A336 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 6⏐⏐9. Februar 2007
M E D I E N
Kind oder Karriere? Vor dieser Fra- ge stehen in Deutschland viele Ärz- te und vor allem Ärztinnen. Lange Arbeitszeiten, mangelnde Flexibi- lität in der Arbeitszeitgestaltung so-
wie fehlende Kinderbetreuungsein- richtungen machen die Vereinbar- keit von Familie und Beruf in vielen Kliniken fast unmöglich. Der Mar- burger Bund will diese Situation än- dern und hat deshalb die Kampagne
„Für ein familienfreundliches Kran- kenhaus“ gestartet. Nicht nur be- triebswirtschaftliches Denken und moderne Managementmethoden si-
chern den wirtschaftlichen Erfolg einer Klinikeinrichtung, sondern auch weiche Faktoren, die eine po- sitive Arbeits- und Unternehmens- kultur prägen, heißt es auf der die Kampagne begleitenden Web- site (www.familienfreundli ches-krankenhaus.de). Deut- sche Kliniken hätten hier je- doch großen Nachholbedarf.
Zu den wichtigsten Maß- nahmen, die umgesetzt werden sollen, zählen: die Verringe- rung beziehungsweise Flexibi- lisierung der Arbeitszeit, die Einrichtung von Kindertages- stätten, die bessere interne Ver- netzung der Mitarbeiter, damit diese sich selbst organisieren und gegenseitig unterstützen kön- nen, sowie Freizeitbetreuung. Auf einer Auftaktveranstaltung am 12.
Februar 2007 in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung will der Marburger Bund im Beisein von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen über die Initiative in- formieren und Anregungen zur praktischen Umsetzung geben. KBr Die Studie „Monitoring eHealth
Deutschland 2007“ analysiert vor dem Hintergrund der Gesundheits- reform und der Einführung der Ge- sundheitskarte Potenziale für Prozess- optimierungen sowie Stand, Akzep- tanz und Entwicklungen des Einsat- zes von IT und Telematik im Gesund- heitswesen. Nach der Untersuchung wird der Einsatz von Kommunika- tionstechnologie im Gesundheitswe- sen weiter rasch zunehmen und zu ef- fizienteren Abläufen führen. Die Ge- sundheitskarte ist nach Meinung der Experten ein „Leuchtturmprojekt“
mit „sehr hoher“ internationaler Be- deutung. Skeptisch im Hinblick auf mögliche Verbesserungspotenziale durch die Karte sind vor allem die niedergelassenen Ärzte.
Für die Studie wurden mehr als 8 000 Entscheidungsträger aus der
Gesundheitsbranche be- fragt. Sie wurde bereits zum zweiten Mal in Ko- operation mit dem Bun- desverband der Deut- schen Industrie, dem Bundesverband Informa- tionstechnologie, dem Zentralverband Elek- trotechnik- und Elektro-
nikindustrie, dem Ärztebund Hart- mannbund, dem Verband der Kran- kenhausdirektoren und dem Fraun- hofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation durchgeführt. Die detaillierten Ergebnisse sind im „Jahr- buch Gesundheitswirtschaft 2007“
veröffentlicht, das zusätzlich auch Fachbeiträge und Praxisberichte ent- hält. Das Jahrbuch ist bei der Weg- weiser GmbH, Berlin, erhältlich (www.wegweiser.de; 299 Euro). KBr
BROSCHÜRE FÜR ELTERN
Chronisch kranke Kinder
Rund fünf bis zehn Prozent aller Kinder in Deutschland leiden an chronischen Erkrankungen wie All- ergie oder Asthma, haben einen an- geborenen Herzfehler oder müssen mit epileptischen Anfällen rechnen, sind Diabetiker oder hyperaktiv.
Die Bundeszentrale für gesundheit- liche Aufklärung (www.bzga.de) hat für Eltern die Broschüre „Chro- nische Erkrankungen im Kindes- alter – Ein gemeinsames Thema von Elternhaus, Kindertagesstätte und Schule“ entwickelt. Diese in- formiert über neun chronische Krankheitsbilder und will die Er- ziehungsberechtigten ermutigen, of- fen mit den Lehrkräften und Erzie- hern über die Erkrankungen ihrer Kinder zu sprechen. Anhand von Beispielen wird dargestellt, wie sich Verständnis und Toleranz ge- genüber erkrankten Kindern in der Gruppe entwickeln und welche praktische Hilfe Mitschüler leisten können.
Die Broschüre kann kostenfrei be- stellt werden bei der Bundeszen- trale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 02 21/8 99 22 57, E-Mail: order@bzga.de. EB
TECHNIKER KRANKENKASSE
Gesundheitskurse online buchen
Fast 6 000 Gesundheitsangebote las- sen sich bei der Techniker Kranken- kasse (TK) seit Kurzem online bu- chen. Interessierte können unter www.tk-online.de/gesundheitskurse die Postleitzahl und das Kursange- bot eingeben und erhalten eine Lis- te der Gesundheitskurse in ihrer Umgebung. Mit einem zweiten Klick auf den jeweiligen Anbie- ter erscheinen Detailinformationen.
Von dort ist dann die direkte On- linebuchung möglich. Themati- sche Schwerpunkte der Kurse sind unter anderem die Bereiche Bewe- gung, Ernährung, Stress und Ent- spannung sowie Angebote für die
Familie. EB
STUDIE
E-Health im Gesundheitswesen
INITIATIVE