37. WOCHE
Z E I T U N G F Ü R G O C H U N D U E D E M
SAMSTAG 17. SEPTEMBER 2016Mit dem „Elefantenpups“ auf Reise ins Reich der Mitte
Autorin Heidi Leenen (Bild) erlebte in China die Aufführung ihres Kinderbuches. Seite 3
Eintauchen in das bunte Zauberreich der Fantasie
NN-Leser können 5 x 2 Tagestickets für das Fantasy-Festival in Arcen gewinnen. Seite 10
Der Gelassenheit im Alltag wieder viel mehr Raum geben
Vortragsreihe „GO!4moreperformance“ startet in Goch mit Ralph Goldschmidt (Bild). Seite 24
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Der Werbering Goch lädt am kommenden Donnerstag, 22.
September, ab 18 Uhr, nicht nur seine Mitglieder, sondern alle Ge- schäftsleute und deren Mitarbei- ter zu seiner „After-Work-Party“
ins „Poorte Jäntje“, Voßstraße 94, in Goch, ein. Alle, die gerne einen gemütlichen Abend mit vielen interessanten und anregenden Gesprächen verbringen möch- ten, sind herzlich willkommen.
Wer an diesem Abend gerne das Grillbüffet und ein Freigetränk genießen möchte, bekommt an der Abendkasse Karten für zwölf Euro (im Vorverkauf zehn Euro, im Geschenkehaus Peters, Voß- straße, Goch, oder an der Abend- kasse erhältlich).
AKTUELL ������������
After-Work-Party mit dem Werbering Goch
PRÄVENTION ���������
Aktion „Riegel vor“
auch in Goch
Im Rahmen des Präventions- projektes „Riegel vor! Sicher ist sicherer.“ bieten die technischen Berater der Kreispolizeibehörde Kleve zum Thema „Wie sichere ich mein Haus/meine Wohnung gegen ungebetene Gäste?“ ihre Hilfe an. Beratungstermine wer- den ab sofort dienstags, immer von 14 bis 15.30 Uhr, angeboten;
aktuell am kommenden Diens- tag, 20. September, im Kriminal- kommissariat Goch, Feldstraße 37. Nach einer kurzen theore- tischen Unterweisung besteht die Möglichkeit, sich auch entspre- chende Sicherungsvorrichtungen direkt vor Ort anzuschauen.
Voranmeldung bitte unter Te- lefon 02821/504-1972 (Rudolf Dinkhoff) oder 02821/504-1375 (Peter Baumgarten).
Barbara Blass mit den „geretteten“ und ihren eigenen Hühnern in ihrem Freilaufgehege in Bönning-Rill. NN-Foto: Theo Leie
Zuhause für Legehennen gesucht
Verein „Rettet das Huhn“ vermittelt „ausgediente“ Tiere aus Massenhaltungen an Privatleute
NIEDERRHEIN. Zu alt zum Ei- erlegen? - Wie alt ist dann eine Henne, die normalerweise eine Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren hat? Gerade einmal 18 Mo- nate. „Ausgediente“ Legehennen aus Massentierhaltungen werden – nach einer Legeperiode – aus- gestallt, sprich im Schlachthof entsorgt. Der Verein „Rettet das Huhn“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Teil dieser Tiere zu übernehmen und an tierliebe Privatpersonen zu vermitteln, die ihnen ein artgerechtes Zuhause bieten.
Barbara Blass aus Bönning-Rill ist so eine Tiernärrin, die jetzt drei Hennen in ihren eigenen Hühnerstall aufnahm und sie aufpäppelt. „Ich halte sie nicht als Nutztiere, sondern sehe in ihnen die Kuschelhühner, die vor dem Tod gerettet werden konn- ten“, beschreibt sie ihre Motiva- tion. Sie zeigt, dass den Hühner bereits nach kurzem Aufenthalt im großzügigen Freilaufgehege in Bönning-Rill die Federn nach- wachsen. „Zuerst waren sie total scheu“, berichtet sie und erklärt:
„Sie stammen aus einem so ge- nannten Bodenhaltungsbetrieb, wo die Hennen zu neunt auf einem Quadratmeter Gitterros- ten stehen.“ Die Gittersysteme sind oftmals mit zwei Etagen versehen, so dass 27 Hennen pro Quadratmer Grundbodenfläche
untergebracht werden können.
Scharren geht dann nicht mehr für das Federvieh, sondern nur Sitzen oder Stehen auf den Git- tern und Stangen. In Freiland- haltungen sind zusätzlich vier Quadratmeter Freilauffläche pro Huhn vorgeschrieben. Durch den extremen Stress, dem die Hennen durch die fehlende Rangordnung und die Enge ausgesetzt sind, wa- gen sich viele gar nicht durch die Klappen in unbekanntes Terrain, sondern verbringen das gesamte Jahr im Stall.
In Biohaltungen ist die Besatz- dichte im Stall auf sechs Hennen pro Quadratmeter begrenzt. Die Auslaufbedingungen entspre- chen der Freilandhaltung und auch die Ausstallung und Tötung
nach einem Jahr ist hier nicht an- ders. Die Betriebe erhalten vom Schlachthof nur wenige Cent pro Huhn, damit übersteigen die Kosten für Ausstallung und Transport in der Regel diesen
„Schlachtwert“. Jährlich werden so allein in Deutschland zirka 45 Millionen Legehennen getötet und anschließend durch neue Junghennen ersetzt. Die ausge- dienten Hennen landen über- wiegend in Tierfutter, werden als billige Suppenhühner vermarktet oder bei zu geringem Schlachtge- wicht in Fertiggerichten oder zu Brühwürfeln verarbeitet.
