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(1)

177

Vergleichende Studien.

Von J. Barth.

m.

Das i-Imperfect im Nordsemitischeo.

Das «'-Imperfect des transitiven Qal ist bekanntlich im Hebi^ischen

von der parallelen u-Form bis auf wenige Ueherreste verdrängt

worden. Solche Ueberbleibsel desselben sind die Formen von "«"d-

Stämmen, wie nbi, —, in^ von :"d —, ^at<^ rnti'' und den

entsprechenden anderen «VStämmen (Olsh. §24ia, Stade § 491).

— Auch im Syrischen sind ausser ^iXi, nur bei :"c-

Stämmen etwas häufiger und bei i"d in zwei Fällen i-Imperfecte

erhalten, und die Schwankungen des Mandäischen und b. Tal¬

mudiscben sind hierin nur unbedeutend (Nöldeke, Mand. Gr.

S. 220, 239). — Dass diese geringe Ausdehnung der i-Imperfecte

nicbt dem ursprünglichen Zustand entspricht, kann angesichts der

weiten Verbreitung desselben im Arabischen nnd Assyrischen, auch

des häufigeren Vorkommens desselben im Syrischen selbst bei 5"c-

Stäminen nicht zweifelhaft sein. Eine genauere Prüfung erweist

nun aber, dass auch im Hebräischen dessen verbliebene Reste doch

nicht so klein sind, als allgemein angenommen wird, und dass

ausserdem directe verbale Derivate noch weiter auf die ehemahge

E}nstenz desselben bei solchen Stämmen zurückweisen, wo es selbst

schon gänzlich verdrängt ist. Ferner lässt sich noch ermitteln, in

welche andere Form, sie im Hebräischen und Aramäischen über¬

getreten sind, und von dieser Letzteren kann auf ihre ehemalige

Existenz zurückgeschlossen werden.

1.

Die direet noch erhaltenen Ueherreste des «'-Impf's

(ausser den oben erwähnten) konnten von den Sprachforschern am

leichtesten bei y"r-Stämmen verkannt werden. Denn da bei diesen

das Imperfect des Hiphil in der doppelt geschlossenen Silbe e,

nicht i, wie sonst immer, hatte (~E^, bnN als Indicative u. s. w.),

Bd. XLIII. 12

(2)

gerade so, wie das «'-Impf, des Qal, so konnte leicht dieses Letztere

irrthümUch für das HiphU-Impf. gehalten werden. Hier muss aber

jedesmal der Sprachgebrauch darüber befragt werden, ob der betr.

Stamm im Uebrigen als Qal oder als Hiphil im Gebrauch ist, imd

hiemach lässt sich erst entscheiden, welche von beiden Formen vor¬

Uegt. Erscheint das Verbum in der betr. Bedeutung sonst immer

als Qal, so muss auch die Imperf.-Form als eine solche des Qal

bestimmt werden, im anderen Fall als Hiphil-Form — Hiemach

sind als / - Imperfecte des Qal, nicht Hiphü - Impff. anzusehen :

(•jaNJi-nsj) baji Gen. 29, 10: ,er wälzte den Stein". Unmittel¬

bar vorausgeht das Perf. Qal: -laNnTN ibbj- (vs. 3 und 8). Es

ist bei der engen Zusammengehörigkeit beider Stellen klar , dass

das Impf nnr dem Qal angehören kann ; ein Hiphil kommt von

dem Stamm überhaupt nicht vor; dagegen Qal noch weiter :

Jos. 6, 9, Spr. 16, 3. 26, 27; Ps. 22, 9 u. A. m. — Demnach ist

der abnorme a-Imperativ bs Ps. 119, 22 als umgebildet aus *b3

»nzusehen, wie das syr. aus wie wir unten S. 185 fif.

noch eine beträchtliche Anzahl solcher Umbildungen wiederhnden

werden.

1?.; ,er schützt« Jes. 31, 5, Sach. 9, 15. 12, 8. Der Stamm

kommt nur im Qal vor: Perf. "'rriSS (Jes. 37, 35. 38, 6 u. s. w.),

Inf. iiss Jes. 31, 5. — Demnach ist also pj, wie arab. qÄj,

als t-Impf des Qal anznsehen. — isa „SchUd" ist ein Werkzeugs¬

nomen ans dem Qal, wie Önrp sbTiC, kein Partcp. HiphU.

■^Pji „und er deckte' Exod. 40, 21. Der Stamm hat in der

Bedeutung „decken, schützen" immer nur Qal •''): Perf. "niSC u. s. w.

5 Mal, Prtcp. "^iSiO u. s. w. 6 Mal, Impf. isbjT. Wenn uun bei

einem Befehl nisci Exod. 40, 3 nnd bei dessen Ausführung gleich

nachher "rjO^j (vs. 21) steht, so kann das Letztere nur der Con¬

jngation des ersteren, dem Qal, entnommen sein. — "s;* Exod.

25, 29; 37, 16 ist nicht Hophal, sondern passives Qal, deren es noch

eine ganze Reihe im Hebr. gibt.

1) So muss ja auch das arab. JJCAj je nueh dem sonstigeu Gebrauch des Stamms entweder als Impf. pass, der I. oder der IV. Conjug. unterschieden werdeo.

2) Vgl. ZDMG. 41, 608, N. 1 und weiter uuten das S. 185 ff. Bemerkte.

3) Nur in der specifiscben Anwendung: T'IS^TN "0^ ..die Nothdurft verrichten'*, die wohl damit zusammenhängt, kommt je einmal Infin. und Par¬

ticip Hiph. vor.

(3)

Barth, Vergleichende Stiuiien. 179

n3''bs:n „sie (die Ohren) werden klingen' 1 Sam. 3, 11, neben

sonstigem Impf. Qal rtsbsn Jer. 19, 3; 2 K. 21, 12 (mit zurück¬

geschobener Schärfrmg) vorkommend, hat als Perf. nnr ibbs Hab.

