A 388 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 109|
Heft 8|
24. Februar 2012BÖRSEBIUS
Traumstart mit Fragezeichen
O
h, Mann, welch ein Jahres- auftakt. Was schert die Bör- se Griechenland, was reihenweise Ratingherabstufungen, was Kon- junkturängste. Der deutsche Ak- tienindex DAX legte – im Gleich- klang mit den europäischen Bör - senindices – einen Traumstart hin und notiert nur wenige Wochen nach dem Jahreswechsel mit ei- nem fetten Plus von mehr als 15 Prozent in wahrhaft frühlings- haften Gefilden. Natürlich hatten die Experten diesen exorbitantenZuwachs nicht auf ihren schlauen Zetteln stehen.
Viele Anleger fragen sich jetzt:
Kommt doch noch der große Rück- schlag, oder geht es munter weiter nach oben, verpasse ich bereits jetzt gute Gewinnchancen, muss ich gar dringend auf den bereits fahrenden Zug aufspringen?
Natürlich ist nicht alles eitel Sonne und Wonne in der Kurs - rallye, Brüche und Sprünge sind da jederzeit möglich. Einen ersten schreckhaften Rückschlag erlitt die Börse bereits nach der ersten Febru- arwoche, als die Verabschiedung des griechischen Sparprogramms ziemlich wackelte. Sollte das 130- Milliarden-Euro-Paket tatsächlich scheitern, wonach es derzeit nicht aussieht, dürften die Notierungen noch deutlicher fallen.
Trotz aller Unsicherheit zeigen die Ampeln aber halt doch eher Grün. Das hat auch damit zu tun,
dass die führenden Konjunkturin- stitute dieser Welt den Eindruck vermitteln, dass es doch nicht zu dem befürchteten Wirtschaftsein- bruch kommen wird, sondern eher zu einem Abflachen der Wachs- tumskurve.
Und vor allem gilt, dass die No- tenbanken die Märkte nach wie vor mit billigem Geld fluten und ein Ende (noch) nicht in Sicht ist. Wenn allerorten risikolos keine vernünfti- gen Renditen mehr erzielbar sind, kann und muss der Aktienmarkt da- von profitieren. Wo soll das Kapital denn sonst hinfließen?
Fazit: Da geht noch was, da kann noch einiges gehen, sogar ei- ne ganze Menge, denkbar ist aber auch das genaue Gegenteil. Auch wenn die Tendenz dahin geht, dass wir am Jahresende höhere Depot- werte als heute haben könnten, gilt doch das Vorsichtsprinzip als wichtige Anlageregel. Nicht alles auf eine Karte setzen – das hat noch nie geschadet. Wenn es dann besser kommt, belohnt das Schick- sal den Vorsichtigen lieber, als es den Hasardeur davonkommen lässt. Hoffentlich.
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