Der Verein „Rettet das Huhn“
kooperiert mit Freiland- und Bodenhaltungsbetrieben in Nie- dersachsen, Nordrhein-Westfa-
len und Bayern. Die Betreiber geben die Tiere kostenlos ab, der Verein übernimmt dafür die Ver- ladung in Geflügeltansportboxen und bringt sie an bundesweite Übergabepunkte, wo sie direkt von den neuen „Hühnereltern“
in Empfang genommen werden.
Sie werden in kleineren Grup- pen von mindestens zwei bis maximal 25 Tieren gegen eine freiwillige Spende mit Schutzver- trag an tierliebe Privatpersonen abgegeben. Neben einem raub- tiersicheren, geschützten Stall muss eine ausreichend große Freilauffläche von mindestens zehn Quadratmetern pro Huhn vorhanden sein.
Die Hennen haben nach ihrer Rettung noch eine durchschnitt- liche Lebenserwartung von zwei bis drei Jahren. Durch die Qual- zucht, um die es sich bei den Le- gehybridhühnern handelt, und die extreme Legeleistung sind die Lebensressourcen dieser Hüh- ner wesentlich schneller aufge- braucht. Rettet das Huhn e.V. hat seit 2008 über 37.000 Hennen aus der Massentierhaltung befreit und in ein glückliches Zuhause vermittelt (Stand 4/2016). Jähr- lich kommen rund 8.000 weitere hinzu. Wer Tiere aufnehmen möchte oder sich für den Verein interessiert, findet mehr Infos unter www.rettet-das-huhn.de
Lorelies Christian Ein artgerechtes Zuhause sieht anders aus. Foto: Rettet das Huhn e.V.
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Bürger Forum Goch hatte zum Familientag eingeladen
meinungsaustausch an der Hohen mühle – Stammtisch am mittwoch
Goch. Kürzlich fand der all- jährige Familientag des Bürger Forum Goch (BFG) statt. Bei herrlichstem Spätsommerwet- ter trafen sich rund 30 Mitglie- der samt Partnern und Kindern an der „hohen Mühle“ in Ue- dem.
Etliche waren in einer gemein- samen Fahrradtour dorthin ge- fahren, andere bevorzugten das Auto. In der Mühle wurden sie von Mitgliedern des Heimat- vereins mit Kaffee und Kuchen verwöhnt. Auch wurde gerne die Möglichkeit der Mühlenführung genutzt und nicht nur die Kinder staunten über die Sammlung aus der Zeit, als Uedem noch „Schü- sterkenstadt“ war. Anschließend gab es noch genügend Zeit, um die wunderbare Umgebung der Mühle mit ihren Spielgeräten, der Skateranlage und dem Fuß- ballfeld zu nutzen.
Am späten Nachmittag ging es dann zurück nach Goch, wo manche Mitglieder den Tag ge- meinsam ausklingen ließen.
Der Familientag war zugleich der Auftakt nach den Sommer- ferien. Fortgesetzt wird am Mitt- woch, 21. September, ab 19.30 Uhr, auch wieder die Reihe der offenen BFG-Stammtische. Im
„König am Markt“ stehen Mit- glieder aus Vorstand und Rats- fraktion allen Interessierten an diesem Abend für Fragen und
Meinungsaustausch zur Verfü- gung.
Beim letzten Stammtisch vor den Ferien waren zirka 35 Go- cherinnen und Gocher der Einla- dung zum Stammtisch mit dem Schwerpunktthema „Radwege- netz in und um Goch“ gefolgt.
Über zweieinhalb Stunden wur- den verschiedene Ansätze zur Verkehrsführung diskutiert, neue Ideen gesammelt und auch die grundsätzliche Einstellung aller Verkehrsteilnehmer teils kontro- vers beleuchtet.
Spannend war unter ande- rem die Erkenntnis, dass ein und derselbe Mensch, je nach
Fortbewegungsmittel, die ande- ren Verkehrsteilnehmer anders wahrnimmt und auch selbst an- dere Rollen einnimmt: Wer hat sich nicht schon einmal dabei er- wischt, dass er mit seinem Auto eine Gocher Straße entlang fuhr und sich vehement über einen
„wilden“ Radler echauffierte?
Sobald man aber selber auf dem Rad durch die Stadt fährt, flucht man herrlich gerne über „rück- sichtslose“ Autofahrer oder zum Beispiel Fußgänger, die Radwege
„blockieren“.
Als Fazit waren sich die Teil- nehmer einig, dass vor allem in den Köpfen aller Verkehrsteil- nehmer das Thema „Rücksicht- nahme“ und „Gleichberechti- gung aller Teilnehmer“ sensibili- siert werden müsse.
Nach dem Stammtisch am schon am Samstag, 24. Septem- ber, der dritte Teil der Veran- staltungsreihe „BFG belebt die Innenstadt“. Diesmal treffen Be- sucher die BFG-Mitglieder am Rande des Marktplatzes am Be- ginn der Fußgängerzone. Dort organisieren die BFG‘ler unter anderem ein Bobby-Car-Rennen für Kids mit tollen Preisen und eine Luftballonaktion. Auch die- ser Tag kann gerne für Gespräche und Meinungsaustausch zu Go- cher Themen genutzt werden.
