Naturraumkartierung Oberösterreich

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N a t u r r a u m k a r t i e r u n g O b e r ö s t e r r e i c h

Landschaftserhebung

Gemeinde St. Leonhard bei Freistadt

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Endbericht

Auftragnehmer:

REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg GmbH Bearbeiter:

Mag. Stefanie Zobl Dipl.-Ing. Andreas Knoll im Auftrag der Oö. Landesregierung, Naturschutzabteilung – Naturraumkartierung OÖ

Impressum:

Medieninhaber: Land Oberösterreich Herausgeber:

Amt der O ö. Landesregierung

Naturschutzabteilung – Naturraumkartierung Oberösterreich A-4560 Kirchdorf an der Krems

Tel.: +43 7582 685 533 Fax: +43 7582 685 399

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Anhang 3: Karten

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naturräumlicher Grundlagen für die Ausarbeitung der Örtlichen Entwicklungskonzepte und Flächenwidmungspläne gedacht, entwickelte sich die Landschaftserhebung durch Überarbeitung und inhaltliche Abstimmung mit der Biotopkartierung zu einem Instrument mit einem breiteren Anwendungsspektrum, insbesondere zur Naturraumerhebung außerhalb der Prioritätsgebiete für Biotopkartierungen.

Die Landschaftserhebung basiert auf einer Auswertung aktueller digitaler Farb-Orthophotos und vorliegender Unterlagen und erfolgt im Erhebungs- und Ausgabemaßstab 1 : 5.000.

Begehungen werden auf ausgewählte Flächen beschränkt, und dienen insbesondere der Charakterisierung von Grünlandtypen sowie der Ansprache von Gehölzen. Bauland- und Siedlungsflächen sind nicht Gegenstand der Landschaftserhebung.

Die Ergebnisse der Landschaftserhebung werden für die geplante Erarbeitung eines

„Landschaftsleitbilds Oberösterreich“ sowie für amtliche und private Gutachten, Planungen und Projekten zur Verfügung gestellt.

Das Büro REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg GmbH wurde im Juni 2003 mit der Durchführung der Arbeiten zur Landschaftserhebung für die Gemeinde St. Leonhard bei Freistadt im Bezirk Freistadt beauftragt. Das Gemeindegebiet St. Leonhard bei Freistadt bildet zusammen mit den Gemeinden Weitersfelden und Kaltenberg das Bearbeitungsgebiet 2003-010. Der vorliegende Bericht enthält die wesentlichen Ergebnisse der Erhebungen für das Gemeindegebiet St. Leonhard bei Freistadt sowie die zugehörigen Kartendarstellungen,

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präsentiert. Die Rumpffläche des Massivs steigt in großen Stufen von ca. 500 m Seehöhe im Süden bis auf über 800 m im Norden des Mühlviertels an. Die Erhebungsachse des Massivs verläuft mit Höhen über 1.000 m etwa entlang der tschechischen Grenze und bildet zugleich die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Donau und Elbe. Die weiter südlich zur Donau hin gelegenen Teile des Massivs werden durch Flusstäler mit tiefen Mündungsschluchten zerteilt, die teilweise entlang alter geologischer Störungen verlaufen.

Das Gemeindegebiet von St. Leonhard ist bereits dieser zertalten und zerschnittenen, kuppigen Landschaft zuzuordnen.

Der mittlere Jahresniederschlag liegt um 800 mm, in höheren Lagen auch um 1.000 mm oder höher, die Jahresmitteltemperatur bei 7,9°C. Der Februar ist mit -2,5°C der kälteste, der Juli mit 20,0°C im Mittel der wärmste Monat (Angaben nach BMLF 1997 für Bad Leonfelden).

Generell gelten insbesondere die höheren Lagen des Böhmischen Massivs als Lagen mit relativer klimatischer Ungunst.

