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Archiv "Tagesklinik für chronisch kranke Kinder" (26.07.1990)

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Positive Kennziffern der Praxisklinik

Die etwa 15 in der Bundesrepu- blik Deutschland betriebenen Praxis- kliniken melden „durch die Bank"

positive wirtschaftliche Ergebnisse.

Aktuelles Beispiel: Die Paracelsus Klinik Bad Ems, Träger: die (priva- te) Paracelsus-Klinikengruppe in Osnabrück. Anläßlich des zehnjähri- gen Bestehens der Praxisklinik Bad Ems vermeldete die Unternehmens- leitung: Allein die Zahlen und Er- folgskennziffern sprechen für das 1980 auf der Bismarckhöhe realisier- te Modell einer leistungseffizienten, durchgängigen Versorgung sowohl im ambulanten als auch im stationä- ren Sektor durch freiberuflich tätige Gebietsärzte, die untereinander, auch was die Bettenbelegung be- trifft, kooperieren. Allerdings, so klagt die Geschäftsleitung, seien pri- vate Klinikträger, die auch Praxiskli- niken betreiben, insoweit gegenüber öffentlich-rechtlichen Krankenhäu- sern im Nachteil, als sie keine Ga- rantieträger für Betriebsverluste ha- ben. Für den stationären Bereich sind die Praxiskliniken an allen Standorten (ob Bad Ems, Osnabrück oder in Neuss) in die Finanzierungs- förderung der Länder bei den Vor- haltekosten einbezogen worden.

Wurden in Bad Ems 1981 noch 4000 Patienten stationär behandelt, so werden es 1990 den Planungen zu- folge rund 6000 sein. Die Verweil- dauer liegt heute bei 9,8 Tagen, 1981 betrug sie noch im Akutbehand- lungssektor 12,1 Tage.

1981 betrug die Zahl der abge- rechneten Pflegetage rund 49 500, 1989 waren es mehr als 53 900 ( + 10 Prozent). Die Zahl der Mitarbeiter im Klinikbereich betrug 1981 noch 134, 1989 waren 161 Mitarbeiter be- schäftigt.

Der Pflegesatz lag im Startjahr (ohne die Arztkosten) bei 146,75 DM pro Tag; 1989: 194,50 DM ( + rund 33 Prozent).

Im Praxisbereich der Praxiskli- nik wurden 1981 in Bad Ems rund 22 000 Patienten behandelt; 1989 waren es bereits 38 000 ( + 75 Pro- zent innerhalb von zehn Jahren — bei gleicher Anzahl der Facharztpra- xen).

1981 registrierte die Praxisklinik Bad Ems noch 157 Geburten; im letzten Jahr waren es 222 Geburten.

Die Zahl der Operationen betrug im Jahr 1981 1600; die Zahl erhöhte sich 1989 auf 3840 Operationen.

Im Startjahr wurden rund 100 000 Laborleistungen erbracht und abgerechnet; diese haben sich auf 270 000 erhöht; die Röntgenun- tersuchungen sind von rund 10 000 im Startjahr auf über 24 000 gestie- gen.

Das Bemerkenswerte: Die sta- tionären Aufenthaltskosten je Pa- tient betrugen im Jahr 1981 noch knapp 2000 DM, 1989 hingegen 1737 DM. HC

Tagesklinik für

chronisch kranke Kinder

Europas erste Tagesklinik für chronisch kranke Kinder sowie für pädiatrische Problemfälle wurde auf Initiative und mit finanzieller Unter- stützung der AOK Wiesbaden Rheingau-Taunus jetzt an der Deut- schen Klinik für Diagnostik (DKD) in Wiesbaden eingerichtet. Der Mo- dellversuch soll sich zunächst über einen Zeitraum von fünf Jahren er- strecken.

Möglich wurde der Modellver- such an der DKD letzten Endes — so AOK-Geschäftsführer Günter A.

Petri — durch das viel geschmähte Gesundheitsreformgesetz. Es habe nämlich die Abgrenzung zwischen stationärer und ambulanter Behand- lung aufgelöst. Die Kinderabteilung an der DKD ist hinsichtlich ihres Charakters und ihrer Organisation mit konventionellen Krankenhäu- sern nicht zu vergleichen. Beispiels- weise gibt es einige wenige Betten, die nur kurz — nie über Nacht — be- legt sind. Kinder, die tagsüber be- handelt werden, können zwischen- durch sogar die normale Schule be- suchen.

Nach vorsichtigen Schätzungen bietet sich eine quasi-ambulante Be- handlung für 35 bis 50 Prozent der normalerweise in Krankenhäusern

aufgenommenen Kinder an. Erfah- rungsgemäß sei es — so Professor Dieter Weitzel — nämlich nicht zwin- gend erforderlich, kleine chronisch kranke Patienten über Wochen sta- tionär aufzunehmen, wenn keine medizinische und pflegerische Be- treuung benötigt wird. Müssen sie nur untersucht werden oder eine In- fusion erhalten, können sie — bei zu- mutbaren Entfernungen — durchaus jeweils für die erforderlichen diagno- stischen oder therapeutischen Maß- nahmen in die Klinik gebracht wer- den. Auch wenn die Kinder lernen müssen, ihre chronische Krankheit — zum Beispiel Diabetes mellitus — möglichst selbständig zu behandeln, ist ein stationärer Aufenthalt von Wochen nicht unbedingt angezeigt.

Stärker als in herkömmlichen Kliniken werden die Eltern in Dia- gnostik und Therapie eingebunden.

Ihnen und dem Kind wird sofort ge- holfen, die Krankheit schnell in den Griff zu bekommen und selbst die Behandlung zu übernehmen.

Für die Koordinierung der Ter- mine wird ein Computer eingesetzt.

Die Schwestern erhalten mit neuen Aufgaben — zum Beispiel Informati- on der Eltern, Schulung — auch mehr Verantwortung. Die Kostenerstat- tung durch die Kassen erfolgt nicht mehr entsprechend den ärztlichen Leistungen, sondern in Form von Fall-Pauschalen. Die AOK hält das für kostengünstiger.

Für eine Diabetes-Ersteinstel- lung ist im allgemeinen heute ein sta- tionärer Aufenthalt von vier bis sechs Wochen erforderlich. Wäh- rend dieser Zeit lernen die Patienten und ihre Eltern die Blutzuckerbe- stimmung, das Spritzen von Insulin sowie die Grundregeln einer Diabe- tes-Diät. Die eigentlichen Probleme und Schwierigkeiten entstehen je- doch meistens erst nach der Entlas- sung aus dem Krankenhaus. Ist die Diät optimal? Ist die Insulin-Dosis richtig? Was ist vor dem Sportunter- richt zu beachten? Solche Fragen und Probleme lassen sich in der Ta- gesklinik sofort und praxisnah klä- ren. Bereits nach etwa zwei Wochen werden die Kinder mit der Therapie- anleitung entlassen und anschlie- ßend nur noch ambulant betreut.

Konrad Müller-Christiansen A-2294 (26) Dt. Ärztebl. 87, Heft 30, 26. Juli 1990

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