Die BFG-Mitglieder freuen sich auf regen Zulauf.
„Needy Kids“ stellt sich bei Gocher CDU Bürgern vor
Vortrag findet am kommenden mittwoch statt
Goch. Der ortsverband der cDU Goch freut sich nicht nur seinen Mitgliedern, sondern al- len Gocher Bürgern abseits von kommunalpolitischen Themen einen Vortrag über den Verein
„Needy Kids e.V.“ präsentieren zu können.
Im August 2015 haben einige Gocher Bürger unter Federfüh- rung von Susanne Binn den ge- meinnützigen Verein Needy Kids e.V. gegründet.
Der Verein unterstützt Kin- der aus ärmlichen Verhältnissen in Masaka/Uganda, indem die Schul- und Ausbildungskosten übernommen und die Kinder bei familiären und sozialen Pro- blemen unterstützt werden. Ziel ist es, die Kinder solange zu be- gleiten, bis sie sich selbständig
versorgen und ernähren können.
„Wir unterstützen das Ehrenamt Gocher Bürger, somit natürlich auch so ein tolles Engagement ehrenamtlich zu helfen, und ge- ben dem Verein gerne die Ge- legenheit in einer Präsentation darzustellen, was bisher in einem Jahr vor Ort geleistet wurde“, so der CDU Ortsverbandvorsitzen- de Jörg Zeiger.
Die mit zahlreichen Bildern illustrierte Präsentation der Vor- sitzenden über die Ausgangsitu- ation, erste umgesetzte Maßnah- men und weitere Planungen fin- det am kommenden Mittwoch, 21. September, um 19 Uhr, im Hotel Litjes, Pfalzdorfer Straße 2, statt. Hierzu sind alle interes- sierten Gocher Bürger herzlich eingeladen.
Jörg Zeiger, Geschäftsführer des CDU-Stadtverbandes Goch, und Susanne Binn, 1. Vorsitzende des Vereins Needy Kids e.V., würden sich über viele interessierte Zuhörer freuen. Foto: privat
Persönliche Stellungnahmen gegen Windkraft einreichen
reichswald: Initiativen rufen bürger zur mithilfe auf
KESSEl. Bis Anfang oktober haben Bürger noch die Mög- lichkeit, ihre persönlichen Stel- lungnahmen als Protest gegen den geplanten Bau der Wind- turbinenanlage im Reichswald an den Kreis Kleve zu schicken.
Darauf weist der Verkehrs- und Heimatverein Kessel hin, der sich zusammen Gegenwind im Reichswald/Tegenwind in het Reichswald e.V. und Ven Zelder- heide Dorfrat im Kampf gegen den geplanten Bau engagiert. Am vergangenen Dienstag wurde unter anderem in Asperden ein
großes Protestbanner aufgestellt (die NN berichteten). Parallel da- zu hat eine Haushaltsbefragung in Kessel begonnen.
Aufklärung
Alle drei Initiativen arbeiten eng zusammen und klären durch Flugblätter, Facebook, Internet- seiten, Hausbesuche und Ver- anstaltungen die Bürger auf. Es wird um Mithilfe zum Beispiel durch Einsprüche bei den ent- sprechenden Behörden gebeten.
Es wurden bereits mehrere tausend Unterschriften gesam-
melt und Einsprüche der Orga- nisationen, Gruppen und Ein- zelpersonen an den Kreis und die Landesregierung geschickt.
Die Zerstörung des Reichs- waldes durch die geplanten Maß- nahmen beträfen nicht nur un- mittelbare Anwohner, sondern alle Bewohner dies- und jenseits der Grenzen in Nordrhein-West- falen und den Niederlanden.
Der Reichswald sei ein Er- hohlungsgebiet für Menschen weit über die Landesgrenzen hinaus, so die drei Bürgerinitia- tiven.
CDU Uedem radelt mit Stefan Rouenhoff nach Sonsbeck
Bei idealem Wetter begrüßte die Vorsitzende der CDU Uedem, Klara Achten, zahlreiche Teilneh- mer zur diesjährigen Radtour.
Mit von der Partie war der CDU Bundestagskandidat Stefan Rou- enhoff, der sich gerne den Fragen von Mitgliedern und interessier- ten Bürgern stellte. In Sonsbeck wurde die Gruppe von Bürger- meister Heiko Schmidt, dem 1.
stellvertretenden Bürgermeister
Matthias Broeckmann und dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Josef Elsemann begrüßt. Im Rathaus fand ein Informations- austausch statt. Die Gemeinde Sonsbeck hat in etwa die gleiche Größe wie Uedem, knapp unter 9.000 Einwohner. Über allgemei- ne Haushaltsfragen kam man auch schnell zu anderen Diskus- sions-Themen wie der Flücht- lingssituation in Sonsbeck und
deren Unterbringung. Auch die Gemeinde Sonsbeck hofft, dass 40 Prozent der Haushalte mit der Deutschen Glasfaser einen Vertrag abschließen, damit dort bald schnelles Internet verfübar ist. Gestärkt ging es gemeinsam per Rad zum Mehrgenerationen- Spielplatz (Bild), da in Uedem auch seit einer längeren Zeit ein solches Vorhaben geplant ist. An- schließend wurden touristische
Ziele unter anderem vom Rö- merturm bis zur St. Gerebernus- Kapelle angefahren. Heiko Sch- midt erzählte einige interessante Details zum dortigen Kriechaltar und zur Geschichte der Kapelle.
