• es durften keine psychosozialen Probleme vorhanden sein, die das
Behandlungsergebnis beeinträchti-
nach Insektenstichen
gen konnten;
Allergische Reaktionen
Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN
Spinale Manipulation bei Kreuzschmerz
Bei 95 Patienten mit Kreuzschmer- zen führten Hoehler und Mitarbeiter eine klinische Studie einer Rota- tionsmanipulation durch. Folgende Einbeziehungskriterien mußten er- füllt sein:
• Es durfte keine Kontraindikation gegen Handgriffe an der Wirbelsäule bestehen;
es durften keinerlei frühere Erfah- rungen mit dieser Therapie vor- liegen;
C)
es mußten tastbare Merkmale vor- handen sein, die diese Therapieform erfolgversprechend erscheinen ließen.Die Patienten wurden randomisiert einer der beiden Prüfgruppen zuge- ordnet: einer experimentellen Grup- pe, welche die Manipulationsthera- pie erhielt, und einer Kontrollgrup- pe, an der eine sanfte Gewebemas- sage durchgeführt wurde.
Bei der Manipulationstherapie liegt der Patient seitlich auf einem Tisch, das Gesicht zum behandelnden Arzt gewandt. Das untere Bein ist ge- streckt, das obere angewinkelt, die Oberseite des Beckens zum Behan- delnden gedreht, die obere Schulter von ihm abgewandt und die Wirbel- säule angespannt. Der behandelnde Arzt setzt in dieser Stellung einen schnellen Rotationsgriff am Becken an; dieses Verfahren wurde von Fiskt) noch ausführlicher be- schrieben.
Der Vergleich der beiden Gruppen ergab, daß die mit der Manipula- tionstherapie behandelten Patienten häufiger schon nach der ersten Be-
1) A Practical Guide to the Management of the Painful Neck and Back: Diagnosis, Ma-
nipulation, Exercises, Prevention, Spring- field, III., Charles C Thomas Publisher, 1977
handlung von einer Besserung be- richteten. Bei Abschluß der Studie gab es keine signifikanten Unter- schiede zwischen den beiden Grup- pen, da durch die beiden Methoden eine substantielle Besserung erzielt wurde. Nre
Höhler, F. K.; Tobis, J. S.; Buerger, A. A.: Spi- nal Manipulation for Low Back Pain, JAMA 245 (1981) 1835-1838, F. K. Hoehler, Department of Physical Medicine and Rehabilitation, Mail Route 81, University of California Irvine Med.
Center, 101 City Dr S, Orange, CA 92668 USA
Allergische Reaktionen nach Insek- tenstichen sind recht häufig und ver- laufen gelegentlich auch tödlich. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um allergische Sofortreaktio- nen vom Typ I, die durch IgE-Anti- körper vermittelt werden. Für Dia- gnostik und Therapie wurden früher Ganzkörperextrakte verwendet. In den letzten Jahren konnte jedoch gezeigt werden, daß die Allergenität eindeutig durch das Insektengift selbst bestimmt wird. Hauttestungen mit entsprechenden Zubereitungen aus Insektengift stellten sich als re- lativ risikoarm heraus und waren den Zubereitungen aus Gesamtkör- perextrakten überlegen; ebenso ver- hält es sich mit den entsprechen- den Hyposensibilisierungslösungen.
Deshalb sollten in Zukunft nur noch die jetzt auch kommerziell erhältli- chen Giftpräparate (Pharmacia) für Diagnostik und Therapie eingesetzt werden. Die Indikation für eine Hy- posensibilisierung ist jedoch auch weiterhin wegen des großen Auf- wandes und des Risikos nur für Pa- tienten mit besonders schweren All- gemeinreaktionen zu stellen. Der Beginn der Hyposensibilisierung sollte unbedingt von einem allergo- logisch versierten Arzt durchgeführt werden, eine Rasch-Hyposensibili- sierung vorzugsweise unter statio- nären Bedingungen. Sie
Müller, U.; Thurnheer, U.; Stoller, R.; Güleryüz, D.; Hoign& R.: Neue Gesichtspunkte bei der Diagnose und Behandlung allergischer Allge- meinreaktionen nach Insektenstichen, Schw.
med. W. 111 (1981) 106-112,. Prof. Dr. R.
Hoignä, Zieglerspital, CH-3001 Bern, Schweiz
Ultraschalldiagnostik der Milzruptur
Die klassische Milzruptur mit sofort einsetzender intraperitonealer Blu- tung infolge Kapsel- und Paren- chymzerreißung bereitet normaler- weise keine diagnostischen Schwie- rigkeiten.
Problematisch sind dagegen sub- kapsuläre oder gedeckte Milzruptu- ren mit verzögerten traumatischen Blutungen. Die Häufigkeit dieses Er- eignisses soll 15 Prozent betragen, wobei die relativ hohe lnzidenz wahrscheinlich eher Ausdruck der verzögerten Diagnosestellung als der verzögerten Organruptur ist.
Die Autoren berichten über diagno- seweisende Ultraschallbefunde bei sechs Patienten mit subkapsulärer beziehungsweise verzögerter Milz- blutung.
Die Patienten waren infolge Fehlin- terpretation ihrer klinischen Sym- ptomatik zur stationären Diagnostik in die Medizinische Klinik eingewie- sen worden.
Bei vier Patienten konnte die intra- peritoneale Blutung durch sono- graphisch gezielte perkutane Fein- nadelaspiration qualitativ gesichert werden.
Dabei wird eingeräumt, daß durch die Ultraschalluntersuchung und Punktion zwar die topographische Lokalisation und semiquantitative Volumenbestimmung erfolgen kann, die eigentliche Blutungsquelle so- nographisch jedoch nicht darstell- bar ist.
Bei Verdacht auf Milzruptur empfeh- len die Autoren zu Beginn der dia- gnostischen Untersuchungsfolge sowie in der Verlaufsdiagnostik die Ultraschalltomographie gegebenen- falls mit gezielter Peritonealpunk- tion vor invasiven Maßnahmen (Peri- toneallavage, Angiographie) einzu- setzen. Pin
Schwerk, W. B.; Braun B.: Ultraschalltomogra- phie und gezielte Peritonealpunktion bei ver- zögerter traumatischer Milzblutung, Fortschr.
Röntgenstr. 134 (1981) 296-300
1680 Heft 36 vom 3. September 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT