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Hodgkin-Lymphom: Mit Brentuximab Vedotin Chance auf

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25. Juni 2021

Hodgkin-Lymphom: Mit Brentuximab Vedotin Chance auf Heilung in mehreren Therapielinien

Brentuximab Vedotin (Adcetris®, BV) ist für Erwachsene mit CD30-positivem Hodgkin-Lymphom (HL) in verschiedenen Therapielinien vertreten (1). In der Erstlinientherapie stellt das Antikörper-Wirkstoff- Konjugat in Kombination mit Doxorubicin (Adriamycin), Vinblastin und Dacarbazin (A+AVD) die bislang einzige zielgerichtete Option im Stadium IV dar, deren Stellenwert durch die 5-Jahres-Daten der

Zulassungsstudie ECHELON-1 unterstrichen wird (2). Darüber hinaus wird BV zur Konsolidierung bei Patienten mit einem erhöhten Risiko nach autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) und beim rezidivierten oder refraktären (r/r) HL eingesetzt (1). In mehreren Therapielinien eröffnet BV den Betroffenen eine Chance auf Heilung, wie die bei einem Webinar von Takeda Oncology gezeigten Langzeitdaten belegen (2-4).

Für die Erstlinientherapie von HL-Patienten im Stadium IV zeigen die auf dem Jahrestreffen der American Society of Hematology (ASH) 2020 präsentierten und von Prof. Dr. Lena Illert, Freiburg, im Rahmen des Webinars vorgestellten 5-Jahres-Daten zur ECHELON-1-Studie ein anhaltend verbessertes

progressionsfreies Überleben (PFS) unter A+AVD gegenüber ABVD (Doxorubicin (Adriamycin), Bleomycin, Vinblastin, Dacarbazin) mit einer Hazard Ratio (HR) von 0,731 (Abb. 1). Dieser Benefit ist unabhängig vom Risikofaktoren-Score und vom PET2-Status (Positronen-Emissions-Tomographie nach 2

Behandlungszyklen) (2). Die Kombination mit BV erwies sich zudem über den gesamten Zeitraum als gut verträglich: Die zu Beginn der Behandlung häufig auftretende periphere Neuropathie bildete sich bei 84%

der A+AVD-Patienten völlig zurück oder besserte sich. Zweittumoren entstanden bei 19 Patienten im A+AVD-Arm bzw. 29 im ABVD-Arm. Bei insgesamt 150 Schwangerschaften im Studienzeitraum traten keine Probleme auf. A+AVD hat sich demnach als langfristig wirksame und gut verträgliche Option für die Firstline-Therapie des CD30-positiven HL erwiesen (2).

 

(2)

Abb. 1: Erstlinientherapie: PFS bei HL-Patienten im Stadium IV nach 5 Jahren Follow-up der ECHELON- 1-Studie (mod. nach (2)).

 

Erstlinie: Langfristige Remission mit A+AVD

Da die meisten Rezidive in einem Zeitraum zwischen 2 und 5 Jahren nach Erstbehandlung auftreten (5), erleben mehr Patienten unter A+AVD eine langfristige komplette Remission (CR) – und damit realistische Heilungschance – als unter ABVD, wie die Autoren ausführen (2).

 

Prof. Illert sieht Anwendungsmög-lichkeiten für A+AVD vor allem für Patienten, die das in Deutschland verbreitete Schema BEACOPP eskaliert (Bleomycin, Etoposid, Doxorubicin (Adriamycin),

Cyclophosphamid, Vincristin, Procarbazin, Prednison) nicht erhalten können, weil sie > 60 Jahre alt oder Raucher sind, an Herz-Lungen-Erkrankungen leiden, einen starken Kinderwunsch verfolgen oder einen stationären Aufenthalt ablehnen (A+AVD kann ambulant gegeben werden).

Konsolidierung: BV als Monotherapie

Beim ersten HL-Rezidiv wird – sofern die Patienten dafür geeignet sind – eine Hochdosis-Chemotherapie gefolgt von einer autoSCT durchgeführt, doch durchschnittlich 50% dieser Patienten rezidivieren erneut (6, 7). Da die meisten Rezidive beim HL – wie bereits beschrieben – innerhalb der ersten 5 Jahre auftreten, ist eine Konsolidierung direkt im Anschluss an die autoSCT sinnvoll.

 

Für Patienten mit erhöhtem Rezidiv- oder Progressionsrisiko nach autoSCT ist BV seit 2016 als

Monotherapie zur Konsolidierung zugelassen (1). Die Patienten profitieren anhaltend von bis zu 16 Zyklen BV, wie die 5-Jahres-Daten der AETHERA-Studie zeigten (3). Nach dieser Zeit war das mediane PFS mit BV noch nicht erreicht, in der Placebo-Gruppe lag es bei 15,8 Monaten. 59% der BV-Patienten waren nach 5 Jahren noch progressionsfrei vs. 41% in der Placebo-Gruppe (Abb. 2) (3). Da sich ein Plateau einstellte, das auch lange nach Beendigung der Konsolidierung anhält, folgerte PD Dr. Bastian von Tresckow, Essen, dass durch die Konsolidierung mit BV die Heilungsrate dieser Patienten erhöht sei.

