• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Non-Hodgkin-Lymphom: Therapie mit Antikörper Rituximab" (06.11.1998)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Non-Hodgkin-Lymphom: Therapie mit Antikörper Rituximab" (06.11.1998)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Hodgkin-Lymphome kön- nen derzeit in bis zu 85 Pro- zent der Fälle geheilt werden, dies gilt sogar für Patienten im fortgeschrittenen Stadi- um. Ungünstiger sieht die Si- tuation nach Angaben von Prof. Volker Diehl (Köln) beim Non-Hodgkin-Lymphom aus. Für die hämatolo- gisch-onkologische Therapie des Non-Hodgkin-Lymphoms wurde mit dem Wirkstoff Ri- tuximab (MabThera®) kürz- lich ein erster monoklonaler Antikörper zugelassen.

Es handelt sich um einen chimären Antikörper (huma- nisierter Mausantikörper), der vor allem beim niedrig mali- gnen Non-Hodgkin-Lymphom erprobt wurde, da dessen Zel- len in aller Regel CD20-posi- tiv sind. Das Antigen ist dabei auf den Lymphomzellen wie auch auf B-Zellen exprimiert, nicht aber auf Stammzellen, was die vergleichsweise gute Verträglichkeit des neuen Wirkstoffs erklärt.

In den vorliegenden klini- schen Studien wurde in rund 50 Prozent der Fälle eine Re- mission induziert bei meist nur geringgradigen Neben- wirkungen wie Fieber, Schüt- telfrost, Übelkeit, Müdigkeit und Juckreiz. „Die Sympto- me klingen meist innerhalb weniger Stunden ab“, schil- derte Dr. Andreas Engert (Universität Köln) bei einem Symposium von Hoffmann- La Roche in Köln die bisheri- gen Erfahrungen.

Dennoch ist die Therapie nicht unproblematisch und kann, wenn sie nicht sachge- recht durchgeführt wird, den Patienten erheblich gefähr- den. Denn die Reaktionen können unter Umständen auch sehr ausgeprägt auftre- ten. Sie gehen direkt auf die Wirkung des Medikamentes und insbesondere auf den da- durch bedingten Zerfall der

Tumorzellen zurück. Dabei wird eine Vielzahl von Mediatoren freigesetzt, und bei hoher Tumorzellzahl im peripheren Blut können er- hebliche Nebenwirkungen die Folge sein. Besonders ausgeprägt sind solche Reak- tionen bei der ersten Infusi- on des Medikamentes, wes- halb nach Engert die Dosie- rung einschleichend erfolgen sollte.

Ein Therapiezyklus be- steht nach seinen Worten aus vier intravenösen Infusionen, die im Abstand von jeweils ei- ner Woche verabreicht wer- den, wobei das Ansprechen auf die Therapie meist inner- halb von vier Wochen erfolgt.

Als besonders vorteilhaft hob Engert hervor, daß auch Pati- enten nach einer Hochdosis- chemotherapie und solche, die sich bislang als therapieresi- stent auf die Chemotherapie verhalten haben, gut auf den CD20-Antikörper reagieren.

Kein Auftreten von Autoantikörpern Insgesamt bezeichnete der Mediziner sowohl Wirksam- keit als auch Verträglichkeit bei sachgerechter Anwen- dung als gut, wobei auch lang- fristig mit dem Auftreten von Autoantikörpern nicht zu rechnen ist, da es sich bei Ri- tuximab um einen chimären Antikörper handelt. Keines- falls darf dabei angenommen werden, bei der Immunthera- pie mit dem neuen Antikörper handele es sich um eine „sanf- te Alternative“ zu den her- kömmlichen Behandlungsver- fahren, betonte Diehl.

Auch wenn Rituximab für die ambulante Therapie des Non-Hodgkin-Lymphoms zu- gelassen ist, gehöre eine solche Behandlung unbe- dingt in die Hand des Spezia- listen. Christine Vetter

A-2859 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 45, 6. November 1998 (67)

Non-Hodgkin-Lymphom

Therapie mit

Antikörper Rituximab

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

334 Patienten, die komplett oder partiell angesprochen hatten, wurden erneut randomisiert, um für weitere zwei Jahre entweder nur be- obachtet zu werden oder alle drei

Rituximab (MabThera ® ) wurde Mitte 1998 als erster monoklonaler Antikörper in Deutschland zur Monotherapie des re- fraktären oder rezidivierten indolenten

34 Patienten mit einem Non- Hodgkin-Lymphom des Magens im Stadium I E und II E wurden einer kombinierten Radio- und Chemo- therapie unterzogen, auf eine Ma- genresektion

Vor allem die bei anderen Triptanen beobachteten Ne- benwirkungen im Brustbe- reich, also Missempfindun- gen bis hin zu Schmerzen, die an eine Angina pectoris den- ken

Das Bundesmini- sterium hofft, durch die Förderung der Koordinierungszentren in Deutsch- land strukturelle Veränderungen ein- leiten zu können und verstärkt andere Partner, wie auch

Befall eines extralymphati- schen Organs und Lymph- knotenbefall ober- und un- terhalb des Zwerchfells einschließlich eines weite- ren lokalisierten extralym- phatischen Organs (111,)

Hodgkin-Lymphom: ADCETRIS wird angewendet bei erwachsenen Patienten mit bislang unbehandeltem CD30+ Hodgkin-Lymphom (HL) im Stadium IV in Kombination mit Doxorubicin, Vinblastin

ADCETRIS ® wird alleine oder in Kombination mit einer Chemotherapie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder einer Fachpflegekraft als Infusion in eine Vene (intravenös) verabreicht..