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Archiv "Stammzellforschung: Effizientere Reprogrammierung Möglich" (18.06.2010)

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A 1184 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 24

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18. Juni 2010 Deutschen Wissenschaftlern ist es jetzt gelun-

gen, mit einem neuen Verfahren die Ausbeute an induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS- Zellen), die durch Reprogrammierung von Hautzellen hergestellt werden können, deutlich zu erhöhen. Ein Team um Prof. Dr. rer. nat.

Hans Schöler vom Max-Planck-Institut für Mo- lekulare Biomedizin, Münster, stieß in Zellen von Mäusen auf eine „molekulare Maschine“, die den Reset-Prozess deutlich effizienter macht.

Während bisher eine Reprogrammierung von adulten Zellen in „Alleskönner“ durch die Zufuhr der vier Schlüsselfaktoren Oct4, Sox2, c-Myc und Klf4 nur bei einer von 10 000 Hautzellen gelang, konnte die Arbeitsgruppe um Schöler die Reprogrammierungsrate auf bis zu 4,5 Prozent erhöhen (Cell 141; 2010:

943-55).

Maßgeblich für eine erhöhte Effizienz ist – so stellten die MPI-Forscher fest – ein Set von Proteinen, das bereits als „‚Chromatin-Remo- deling-Komplex“ bekannt ist. Es gehört zu den Hunderten unterschiedlichen Varianten von in Zellen vorhandenen Proteinkomplexen, die als

„molekulare Maschinen“ dazu dienen, je nach Bedarf bestimmte Abschnitte der DNA für Transkriptionsfaktoren zugänglich zu machen.

Diese wiederum können einzelne Gene spezi- fisch an- und ausschalten.

Den Forschern gelang es nun zu zeigen, dass für eine Reprogrammierung von Körper- zellen in iPS-Zellen vor allem der „BAF-Chro- matin-Remodeling-Komplex“ verantwortlich ist. Insbesondere Komponenten von ihm, die Proteine Brg1, Baf155 und Ini1, erhöhen die Effizienz der Verwandlung in Alleskönner- Stammzellen signifikant. Weitere Kandidaten-

proteine könnten den Prozess noch effizienter und schneller machen. Sie werden gerade von den Münsteraner Wissenschaftlern getestet.

Sollten sich die neuen Ergebnisse auch noch auf menschliche Zellen übertragen lassen, wä- re dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu patienteneigenen Stammzellen.

Wie rasant die Entwicklung verläuft, zeigt ein Blick zurück: Vor gerade einmal vier Jahren ist es japanischen Forscher erstmals geglückt, ausgereifte Hautzellen einer Maus zu iPS zu reprogrammieren, ohne dass Eizellen oder Em- bryonen nötig waren. Kurz darauf funktionierte die Methode auch bei menschlichen Hautzel- len. Seither konnten Forscher die Verfahren noch deutlich verbessern. So kommen die Wis- senschaftler längst ohne virale „Gen-Taxis“

aus, was die Sicherheit der iPS-Zellen erheb- lich erhöht. Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann

STAMMZELLFORSCHUNG: EFFIZIENTERE REPROGRAMMIERUNG MÖGLICH

Die Gesundheitsminister der EU- Staaten haben sich nach zweijähriger Beratung über einen Richtlinienent- wurf zu den Patientenrechten bei EU-Auslandsbehandlungen geeinigt.

Der Kompromiss des Minister- rates schließt das sogenannte Frei- zügigkeitsgebot des EU-Vertrags, aber zugleich auch den Artikel zum Schutz der öffentlichen Gesund- heit mit ein, der den Grundsatz vertritt, Gesundheit nicht als Ware anzusehen.

Ferner dürfen Staaten die Kos- tenübernahme einschränken oder EINIGUNG IM MINISTERRAT

EU-Regelung zu Patientenrechten rückt näher

verweigern, wenn beispielsweise die Qualitäts- und Sicherheitsstan- dards von Auslandsbehandlungen nicht ausreichend oder Therapien aufwendig und kostenintensiv sind.

Im Bereich E-Health kündigten die Minister eine engere Zusam- menarbeit an. Deutschland hatte zu- vor klargestellt, dass die EU-Kom- mission hier keine weitergehenden Kompetenzen haben dürfe. Beson- ders dann nicht, wenn sie Vorgaben

Die Medizintechnik ist mit einem Gesamtumsatz von circa 19 Milli- arden Euro und fast 100 000 Be- schäftigten eine der innovations- stärksten Branchen der deutschen Wirtschaft. Die Exportquote liegt bei 65 Prozent. Zu diesem Ergeb- nis gelangt der Medizintechnolo- gie-Report 2010, den die Wirt- schaftsprüfungsgesellschaft Ernst

& Young vorgestellt hat. Trotz Fi- nanzkrise bleibe die Medizintech- nik auf Wachstumskurs. Eine ent- MEDIZINTECHNIK

Nach wie vor auf Wachstumskurs

scheidende Voraussetzung für den Markterfolg deutscher Anbieter sei die hohe wissenschaftlich- technische Kompetenz, teilte Hein- rich Christen, Medizintechnikex- perte der Ernst & Young Ltd. aus Zürich, Schweiz, mit. Im Hinblick auf die Globalisierung der Märkte gab er mittelständischen Unter- nehmen den Rat, ihre Kompeten- zen auf Spezialgebieten weiter zu perfektionieren und vor allem ihre Vertriebswege zu optimieren. liw zu einer Liste von Daten macht, die dann auch auf der deutschen elek- tronischen Gesundheitskarte ver- zeichnet sein müssten.

Der Einigung im Ministerrat fol- gen nun Beratungen mit dem Euro- päischen Parlament. Kann sich der Rat hier mit den Abgeordneten auf ein Gesetz einigen, müssen die Mit- gliedstaaten den Richtlinienvor- schlag noch in nationales Recht

umsetzen. ps/knö

Europaweit sollen die Rechte bei der Inanspruch- nahme von Gesund- heitsleistungen ge- regelt werden.

Foto: ddp

A K T U E L L

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