Viele Beteiligte nutzen beim Mit- tagessen die Gelegenheit, um mit dem Bundestagskandidaten der CDU für den Kreis Kleve, Ste- fan Rouenhoff, ins Gespräch zu kommen. Foto: privat
Bürgermeister Ulrich Knickrehm im Gespräch mit den
Teilnehmern am Familientag.
Foto: privat
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gelderner buchautorin Heidi Leenen gibt eine Signierstunde in Chongqing
NIEDERRHEIN. „Wo finde ich den Zoo?“, fragt Timo, der Tier- pfleger. „Links!“, rufen die Kin- der im Publikum. Gerade als Timo den ersten Schritt nach links macht, rufen alle Kinder
„Rechts!“. Timo ist verwirrt ...
So beginnt die Bilderbuch- geschichte „Der Elefantenpups – Direktor Fröhlich und das Zoo-Orchester“ der Gelderner Buchautorin Heidi Leenen, die nun erstmals in der chinesischen 32-Millionen-Stadt Chongqing vor rund 1.200 Kindern und Erwachsenen aufgeführt wurde.
Und Leenen durfte als Gast bei der Premiere dabei sein.
„Ich bin fasziniert, wie der Elefantenpups in China umge- setzt wurde “, erzählt sie bei ihrer Rückkehr. „Statt eines einfachen Konzertes, animierten 16 Musi-
ker und zwei Schauspielerinnen die Kinder dazu, mitzumachen.“
So waren zum Beispiel auf der Konzertkarte bestimmte farb- liche Punkte gesetzt und die Kin- der sollten mitmachen, wenn ih- re Farbe aufgezeigt wurde. „Die- ses Miteinander, die Leichtigkeit und Fröhlichkeit waren einfach einzigartig“, erinnert sie sich.
„Nicht nur die Kinder hatten Spaß, sondern auch die Musiker selbst.“
In Anschluss an das Familien- konzert gab es noch eine Signier- stunde mit der Buchautorin. „So viele Kinder! Die Warteschlange war endlos, aber die Kinder war- teten geduldig und jedem gab ich eine persönliche Widmung, auch wenn die Zeit es eigentlich nicht zuließ“, schmunzelt sie.
Dass Leenens Buch in China aufgeführt wurde, war kein Zu- fall. Bereits auf der Frankfur- ter Messe 2009, als sie ihr erstes Buch präsentierte, kam eine chinesische Delegation an ihren Stand und der „Funke“ war, wie sie äußert, sofort übergesprun- gen. Nachdem dann in den näch- sten beiden Jahren Band 2 und 3 erschienen sind und 2013 ins Chinesische übersetzt wurden, war es nur eine Frage der Zeit, wann der erste Teil der Triolo- gie vor Ort aufgeführt wird. „Im ersten Band geht es darum, dass
alle Orchesterinstrumente, also die Blechblässer, die Streichin- strumente, die Holzblasinstru- mente, das Schlagwerk und die Harfe auf spielerische Art von Zootieren vorgestellt werden“, erklärt Leenen. „Dabei kann je- der Veranstalter die Geschichte so gestalten, wie es ihm am be- sten passt – ob nun die Musiker, die Instrumente oder die Kin- der in den Vordergrund gerückt werden.“ Letzlich gehe es der Gelderner Musikpädagogin und Mitbegründerin des MusikAte- liers darum, dass Kinder bereits früh mit klassischer Musik in Berührung kommen. „Ich möch- te, dass die Kinder die Scheu vor klassischer Musik verlieren. Mit Klassik kann man viele Gefühle ausdrücken, ob nun die Lieder für gute Laune sorgen oder einen nachdenklich stimmen – Musik verbindet, macht Spaß und be- gleitet einen ein Leben lang“, fasst die 54-Jährige ihre Intention zu- sammen.
Deshalb lädt sie alle Interes- sierten bereits jetzt zum Konzert mit den Duisburger Philharmo- nikern ein, die am 7. März im Gocher Kastell in Zusammen- arbeit mit der Arnold Janssen Schule den 3. Band „Rettet den Zoo!“ aufführen werden. Weitere Informationen unter www.heidi- leenen.de. Anastasia Borstnik Erstmals wurde der erste Teil der „Elefantenpups“-Triologie von 16 chinesischen Musikern und zwei Schauspielerinnen in Chongqing vor rund 1.200 Kindern und Erwachsenen aufgeführt. Foto: privat
Strahlende Kinderaugen erwarteten die Buchautorin Leenen bei einer Signierstunde im Anschluss an das Konzert. Foto: privat
Nachtwächter löst Schmuggler ab
GocH. Nachdem die Som- merthemenführungen des Go- cher „Schmugglers“ abgeschlos- sen sind, wird der Nachtwächter wieder aktiv. Am Donnerstag 13. Oktober, startet der Nacht- wächter Rob Miesen seine erste diesjährige Wintertour durch Goch. Zur ersten Nachtwächter- führung können noch einige An- meldungen entgegen genommen werden. Die weiteren monatli- chen Führungen durch das win- terliche Goch finden dann am Donnerstag 10. November, 8. De- zember sowie am 12. Januar, 16.