3, 16 neben sich, ist also Impf. Qal. Das wird anch allgemein

anerkannt; nnr wiU man unbegründeter Weise das i der ersteren

Form als abgeschwächt aus ä ansehen '), während es mit dem i

in J.ft iT ' correspondirt und demnach umgekehrt das ä in njbsn

aus ihm verblasst ist.

Auch das intrans. brtj ,er leuchtet' Hi. 31, 26 ist Qal-Impf.,

wie der «-Infinitiv des Qal ibna Hi. 29, 3, s. S. 183 f., beweist. —

Das HiphU hat causative Bdtg., Hi. 41, 10, Jes. 13, 10.

Bei anderen als y"9 -Stämmen ist zwar zwischen dem

alten Qal-Impf. mit urspr. e (= /) imd dem jetzigen des HiphU

mit i — eine Scheidung der Vocale eingetreten. Aber der Jussiv

des HiphU ist noch immer dem ersteren äusserUch gleich und darum

mit ihm leicht zu verwechseln. Dem Qal gehören als j-Imperfecte zu :

(i:TR) DUi*] ,er verschliesst' Ps. 58, 5. In derselben Ver¬

bindung steht Qal: i:TN dün Spr. 17, 28. 21, 13, Jes. 33, 15;

dazu das Partcp. pass. aiUN viermal *). Ein HiphU kommt nie

- - e ... > i-

vor. Auch das arab. ^\ „verengen" (e. Mündung) bildet: iJoLt.

bSN'i „imd er nahm weg' Num. 11, 25, als Ausfiihrung des

Vorsatzes: ""PbSNi das. vs. 17. Auch sonst kommt nur Perf. Qal

(Gen. 27, 36, Qoh. 2, 10) und Niph., nie ehie HiphU-Porm vor. —

Nur Böttcher*) hat, so viel ich sehe, im obigen Imperfect die

hier allein mögliche Qal- Form erkannt.

Zweifelhaft ist die Form y»Nii „efe werde stark". Sehr häufig

ist die Verbindung yiNi ptn (resp. Plural) „sei stark und muthig',

immer im Qal, wie überhaupt in der Bdtg. „stark sein" nur Qal

vorkommt (16 Mal). Wehn demnach an zwei Stellen dafür ein¬

tritt: araab ymp. iprn Ps. 31, 25 —, ■T^ab fi.:Nii pm Ps.

27, 14, so spricht Dies anscheinend für dessen Qal-Charakter. . Da

1) Olshausen § 243b, Stade 536d —, mit verschnörkelter Begründung Ew. 197b; — Böttcher § 1120, 2 sieht es gar als Hiphil an.

2) Ein Verhältniss der Participien zum Verb. fin. wie von "13", 113^

zu "IS"^ anzunehmen, wären wir nur berechtigt, wenn eine andere Conjugation als Qal flir das Verb. fin. sonst nachweisbar wäre.

3) Lehrbuch § 1093 B. — Olsh. 257b) erklärt es als Hiph.-Impf.,

„obgleich die Vergleichung von vs. 17 eher die Bildung von Qal hätte er¬

warten lassen".

(4)

aber das Verbum intransitive Bedeutung hat und das gewöhnUche

«-Imperf. (Impt.) hierzu stimmt, so ist bei letzteren Formen auch

ein Hiphil in inchoativer Bedeutung denkbar.

Während in den bisherigen Fällen das urspr. kurze i, wie zu

erwarten, im Hebr. als e erscheint, ist es in einigen Fällen als i

verblieben. S. hierüber S. 181 M. Im Unterschied vom Impf.

Hiphil wird aber das Qal-Impf defectiv geschrieben.

■rt kommt in der Bdtg.: „verbergen' 27 Mal im Qal und

nicht ein Mal im HiphU vor, übereinstimmend mit syr. • vs

Demnach kann ijpuü] 2 K. 7, 8 nur Qal-Impf sem, entsprechend

> i>' .

arab. j-tlu *), vgl. das assyr. Praes. "ifamir ebenfalls mit i.

Von Diy „listig handeln' kommt in dieser absoluten Bedeutung

der Inf abs. Qal p'i5> und dreimal em defectiv geschriebenes Impf.

Öny; vor (1 Sam. 2Z, 22, Spr. 15, 5. 19, 25), im ersten FaU i. d.

Vbdg. Nin Vysi Diy. Das Particip Dn? und das Abstr. na'iy

gehören wie der obige Infin. dem Qal an. Ueber die beabsichtigte

Unterscheidung dieses defectiv geschriebenen Impf.'s von dem plene

geschriebenen Causativum nio TO"''^y^ Ps. 83, 4 („sie machen

listig das Geheimniss") kann bei dem dreimaligen Vorkommen jener

Schreibung m. E. kein Zweifel bestehen. Da jene erstere mit der

intransit. Bedeutung zusammenfäUt, da die Nomina wie der Inf.

absol. übereinstimmend alle dem Qal angehören, haben wir jene defec-

J o-

tiven als Qal-Imperfecte = arab. »er handelt böswillig' an¬

zusehen.

Ebenso wird *r\'t'\1 „sie seien gerade" Spr. 4, 25 =

zu setzen sein. Die defective Schreibung hat hier zwar bei den

benachbarten beiden j wenig Belang. Aber ein Hiphil kommt sonst

nur als Causativ: "iiC"!!! Ps. 5, 9 „mache eben", aber intransitiv

nirgends vor, 14 Mal dagegen das Qal, dessen gewöhnlicheres Impf.

IIEI sogar 1 Sam. 6, 12 in der speciellen Bedeutungsrichtung

obiger Form vorkommt. — Ueber den Zusammenhang vieler jetziger

a- mit urspr. i-Imperfecten S. 185 ff.

n'iE^ „er blüht auf" Hi 14, 9, defectiv, hat zwei plene

geschriebene Parallelformen intransitiver Bdtg.: n"''iE;; Spr. 14, 11;

in"'"7C2 Ps. 92, 14 neben sich. Die erstere Schreibart fäUt daher

für sich wenig in's Gewicht. Um so mehr aber die Thatsache,

1) Das Bestehen einer Parallelform ^«isj ist hier und in allen anderen Fällen für unsere Frage natürlich belanglos.

