpizxnin qisxinsx ,.weU a firebrand carry in order to bum"
Die Verwandtschaftsverliältnisse der tschuktschischen Sprachgruppe III 77
bedeutet „ergreife eine große Fackel (und) verbrenne ihn" und ist zu
lesen qpizx nin.
7. kUuqazuin „she blew on him" lies -tlu-, vgl. zu 5, 12.
9. eye, xeye „Vater, Mutter" lies epc, xeyc, ebenso 14.
11. kosamank „in the braid" aus russ. kosa ,,Zopf". Vor dem Lokativ
steht das Nominalsuffix -m, vgl. 16, wie in qponom „Pilz," Jaz. 336. 349,
gegenüber korj. pyon usw., VTS II 5, kamtsch. PI. pqonon usw.
Zum PI. kosan heißt es in der Anmerkung ,, she-goats". Nein, da sind
die beiden Wörter russ. kosa und koza verwechselt worden.
12. kskqazoknan in ,,she was spinning" bedeutet „machte sie", exsanke
„zu dem Vater", nicht „his", lies esx-.
15. qamneq, ,there". Muß es nicht qat-neq heißen? (cyrill.). kamtxnol-
qazoan ,,they began lichens to put into the trousers". Pl. ktxmnd'n
,, lichens" folgt, aber hier und 18 heißt es mtxnoaqal und mtxncaqal
,, lichens", also dieselbe Verwechslung von o und c wie oben zu 13, 6.
Daraus ergibt sich einerseits mtxno, andererseits ktxmno, das allein klar
ist und — Nomen plus Verbum ergibt wie im Tscherkessischen das
nomen agentis ■— ,, Erdesser" bedeutet: ktx(i)m ,,Erde", nu no ,, essen".
Jenes mag durch Metathese entstanden sein, so daß die starke Konso¬
nantengruppe im Anlaut darm den ursprünglich anlautenden Dorsal
eliminiert hat. pacaln^enk „on the logs" lies ra-caln-enk (cyrill.!), vgl.
racelnenk „on the roof-rafter" 38, 2, dessen erstes Glied mit tsch. ra
,,Zelt, Haus" identisch ist.
16. kuntxein ,,she unbound". Faktit. Präverb in-, nicht *un-. Das
letzte Wort dieses Paragraphen ist ,,sie begann (Wasser) auszugießen",
in der Übersetzung p. 218 folgt darauf noch „makmg it icy", das im
Text fehlt.
18. qtxza-nam „route" mit dem Suffix der Abstrakta bedeutet eher
,, Wegstrecke".
19. qezxkmiy „I arrived" bedeutet ,,du hast mich getroffen".
33.
3. Anmerkung, nas und t-nas sind sicher.
7. kerwetlqazuknen „she trotted" bedeutet „cried out", das am Ende
des Satzes steht.
8. kpizin kilexezul ,, bound to a stick", nicht „an", sondern ,,mit",
ebenso im Folgenden, vgl. zu 8, 5. Etwas später steht da kileqazuzc
,, turned about the stick", aber das Nomen steht nicht im Text, eneqal
„he ground". Was bedeutet das? Das ist ja keine Verbalform, sondem
offensichthch ein Nomen mit Instrumentalsufifix. koyqknen „he foimd",
das Verbum heißt gewöhnlich inx, nicht oyq.
10. anlanank „Schwiegermutter" ist nicht Agens zu kceknen „ging hinein", sondern zu klinxluin ,, fragte".
12. klamgatoqazoan „in order to kill" ist eine finite Verbalform mit
dem intentionalen, inchoativen Sufl&x -tvato, -goto und bedeutet „sie
fingen an zu erlegen".
34.
2. txinpxesxinsxinin ,,she cut off" hes k-, da <- 1. Sg.
3. tyual „I shall eat" lies tmtal.
4. lekecx ,, mouse" lies lelkecx. kninknen ,, suffocated" lies -piy- (cyrill. !), da jenes „er lud ein, belud" bedeutet.
6. ktampaigen ,, mischievous", Epitheton des Fuchses, vgl. tsch. kyt-
tym (aus *-tam)-'pojgyn ,, fester Spieß"?
8. ilakizin ,,look" lies ilckizin.
35.
1. etxalnoke „to be a guest". „Gast" heißt Hlx, ,, essen" txal. Der Anlaut
e- ist unklar, soUte er aus dem auslautenden -e des vorhergehenden
Wortes stammen? kyejuknen ,,he ate" bedeutet „er wurde satt".
5. copaika ,, stick" bedeutet wohl „Ebereschenstock", das zweite Kom¬
positionsglied ist russ. palka ,, Stock", tuza lilenlxetsx „jon are laughing",
wobei „sehr" fehlt, vgl. zu 22, 4. Wie ist lilen-jlizen- mit dem übhchen
lyizi „lachen" zu vereinbaren?
6f. kumx ,, Hinterer" heißt gewöhnlich kimx.
7. ktnuin „was fastened" bedeutet ,,war gefüllt".
8. kilgilx „body" bedeutet „Haut".
36.
1. ktizwlqazuknen ,,was bringing in" bedeutet „sie sammelte", kskqa-
zoantxin ,,they were making", txiJi „sie".
2. imqazuzc ,,he wasted away" bedeutet „er wurde kahl", kincxlün
,,used to be" bedeutet „er ließ bestehen, stellte auf".
37.
1. kegacxanke „to a stream" ist diminutiv, kig „Fluß", klmegataqazok- nan „to catch", lies -gato-, bedeutet ,,er fing an zu fangen", vgl. zu 33, 12
6. skazen „is feit" bedeutet „sie macht".
Die Verwandtscliaftsverhältnisse der tscliuktschisclien Sprachgruppe III 79 38.
2. qecilililxc ,, undress", sonst qecililxcl
3. quzuxc kirwilxetkeq ,, begin to speak", da felilt die Negation: ,,...
nicht zu sprechen". gJank lies qlank, s. zu 14, 8.
4. eqenisman „they envy me", sonst eqenu, korj. eqyy-et „beneiden"
zu tsch. äqä-, korj. aqa- ,, schlecht".
5. kinkeliqazuin ,,he let hum" (die Fliegen), viel wahrscheinlicher kile
,, kreisen, sich drehen" als kel ,, rufen, summen", qcamzanlx ist richtig,
qamzanlx gibt es nicht, sondern nur qamzan ,, Ehemann" ,das hier aber
tmmöglich ist.
7. sapan „bedding" bedeutet „Rentierfelle", keilqazuknen ,,he gather¬
ed" lies keil-.
8. pimpinenk „in the ashes", das Wort ist tsch., korj., vgl. zu 15, 5.
9. eiwin ..nevertheless" bedeutet „gewiß, sicher".
10. keleknen ,,he lay down" hes kelc-.
11. teekicen ,,I entered" lies Ice-. kiza zaq xtekaqsixc ,,you don't be
afraid", sixc ..sei!" muß abgetrennt werden.
13. iksxezc ..is sick" lies ink-, kstatqazoan ..he dragged her" lautet ge¬
wöhnlich sxtat.
39.
1. ..shall Start" ist Erklärung, keine Übersetzung. Zwei Zeilen weiter
ist .,me and" zu streichen, mlanlazogen „shall I carry" Ues -lan-lale-.
2. iyki .,for now" bedeutet ,, schon".
3. kinxlknen ..he came" bedeutet ..er fand", gajoalen ,,he found"
bedeutet „er begegnete, traf" aus jawa. sonst jotüJia. tsoh. jagna. patonl
..with dried meat", vgl. tsch. pa , .trocknen", tid ..Stück. Bissen".
4. tgilaskisxeniy ..I am thirsty" bedeutet ..ich wiU trinken". Uli ..it
seems" bedeutet ..wirklich, in der Tat".
5. kutuinin ..er konnte nicht", in ,,er" muß abgetrennt werden.
ktxnuaiqazuin ..he wished to drink" bedeutet ..er hätte gefüUt". kmetelin
..they put" bedeutet ..ging verloren", nsiyta ..dry", von der Erde. An¬
merkung: ..second letter unclear". Vgl. vieUeicht tsch., korj. cyy-at
„rissig werden", was semantisch hier ja ausgezeichnet paßt, kofa-l
„stones" bedeutet „an der Klippe" (hielt er sich fest). „Stein" heißt
tva. ewjelgitetki „her face is looking at" bedeutet „ihr Spiegelbild im
Wasser betrachtend", korj. vyjil vyjel ..Spiegelbild im Wasser", gitä
„blicken, betrachten", i mninsxlenensx ,, water was show" (show?). Das
Verbum insxl bedeutet „bringen".