Geologisch besteht das Gebiet aus fast durchwegs aus Weinsberger Granit, zu kleineren Teilen auch aus Mauthausener Granit und Quarzdiorit, kristallinen Gesteinen des moldanubischen Jungpaläozoikums. Granit wird an mehreren Orten im Mühl- und im benachbarten Waldviertel abgebaut, Pflaster- und Randsteine aus Freistädter, Mauthausener, Schremser und Weinsberger Granit gelangen in vielen Gemeinden Österreichs im Straßen- und Wegebau zum Einsatz.

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gehölzfrei.

Von den ursprünglichen Waldgesellschaften wurde der überwiegende Teil in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. Die verbliebenen Wälder sind in unterschiedlichem Ausmaß forstwirtschaftlich geprägt und in großen Teilen zu Fichtenreinbeständen, teilweise aus schlagweiser Bewirtschaftung hervorgegangenen Altersklassenbeständen, in ärmeren Lagen auch zu Kiefern- und Kiefernmischwäldern umgeformt. Wälder mit mehr oder minder natürlicher bzw. naturnaher Struktur und Artenspektrum sind heute nur mehr in bestimmten, zum Teil als NATURA 2000-Gebieten ausgewiesenen Landschaftsteilen, so z.B. im Waldaist-Naarn-Gebiet, das den Süden der Gemeinde berührt, anzutreffen [1].

Insbesondere auf bewaldeten Kuppenlagen sind so gen. „Felsburgen“ oder „Blockburgen“

innerhalb des Waldbestands charakteristisch. Es sind dies entlang geologisch- petrographischer Störlinien „wollsackartig“ verwitterte, bis zu hausgroße, teilweise übereinander getürmte Granitblöcke von hohem Typuswert für die Wälder des Böhmischen Massivs.

Noch in der späten Römerzeit sowie im frühen Mittelalter war der gesamte Böhmerwaldraum einschließlich Bayerischem und Oberpfälzer Wald bis zum Mühl- und Waldviertel vollständig bewaldet. Nach Rodung und Inkulturnahme der Landschaft, die im Mühlviertel in großem Stil erst nach der bairischen Landnahme des Donauraums und somit etwa ab dem Hochmittelalter

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In St. Leonhard herrscht die Blockflur vor, die vorherrschende und landschaftsprägende Hofform ist der Vierseithof, seltener der Dreiseithof. Die landwirtschaftliche Flur zeigt in vielen Teilen der Gemeinde heute noch die ursprüngliche, im Zuge der mittelalterlichen Rodung vorgenommene Gliederung. Flur- und Schlaggrenzen verlaufen insbesondere in hängigem Gelände häufig entlang von Böschungen, Lesesteinriegeln und Trockenmauern, welche zumindest in Abschnitten regelmäßig mit Hecken bestanden sind.

Große Teile der Gemeinde werden von einer Vielzahl längerer und kürzerer Böschungen und Geländekanten, teilweise auch echter Trockenmauern durchzogen und gegliedert.

Insbesondere in den stärker hängigen Gebieten kann von einem regelrechten Böschungssystem gesprochen werden. Insbesondere diese Geländeformen dürften Träger des Artenreichtums sowohl von Trocken- und Halbtrockenelementen der Flora, wie auch der Insektenfauna sein.

Weiters fallen in großen Teilen der Gemeinde charakteristische Kleingehölze inmitten der bewirtschafteten Flächen ins Auge, häufig mit Eberesche, Birke, Kiefer, aber auch mit Esche, Espe, Linde, Stiel-Eiche, sowie mit Haselnuss, Weißdorn, Heckenrose und anderen Strauchgehölzen. Die Mehrzahl dieser Gehölze stockt auf seichtgründigen Standorten, teilweise unmittelbar auf Granitaufragungen, teilweise auf Lesesteinwällen oder -riegeln, welche mit den traditionellen Mitteln nicht in die Bewirtschaftung einbezogen werden konnten. Diese „Steinriegel“ genannten Kleinformen sind für St. Leonhard gemeinsam mit

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Struktur, Nutzung Charakterisierung

Wald Sehr hoher bis hoher Waldanteil mit sehr großen, zusammenhängenden Flächen, diese zum einen auf den Kuppen, zum andern an den steilen Hanglagen bis in die tief eingeschnittenen Täler, dort teilweise mit Schluchtwaldcharakter.

