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Archiv "ECHO: 55 000 Darmkrebsfälle" (21.10.1983)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESS-NACHRICHTEN

Pirenzepin (Gastrozepin®) bei Refluxkrankheit?

Bislang waren Anticholinergika bei der Refluxkrankheit kontrain- diziert, da sie eine Verstärkung des gastroösophagealen Refluxes bedingten.

Neuere Untersuchungen über das selektiv antimuskarinisch wirken- de Pirenzepin, über die Malhotra (Little Rock) auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gastroentero- logen berichtete, lassen den Schluß zu, daß dieses Verbot für das Anticholinergikum Pirenzepin nicht mehr länger gilt. Die Autoren sahen nach einer oralen Gabe von 50 mg Pirenzepin einen Anstieg des Ruhedrucks im unteren Öso- phagussphinkter um das Zwei- bis Dreifache. Dieser Effekt hielt über drei Stunden an, gleichzeitig ließ sich eine Abnahme des Refluxes und eine Zunahme der Selbstreini- gungskraft der Speiseröhre nach- weisen.

Auch wenn bis heute keine Unter- suchungen bei Refluxkranken vor- liegen, muß das bislang gültige Verbot des Pirenzepins bei Patien- ten mit Refluxbeschwerden neu überdacht werden.

Malhotra, A.; Patel, G. K.; Texter, E. C.; Morri- son, E.; Baskin, B.; Williams, A. D.: Pirenzepi- ne, a muscarinic antagonist increases lower esophageal sphincter pressure 2-3 fold for a prolonged period. University of Arkansas, Lit- tle Rock (Digestive Disease Week, Washing- ton, 1983)

Der operierte Magen — ein Krebsrisiko?

Die Frage, ob der operierte Magen ein erhöhtes Krebsrisiko darstellt, bewegt nach wie vor die Gemüter.

Während in Europa, vor allem in Deutschland, das „Operations- Folgekarzinom" weithin akzeptiert wird, scheint es dieses in den USA und Japan praktisch nicht zu ge- ben. Gleich fünf Vorträge befaßten sich auf der diesjährigen Tagung der Amerikanischen Gastroentero- logen mit dieser Fragestellung.

• Tytgat (Amsterdam) untersuch- te im Rahmen einer prospektiven Studie 2633 Patienten, die zwi- schen 1931 und 1960 operiert wor- den waren. 5,1 Prozent der Patien- ten waren zwischenzeitlich an ei- nem Magenkarzinom verstorben, 10 Karzinome wurden bei 504 asymptomatischen Patienten ge- funden.

> Sonnenberg (Düsseldorf) kommt aufgrund von Berechnun- gen zu dem Schluß, daß 5 Prozent aller vorsorglich endoskopierten Patienten mit einem teilresezier- ten Magen von dieser Untersu- chung profitieren würden.

> Sander (Chapel Hin) sah in ei- ner fallkontrollierten Studie in den USA kein erhöhtes Karzinomrisiko im operierten Magen. Bei den 50jährigen müßten 1042 Frauen und 459 Männer endoskopiert werden, um je ein Stumpfkarzi- nom zu entdecken.

> Schafer (Rochester) schätzt die Kosten eines Screening-Pro- gramms in den USA auf 400 bis 878 Millionen Dollar pro Jahr, so daß endoskopische Vorsorgeun- tersuchungen irreal erscheinen.

Bei Anlage einer Kosten-Nutzen- Analyse dürfte auch bei uns ein endoskopisches Vorsorgepro- gramm nicht in Frage kommen.

Somit bleibt lediglich die Forde- rung, bei einem Patienten mit län- ger als 15 Jahre zurückliegender Magenteilresektion, der Magen- symptome entwickelt, an die Exi- stenz eines Stumpfkarzinoms zu denken und eine gezielte Diagno- stik zu veranlassen.

Tytgat, G. N.J.: Longstanding partial gastrec- tomy, a premalignant condition? Wilhelmina Gasthuis, Amsterdam (Digestive Disease Week, Washington, 1983). —Sonnenberg, A.:

Endoscopic screening for cancer of the gastric stump. Medizinische Universitätsklinik Düssel- dorf — Sandler, R. S.: Expected yield from screening for cancer of the gastric remnant.

University of North Caroline, Chapel Hill — San- dler, R. S.: Risk of gastric cancer following gastric surgery: a case control study — Schafer, L. W.: The risk of gastric carcinoma following surgical treatment for benign ulcer disease: a population based study in Olmsted County, Minnesota, Mayo Clinic, Rochester

Joghurt

bei Laktoseintoleranz

Etwa 15 Prozent unserer Bevölke- rung leidet an einer entwicklungs- geschichtlich bedingten Laktose- intoleranz infolge eines vermin- derten Laktasegehalts der Bür- stensaumenzyme des Dünndarms.

Obwohl Joghurt mehr Laktose enthält als Trinkmilch, wird dieser von Patienten mit einer Laktosein- toleranz im allgemeinen besser

ECHO

Zu: „Treffsicherheit bei wieder- holtem Haemoccult-Screening nach Darmkrebs" Heft 36/1983, Seite 37 ff.

55 000 Darmkrebsfälle

„Mindestens 55 000 Men- schen in der Bundesrepu- blik erkranken jährlich an Darmkrebs. Allein 1981 sind rund 22 000 Menschen an Darmkrebs gestorben. Dar- auf wies das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT (Köln) hin. Zu- gleich wird bemängelt, daß nach wie vor die kostenlo- sen Darmkrebs-Voruntersu- chungen zu wenig in An- spruch genommen würden.

(dpa/fw in Süddeutsche Zeitung)

vertragen als Milch. Wie Untersu- chungen von Kolars (Minneapo- lis), vorgetragen auf derJahresta- gung der Amerikanischen Gastro- enterologen, ergaben, führen of- fenbar intraluminal aktive, Lakta- se-produzierende Bakterien im Joghurt zu einer Besserung der Laktoseresorption, wie mittels H 2

-Atemtest gezeigt werden konnte.

Die gleiche Menge Laktose in Jo- ghurt wie in Milch ergab nur ein Drittel der zu erwartenden H 2-Pro- duktion, so daß Patienten mit be- kannter Laktoseintoleranz Joghurt uneingeschränkt empfohlen wer- den kann.

Kolars, J. C.; Saviano, D. A.; Aouji, M.; Levitt, M. D: Yogurt: an autodigesting source lac- tose. University of Minnesota, Mineapolis (Di- gestive Disease Week, Washington, 1983)

72 Heft 42 vom 21. Oktober 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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