40.
1. mewayelqala „let us work", lies men-. Das Suffix -ala ist diminutiv,
„etwas, ein wenig".
3. kalxcaxmin ,,a little lake", min bedeutet ,, welcher".
4. kanqalan ,,they are broken" ist transitiv ,,er hat zerbrochen".
Sinayewt akskalkaqsixc ,,S., do not be ashamed" lies Sinayewta, kskalkaq
sixc „Sinaqewt, sei nicht beschämt!"
5. wsoza kleknen ,, nevertheless it became" bedeutet ,,er (der Arm)
wurde wieder heil", vgl. russ. vse „ganz".
41.
2. kza meqalgergen ,,you become tiresome", sonst maqol „müde wer¬
den".
4. qloqlx „Rabe", sonst qlaqlx. qows-kel-cex „little fur coat", kel ,,bunt".
koytaknen ,,flew over", sonst ayta ,, übersetzen", z.B. über einen Fluß.
6. kinsin „she threw out" bedeutet „sie goß aus", quautxe, tai, nozal
qlileqc „go, bring jukola, go, jukola bring". Die Übersetzung des ersten
Wortes kann nicht richtig sein, sie gibt nur die drei folgenden richtig
wieder, qusutx-e sieht wie die Anrufform eines hier sonst nicht belegten
Namens aus.
10. pilxeq „why" bedeutet „gut".
16. kpisknen „she brought in" bedeutet „sie faßte, ergriff" (das Kind).
hamon ,,als ob", sonst hamox.
19. kinkileqazuin ,,she was thrown out" bedeutet ,,er drehte sie herum,
wendete sie um". „Werfen" heißt txil.
22. qlalexc ,,do not go" bedeutet „geh, wandere!" ceqazugen „1 entered"
ist 3. Sg.
27. ty i jest wie ,,you namely are here" lies .. jes twte, das ist ja, das
letzte Wort ausgenommen, russisch.
28. qeiq-ifxecuteqsixc „da not teil" lies qei qifxecuteq sixc.
* * *
Die grammatische Darstellung in Jaz. weicht von dem bisher Be¬
kannten manchmal ab. Die konsonantischen Phoneme sind nicht er¬
mittelt: palatale Konsonanten, im Ganzen acht, scheint es hier in Wahr¬
heit nicht zu geben, sie resultieren wohl nur aus dem an die russischen
Phoneme dieser Art gewöhnten Ohr. Fraghch sind ferner die Scheidtm-
gen X und x, w und v und einiges andere. Daß Konsonanten verdoppelt
werden, stimmt, aber nur in der Kompositionsfuge durch Zusammen-
Die Verwandtschaftsverliältnisse der tschuktschischen Sprachgruppe III 81
rückung: lange Konsonanten als Phoneme wie im Lakkischen gibt es
hier nicht, p. 336 f.
Einzelheiten.
Tsch. kdtrakdr „Schaum" ist älter als Wb. karra-. Kamtsch. wen
„otkryf rot", vgl. tsch. vär) „gähnen". Kamtsch. tenak ,, wieder", T.
und tsch. -q. ayksx „Schmerz", aksk-kes (?) , .schmerzen", T. und Bukvaf
xrfksx, p. 238. Kamtsch. ndzzacx und tsch. eyer ,, Stern" haben miteüi¬
ander nichts zu tun und körmen nicht verglichen werden: jenes Wort
bedeutet ,, Plejaden". Kamtsch. cam-lax, tsch. na-cdd-qin ,,rot" zu ver¬
gleichen ist ganz unsicher: einerseits heißt der Stamm tsch. celg, anderer¬
seits ist das Adjektiv mit dem bekannten Suffix von kamtsch. caca
„flammen, lodern" abgeleitet.
qponom ,,Pilz" 336, sonst pq-. aanok „Frühling" und aykle „Winter"
sind mit den Suffixen -k bzw. -le gebildete temporale Bestimmungen,
344. k'zd-lax „seicht" 347 heißt in Jaz. 1934,102 kHzh ds., zu qizg ,, trock¬
nen". Bei den vergleichenden Wortlisten 349 ist zu beachten, daß
meist keine Stammformen, sondern flektierte mit Suffixen versehene
oder reduphzierte Formen angegeben sind, z.B. korj. llalyyn, Wb.
