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Archiv "Tabakkontrolle: Konvention zugestimmt" (02.05.2003)

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Tabakkontrolle

Konvention zugestimmt

Deutschland hat aber weiter Vorbehalt gegen Werbeverbote.

D

eutschland wird der Rah- menkonvention zur Tabak- kontrolle (FTTC) der Weltge- sundheitsorganisation (WHO) nun doch zustimmen. Dies teil- te die Parlamentarische Staats- sekretärin und Drogenbeauf- tragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk (SPD),

mit. Es bestünden jedoch wei- terhin verfassungsrechtliche Vorbehalte gegen ein völliges Werbeverbot. Die Bundesre- gierung fühle sich nicht an die Werbeverbotsklausel gebun- den, weil die Umsetzung der WHO-Konvention den Un- terzeichnerstaaten vorbehal- ten sei, so das Bundesgesund-

heitsministerium.

Kernpunkt der Kon- vention ist die Festle- gung eines Maßnah- menkatalogs, durch den der Tabakkonsum ver- ringert werden soll. Da- zu gehören unter an- derem Tabakwerbever- bote, Tabaksteuererhö- hungen, die Bekämp- fung des illegalen Han- dels mit Zigaretten und Maßnahmen des Nicht- raucherschutzes.

Deutschland verwei- gerte bisher als einziges Mitglied der europäischen Delegation die Unterzeich- nung der Konvention. Nach dem Willen der Europäischen Union soll ab 2005 in Europa ein Werbeverbot für Tabak- waren gelten und ab 2006 der Industrie das Sponsoring un- tersagt werden.

Für eine Unterzeichnung der FTTC hatte sich zuvor in einem offenen Brief an Bun- deskanzler Gerhard Schröder das Aktionsbündnis Nichtrau- chen, ein Zusammenschluss von 80 deutschen Gesund- heitsorganisationen, darunter die Deutsche Krebshilfe, aus- gesprochen.

Vom 17. bis zum 28. Mai tritt die WHO in Genf zusam- men, um die FTTC förmlich zu verabschieden.

Frühjahrsgutachten

Krankengeld:

Kritik an Plänen

Wirtschaftsforscher mah- nen erneut Reformen an.

D

ie sechs führenden Wirt- schaftsforschungsinstitute attestieren in ihrem jüngsten Gutachten, dass die in der SPD-Agenda 2010 festgehal- tenen Reformpläne in die richtige Richtung gehen, wenn auch nicht weit genug.

Um den Staatshaushalt zu

konsolidieren, sei zudem eine Reform der Sozialversiche- rungssysteme erforderlich.

„Im Mittelpunkt sollte eine Steigerung der Effizienz der sozialen Sicherung stehen, nicht die Beschneidung von Leistungen“, forderten die Ökonomen. Prof. Dr. Gustav A. Horn vom Deutschen In- stitut für Wirtschaftsfor- schung hatte es Mitte April bei der Vorlage des Gutach- tens in Berlin als Skandal bezeichnet, dass das Kran- kengeld privatisiert werden solle, aber Kassenärztliche Vereinigungen und die phar- mazeutische Industrie immer noch Monopolstellungen ein- nähmen.

Insgesamt prognostizieren die Gutachter, dass das Brut- toinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,5 Prozent steigen werde. Die Lage auf dem Ar- beitsmarkt werde sich weiter verschlechtern. Auch 2004 bleibe „ohne große Dyna- mik“. Für die Gesetzliche Krankenversicherung rech- nen die Ökonomen mit einem um 0,4 Prozentpunkte höhe- ren Beitragssatz, da umfas- sende Reformen in Aussicht gestellt seien.

A K T U E L L

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 182. Mai 2003 AA1161

Feuchte Makuladegeneration

Transplantat soll Sehverlust ersetzen

W

issenschaftlern der Universitäts- Augenklinik Heidelberg ist ein wichtiger Schritt bei der Behandlung der altersabhängigen Makuladegene- ration (AMD) gelungen: Mithilfe ei- nes feinen Lasergeräts konnten sie im Experiment Pigmentepithelzellen der Netzhaut aus der Peripherie in die Ma- kula transplantieren. Dadurch ist ei- ne wichtige Voraussetzung geschaffen worden, die Sehfähigkeit in der Makula – dem Fleck schärfsten Sehens – wieder herzustellen. Denn bislang ist eine Hei- lung nicht möglich. Das Verfahren ist patentiert und soll nun an Patienten untersucht werden. Es kann allerdings nur bei der „feuchten“ Form der AMD eingesetzt werden. Der „trockenen“

und der „feuchten“ Form ist gemein- sam, dass die Sinneszellen im gelben Sehfleck funktionsuntüchtig werden.

Hauptursache für den Verlust der zen- tralen Sehschärfe bei der „feuchten“

AMD ist die Ausbildung von Gefäß- membranen.

S

ie wachsen von der die Netzhaut um- gebenden Aderhaut ein und zer- stören allmählich deren biologischen Fotofilm. Diese Membranen können zwar mikrochirurgisch entfernt wer- den, jedoch gehen Pigmentepithelzel- len – die Ernährungszellen der Fotore- zeptoren in der Netzhaut – bei der Membranentfernung ebenfalls verlo- ren. Damit die Operation das Sehver- mögen wieder herstellen kann, muss der Defekt durch intakte Zellen ge- deckt werden. Versuche mit fremden Spenderzellen sind bislang gescheitert, weil die Zellen abgestoßen wurden.

Auch Zellsuspensionen, die aus dem erkrankten Auge gewonnen und unter

die Netzhaut gespritzt wurden, waren nicht erfolgreich

D

ie Arbeitsgruppe von Prof. Frank Holz verfolgt daher einen weiteren Ansatz: Aus der Netzhautperipherie wird ein intakter Zellrasen von Pig- mentepithelzellen präpariert und nach Entfernung der Gefäßmembran in den Bereich der Makula transplantiert.

„Problematisch ist die ausreichende Ernährung der Pigmentzellen aus der Aderhaut in diesem Transplantat“, er- klärte Holz. Deshalb benutzen die Wissenschaftler einen 308-nm-UV-Ex- cimer-Laser und entfernen überschüs- siges Aderhautgewebe im Transplantat, sodass ein intakter Zellrasen überlebt.

Zur Anwendung des Lasers im Au- ge wurden spezielle Applikatoren ent- wickelt, die durch ihren kleinen Durch- messer durch 0,9-nm-Öffnungen am Rand der Hornhaut eingebracht und bei dem Netzhaut-Eingriff verwendet werden können. Dr. med. Annette Tuffs Akut

Zur Eindämmung des Rauchens plädiert die WHO für ein Werbeverbot. Foto: dpa

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