Erhebliche, im Vergleich mit benachbarten Gemeinden bzw.

Teilräumen jedoch geringere Teile der Waldbestände sind Fichten-, Fichtenmisch- und Kiefernmischbestände, in Teilen mit Laubgehölzen (Weißbirke, Stieleiche u.a.) an den Bestandsrändern.

Naturnah bewirtschaftete, vergleichsweise struktur- und artenreiche Laub- und Laubmischwälder nehmen größere Anteile im Westen der Gemeinde, insbesondere an den Hanglagen zur Feldaist und ihrer Zubringer, ein. Buche und Stieleiche erreichen erhebliche Anteile am Laubholzbestand, Weißbirke tritt im Vergleich mit benachbarten Teilräumen deutlich zurück.

Forstlich überformte, standortfremde oder monostrukturierte (Altersklassenbestände) erreichen nicht unerhebliche Anteile am Waldbestand; naturnah strukturierte Bestände nehmen jedoch höhere Anteile als in benachbarten Teilräumen ein.

Hohe Zahl von Flurgehölzen und Kleinstwaldflächen in der offenen Flur. Auch innerhalb der Waldbestände häufiges Vorkommen landschaftsprägender Granitblöcke (Wollsackverwitterung).

Neubewaldungen ehemaliger landwirtschaftlicher Nutzflächen erfolgen nahezu ausschließlich mit Fichte, nehmen insgesamt

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nachlassender Düngung tritt an hängigen Flächen rasch ein Silikatgrusrasen- bzw. Halbtrockenrasencharakter hervor. Die Abgrenzung fetter zu mageren Grünlandstandorten ist daher - mit Ausnahme der o.g. flachen Intensivgrünländer - sowohl räumlich (mosaikartige Verzahnung) als auch zeitlich (je nach aktueller Bewirtschaftung) nicht immer eindeutig zu vollziehen.

Strukturelemente Mit Ausnahme der o.g. flachen Intensivgrünländer wird nahezu die gesamte landwirtschaftlich genutzte Flur durch eine hohe Vielzahl gehölzbestandener, natürlicher (Granit-)Steinriegel unterschiedlicher Ausdehnung geprägt. Ihre Abgrenzung zu Kleinstwaldflächen bzw. Flurgehölzen sowie zu Hecken ist generell fließend. Aufbau, Artenspektrum, Unterwuchs und landschaftlicher Aspekt dieser Steinriegel ist von hohem Typuswert für die Landschaft.

Ebenfalls mit Ausnahme der o.g. flachen Intensivgrünländer wird nahezu die gesamte landwirtschaftlich genutzte Flur durch teils gehölz- bzw. heckenbestandene, teils gemähte (dann häufig Halbtrockenrasencharakter!), seltener aus Lesesteinwällen oder Trockenmauern bestehende Böschungen bzw. Böschungssysteme von hohem Typuswert geprägt.

Hecken unterschiedlichen Typs und Aufbaus, teils auf Steinriegeln, Lesesteinwällen oder Trockenmauern, ergänzen die Gliederung der offenen Flur. Haselnussdominierte Hecken mit Niederwaldcharakter überwiegen bereichsweise, doch werden auch Espen-, Pappel- oder Birkenhecken sowie eine Vielzahl anderer Heckenstrukturen angetroffen.

Streuobstwiesen sind im nahen Umfeld von Siedlungen und Gehöften nicht selten, insgesamt jedoch im Vergleich zu

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Gewässersäume und -begleitgehölze sind auf Teilabschnitte größerer Bäche beschränkt. Insbesondere kleine Wiesenbäche sind häufig ohne Saumstrukturen, ebenso einige Waldbäche innerhalb naturferner Waldbestände.

Rohstoffabbau, Deponien

Im Gemeindegebiet mit Ausnahme kleinerer, in der Regel bereits aufgelassener und in Sukzession befindlicher Seitenentnahmen nicht vorhanden.