lylja-lyyn, tsch. lyljalgyn, Wb. lela-lgyn ,,Auge", tsch. p'oyp'oy, Wb.
pompoy, korj. pg'on, Wb. pyon ,,Pilz". Das Wort tsch. mafoljalgyn
J.Faulbaum" heißt im Wb. majolgyn ,, Bärenlauch". Tsch. nykirit
„Nacht" ist Kompositum nyki-rit, was nicht nur aus korj. naki-nak ds.
hervorgeht. Kamtsch. klapx ..Fischreuse" 350 heißt in T. tqap-az,
ebenda bedeutet siwl, korj. jiwZ nicht ,,nosit' öto-1.", sondern „ziehen".
Seltsam und erstaunhch ist, daß die bibliographischen Angaben am
Schluß der einzelnen Artikel nicht vollständig sind und insbesondere
die Arbeiten vieler Gelehrter, z.B. 0. G. Tailleur u.a., fast völhg
ignorieren.
« * *
1. Kamtsch. pl mit faktitivem Präverb an-pl „ausbreiten", aus *pal:
wog. pal ,,frei, offen, eben" usw., VG 360 Nr. 24.
2. Kamtsch. pl mit faktitivem Präverb in-pl ..stoßen", aus *pd, dazu
wohl auch epl-ku „mit dem Fuß stoßen" mit intransitivem Suffix: wog.
pel ..stechen".
3. Tsch. pror ..Aorta": samJur. purcü, purcö, pursü ds. Die Metathese
tsch. -ro- ist notwendig, weil die Gruppen rc, rs nicht existieren, ebenso
der Auslaut tsch. -r, vieUeicht durch Assimüation an die vorhergehende
Liquida gestützt, gegenüber den SibUanten, da tsch. -c, 6, s, zin dieser
Stellung nicht vorkommen, vgl. Nr. 8.
6 ZDHG II9/I
4. Tsch. tp ep „^hr, richtig", TU 336 Nr. 11, dazu wohl auch ung.
if „gesund, unverletzt, ganz, vollständig, voUkommen", das nach
MESz. keine sichere Etymologie hat.
5. Kamtsch. fi ,, schwimmen, fortgeschwemmt werden, fließen": sam-
Jen. he", beh „schwimmen", T.jam-bi',jam-fi ds. mit jam ,,Meer".
6. Kamtsch. fajx „schreien, rufen, weinen" : wog. pojk ,, flehen, bitten".
7. Kamtsch. facx ,, Wuhne, Eisloch": samO. po&i, pat'e „hauen, spal¬
ten", pa6emo, pat'emo „Loch". Zu kamtsch. x vgl. Nr. 14.
8. Tsch. vare, korj. vaje „gabelförmiger Zweig, gabelförmige Verzwei¬
gung": tscherem. W waz, O woz ,, Verzweigung, Verzweigungspunkt",
vgl. Nr. 3 und 16.
9. Tsch. ffjva ä'jva, korj. ajva „Anteil, Almosen, Gabe, Geschenk (von
Lebensmitteln)", tsch. t-äjvy-y t-ajvy-y , .teilen, Teil, Anteil" mit den
bekannten perileptischen AfiSxen Tsch. 19f.. r-ä'jv-ät r-a'jv-at ,,ZeIt
zerlegen, auseinandernehmen" mit dem präfigierten Nomen ra „Zelt,
Haus", VG 388 Nr. 8 usw. mit Literatur: samJur. yäewä ,,bettehi, um
Almosen bitten".
10. Tsch. iw-l ew-l ,,Ham im Schnee". iw-l-äH ew-l-aH ..mit Harn ge¬
tränkten Schnee fressen (von Rentieren)" mit der Sufifixgruppe von
VTS I 7 Nr. 15. 18 Nr. 120 bzw. dem nommalen Suffix -Z. ebenda Nr. 6.
18. 34. 38. 46 imd dem verbalen Nr. 4. 65. 98 usw. : samJur. jaaw, jäw
„Harn", ßunvu' wäyk ,, Grube im Schnee, aus der ein Rentier mensch¬
lichen Harn geleckt hat".
11. Tsch. mra ..recht, nach rechts", korj. myja ds. aus *mara, tsch.
mraw ..zufrieden sein" aus *mara-aw : samJur. märv'a ..gut. wohl".
12. Tsch. taa ..kneten, walken, weichmachen" normal aus Haioa,
VTS I 13 Nr. 71. TU Nr. 90: wog. tawd-r ..morsch", taw-ri-kwd ..Krume,
Krümel" mit hypokoristischem Suffix, taw-ri-taxt mit reflexivem Suffix
„in Krümel zerfallen", mit dem bekannten Suffix sowohl tsch. als auch
ural. -r. VTS I 25 Nr. 106.
13. Kamtsch. tol-zo ..baden" mit durativem Suffix wie in Ixa-zo „ab¬
wischen". Za;a „reiben" usw.: gilj. toi „Wasser" usw., VG 368 Nr. 125.
14. Kamtsch. tlxa „Haar", am-txla ..sich kämmen" aus *tal: samJur.
«ar'a, T tar' „Haar". 0 tar(e) ,, Wolle", K ther „Haar, Wolle". Postkonso¬
nantisches kamtsch. x ist epenthetisch und sekundär. VTS II 166 Nr. 33
usw. Zum Wechsel der Liquidae vgl. VTS I 49 § 4 c.
15. Tsch. unrärgäl ..Splitter" ist ein Kompositum aus *u-(tt) „Holz"
usw., Tsch. 3f , und der medialen Form -rgäl, mitial rygäl ..hineingehen"
— man sagt auch bask, sartu ..hineingehen, hineinbringen", wenn man
sich einen Splitter oder Dorn in die Hand gezogen hat —, das mittlere
Element -nrä- kann daher mit wog. nir ,,Reis, Rute, (Jerte' leicht ver¬
glichen werden.
Die Verwandtschaftsverhältnisse der tschuktschischen Sprachgruppe ÜI 83
16. Tsch. unr-äp-ät „waten" mit den bekannten Suffixen, Tsch. 6,
15 £F. : wog. uns ds. Der unter dem Namen Rhotazismus bekaimte Wech¬
sel ist korjakisch häufig, kommt aber auch tschuktschisch vor, VTS 1 48 f.
17. Tsch. anye-lqa, Nominativ anye-lqy „clitoris" mit dem bekannten
Suffix der Bedeutung ,, Oberes, auf", VTS I 15 Nr. 92, regulär aus
*atT)e ~ taye: samJur. teyav ,, weicher hinterster Teil der Oberschenkel
beim After, Veremigungsstelle der Oberschenkel". Diese Interpretation
auf der Grundlage eines Nomens ist der zu TU 344 Nr. 61 gegebenen
wohl vorzuziehen.
18. Kamtsch. en-lol „anhalten, zum Stehen bringen" mit faktitivem
Präverb in- en- ergibt das meines Wissens sonst nicht belegte Simplex
lui loi ,, stehen": wog. l'ül' ds.
19. Kamtsch. al „sich hinlegen, Schlafengehen": ung. al- in al-ud,
(d-sz-ik , .schlafen" usw., ME Sz. s.v. dlom.
20. Korj. Radloit ara-n, aljut. är'ä-n ,.Ton. Lehm": samJen. jära
„Sand. Asche". Jur. jaraei ..trockene sandige Stelle". Semantisch
parallel ist etwa korj. tyl'o ..Sand, Lehm, Erdboden", kamtsch. tosx,
„Sand". In anderen Dialekten müßte das Wort, wenn es belegt wäre,
korj. *jaja lauten, würde also mit jaja ..Zelt. Haus" homophon sein,
was bei so häufigen und lebenswichtigen Begriffen gewiß recht stören
würde. Daher wird man in jenem die regressive Dissimilation der Folge
j — j zu Null — j plausibel finden.
21. Tsch. wyr-ät ..schlaff werden", wy'r-unt-ät ..kraftlos werden, er¬
müden": wog. ör, oar, är ,, ermüden".
22. Kamtsch. jam in c'amza-l-en jam-eln-en ..Nordvölker, narody
Severa". wörtlich ..am Meer lebende Menschen" gehört offenbar zu tsch.
jamw-ajg ..Nordostwind", wörtlich ..Meerwind" : samJur.. Tjam „Meer".
