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Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 20½½18. Mai 2001Computernutzung
Weit verbreitet
Mehr als die Hälfte der Berufstätigen arbeitet mit dem Computer.
B
ei ihrer beruflichen Tätig- keit benutzten im Mai 2000 52 Prozent der Erwerbstäti- gen einen Computer. Frauen arbeiteten häufiger mit einem PC (54 Prozent) als Männer (51 Prozent). Das ist ein Er- gebnis des Mikrozensus 2000.Die amtliche Erhebung be- fragt einmal jährlich ein Pro- zent der deutschen Bevölke-
rung. Computer werden vor allem bei qualifizierten Tätig- keiten und bei Bürotätigkei- ten eingesetzt. So benötigen im Bereich Forschung und Konstruktion nahezu alle Er- werbstätigen bei Bürotätig- keiten einen PC (93 Prozent), im Bereich Werbung und Marketing liegt die Zahl bei 90 Prozent.
Telearbeit spielt hingegen kaum eine Rolle: Nur zwei Prozent der Angestellten und ein Prozent der Arbeiter/-in- nen gaben an, überwiegend zu Hause zu arbeiten, darun- ter mehr Frauen als Männer.
Von den zu Hause tätigen An- gestellten nutzen rund drei Viertel einen Rechner.
M E D I E N
„Die Hausärzte“ in „Frontal 21“
am 17. April im ZDF
Dass Frontal sich mit Missständen kritisch auseinander setzt, ist sehr zu begrüßen. Doch einen derart undifferen- zierten Bericht über die angeblich unqualifizierten und nicht ausreichend weitergebildeten Hausärzte habe ich lange nicht gesehen. Sicher gibt es Kollegen – nicht nur bei uns Hausärzten –, deren Wissensstand bedauerlicher- weise zu wünschen übrig lässt. In diesem Bericht wurden jedoch alle Hausärzte pauschal diffamiert.
So bedauerlich der dargestellte Fall einer Fehldiagnose bei einer Brustkrebspatientin ist, welcher Hausarzt führt Mammographien durch und beurteilt die Aufnahmen? Ab- gesehen davon, dass dies nicht zum Fachgebiet der Allge- meinmedizin zählt, könnte es nicht sein, dass die Fehldia- gnose von einem Radiologen oder Gynäkologen gestellt wurde? Das Beispiel ist zwar schrecklich für die Patientin, aber ungeeignet, eine ganze Arztgruppe zu diffamieren.
Im Fallbeispiel „Diabetes“ ließ der Bericht die wachsen- de Zahl der Hausärzte, die sich engagiert um den Diabe- tes-Strukturvertrag und die Schulung ihrer Patienten küm- mern, völlig außer Acht. Ebenso unerwähnt blieb, dass es um die Compliance der Typ-2-Diabetiker oft schlecht be- stellt ist. Unberücksichtigt blieben auch der hohe und nur unzureichend honorierte Zeitaufwand für Ernährungsbe- ratung und die ständigen Streitereien mit den Kranken- kassen über Teststreifen, Blutzuckermessgeräte, neue Me- dikamente et cetera. Schließlich gibt es ein Budget.
Die von den Autoren des Berichts befragten Univer- sitätsprofessoren sehen hauptsächlich die „Katastro- phenfälle“. Daraus kann man schon einmal falsche Schlüsse über die Versorgung „dort draußen“ ziehen.
Bleibt anzumerken, dass die meisten Hausärzte (eben- so wie andere Fachärzte) viel Zeit und Geld aufwenden, um sich – meist in ihrer Freizeit – fortzubilden. Sollte die- ser Beitrag eine sachliche Berichterstattung gewesen sein, kann ich nur sagen: „Thema verfehlt, ungenügend!“
Alexandra Kucharski, Fachärztin für Allgemeinmedizin TV-Kritik