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SamStag 17. September 2016 NIeDerrHeIN NaCHrICHteN
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Verlängerung für die Kreis Klever Tennismeisterschaft
entscheidungsspiele mussten verschoben werden, trozdem positives Fazit
Kreis Kleve. Nach einem sehr verregneten sommer schien es zunächst so, als könnten die Tennis-Kreismeisterschaften, die Mitte August in Goch statt- fanden, reibungslos über die Bühne gebracht werden. Aus- gerechnet am finalen Turnier- sonntag allerdings setzte der regen ein. Die meisten ent- scheidungsspiele mussten auf unterschiedliche Tage in der da- rauf folgenden Woche verscho- ben werden.
So äußert sich Philipp Zita, der zusammen mit Alexandra Nitsche als Sportwart des Ten- niskreises Kleve das Turnier or- ganisiert, zunächst ein wenig enttäuscht: „Wir hätten natürlich gerne eine vernünftige Siegereh- rung mit allen Platzierten und Teilnehmern vorgenommen. Es ist immer schön, wenn Teilneh- mer jeder Konkurrenz und Al- tersklasse sich zum Abschluss des Turniers treffen und ein kleines Resümee gezogen werden kann.“
Bis dahin allerdings war das Turnier ein voller Erfolg. Mit ins- gesamt 116 Spielern/Paarungen konnte die Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich gesteigert werden. Jeden Tag fanden zahlreiche Spiele auf
der elf Tennisplätze umfassenden Anlage des Tennisclubs Rot-Weiß Goch statt. Davon zeigt sich Zi- ta begeistert: „Von Beginn des Turniers an waren viele Spieler und Zuschauer vor Ort. Das war natürlich schön zu sehen, da so sofort ein gewisses Turnierfee- ling aufgekommen ist.“ Dem Zuschauer wurde facettenreicher Tennissport geboten. Ob Einzel, Doppel oder Mixed, ob Damen oder Herren, es gab eine Vielfalt an Tennis zu sehen.
Auf die Frage, was das Ziel für die zukünftigen Jahre sei, antwortet Zita: „Wir würden natürlich gerne weiter daran anknüpfen, das Teilnehmerfeld auszubauen. Auch wir versuchen, uns jedes Jahr weiter in Planung und Organisation zu verbessern.
Wir wollen es schaffen, Damen- felder in den älteren Altersklas- sen durchführen zu können. Es fehlen uns bisher leider noch die Ideen, wie wir diese Zielgrup- pe mobilisieren können. Letzt- endlich ist es unser großes Ziel, die Tenniskreismeisterschaften wieder in den Köpfen der Kreis Klever Tennismitglieder als loh- nendes Turnier zu verankern. Ein Turnier, gepaart aus Ehrgeiz und Geselligkeit, zu welchem man
einfach gerne kommt.“ Dass die- se Aussage ernst zu nehmen ist, zeigt die nach etlichen Jahren erstmals wieder organisierte Tur- nierfete. Am Turniersamstag gab es abends im Wechsel Musik von einem DJ mit tollem Equipment sowie einem Live-Sänger in Be- gleitung mit Gitarre.
Zita zieht hier folgendes Resü- mee: „Es waren zirka 50 Leute an- wesend, da hätten wir uns natür- lich ehrlicherweise mehr erhofft.
Von denen die da waren, haben wir aber durchweg nur Begeis- terung gehört. Die Atmosphäre war klasse. In diesem Sinne hof- fen wir, dass sich das für nächstes Jahr herumsprechen wird und dann noch mehr los sein wird.
An dieser Stelle wollen wir uns auch bei Gastwirt Edmund van Meegen bedanken, der die ganze Turnierwoche stets vor Ort war, für das Wohl der Spieler und Gäste gesorgt und uns einen rei- bungslosen Ablauf der Fete im Clubhaus ermöglicht hat.“
Auch aufgrund vieler Zuschrif- ten per E-Mail mit positivem Feedback gehen Zita und Nitsche motiviert in die Planung für die Klever Tenniskreismeisterschaf- ten 2017.
Tennis und Party: Rot-Weiß Goch und De Pettelaers aus s‘Hertogenbosch trafen sich zu einem rekord- verdächtigen Freundschaftsturnier. 35 Akteure aus Holland reisten an, so dass rund 70 Tennisfreunde jeder Spielstärke zwischen 18 und 80 aktiv wurden. Gespielt wurden Doppel und Mixed, auf Wunsch auch Einzel.
Der neue Wanderpokal ging nach Holland. Nach dem Grillen am Abend beendete eine tolle Party den Tag,
so dass die Gäste mit Bedauern wieder heim fuhren. Foto: privat
Neue Zumba®- Kurse beim UTuS
ueDeM. Ab sofort bietet der UTuS seine beliebten Zumba®- Fitness-Kurse wieder an.
Zumba®-Fitness hilft jedem, der Stress abbauen, Kalorien ver- brennen und damit überflüs- sige Pfunde einfach wegtanzen möchte. Zumba®-Gold eignet sich besonders für aktive, ältere Menschen, die gelenkschonend und tänzerisch ihr Gewicht reduzieren möchten und da- mit wieder etwas fiter werden möchten.Auch für Kinder zwi- schen sechs und 13 Jahren hat der UTuS mit Zumba®-Kids das richtige Angebot, um tänzerisch frühzeitig in den Fitnesssport einzusteigen. Die Übungsstun- den sind wie folgt: freitags, 16 bis 17 Uhr, Zumba®-Gold; freitags, 17 bis 18 Uhr, Zumba®-Kids, freitags, 18 bis19 Uhr, Zumba®- Fitness; samstags, 15 bis 16 Uhr, Zumba®-Fitness. Anmeldungen können ab sofort unter Tele- fon 02825/7686 (Johannes Pae- ßens, UTuS) oder während der Übungsstunden in der Zweifach- turnhalle an der Meursfeldstraße in Uedem bei der Übungsleiterin Aloima Galn Castillo entgegen- genommen werden. Selbstver- ständlich kann jeder Interessierte auch einmal eine Schnupper- stunde in Anspruch nehmen.