1 s

(5)

Barth, Vergleichende Studien. 181

welche sich aus dem sonstigen ausnahmslosen Gebrauch des

Stammes ergibt : dass die intransitive Bedeutung nur am Qal

haftet. Das intrs. Perf. für janfblühen* ist immer nns (10 Mal),

das Partcp. immer rrns, fem. nms (5 Mal), das Impf, sonst inuner

nnc: (11 Mal), der Inf estr. ri-is'(l M.), absol. rns (2 M.). — Das

einzige Mal wo ein Perfect (also eine unzweifelhafte Form) des

Hiphil vorkommt: "nn'iEri (Ez. 17, 24), ist es Causativum

„blühen machen", wozu auch das Impf. ■'n"'n?n Jes. 17, 11 als

Causativ gehört. Ein so consequent durchgeführter Sprachgebrauch aller anderen Verbalformen berechtigt uns, nicht blos die defectiv,

sondem auch die plene überheferten beiden intrans. Imperfecta als

Qal-Formen in Anspmch zu nehmen.

Auch yinT „und sie zerschmetterte* Ri. 9, 53, dessen Stamm

sonst nur im Ijal (9 Mal), im Piel (3 M.) Pölel (2 M.), aber nie¬

mals im Hiphil vorkommt, ist wohl t-Impf. des Qal ').

Die Ursache dafür, dass in obigen Qal-Imperfecten ein kurzes i

nicht der sonstigen Regel gemäss als e (-tt-) erscheint, ist vielleicbt

in den Tonyerhältnissen derselben zu suchen. Eine Parallele

hierzu bietet das biblisch Aramäische in seinen intransitiven Per¬

fecten mit urspr. welche beim Pausalton Athnäch überall -r-

haben: pyr, tip, q;;n , an^, sogar ba^, lübiD bei verbindendem

Accent, ausser Pausa aber — (lONa, a'ip u. s. w. *). — Ebenso

steht von den obigen hebräischen Fällen i;Ma?i in Pausa, dess¬

gleichen n^.t2 —, D'iy^ hat in den Proverbien Sillüq und Athnäch,

in der Samuelis-Stelle Tiphchä. — Ob und wie weit die Masoreten

den Qal-Charakter der Formen noch verstanden haben, ist verhält¬

nissmässig gleichg^tig. Je mehr sich diese Imperfecte von den

allgemein üblichen Qal-Imperfecten der Stämme entfemen, und je

weniger ein Anlass zn einer etwaigen Voraussetzung, dass es Hiphil-

Imperfecte sein könnten, gerade bei obigen Stämmen für sie vor¬

lag, um so weniger sind diese Imperfecte verdächtig, etwa aus

falscher Theorie überliefert zn sein.

2.

Wo das t'-Imperfect selbst schon verdrängt ist, können wir

seine ehemalige Existenz noch in einer Reihe von Fällen am Im¬

perativ und Infinitiv Qal nachweisen.

Der Imperativ ist in allen Conjugationen aus dem Imperfect,

urspr. aus dem Jussiv desselben, zurückgebildet und hat darum

stets die charakteristischen Vocale des Impf.'s. Hierin stimmt das

1) Bei y y-Stämmen kanu das Arabische nicht zum Vergleich heran¬

gezogen werden, weil dieses hier eine durchgreifende Üniformirung nach der Bedeutungsart secundär durchgeführt hat, indem es alle Transitiva , ausser dreien, mit ii, alle Intransitive mit i bildet; s. Kämil 191, 13 ff.

2) S. Kautzsch § 2öa.

(6)

Hebr. mit dem Aram. , Arab, mjd Aetbiopiscben zusammen. Wie

J^O- 3 ^ O.

demnach im Arab, nicht nnr den Impff. Jj;ju , jiXs\j Imperative mit

cj y<.> OfO

.gleichen Vocalen: jXs-\ , sondem natürlich auch dem Impf.

^ o - o o

(JnJLäj Imptv. ijiJi»-! entspricht, so muss auch im Hebräischen

einst neben dem transit Imptv. bbp vom u-, dem intrans. Imptv.

ans vom a-Impfet, auch ein zum «-Impf gehöriger Imperativ

mit i-Vocal vorhanden gewesen sein; vgl. "jn, a«, "t! neben den betr. i-Impff. Von solchen «-Imperativen hat aber das Hebräische nocb

eine Reihe von UebeiTesten bewahrt. — In der 2. Pers. masc. findet

sich bei Imptvv. von u-Impff.*) neben den regelrechten Suffixformen

wie ■':"iuiö von i.äitj auch einmal Prov. 4, 13 „bewahre sie',

welche auf *nit; als Grundform zurückweist. — In der durch n

■■I T

vermehrten 2. Pers. masc. kommen neben den normalen Formen

nr'na,T : T ' nmwf : Tzu rra, :' läe : u.s.w. auch solche mit i, wie nna:,t : •' nian.t : • ^

na*iy, ricON, vor. Dessgleichen in der 2. Pers. femin. neben den

regelmässigen Bildungen wie iaba, "«rby u. s. w. Formen mit dem

Charaktervocal i: „sprich!" -«-iDn „verkaufe!' und so noch:

"'•^ar, ■'■Ijn, •'ac-ä, "EiDn. Die 2. Pers. masc. plur. darf aber

nicht berücksichtigt werden, weil hier die t-Formen in einer durch¬

greifenden Analogie die Parallelbildungen mit u bis auf drei Fälle

(la^n , la-jjr [neben 'n] , iTiffl) sogar verdrängt haben ^).