23. lach.jysqar ,,Milz" aus *gasqar, kasqar: finn. katkera, kar. katkera
„bitter" usw., SKES 170f Semantisch vgl. tung. ilän „Galle, Milz"
und das bekannte Zusammengehen von „Galle" und ..bitter". Zum
Anlaut vgl. tsch. gyro, jyto ..gebären", die VTS I 48 § d B gesammelten
Parallelen und die konstanten Wechsel bei den Verben mit medial -g-,
initial j-.
24. Kamtsch. PI. cno-n ..Eberesche" aus *con(o): samO. säna ds. Zum
Vokahsmus vgl. z.B. kamtsch. sal, sol ..liegen". Kamtsch. n vertritt
notwendigerweise den palatalen Nasal, der da nicht existiert.
25. Kamtsch. eil ..bekleidet sein, angezogen sem, tragen (Kleider)",
mit negativem Präverb e-cil-il ,,sich ausziehen": samJur. sier, T sear
Jen. ser, 0 sier usw. „anziehen", womit ainu siri ds. verghchen ist, VG
376 Nr. 233.
26. Kamtsch. cqa „drücken, quetschen": samO. liaqa ,, drücken, wür¬
gen", korj. coZ'a ds. aus *taq-la. Der Anlaut ist identisch.
6»
27. Tsch. üc, korj. ice „schwer": ostj. ii „drücken", vgl. VTS I 63 Nr. 53.
28. Kamtsch. fl „grün, schwanger", VTS I 63 Nr. 49, dessen dort er¬
schlossener Vokal *a jetzt bestätigt wird durch sfal ,,Gras", offensicht¬
lich ein Kompositum, etwa „grünes Land", dessen erstes Glied s- ans
vortonigem *S9 seine Erklärung durch samO. sö ,,Erde" findet.
29. Kamtsch. se „Loch" in PI. qeya-se-'n ,, Nasenlöcher": samJur. ai,
T, Jen. sie, K Si „Loch", Jur. rprrß-si „Nasenloch", qeya gehört zu
tsch. e'y, korj. yy- „Nase" aus *qiy qey.
30. Kamtsch. suz-c „Eidechse" mit dimmutivem SufiSx: wog. ao8S9-l
,,eine Art Wurm" mit dem semantisch gleichen SuflSx fgr. -l, vgl. z.B.
wog. kät-lä ,, Händchen".
31. Kamtsch. aey „Ecke, Winkel": samO. säyä ds.
32. Kamtsch. aaera ,, Höhle, Bau", z.B. der Füchse, Wölfe, ist sicher
komponiert aus ase-ra, dessen zweites Glied das bekannte Wort tsch.
ra „Zelt, Wohnung, Haus" ist, oben Nr. 9 — kamtsch. ,korj. r existiert,
von Lehnwörtern abgesehen, nicht — während as(e) mit wog. as ,,Loch,
Spalt, Öffnung" identisch ist. Das Kompositum bedeutet also eigenthch
etwa „Spaltbehausung".
33. Tsch. k'urm, curm als zweites KompositionsgUed „Rand, Kante,
Saum, Ufer", utty-curm ,, Waldrand", korj. ine-cujmy ,, säumen, mn-
geben" mit transitivierendem Präverb, äj-cujm „Sandbank": finn.
kidma „Ecke, Kante, Schläfe" usw., SKES 234b. Die absolute Form
tsch. gy-curm ,,Ufer" aus *gi-curm enthält im Anlaut die übliche, hier
noch durch die Vortonigkeit geförderte Kürzung — die manchmal stark
ist, vgl. z.B. k- „Kmd" aus kmiy u.ä., Tsch. 8ff. — des Wortes, das in
kamtsch. kig „Fluß" erhalten ist, VTS I 24 Nr. 181. TU Nr. 143 ist zu
streichen.
Literatur
Jaz. 1934: Jazyki i piämeimost' paleoaziatskich narodov, Leningrad
1934, s. meine Anzeige ZDMG 91, 1937, 217—228.