Tag des Wasserretters am Wisseler See
Bei schönstem Wetter haben sich kürzlich über 230 junge Men- schen beim „Tag des Wasserret- ters“ der DLRG am Wisseler See in Kalkar getroffen. Die Jugend- lichen kamen aus dem gesamten Landesverband Nordrhein und haben bei der Veranstaltung jede Menge rund um die Rettung im und am Wasser gelernt. Dafür waren extra mehrere Stationen aufgebaut. Die DLRG veranstal- tet das Treffen jedes Jahr, immer an einem anderen Ort, dieses Mal im Kreis Kleve. Das Wo-
chenende dient nicht nur zum Heranführen an den Wasserret- tungsdienst, sondern auch zur Teambildung. Viele Teilnehmer bleiben der DLRG erfahrungsge- mäß nach so einer Veranstaltung treu und machen die Ausbildung zum Wasserretter. Auf dem Pro- gramm standen Übungen in un- terschiedlichsten Einsatzszenari- en, Theorie und Teambuilding.
Sowohl die Hilfeleistung und Rettung im Wasser als auch das Verhalten bei Unfallsituationen an Land wurden geübt und trai-
niert.Es gab Übungen zum Um- gang mit Rettungsmitteln wie Rettungsboje, Gurtretter, Wurf- sack sowie Übungen zum Ret- ten von Personen in ein Boot.
Außerdem wurden Situationen aus der Ersten Hilfe dargestellt sowie allgemeine Themen rund um die Einsatztätigkeiten in der DLRG behandelt. Für die jungen Rettungsschwimmer ist diese Veranstaltung eine ausgezeich- nete Möglichkeit, ihr erlerntes Wissen praktisch abzurufen und umzusetzen. NN-Foto: r. Dehnen
Führerschein für Sportboote
KevelAer. Sportbootfüh- rerschein See, ab Montag, 19.
September, von 19 bis 22 Uhr, VHS Kevelaer, Begegnungsstätte Bury St. Edmunds Straße (Kurs H3800K, Gebühr: 120 Euro). Der amtliche Sportbootführerschein- See (früher Sportbootführer- schein Küste) wird benötigt, um ein Sportboot mit mehr als 15 PS auf See oder an der Küste zu führen. Er gilt gleichermaßen für Segelboote wie Motorboote, obwohl Segeln gar nicht zum Prüfungsstoff gehört. Der Kurs bereitet auf die theoretische Prü- fung vor. Die praktische Fahraus- bildung und die Prüfung können in Düsseldorf abgelegt werden.
Mit dem Erwerb des Sportboot- führerscheins-See beginnt übli- cherweise die Führerscheinaus- bildung im Wassersport. Weitere Informationen: 02823/973115, Anmeldung: VHS-Geschäftsstel- le Goch, Roggenstraße 39, in den Rathäusern Kevelaer, Uedem, Weeze oder per Internet: www.
vhs-goch.de.
Autogenes Training
Goch. „Anti-Stress-Training mit Autogenem Training – Ge- zielt Entspannung erlernen“, ab Montag, 26. September, von 19.30 bis 21 Uhr, Arnold-Jans- sen-Schule, Goch (Kurs H3110G, Gebühr: 60 Euro). Autogenes Training ist eine Methode, die helfen kann, das Wohlbefinden zu verbessern und die Leistungs- fähigkeit zu steigern. Die Teil- nehmer werden angeleitet, einen Zustand körperlicher, geistiger und seelischer Ausgeglichenheit, zu erreichen. Weitere Informati- onen: 02823/973115 oder www.
vhs-goch.de.
SamStag 17. September 2016 NIeDerrHeIN NaCHrICHteN
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Nierswalde feiert sein
traditionelles Erntedankfest
Volkstanzgruppe überreicht die erntekrone – programm für groß und Klein
Nierswalde. das traditi- onelle erntedankfest wird in Nierswalde am samstag, 24.
september, gefeiert.
Um 13 Uhr beginnt das Fest mit einem ökumenischen Got- tesdienst. Die Abfahrt des Fest- zuges zum Robert-Gassner-Platz schließt sich um 14 Uhr an. Dort findet die Feier mit Übergabe der Erntekrone ab 15 Uhr statt.
Es gibt eine Darbietung der Kin- dergartenkinder und der Tanz- gruppe und im Anschluss ein gemeinsames Kaffeetrinken mit Kuchen in der Mehrzweckhalle Nierswalde.
Neben der Halle wird ein Un- terhaltungsprogramm für Kin- der und Erwachsene mit Hüpf- burg und Gesellschaftsspielen geboten. Der Erntedankabend klingt dann ab 19 Uhr in der Mehrzweckhalle mit Livemusik und Tanz aus.
Die Geschichte der Ernte- dankfeier in Nierswalde reicht weit zurück. Neben dem kirch- lichen Erntedankfest feierten die
Reichswaldsiedler auch in der neuen Heimat in altgewohnter Weise 1950 das erste Fest in der damaligen Reichswaldsiedlung A mit einem Erntedankumzug. Die sich anschließenden Feierlich- keiten fanden allerdings noch in Asperden im Kirmeszelt statt.