Siedlungsstruktur Hauptort: St. Leonhard bei Freistadt

weitere Siedlungen und Ortslagen: Freudenthal, Unter- /Oberarzing, Wenigfirling, Herzogreith, Schwaighof, Langfirling, Rebuledt, Stiftung, Haslach, Ensedt, Haid, Maasch, Waltrasedt

Die Bebauungsstruktur ist generell traditionell geprägt, Zersiedelungen, landschaftsuntypische Neubauten u.dgl. von geringem Umfang.

Die landwirtschaftlichen Flurstrukturen sind durch Blockfluren geprägt.

Landwirtschaftliche Gebäudestruktur durch traditionelle, einzeln stehende Vierseithöfe von hoher landschaftsästhetischer Qualität geprägt.

Relief tiefster Punkt: Zusammenfluss von Waldaist und Stampfenbach 460 m.

höchste Erhebungen: Haiderberg östlich St. Leonhard 907 m, Rehberg bei Wenigfirling 895 m, mehrere weitere Erhebungen über 800 m.

Morphologie: insgesamt hohe Reliefenergie mit deutlich eingeschnittenen Tälern und steilen Hängen; sanftere Morphologie beschränkt auf Teilräume geringerer Ausdehnung.

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GEOLOGISCHE BUNDESANSTALT (Hrsg.; 1987): Geologische Karte der Republik Österreich 1 : 50.000.

Blatt 34 Perg mit Erläuterungen. - Herausgegebenvon der Geologischen Bundesanstalt, Wien

Blatt 17 Großpertholz. - Herausgegebenvon der Geologischen Bundesanstalt, Wien

Blatt 33 Steyregg. - Herausgegebenvon der Geologischen Bundesanstalt, Wien

KRISAI R. und R. SCHMIDT (1983): Die Moore Oberösterreichs.(= Natur- und Landschaftsschutz, 6). – Herausgegeben vom Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Linz

L^AND OBERÖSTERREICH - NATURSCHUTZABTEILUNG: NaLa – Raumeinheit „Aist-Naarn-Kuppenland“.- http://www.ooe.gv.at/natur/nala/ Stand Oktober 2003

L^ANDOBERÖSTERREICH - NATURSCHUTZABTEILUNG: NaLa – Raumeinheit „Freiwald und Weinsberger Wald“.- http://www.ooe.gv.at/natur/nala/ Stand Oktober 2003

L^AND OBERÖSTERREICH - NATURSCHUTZABTEILUNG: NaLa – Raumeinheit „Leonfelder Hochland“.- http://www.ooe.gv.at/natur/nala/ Stand Oktober 2003

L^ANDOBERÖSTERREICH - NATURSCHUTZABTEILUNG: NaLa – Raumeinheit „Zentralmühlviertler Hochland“.- http://www.ooe.gv.at/natur/nala/ Stand Oktober 2003

M^UCINAL., G. G^RABHERund T. E^LLMAUER(Hrsg.; 1993): Die Pflanzengesellschaften Österreichs Teil I bis III.

- Gustav Fischer Verlag Stuttgart - New York

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U (UBA, Hrsg.; 1989): Biotoptypen in Österreich. Vorarbeiten zu einem Katalog. -

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Abb. 1: Gehölzbestandener Steinriegel mit Fichte, Kiefer, Eberesche südöstlich Rehberg [Photo: A. KNOLL, 11. September 2003]

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Abb. 3: Steinriegel, Böschung und Granitblock in der landwirtschaftlich genutzten Flur südöstlich Rehberg [Photo: A. KNOLL, 11. September 2003]

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Abb. 5: Schwaighof

[Photo: A. KNOLL, 11. September 2003]

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(Datenbank-Bericht: Auswahl Berichte Gemeinde -

"Ausdruck Endbericht" sortiert nach Flächennummer)

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Baumreihe, Allee lfd. Nummer:

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Bearbeiter: A.Knoll /S.Zobl

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Heckenzug lfd. Nummer:

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Bearbeiter: A.Knoll /S.Zobl 21

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Hecke auf Trockenmauer Heckenzug lfd. Nummer:

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Bearbeiter: A.Knoll /S.Zobl 109

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Hecke auf Trockenmauer Heckenzug lfd. Nummer:

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