Jaz. : A. P. VoLODiK, A. N. 2ukova, Itel'menskij jazyk, Jazyk narodov
SSSR V, Mongol'skie, tunguso-manözurskie i paleoaziatskie jazyki,
Leningrad 1968, 334—351.
MESz. : Z. GoMBOCZ, J. Melioh, Magyar etymologiai szötär, Budapest
1914—.
SKES: Y. H. Tofvonen, Suomen kielen etymologinen sanakirja, Hel¬
sinki 1955— (Lexica Societatis Fenno-Ugricae XII).
T: D. S. Worth, Kamchadal texts colleeted by W. Jochelson, Haag
1961, s. 0. G. Tailleurs Anzeige ZDMG 113, 1963, 216—218.
Die Verwandtschaftsverhältnisse der tschuktschischen Sprachgruppe III 85
Tsch.: Bouda, Beiträge zur kaidtasischen und sibirischen Sprachwissen¬
schaft 4. Das Tschuktschische, Leipzig 1941 (AKM XXVI, 1).
TU: —, Tschuktschisch und Uralisch, ZDMG III, 1962, 335—360.
VG: —, Die Verwandtschaftsverhältnisse des GUjakischen, Anthropos
55 1960, 355-^15.
VTS I: —, Die Verwandtschaftsverhältnisse der tschuktschischen
Sprachgruppe (Tschuktschisch, Korjakisch, Kamtschadalisch), Sala¬
manca 1952 (Acta Salmanticensia, Filosofia y Letras, Tomo V, niim. 6).
— II: —, —, Roma 1965, Annali VI 161—185 (da diese im Dezember
1959 abgeschlossene Abhandlung für die Festschrift J. M. de Baran-
diarän bestimmt war, ist das Manuskript nach Bilbao geschickt wor¬
den, wo es vermutUch verlorengegangen ist.
by Aziz Ahmad, Toronto
Music is perhaps the only art in which something like a synthesis
between the Muslim and Hindu artistic traditions was achieved; though
not without a series of tensions.
The Muslim orthodox attitude to music was less hberal in India than
elsewhere in Där al-Isläm ; and in fact, the permissibihty or otherwise of
listening to music was the chief arena of conflict between the «ulamä.'
and the 9Üfis under Iletmish and Ghiyäth al-din Tughluq. The ^üfi
attitude was cautious in the begmning, but within Iknits it encouraged
the Indian Muslim spiritual proclivity to music. Al-Hujwiri regarded
listening to music permissible for the mystics, but under very rigid
conditions; it was not to be listened to without deep spiritual urge, only
after long intervals, and only in the presence of one's spiritual preceptor.
Of the four ?üfT orders popular in India, the Chishtis alone sought
ecstatic inspiration in music. The Suhrawardis were generally indifferent
to it, and recommended instead the recitation of the Qur'än ; the Qädiria
were opposed to music generally, and to music with mstruments (samä*
bi-l-mazämir) in particular. The Naqshbandi attitude to music was even
more hostile.
Khwäja Mu'in al-din Chishti, the founder of the Chishti order in India
and his successor Bakhtiyär Käki, both listened to music as a spiritual
stimulants In Delhi this §üfi practice came to be firmly established
durmg the reign of Iletmish, partly because of his devotion to Bakhtiyär
Käki, and partly because of the encouragement of this practice by the
qädis of Delhi, Hamid al-din Nägori and the historian Mmhäj al-Siräj
Jüzjäni.*
In the assemblies of Nizäm al-din Awliyä ghazcds of Amir Khusrau
were sung along with other pieces of music, and as some of them were
recited agam at the court of 'Alä' al-din Khalji,' music tended to be¬
come an oblique cultural hnk between the 9üfi hospice and the court.
According to Nizäm al-din, artistic composition whether in prose or
verse gives spiritual pleasure, but more so in verse than in prose, and
even more if the verse is sung.* Music can be of three kinds ; one that
1 Sabäh al-din 'Abd al-Rahmän, Bazm-i Süfiya, A'zamgarh 1949, 48, 77.
• Amir Hasan Sijzi, Fawä'id al- fu'äd, Delhi 1865, 133; 'Isämi, Futüh al-
salätin, ed.'s. M. Usha, Madras 1848, 117—20.
!> Jamäli, Siyar al-'Arifirt. India Office Persian Ms. 1313, ff. 147a^b.
« Sijzi, 38.