In den darauffolgenden Jah- ren bildeten den Umzug zum Dorfplatz jährlich liebevoll ge- schmückte Wagen, an denen die fortschreitende Entwicklung auf dem Lande und in der Gesell- schaft deutlich erkennbar war.
Auch die Probleme der Land- wirtschaft bei der Ernte in Ab- hängigkeit vom jährlichen Witte- rungsverlauf oder den Beschlüs- sen einer EG-Kommission waren Leitthema der mit viel Einsatz aufgebauten Wagen. 1965 gestal- tete die Schule den Ernteumzug und zeigte auf wunderbare Weise mit Gruppen von Kindern den Werdegang des Dorfes. 1975 be- ging die Dorfgemeinschaft aus Anlass ihres 25-jährigen Beste- hens statt eines Erntefesttages
eine Festwoche mit vielen Ver- anstaltungen.Bei dem Ernteum- zug fuhren über 20 geschmückte Wagen durch die Nierswalder Straßen. Nach der Schulschlie- ßung wurden die Straßenge- meinschaften gebildet, die nun im vierjährigen Turnus das Ern- tedankfest am letzten Samstag im September gestalten. In die- sem Jahr geschieht dies durch die Bewohner der Straße an den Weiden sowie der Kronstädter-, Stettiner- und Triftstraße. Der Umzug besteht aus wenigstens sieben geschmückten Wagen und einigen Fußgruppen. Zu den vielen Traditionen im Rah- men des Erntedankfestes gehört die jährliche Übergabe der von der Volkstanzgruppe aus Ähren gebundenen Erntekrone zur Eh- rung verdienter Mitbürger oder nach einer Betriebsübergabe. In diesem Jahr soll die Erntekrone einem ehrenamtlich jahrelang aktiven Gärtnerehepaar nach erfolgter Betriebsübergabe über- reicht werden.
Das vergangene Wochenende stand in Hülm ganz im Zeichen der Kirmes und der feierlichen Proklamation des neuen Königspaares Mi- chael und Sabine Boßmann von der Kosmas und Damian Schützenbruderschaft Hülm-Helsum. Mit dem Ball der Landjugend, dem Familien- tag, der Mundartmesse und dem Königsgalaball vergingen die Kirmestage wie im Flug. Für das traditionelle Foto begab sich das Königspaar mit seinem Throngefolge in luftige Höhen – ein Anblick, der sicherlich nicht alle Tage geboten wird! NN-Foto: gerhard Seybert
SamStag 17. September 2016 NIeDerrHeIN NaCHrICHteN
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REES. Dirk Janßen spricht von einem „Glanzlicht im Jahreska- lender der Stadt“, Jörn Franken von einem „hohen Stellenwert“, den die Veranstaltung bei der Bevölkerung hat. Sowohl der Vorsitzende des Schausteller- verbandes Kleve-Geldern als auch der Pressesprecher der Stadt Rees sind sich in jedem Fall einig: Mit dem Zuspruch der Besucher auf der Reeser Kirmes sind sie zufrieden – und das seit mittlerweile 775 Jahren.
Am Samstag, 24. September, beginnt das viertägige Volksfest in der Innenstadt wieder.
Mit 75 Schaustellern zählt die Reeser Kirmes zu den mittleren Veranstaltungen. Das spiegelt sich auch bei den Besucherzah- len wieder. Denn während klei- nere Volksfeste mit dem Über- angebot an Veranstaltungen zu kämpfen haben und nur „die ganz großen Volksfeste mit mehr als 100.000 Besuchern einen sta- bilen Zulauf haben“, wie Janßen sagt, geht Rees einen Mittelweg.
„Am Samstag und Sonntag sind die Zahlen sogar leicht gestiegen, während der Montag und Diens- tag in den vergangenen Jahren leicht schwächelten“, berichtet der Schausteller-Vorsitzende.
Die Erklärung dazu liefert ein Blick rund 30 Jahre zurück. „Da- mals wurde am Montag um 12 Uhr der Hammer fallen gelassen, Betriebe und Verwaltung schlos- sen“, erinnert sich Janßen. Oft gab der Chef seinen Mitarbeitern einen halben Tag Urlaub, damit man gemeinsam die Kirmes be- suchen konnte. Dies sei heute nur noch selten üblich, weiß Jan-
ßen, „so sind auch das bekannte Früh- und Dämmerschoppen langsam eingeschlafen“.
Um dieser Entwicklung gegen- zusteuern, laden die Schausteller nun am Montag zum Familien- tag mit reduzierten Preisen ein.
Am Dienstagabend schnellen die Besucherzahlen dann noch ein- mal in die Höhe, wenn das Feu- erwerk zum Abschluss der Kir- mes ansteht. „Ab 21 Uhr drängt alles zur Rheinpromenade“, er- zählt Jörn Franken. Auch für die Schausteller ist das Lichterspek- takel vor der Rheinkulisse immer noch etwas Besonderes.
