A 1892 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 109|
Heft 38|
21. September 2012 Eklira®/Genuair® für die Dauertherapie derCOPD – Ab dem 1. Oktober stellt die Almirall-Her- mal GmbH den lang wirksamen, selektiven Muska- rin-Rezeptor-Antagonisten Eklira zur Verfügung.
Der Wirkstoff Aclidinium bewirkt eine signifikante und anhaltende Bronchodilatation ab der ersten Dosis. Er verbessert darüber hinaus die Symptom- kontrolle und die Lebensqualität der Betroffenen.
In Studien mit Aclidinium (322 µg zweimal täg- lich) kam es zu einer signifikanten Reduktion der COPD-Symptome. Der Wirkstoff reduzierte zudem
die Anzahl moderater und schwerer Exazerbatio- nen um circa 30 Prozent. Mit Eklira behandelte Patienten benötigten deutlich weniger Notfallme- dikamente als jene, die mit Placebo behandelt wurden (p = 0,005). Auch wurde eine Verbesse- rung der Begleitsymptome wie Luftnot, Husten und Sputumproduktion beobachtet.
Mit den am häufigsten genannten Nebenwir- kungen Kopfschmerz (6,6 Prozent) und Nasopha- ryngitis (5,5 Prozent) verfügt Aclidinium über eine
gute Verträglichkeit. EB
KURZ INFORMIERT
AXIALE SPONDYLOARTHRITIS
Frühe Therapie mit Adalimumab
Der Tumor-Nekrose-Faktor ist nun auch für Patienten ohne radiologischen Nachweis einer ankylosierenden Spondylitis zugelassen.
S
pondyloarthritis ist der Sam- melbegriff für eine Gruppe von entzündlich-rheumatischen Er- krankungen, die sich durch gemein- same klinische und genetische (As- soziation mit dem MHC-I-Antigen HLA-B27) Merkmale auszeichnen.Prinzipiell können alle Subtypen, die sich primär durch chronische Rückenschmerzen und Steifigkeit bemerkbar machen, in die schwerste Form – die ankylosierende Spondy- litis (Morbus Bechterew) – überge- hen. Um eine solche Progression aufzuhalten, muss die Diagnose so zügig wie möglich gestellt werden.
Dies ist im Einzelfall jedoch schwierig, zumal der typische Befund der Sakroiliitis, also der Entzündung der Kreuzdarmbein - gelenke, erst spät im Röntgenbild sichtbar wird. Hinzu kommt, dass entzündliche Rückenschmerzen bei 25 Prozent der Patienten wegen me- chanischer Ursachen auftreten. Or- thopäden und Allgemeinmediziner bedenken daher nur selten die Mög- lichkeit, dass eine Spondyloarthritis auch Ausdruck einer frühen Form des Morbus Bechterew sein kann.
In den letzten Jahren wurden je- doch Fortschritte bei der frühen Dia - gnose erzielt, zudem wurden neue Klassifikationskriterien etabliert, die die Differenzialdiagnose erleichtern.
Demnach ist eine axiale Spondylo- arthritis in Erwägung zu ziehen:
●
bei entzündlichen Rücken- schmerzen, die erstmals im Al- ter unter 40 Jahren auftreten;●
Verbesserung der Schmerzen durch Bewegung;●
Nachtschmerz, der sich nach dem Aufstehen verbessert;●
HLA-B27 positiv (HLA-B27 ist ein effektiver Screening- test zur Früherkennung).Die axiale Spondyloarthritis tritt häufig in Verbindung mit anderen Organmanifestationen auf. Dazu gehören die Arthritis der peripheren
Gelenke, Enthesitis (Achillessehne, plantare Faszie am Calcaneus), Uveitis, Daktylitis, Psoriasis, Mor- bus Crohn beziehungsweise Colitis ulcerosa. Zudem sind häufig unspe- zifische Symptome wie Depression, Müdigkeit, Erschöpfung und Abge- schlagenheit zu beobachten.
Für die bildgebende Darstellung der aktiven Entzündungsprozesse an der Wirbelsäule sowie des Ilio - sakralgelenks gilt die Magnetreso- nanztomographie (MRT) heute als Goldstandard.
Wirkstoffwechsel jetzt früher Gemäß den aktuellen Empfehlungen der Assessment of Spondyloarthritis International Society (ASAS) und der European League Against Rheu - matism sollten als Erstes nichtste- roidale Antirheumatika eingesetzt werden (Ann Rheum Dis 2011; 70:
896–904). Bei Nichtansprechen auf mindestens zwei verschiedene Wirk - stoffe über mindestens vier Wochen (vormals drei Monate) kann auf eine Tumor-Nekrose-Faktor-alpha(TNF- α)-blockierende Therapie gewech- selt werden.
Auf der letzten Jahrestagung der American College of Rheumatology in Chicago wurden die Daten aus der internationalen ABILITY-1-Stu-
die zum Nutzen des TNF-α-Blo- ckers Adalimumab (Humira®, Ab- bott) bei 200 Patienten mit nicht- röntgenologischer axialer Spondylo- arthritis vorgestellt. Die Studie war mit dem Ziel durchgeführt worden, eine Zulassungserweiterung für die frühe Form der axialen Spondylo - arthritis zu erreichen. Ähnlich wie bei Patienten mit etablierter Erkran- kung erreichten in der Adalimu- mab-Gruppe (n = 91) 36 Prozent der Patienten den pri mären End- punkt (ASAS40-Verbesserung), un- ter Placebo waren es 15 Prozent (n = 94). Patienten mit einer Krank- heitsdauer von weniger als fünf Jah- ren profitierten besonders von Adali- mumab (49 Prozent versus sechs Prozent unter Placebo), ebenso Pa- tienten mit hohem Entzündungspara- meter (CRP-Spiegel): 55 Prozent im Vergleich zu elf Prozent.
Eine deutliche und signifikante Verbesserung zeigte sich ebenfalls im MRT sowohl in den Sakroiliakral- gelenken als auch in der Wirbelsäule.
Auf Basis dieser Daten hat Abbott von der Europäischen Arzneimit - telbehörde die Empfehlung einer Zulassungserweiterung für Adali- mumab für Patienten ohne radiolo- gischen Nachweis einer ankylosie- renden Spondylitis erhalten. zyl