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Archiv "Krankenhäuser: Schmidt will zusätzliche Stellen in der Pflege" (04.07.2008)

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A1476 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 274. Juli 2008

A K T U E L L

Abgeordnete aller Fraktionen haben bei einer Aussprache zur Palliativ- versorgung im Bundestag die Not- wendigkeit betont, schwerstkranken Menschen ein würdevolles Sterben zu Hause zu ermöglichen. Die Frak- tion Bündnis 90/Die Grünen forder- te in einem Antrag die Bundesregie- rung auf, die gesamtgesellschaftli- che Position zur Sterbebegleitung zu verbessern, die Palliativmedizin als Pflichtfach für Pflegekräfte und Ärzte zu etablieren und die unbe- zahlte Pflegezeit zu einer dreimona- tigen Organisationszeit mit steuerfi- nanzierter Lohnersatzleistung um-

zugestalten. Die Unionsfraktion ver- trat unterdessen die Meinung, dass mit der Gesundheitsreform und dem Pflegeweiterentwicklungsgesetz be- reits wesentliche Verbesserungen im Bereich der Palliativversorgung und der Hospizarbeit erreicht wor- den seien. Gesetzlich Versicherte hätten einen Rechtsanspruch auf ei- ne spezialisierte ambulante Pallia- tivversorgung.

Die Inhalte der Aus- und Weiter- bildung – insbesondere der Ärzte – unterlägen den Ländern beziehungs- weise den Kammern, stellte die Uni-

on fest. Kli

STAMMZELLEN: DEM THERAPEUTISCHEN EINSATZ NÄHER

Die Stammzellforschung ist abermals einen Schritt weiter. Wissenschaftlern um Prof. Dr.

rer. nat. Hans Schöler vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster gelang es jetzt, mit einer verfeinerten Methode der ethisch unbedenklichen Reprogrammierung von Zellen induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) herzustellen.

Das Geheimnis: Zwei statt vier Während die japanischen Forscher um Shinya Yamanaka von der Universität Kyoto vor etwa zwei Jahren vier Gene (Sox2, C-Myc, Oct4 und Klf4) mithilfe eines Retrovirus in eine Zelle einschleusen mussten, um inaktive Bereiche des Erbguts zu aktivieren, benötigt das Team um Schöler mittlerweile nur noch zwei Gene.

Mit ihnen reprogrammierten sie allerdings nicht normale Körperzellen, sondern adulte Nerven-

stammzellen. Die Ergebnisse ihrer Forschungs- arbeit veröffentlichten sie jetzt in der Online- ausgabe des Magazins „Nature“ (doi10.1038/

nature07061) am 29. Juni.

Schölers Erfolg basiert auf der Verwendung von adulten Stammzellen anstatt von Hautzel- len. Diese weisen an sich höhere Level der Transkriptionsfaktoren Sox2 und c-Myc auf, so- dass es Schöler durch ausschließliche Zugabe der beiden Gene Oct4 und Klf4 gelang, die adulten Nervenstammzellen in iPS-Zellen zu reprogrammieren. Ein Einschleusen der c-Myc- und Sox2-Gene war nicht mehr nötig.

Versuche an Mäusen zeigten, dass die her- gestellten iPS-Zellen tatsächlich pluripotent waren. Aus ihnen ließen sich Chimären ent- wickeln, die sowohl selbst als auch deren Nachkommen tumorfrei waren. Das hohe kar- zinogene Risiko war bislang ein Hauptnachteil

der Methode der Reprogrammierung und ver- hinderte deren therapeutischen Einsatz. iPS- Zellen lösten oftmals Krebs aus, wenn sie in den Körper zurückgespritzt wurden. Ein Grund dafür war die Verwendung des Krebsgens c-Myc für die Reaktivierung der Zelle. Ferner birgt aber auch das Einschleusen der Gene mit Retroviren ein Tumorrisiko, da diese Viren das Erbgut der Zelle verändern können.

Der nächste Schritt wird es Schöler zu- folge sein, die Methode an humanen adulten Nervenstammzellen zu erproben. Um eine kli- nische Anwendung zu erreichen, sei es aller- dings nötig, auch den Einsatz von Retroviren bei der Reprogrammierung zu verhindern.

Möglicherweise lasse sich als Alternative eine Erhöhung von Oct4 und Klf4 in der Zelle auch mit chemischen Substanzen erreichen.

Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann Bundesgesundheitsministerin Ulla

Schmidt (SPD) will ein Programm zur Schaffung von zusätzlichen Stel- len in der Pflege auflegen. Medien- berichten zufolge sollen in den kom- menden drei Jahren rund 21 000 neue Pflegekräfte eingestellt wer- den. Das Ministerium bestätigte auf Anfrage, Schmidt wolle die Be- schäftigung von Pflegekräften in

den Krankenhäusern fördern. Aller- dings sei noch unklar, ob diese For- derung politisch durchsetzbar sei.

Der Deutsche Pflegerat (DPR) begrüßte unterdessen Schmidts Plä- ne. DPR-Präsidentin Marie-Luise Müller betonte, der Abbau von rund 50 000 Stellen in der Pflege in den vergangenen Jahren gefährde die Patientensicherheit. Deshalb sei es

erfreulich, dass die Ministerin nun die schwierige Situation der Pflege in den Krankenhäusern erkannt ha- be. Müller versicherte, der DPR werde sich für eine zielgerichtete Umsetzung des Unterstützungspro- gramms einsetzen. Die Versicherten könnten sich darauf verlassen, dass das zusätzliche Geld nicht unkon- trolliert verwendet werde. BH KRANKENHÄUSER

Schmidt will zusätzliche Stellen in der Pflege

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Palliativmedizin als Pflichtfach

Foto:Barbara Krobath

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