Dieses auffällige i transitiver Imperative ist bislang noch ganz

unerklärt. Man hielt es theUs nach veralteter grammatischer Auf¬

fassung für einen Hilfsvocal') oder für eine Umbildung aus dem

regelmässigen ü , aus dem es „abgeschwächt' *) oder „verdünnt" ^)

oder „zugespitzt" ') sein soüte. Die Unzulänglichkeit aller dieser

1) Wenn von O-Imperativen aüch Formen mit i vorkommen, wie "Cab,

""Ha'i; , so ist dies weiter nicht befremdlich, weil hier das naturgemässe o in der geschlossenen Silbe vor dem Ton zu t werden konnte.

2) Vgl. Uber das Thatsächliche Olshausen § 234, Stade § 591 d.

3) Ewald § 226 d) nach der Theorie der mittelalterlichen jüd. Gramma¬

tiker, dass aus bü~ mit Suffix *''bpp und daraus, wegen der Aufeinanderfolge zweier Schwa mob. 'rt?i< würde. Oiese mit Recht von Philippi bekämpfte Auffassung widerlegt sich allein scbon durch Formen wie ^n^l];, ^T"?, wo das o verblieben ist.

4) Olshausen § 234 a, Ges.-Kautzscb § 46, 2, Anm. 2.

5/Stade § 96 a.

6; König § 20, 12.

(7)

Barth, Vergleichende Stvdien. 183

Erklärungen ergibt sich ans der einfachen Thatsache, dass viele

andere Suffixformen, wie fTiaiC, 'Dbij, fir'is, nnter den gleichen

Lantbedingungen Nichts von einer Verdünnung verrathen, dass

auch die suffigirten Formen von einsilbigen m-N omina, wie bsi»,

yn]?, n~f«, immer wieder o oder u haben: ibpN, iSMp, ^n'^lj

nnd es nicht in i verwandelnJene Formen haben vielmehr

das ursprüngliche l, welches einem ehemaUgen t-Imperfect

bei ihnen entsprach, noch erhalten und nicht, wie es beim

Impf, selbst fast durchweg geschah, von der u-Form verdrängen

lassen. Von obigen Verben ist das «-Impf. z. Th. noch nachweisbar.

ncON, ■'ECtjt gehören zu ^tO» 1 S. 15, 6, qpn Ps. 104, 29 —

) O , J 0 -

zu "iKN-i — ■'250 ZU ,j^Jü^ — ■'^My ZU Ju-ÄJ. Indirecte

Beweise für ein solches liegen weiter vor in dem Zusammenstimmen von •''1373 mit dem suffigirten Infin.: D'iD?? Am. 2, 6, Neh. 13,15 —,

von iTis: und ii'ix: mit dem abnormen a im aram. Impf.

Imptv. —, ebenso von "'"lay mit «-w/ , welche abnormen ä

gleichfalls auf urspr. i zurückgehen; vgl. weiter unten.

Dasselbe gilt vom Infinitiv mit Suffixen. Der Stamm des

hebräiscben Infinitivus constr. ist mit dem des jeweiUgen Imperfect's

identisch. Vgl. bbp mit bbpi t ba* mit b^pi , b-'üp.n mit b-üpi

(aus b^'üpn";) u. s. w. Daher entsprechen im Qal auch den intran¬

sitiven a-Imperfecten «-Infinitive, wie bciii, "lOn, SV; u. s. w. und

deren Feminine. Nach diesem Gesetz muss dem urspr. «'-Imperf.

ein i'-Infinitiv entsprochen haben; vgl. nn, na«, n'ib, vor Suff.

naiB, n"ib von i-Imperfecten, Inf. T^^•0, ^■'■i, ebenfalls neben «-Im¬

perfecten. Schon von den Intransitivis aber ist ein TheU in die

Analogie des transit. w-Infin.'s hineingezogen worden und bildet

neben seinem organischen a-Infin. auch w-Formen, wie bnn, t4i%

Si:ia'). Um so mehr ist das Letztere bei den transit. Summen

durchgedrungen , deren «-Imperf. , die ursprüngliche Voraussetzung

1) Die sehr wenigen scheinbaren Ausnahmen : i3Sn (neben ■'ISH ),

inD3, 1103, ilMtjt zu ^Itn u.s.w. werden mit Recht allgemein als Derivate einer l-Parallelform anfgefasst. Diose besteht sogar im Arabischen mehrfach

O o 6o

noch. Vgl. z. B. Qi'^aS-, j-«! .

2) Das assyr. ibir könnte sein < durch Umlautung aus a durch Einfluss des y haben.

3) Olsb. g 245 c, Stade § 619d.

IC«

(8)

des »-Infinitivs, bis anf wenige Reste allmälig verdrängt worden ist.

Oleichwohl hat anch der transitive Infinitiv noch Spnren des ehe¬

maligen »-Impf.'s erhalten. Von den Infinitiven lb??, bzi finden

sich neben den regelrechten Snffixformen ""liU, ibc: noch ö'ian,

ibc:, Dbc:, und der Infin. ibp bildet überhaupt nur ■''7311: Lev.

26, 26, Ez. 30, 18. 34, 27. Diese weisen also auf t- neben den

71,

u-Imperfecten zurück. Vgl. zn ibc: das syr. ^ä>i = be^ Dan.

J G .»

3, 6. 10. 11 (anch mand.) —, zu i^a'jj arab. j— = assjrr.

übir —, mit D"i:73 stimmt der Imperativ in seinen beiden Pormen

'''1373 und Ti'VDlz als Zeugen des einstigen t'-Imperfects zusammen.

Die Ursache dafür, dass im Imperativ und im Infinitiv sich

die uralten ^'-Formen eher bei den suffigirten als bei den schlichten

Formen erhalten haben, ist nicht schwer zu eimitteln. Die endungs¬

losen Formen waren mit dem singul. Imperfect bis auf dessen

Präfixe ganz identisch -ib» mit nztii u. s. w. Als daher fast alle

transitiven Formen des Imperfects in u zusammenfielen, folgten

ihm auch Infinitiv und Imperativ hierin nach. In den suffigirten

Formen hingegen, wo der urspriingliche transitive Endvocal im

Imperfect gänzlich verloren ging (z. B. "bupn, nSE'q«), dagegen

im Imprtv. und Infin. in der vorletzten Silbe sich erhalten musste,

war diese Correspondenz des Imperfects und dessen beider Depen¬

denzen gebrochen und in Folge dessen für eine Einwirkung der

Analogie des Imperfects auf dieselben keine Gmndlage vorhanden.

Daher erhielt sich in den Letzteren mehrfach die suffigirte Form

mit dem ursprünglichen i-Vocal noch, als die schlichte Form bereits

dem Imperfect in der Umbildung gefolgt war; in anderen Fällen,

besonders des Infin.'s, ist sie dagegen der schUchten Form gefolgt.

Indessen selbst in der nichtsuffigirten ist der alte «-Infinitiv nicht ganz verloren. Der Infin. 1tp""b ,zu verzehnten" Deut. 26, 12,

niry-a Neh. 10, 39 kann wohl nnr zum Qal gehören, weil von

diesem Stamm nur Qal (l'iDT: 1 Sam. 8, 15. 17) und Piel, nicht

aber HiphU in Uebung war. Auch das N. liB?7p „Zehnter" kann,

wie sein Stat. constr. "läsJS erweist, kein Prtcp. Hiphil sein, dessen i

nicht verkürzbar wäre, gehört vielmehr zu den Formen S. 178, Z. 24.

Inf Qal ist femer das K'th. -i^rrb „zu helfen' 2 Sam. 18, 3,

welches das Q'ri durch das gewöhnlichere niT?b ersetzt hat. Das

. * . ^ -

z-Impf. hat sowohl das Arab, in jjotj ')> es in dem moab.

o . - i .

1) Vgl. für die Bedeutung: j-*-^ „Helfer, Vertheidiger" li^jiÄc üt

M „ich garantire Dir ihnen gegenüber" Tab. III, 295, 3, q>« qv«

16«

(9)

Barth, Vergleichende Stndien. 185

Eigenuamen "iT?^, 'laCr'iQ erhalten ist. Erst ganz spät findet sich

2 Chr. 28, 23 ein vereinzeltes D-ilTyn vom Hiphil aus. — Nicht in

e verwandelt ist das i, wie beim Imperfect oben 8. 180—1, beim

Infin. (oyn "iiina dbj?) pbnb .Theile zu empfangen*. Da ein Hiphil

von dem Stamm nie vorkommt, so fällt die etwaige Annahme, als

hätten die Masoreten die Form für einen Hiphil-Infin. genommen

(wie Tpcb Jes. 23, 11) m. E. weg.

3.

Es erhebt sich die Frage, was aus deu ursprünglich zahlreichen t-Imperfecten geworden ist, die schon in der Zeit der ungetrennten

hebräisch-aramäischen Sprache mehr und mehr verditlngt worden

sind. In welche Form sind sie übergegangen? Da nach dem Zeug¬

niss des Arabischen eine Menge transitiver Stämme ein doppeltes

Imperfect, mit m und mit i, bildeten, und da anderweitige Spuren,

unter diesen schon allein die Vergleichung anderer arabischer

Dialecte mit der Schriftsprache, darauf fähren, dass in ältester

Zeit die Freiheit dieser doppelten Imperfectbildung noch eine weit

grössere als in dem überlieferten Schriftarabisch gewesen ist, so

werdeu wir nicht fehlgehen mit der Annahme, dass in sehr vielen

Fällen die «-Form der parallelen «-Bildung einfach gewichen ist.

In einem beträchtlichen Theil der Fälle ist sie aber doch nicht

verdrtlngt worden, sondem hat nur eine schwache lautUche Modi¬

fication erfahren, in welcher sie ihre Existenz behauptete: das

transitive e'-Imperfect ging in transit. a-Impf. über.

Für die lautUche Voraussetzung eines solchen Uebergangs sei darauf

hingewiesen, dass i in betonter geschlossener SUbe, der noch eine

weitere folgt, wie Philippi mit Recht wiederholt hervorgehoben

hat, im Hebräischen in a übergeht. Vgl. nur intrans. Perff. ipT,

bns, yen mit-nspT, nbia, "'nxcn —, Impff. wie: nb.'. mit nnbn,

das regelmässige Verhältniss des intrans. Stat. absol. ^pi, bnn, nnS,

biy zum Stat. constr. ^pT, bnn, na? biy u. A. '), wo der enge

„wer bilft mir gegen . ." (Maqrizi, 1^, 1)- beruht auch die

& -

häufige Ellipse: .Mt« Dich vor . ." (Hud. 20, 1; 56, 12: Kamil

s>- c S

550, 10 u. 0.), eigentlich: „schaffe herbe! (•■ ^JJ', jjia»-^) Deinen Helfer (nieht „D. Entschuldiger", Wright, ar. gr. H, 8. 81) gegen . . .!"

1) Die Meinung Stade's (§ 202a), dass die o-Formen beim intrans.

Nomen Analogiebildungen nacb den transitiven Formen mit ursprünglichem a (oan) seien, ist darum unzureichend, weil unbegreiflich wäre, warum die Bedeutungsanalogie nur iu der bestimmten lautUchen Constellation gewirkt hätte, wenn noch eine weitere Silbe oder ein engangeschlossenes Wort folgt, nicht

(10)

Wortanschluss einer Silbenvermehrung gleichkommt. — Wirkungen

dieses Lautgesetzes weist auch das Syrische , aber dieses in

schwächerem Umfang, anf. Vgl. die femininen intrans. Adjective

|K oy<>\ j K iO> o u. s. w. zu Msc. nti\\ yßiO, und vor l ist

nach Nöldeke's Beobachtung *) selbst im Masc. e zu ä geworden:

^^1^^. Vor r wurde — abgeseben von dem regel¬

mässigen Uebergang des e in et in der Endung — im Binnenwort

wohl e zu ä in |) vgl. m. hbr. ian, und so ist aucb \].^/

wahrscheinlich = hebr. nnaN . Vgl. auch neben westsyr. )b>0)j_^

ostsyr. JfckSjI und mit bibl. ba|5b das syr. Diese Er¬

scheinimgen machen es erklärhch, dass im Hebräischen und, wie

es scheint in etwas schwächerem Umfang, im Aramäischen ein

urspr. e'-Imperfect, das der Sprache unbequem geworden war, in

die o-Form übergehen und so änsserhch mit den intransitiven Im¬

perfecten , die von vornherein a gehabt hatten , zusammenfallen

konnte. Anlass der Verdrängung der ?-Form mag zwar z. Th. ihr

ursprüngUches ZusammenfaUen mit dem Imperfect des Causativ-

stamms , als dieser noch nicht sein 2 zu C gedehnt hatte , wie

im jetzigen Hebr. , gewesen sein ; weit wichtiger aber war —

vgl. S. 189 unten — die Vocal folge t-i der beiden ersten

Süben. Es wiederholte sich also beim Imperfect derselbe Process,

den wir vom intrans. T-Perf längst kennen, dass das « der um¬

gewandelten suffigirten Formen aucb in die nicht suffigirten schlichten

Formen eindrang. So hat das Hebr. ja im Perfect (neben «- Formen

derselben Stämme) : ia; , pan , bnn , ffln; , ai]; , neb u. A. m. *),

und in gleicher Weise bestehen bei aramäischen Intransitivis

oft Perf. a Impf a ueben eioander (z. B. bei , .ftjrxv» _

Nöldeke, syr. Gr. § 160), von denen ein erheblicher Theü sich

so erklärt, dass das urspr. perfectische e zu ä geworden ist. FäUe

wie die Correspondenz eines syr. mit trgm. a''p3, J^n

mit bibl. icbo sind nicht selten. Ebenso ist nun das transitive

imperfectische i in vielen Fällen in die a-Form übergegangen, und

das bisher befremdUche Verhältniss einer Anzahl von transitiven

a-Perfecten zu a-Imperfecten — denn die Verschiedenheit der

aber, wenn diese fehlen, wie es auch bei den intrans. Perff. mit a unbegreiflich

sein würde, warum in Pausa (ibns, lias) u. s. w. die von Manchen an¬

genommene Bedeutungsanalogie nicht wirkte.

1) Syr. Gr. § 94 D.

2) S. weiter Olshausen § 232 b).

(11)

Barth, Vergleichende Studien. 187

perfectischen und imperfectischen Vocale heruht beim transitiven

und beim intrans. i-Perfect-Stamm anf einem uralten Sprachgesetz —

erklärt sich nun daraus, dass der Vocal des Imperf's, ursprüng¬

lich ein t, erst secundär ä geworden ist. Die einzigen beideu

semitischen Sprachen, welche das Mmperfect in grösserem Umfang

erhalten haben, das Arabische und das Assyrische, bestätigen dies.

Natürhch mnss von Imperfecten der Gutturalstänune hierbei ab¬

gesehen werden, weil diese durch Einwirkung der Gutturale bis zu

einem gewissen Grad überall, am meisten im Hebräischen, znr a-

Bildung des Imperfects neigen, und selbstverständhch müssen solche

intransitive a Perf -a Impf-Stämme, die möglicherweise ursprüng¬

lich t-Perf hatten, ausgeschieden werden. Sonst aber bestätigt die

Vergleichung den Urspnmg der transitiven a- aus i-Imperfecten.

Vgl. im Hebräischen neben a-Perfecten: ya'i: »lagert' mit arab.

^Ja^'i.j, assyr. irbi§u — ©an; (neben it-Impf) „verbindet' mit

> O - 3 O -

— iTSn ,du beschliessest' (neben u) mit — IE"!:

> O-

„er stützt auf, lehnt an' Hi. 41, 22 mit Jö_j — it^E^i „er wich aus"

y o -

1 Sam. 19, 10, mit ^ h g i „trennt sich* (z. B. vom Fasten) —

p®i = syr. jQaj (neben w Impf.), „er küsst* mit assyr. isUq —

V?"* „fliesst herab' mit iijJ-j, — mit dem t-Imperativ tsä —,

>

-jVnriT ,mid es ging* mit vtJÜLjj , assyr. illik und hebr. "jb-, rjbn — ,

" > o -

b®: „wirft ab" vgl. m. .^m^^ — lüNP bst „es verschliesse nicht*

Ps. 69, 16 mit „umgibt, hegt ein" — ri'n'Lpi bei Zaq. qat.

Gen. 49, 27 „er zerreisst" (neben häufigem u Impf), vgl. m. |

„schlägt, stösst zurück* — nacn „wird ruhen" vgl. m. vj1,v_j_JLj |

„ruht* ') — nn? = syr. (neben ni^ , »o^j) vgl. m. arab. ^jj^ |

(ebenfalls neben M-Impf).

Oefter ist im Arabischen die Bedeutung etwas anders gewandt

oder ein Radical verschoben. Vgl. n:5:cpn"S<b Ez. 13, 23 „ihr

> c ' ■ 'J - -

sollt nicht weissagen" mit arab. ^«..»Jij (wovon ^»ji „Schwur* —

s ^ 3 - ?

1) Vgl. z. B. Qor. 25, 49 UL.» I^^'l ^ J>*=-, B«'"!- = i^'j ; s. auch 78, 9.

2) Vgl. Wellhausen, Skizzen UI, 121 u. s.