 

Abb. 2: Konsolidierung: PFS nach 5 Jahren Follow- up in der AETHERA-Studie (mod. nach (3)).

BSC=best supportive care

(3)

 

Zur Konsolidierung gibt es Real-life-Daten (8), die beim ASH 2020 präsentiert wurden. In der AMAHRELIS- Studie wurden retrospektiv Daten von 115 Patienten ausgewertet, die nach autoSCT im Mittel 11 BV- Infusionen erhalten hatten. Im Unterschied zur AETHERA-Studie hatten 70% von ihnen vor der autoSCT bereits BV als Salvage-Therapie erhalten. Nach 2 Jahren betrug das PFS in der AMAHRELIS-Studie 75,3%, das OS 96,4%. Die Verabreichung von BV vor der autoSCT hatte keinen Einfluss auf das Ergebnis, aber mehr als 10 Zyklen und eine CR vor der autoSCT waren günstige Faktoren (8).

r/r HL: Heilungschance für Patienten mit CR

Für Patienten mit r/r HL stehen mit BV und seit kurzem auch Pembrolizumab zwei Therapieoptionen zur Verfügung. Im 5-Jahres-Follow-up der zulassungsrelevanten Phase-II-Studie (4) lag das geschätzte OS mit BV bei 41%, wobei bei den 34 Patienten mit CR nach 5 Jahren das mediane OS und PFS noch nicht erreicht waren. 38% dieser Patienten (n=13) waren bei Studienende nach 5 Jahren noch in Remission. Sie könnten als geheilt gelten, so die Autoren (4).

Wiederholungsbehandlung: Ansprechrate immer noch 53%

In einer Phase-II-Studie wurden 20 Patienten mit r/r HL ausgewertet, die wiederholt mit BV behandelt wurden. Sechs Patienten erreichten eine CR, 6 weitere eine partielle Remission (PR). Das mediane PFS betrug 9,9 Monate (9). Diese Ergebnisse bestätigt eine von Prof. Dr. Christiane Pott, Kiel, vorgestellte retrospektive Studie aus Japan mit 18 r/r HL-Patienten, die im Mittel 6 Zyklen BV als

Wiederholungsbehandlung erhielten (10). Das Gesamtansprechen lag bei 53%, knapp 18% der r/r HL- Patienten erreichten eine CR. Zudem wurde gezeigt, dass die Wiederholungsbehandlung mit BV eine Option ist, wenn die Patienten zuvor darauf angesprochen haben, aber unter Behandlung mit PD-1- Inhibitoren progredient waren (10).

 

Dr. Barbara Voll  

Mit freundlicher Unterstützung der Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG

Quelle: Webinar „Acht Jahre Adcetris® in der Hodgkin Lymphom -Therapie“, 16.03.2021; Veranstalter: Takeda Oncology;

Jahrestreffen der American Society of Hematology (ASH), 5.-8.12.2020 Literatur:

(1) Fachinformation Adcetris®, Stand: Dezember 2020.

(4)

(2) Straus DJ et al. ASH 2020 Virtual, Poster 2973.

(3) Moskowitz CH et al. Blood 2018;132:-2639-42.

(4) Chen R et al. Blood 2016;128:1562-6.

(5) Radford J et al. BMJ 1997;314:343-6.

(6) Majhail NS et al. Biol Blood Marrow Transplant 2006;12:1065-72.

(7) Arai S et al. Leuk Lymphoma 2013;54:2531-3.

(8) Marouf A et al. ASH 2020 Virtual, Poster 2069.

(9) Bartlett NL et al. J Hematol Oncol 2014;7:24.

(10) Fukuhara N et al. Leuk Lymphoma 2020; 61(1):176-80.