(12)

'^Q> (neben u) „beisst", das zufolge dem aram. mit arab.

i J

mit doppeltem Imperf.: ^^>JCu .auflösen, zerstören' zu vergl. sein

- > o-

wird — in^ .springt, hüpft" entspricht arab. Joj, J^Xu »hervor¬

springen (aus einer Reihe)' JHi§äm 444, 5 (nicht der arab.

y^) — ia-IX^^i »er legte es ihm dringend an's Herz" scheint

. ,. 1 o -

mir dem arab. ^joja .dringend auflegen, befehlen" zu ent¬

sprechen. — Es bleiben im Hebr. nnr Wenige, deren arab. Aequi¬

valente mir nnbekannt: ■!»;*), "jpr, v"5n;;.i pp"?;» "i'??^?!

oder wo dasselbe im Arabischen u hat, wie uec^ (neben m), pnit^,

vgl. m. |i .!■., ^ JsJoiij. — Zu pn?;; hat anch das Assyr. {fiq

mit i ; doch könnte dort das i anch durch den Einfluss des 7 aus

« umgebildet sein. — Auch der transit. a-Infinitiv nn .nieder¬

treten" Jes. 45, 1 geht sehr wahrscheinhch auf ridd zurück; doch

fehlt uns bei solchen ^'V-Stämmen die CJontrole des Arabischen;

s. S. 181, Anm. 1. — Vgl. oben den Imptv. bs zu bsji.

Ebenso entspricht aramäisches a-Imperfect von transitiven

Stämmen mit urspr. a-Perf. einem i'-Imperfect Vgl. zunächst syi'.

■^)]j mit seinem eigenen Imperativ und targ. b'T"''' *) —, ebenso

Ti, it.. y..

^Li .kommt nm" mit 'laN'", OuL — , t\.t .geht weg" mit JUju

■* ♦ .. ^ .. ^ ^ ..

r > f5 c -

(neben u) — zu OVXI .geht unter' erweist das arab. v_j.x/a nach

dem bekannten Ursprungsgesetz dieser arab. Nomina ein ehemaliges

>0- JC*

Impf. *v->jij') — zu -Ot^t .träufelt" vgl. j\W-.\ (daneben arab.

und syr. it-Impf) — zu jQjü .küsst" assyr. iisiq^).

Besonders häufig ist transit, a -Impf im Aramäischen bei

Verbis tert. r. Nach syrischen Lautgesetzen musste aber noth¬

wendig ein etwaiges i vor r zu u werden. Es ist also hier am

1) Vgl. den »-Inf. ilSM Ex. 21, 8.

2) ZDHO. 41, 608, N. 1. <j c .

3) Nach den arab. Grammatikern wäre 0_x-<< eine der paar ,rA.iu- nahmen", za denen das »-Impf, fehlt; vgl. Sibaw. Kitäb II, 244; Adabu'l K.

196; Mfs^l. (I) 104 ob., LimTjat 36—7; Wright I, S. 142. In Wahrheit Ist bei allen transit. Stämmen derselben das einstige iximpf jetzt nur verdrSngt.

4) S. S. 187 M.

(13)

Barth, Vergleichende Studien. 189

wenigsten zn verwundern, dass die a-Impff. auf ursprüngliche »-

Fonnen zurückweisen. Vgl. hier .. * .ist stolz* mit arab.

^ U -ö ; — '^fcJ (neben u-I.) mit arab. ^ .'. (neben u), ass. übir,

nnd hebr. iiae (siehe oben 8. 184) — »^J .ftlllt ab* mit

^JlLj — ;^*Ji *''g- "'S"!?» mit a™l>- jJJu (anch u) — S^^, »o^j

mit arab. ^Juj — mit hebr. iat*-« — ia'; mit dem

hebr. t-Imperativ nis:, niJs: (s. oben S. 182).

Diese fast überall erweisliche Correspondenz mit t'-Imperfecten

bereebtigt nus, auch in den wenigen Fällen, wo wir eine solche

im Arabischen nicht mehr antreten, wie zu «OjJ, jyoj , den »-Ur¬

sprung für die jetzige sonst ganz abnorme a-Form anzunehmen.

Vom Mandäischen ') vgl. bxaj": .wir bilden" mit dem

arab. jL*^ — 3«»:'': .pflanzt' mit dem i-Impf. ^Kba"»:"»: und

> o- ^

arab. i_<.*aÄj — bNpttJ-n .dn nimmst"', ebenso wie das b. talm.

bpa;, mit dem talm. Imperativ b">po '), dem directen Derivat au»

einem »-Impf. — Hingegen ist auf Formen, wie das b. talmudiscbe

isnn (neben Tiltn«, so anch im Targ.) — 3«nb .er rechne

hinzn* *) bei der Unsicherheit der Ueberliefemng und dem unzählig

häufigen Vorkommen von rnonbi Nichts zn geben.

Nach dem Vorangegangenen lässt sich nun eine gesetzmässige

Entwicklung des Mmperfects im Nordsemitischen beobachten. Lästig

war bei ihm die Aufeinanderfolge von zwei »' in beiden einfach,

geschlossenen Silben. Daher behauptete sich das zweite i nur;

a) Wenn das I der Präfixsilbe geschärft oder gedehnt war.

Ersteres im Syrischen: bei :"c-Stämmen, wie ^^2u

n. s. w. , im Hebr. so nur in in;. Bei Dehnung des » im

Hebräischen: "jb-;, ibn aä";.

1) Nöldeke, Mand. Gr. 8. 220.

2) Rosenberg, d. aram. Vb. im b. Talmud 17, nach zwei Stellen.

3) A. a. O. — leb bemerke bei dieser Gelegenheit, dass Rosenberg'a Uebersetzungen der Imperfecte mit präfig. b in indi c a ti v isch er Art durch¬

weg unrichtig sind Im b. Talmud stehen diese Formen ausschliesslich in

Jussivischer Function, wie '^a; aTSn^b „er rechne auch" —, t<b

Oi^K pnn'^i „es befestige Keiner" u. s. w. Ein indicativischer Fall ist mir noch nie begegnet und konnte auch von R. nicbt belegt werden.

(14)

b) Im Hebitlischen, wenn das Präfix aus irgendwelcher

Ursache ä hatte. So bei y"y-Stämmen, wo im Hebr. ja

(wie in ab"") a -Präfix herrschend ist; daher in ■jr;, blj],

10pI V^rn, b'rr, nrVsri; femer wenn es wegen nach¬

folgenden Gutturals a hatte: Bün:, bssji (yuN-?) nny;<_.

Hierhin gehören auch die FäUe wie basi'' , in«-' , nas<i , sowie

die Impff. von Stämmen med. wie D"'©^, a^*:v Auch

in ITO"': , wo das radicale mit dem Präfixvocal sich zu aj

verband.

Mit Ausnahme dieser gesetzmässig sich zusammenfügenden

Fälle hat das Hebr. nur 13?3p:, n":?:, das Syrische nur

ebenso erscheinen nur ganz vereinzelte Fälle in den anderen aram.

Dialecten. Wo aber das i im Präfix in emfach geschlossener SUbe

erhalten wurde, ging dafür das i der StammsUbe im transitiven

Imperfect durch lautliche Verwandlung in a über.

4.

Zum Schluss haben wir noch einer uralten Umdeutung der

»'-Impff. von i"y-Stäm men zu gedenken. Schon längst ist es

aufgefaUen, dass bei diesen Verben in ungewöhnlichem Umfang

Qal- imd HiphU-Conjugationen ganz gleichbedeutend neben einander

stehen. Vgl. nur nach der Darlegung Nöldeke's in dieser Zeit¬

schrift (Bd. 37, 530): yyr] neben nn:a, a-'ia —, D-'i;:« neben

Dis u. s. w. —, na*'":?? neben a'n , Pa'i —, yitn neben -(^s —, ftri

neben nr u. A. m. — Hiermit ist aus dem Syrischen zu-

^ p. - - >

sammenzusteUen : Vy^^ / , maass" gegenüber arab. ^iLJ', iJ»*i>J und

V " -"

syr. JJo —, KkO? „übernachtete" vgl. m. fco und ob u. A. m.

Wenn nun der fmher vielfach daraus gezogene Schluss , dass das

Qal erst eine Rückbildung aus deu Hiphil-PF. sei , von Nöldeke

endgiltig beseitigt und die Qalformen als u r sprünglich nachgewiesen

worden sind, so bleibt doch immer noch die räthselhafte Thatsache

dieser ungewöhnlich häufigen Parallelconjugationen ungelöst. Ich

glaube, dass der Anlass zu den vielen Neubildungen des Hiphil

für uns noch erkennbar ist. Er lag darin, dass die alten Qal-Im¬

perfecte von i"y-Stämmen : C^'b:, ■fa:, a'"::, fci»OJ u. s.w.

den Impff des Hiphil vollständig gleich waren, daher

von der Sprache später missverständlich als Hiphil-Impff. aufgefasst

(15)

Barth, Vergleichende Studien. 191

wnrden und so zur Bildung weiterer Formen des Hiphil Anlass

gaben. Aus diesem Process erklärte es sich auch, dass ein Nomen

wie jetzt nur ein Hiphil neben sich hat und nj fast immer

Hiph., nur einmal Qal : nj , während sie selbst doch Derivate eines

Qal sind; die alten Impff. T-y^, T-r des Qal (entsprechend dem Qal

,_y = j<ix; — führten secundär zur Entstehung des Hiphil,

das die Grundform dann verdrängte. Auch eine Reihe weiterer

Neubildungen von Cansativstämmen, ausser denen von i"y-

Verben, dürfte, wie ich in anderem Zusammenhang nachzuweisen

versuchen wiU , anf falsche Analogiebildung nach dem i-Impf. des

Grundstamms zurückzuführen sein.

(16)

Zu den Nominalpraefixen m (-a, -i, -U) und n (-a, -i, -u) im Assyrischen.

Von P. Jeugen.

In der Zeitschrift für Assyriologie II. III ff. ver¬

öffentlichte Barth einen Anfsatz , in welchem er auf Grund einer

hinreichenden Menge von Beispielen die bis dahin unbekannte That¬

sache feststellte, dass das Praefix n- im Assyrischen auf gemein¬

semitisches «i- zurückgeht und durch Dissimilation in solchen

Wörtem hervorgerafen worden ist, welche als einen der Radicale einen

Lippenlaut, m, b oder p, haben-, und dass in solchen Substantiven

dieser Lautwandel obligatoriscii ist. Barth erwähnt als Aus¬

nahmen von dieser Regel nur einerseits nannaru (= Leuchte),

andererseits mamitu (= Schwur, Beschwömng) und müSabu

(= Wohnung), indem er in Bezug auf naSaddu (= Liebling) die

Möglichkeit gelten lässt, dass das Wort ein Niphalderivat ist (siehe

1. c. pag. 116, Text und Anm. 1). Nim sind aber diese Ausnahmen,

■wie wir sie insgesammt vor der Hand nennen müssen , doch weit

häufiger, als Barth andeutet. Es dürfte sich daher der Mühe

verlohnen , anf Gmnd eines umfangreicheren Materials zu unter¬

suchen, ob wir es hier mit lauter wirklichen unerklärlichen Aus¬

nahmen zn thvm haben oder ob wir auch in diesem Falle im All¬

gemeinen die Unfehlbarkeit der Lautgesetze werden beweisen können,

Wir müssen bei dieser üntersuchung zwischen 2 Fällen unter¬

scbeiden, nämlich zwischen solchen, in denen trotz eines Lippenlauts

im Stamme doch scheinbar oder wirklich ein Praefix m zu Tage

tritt, und solchen, in denen wir ein Praefix n finden, trotzdem sich

kein Lippenlaut im Stamm des Wortes vorfindet.

I.

1) Mamitu = ,Eid, Beschwömng etc." wird gewöhnlich von

einem praebistorischen *'cemü abgeleitet, demselben, welches sich in

amätu — „Wort" findet, und von dem auch eine T-bildung tamü

= .sprechen' vorhanden ist. Dieser letztere Umstand beweist ziem-

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