 

ADCETRIS® 50 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Wirkstoff: Brentuximab Vedotin. Zusammensetzung: 1 Durchstechflasche enthält 50 mg Brentuximab Vedotin. Sonstige Bestandteile: Citronensäure- Monohydrat (zur pH-Wert-Einstellung), Natriumcitratdihydrat, (zur pH-Wert-Einstellung), α,α-Trehalosedihydrat, Polysorbat 80. Anwendungsgebiete:

Hodgkin-Lymphom: ADCETRIS wird angewendet bei erwachsenen Patienten mit bislang unbehandeltem CD30+ Hodgkin-Lymphom (HL) im Stadium IV in Kombination mit Doxorubicin, Vinblastin und Dacarbazin (AVD) (siehe Fachinformation Abs. 4.2 u. 5.1); zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit CD30+ HL mit erhöhtem Rezidiv- oder Progressionsrisiko nach einer autologen Stammzellentransplantation (ASCT) (siehe Fachinformation Abs. 5.1); ADCETRIS wird angewendet bei der Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem CD30+ Hodgkin-Lymphom (HL): 1. nach einer ASCT oder 2. nach mindestens zwei vorangegangenen Therapien, wenn eine ASCT oder eine Kombinationschemotherapie nicht als Behandlungsoption in Frage kommt.

Systemisches anaplastisches großzelliges Lymphom: ADCETRIS wird in Kombination mit Cyclophosphamid, Doxorubicin und Prednison (CHP) bei erwachsenen Patienten mit bislang unbehandeltem systemischem anaplastischem großzelligem Lymphom (sALCL) angewendet (siehe Fachinformation Abs.

5.1). ADCETRIS wird angewendet bei der Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem sALCL. Kutanes T-Zell-Lymphom:

ADCETRIS wird angewendet zur Behandlung erwachsener Patienten mit CD30+ kutanem T-Zell-Lymphom (CTCL) nach mindestens einer vorangegangenen systemischen Behandlung (siehe Fachinformation Abs. 5.1). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit geg. den Wirkstoff od. einen d. sonstigen Bestandteile.

Gleichzeitige Anwendung von Bleomycin: verursacht pulmonale Toxizität (siehe Fachinformation Abs. 4.5). Nebenwirkungen: Monotherapie:Sehr häufig:

Infektiona, Infektion der oberen Atemwege, Neutropenie, periphere sensorische Neuropathie, periphere motorische Neuropathie, Husten, Dyspnoe, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Hautausschlaga, Juckreiz, Arthralgie, Myalgie, Müdigkeit, Fieber, infusionsbedingte Reaktionena, Gewichtsverlust. Häufig: Herpes zoster, Pneumonie, Herpes simplex, orale Candidiasis, Anämie, Thrombozytopenie, Hyperglykämie, Schwindel, erhöhte Alanin- Aminotransferase/Aspartat-Aminotransferase (ALT/AST), Haarausfall, Rückenschmerzen, Schüttelfrost. Gelegentlich: Pneumonie durch Pneumocystis jiroveci, Staphylokokken-Bakteriämie, Cytomegalovirusinfektion oder Reaktivierung dieser Infektion, Sepsis/septischer Schock, febrile Neutropenie, anaphylaktische Reaktionen, Tumorlyse-Syndrom, demyelinisierende Polyneuropathie, akute Pankreatitis, Stevens-Johnson-Syndrom/Toxisch epidermale Nekrolyse. Häufigkeit nicht bekannt: Progressive multifokale Leukoenzephalopathie, Extravasation an der Infusionsstellec. Kombinationstherapie:Sehr häufig: Infektiona, Infektion der oberen Atemwege, Neutropeniea, Anämie, febrile Neutropenie, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, periphere sensorische Neuropathiea, periphere motorische Neuropathiea, Schwindel, Husten, Dyspnoe, Übelkeit, Verstopfung, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Stomatitis, Haarausfall, Hautausschlaga,

Knochenschmerzen, Arthralgie, Myalgie, Rückenschmerzen, Müdigkeit, Fieber, Gewichtsverlust. Häufig: Pneumonie, orale Candidiasis, Sepsis/septischer Schock, Herpes zoster, Thrombozytopenie, Hyperglykämie, erhöhte Alanin-Aminotransferase/Aspartat-Aminotransferase (ALT/AST), Pruritus, infusionsbedingte Reaktionena, Schüttelfrost. Gelegentlich: Herpes simplex, Pneumonie durch Pneumocystis jiroveci, anaphylaktische Transfusionsreaktionen, Tumorlyse- Syndrom, akute Pankreatitis, Stevens-Johnson-Syndromb. a Entspricht der Zusammenfassung der bevorzugten Begriffe. b Toxisch epidermale Nekrolyse wurde

(5)

im Bereich der Kombinationstherapie nicht berichtet. c Extravasationsbedingte Reaktionen können u. a. Hautrötung, Schmerzen, Schwellung, Blasenbildung und Hautabschälung an der Infusionsstelle sein. Wechselwirkungen sowie weitere Hinweise: siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig.

EU-Zulassungsinhaber: Takeda Pharma A/S, Vallensbaek Strand, Dänemark, Kontaktadresse d. Pharm. Unternehmens in Deutschland: Takeda GmbH, Byk- Gulden-Str.2, 78467 Konstanz, Tel.: 0800 8253325, medinfoEMEA@takeda.com. Stand: 12/2020

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