Ohnehin ist die Kirmes in Rees nicht wie andere Volksfeste, und das „von Alters her“, wie Janßen sagt. Er selbst habe es nicht mit- erlebt, doch oft die Geschichte gehört, wie vor 50 Jahren die
Schausteller mit Traktor und An- hänger mit der Fähre nach Rees übersetzen mussten – „mit ihrem ganzen Hab und Gut, denn die Rheinbrücke gab es damals ja noch nicht. So wurde die Fahrt nach Rees immer zu einem klei- nen Abenteuer.“
Kirmes-Ausstellung
So hat es die Reeser Kirmes auf eine inzwischen 775-jährige Geschichte gebracht. Anlässlich dieses Jubiläums gibt es eine Ausstellung in den VHS-Räu- men im Rathaus. „Sie verbindet Kultur und Stadtgeschichte mit der Reeser Kirmes“, sagt Fran- ken. Sie ist zu den Öffnungs- zeiten des Rathauses zu sehen sowie am Samstag von 17 bis 18 Uhr. Zudem versammeln sich die Schausteller-Verene zur Eröff-
nung am Samstag auch zu einem Fahnenmarsch. Zehn Fahnen haben sie dabei, teilweise sind die Vereine mehr als 100 Jahre alt. Und auch die Fahnen haben viel erlebt, laut Janßen weist die Fahne von Groß-Duisburg etwa Einschusslöcher aus dem Ersten oder Zweiten Weltkrieg auf.
Die eine oder andere Ge- schichte von und über die Reeser Kirmes kann auch Frank Schlü- ter erzählen. Seit vielen Jahren ist er als Kirmesmarktmeister der Hauptorganisator des Volksfestes auf Seiten der Stadt. „Er bringt viel Erfahrung mit und leistet sehr gute Arbeit“, lobt Franken seinen Kollegen. „Die Schaustel- ler sind bei Frank Schlüter in guten Händen“, bestätigt Janßen,
„er kennt die Branche und weiß, wen er ansprechen muss.“
Dabei ist die Aufgabe für ihn in den vergangenen Jahren nicht einfacher geworden. „Es ist ein schmaler Grat“, weiß Janßen:
„Auf der einen Seite muss er immer wieder Neuheiten nach Rees holen, auf der anderen Seite dürfen es auch nicht zu viele Be- schicker sein, die sich gegenseitig im Weg stehen.“ In jedem Fall ziehen nach wie vor die Klassiker wie Autoscooter und Musikex- press, der Nachfolger der traditi- onellen Raupenbahn.
Die Besucher der Reeser Kir- mes müssen sich darüber aber keine Gedanken machen – sie dürfen sich auf neue Attrakti- onen freuen, die für viel Nerven- kitzel sorgen, darunter „Die Kra- ke“, das Labyrinth „Crystals Ci- ty“, ein 9D-Kino sowie die Fahr- geschäfte „Big Wave“, der „Break Dancer“ und „High Impress“ mit spektakulären Lichteffekten. Für die kleinen Besucher gibt es zu- dem fünf Kinderkarussells. Einen virtuellen Kirmesrundgang gibt es unter www.stadt-rees.de.
Michael Bühs
Ein Glanzlicht mit viel Nervenkitzel
Die 775. auflage der reeser Kirmes wird am 24. September eröffnet – dann herrscht wieder vier tage Volksfest-Stimmung
Es geht wieder rund auf der Reeser Kirmes ab kommenden Samstag. NN-archivfotos (2): rüdiger Dehnen
Öffnungszeiten
Die Kirmes findet in rees von Samstag, 24., bis Dienstag, 27. Sep- tember, im historischen Stadtkern statt. Die Kirmes wird am Samstag – im anschluss an den bauern- markt (8 bis 12.30 Uhr) – um 15 Uhr mit dem Fassanstich durch bürgermeister Christoph gerwers eröffnet. anschließend gibt es wieder eine „Happy Hour“.
Die Kirmes ist am Sonntag ab 12.30 Uhr geöffnet, am montag und Dienstag ab 14 Uhr; montag ist zudem Familientag von 14 bis 19 Uhr.
Straßen zur Reeser Kirmes gesperrt
parkverbote werden eingerichtet und termine der müllabfuhr im historischen Stadtkern verlegt
REES. Die traditionelle Reeser Kirmes findet wieder auf dem Marktplatz und der Dellstra- ße statt. Bis dahin sind jedoch noch diverse Vorbereitungs- maßnahmen zu treffen.
Die Haltestellen des Busbahn- hofes werden für die Zeit von Mittwoch, 21., bis einschließlich Donnerstag, 29. September, zur Empeler Straße in Höhe der Bus- sardstraße verlegt. Linien- und Schulbusverkehr starten mit Dienstbeginn am 21. September an der Empeler Straße. Ab Frei- tag, 30. September, fahren die Busse wieder wie gewohnt vom Busbahnhof ab.
Die Straßen „Vor dem Delltor“,
„Dellstraße“, „Markt“, „Hah- nenstraße“, „Kapitelstraße“ und
„Neustraße“ sowie „Vor dem Rheintor“, „Hohe Rheinstra- ße“ und „Rheinstraße“ sind von Mittwoch, 18.30 Uhr, bis Don- nerstag, 29. September, 9 Uhr, gesperrt. Die Straße „Am Stadt- garten“ wird ebenfalls bereits am Mittwoch zur Sackgasse. Gleich- zeitig gilt ab diesem Termin ein absolutes Halteverbot im Bereich
„Vor dem Falltor“.
Darüber hinaus ist das Halten und Parken in den nachfolgend aufgeführten Straßen ab Mitt- woch verboten: „Grüttweg“ und
„Bleichstraße“, jeweils beidseitig, sowie die rechte Seite der Straße
„Kirchplatz“ zwischen Wasser- straße und Oberstadt.
Damit die Schausteller ih- re Fahrzeuge abstellen können,
steht der Parkplatz am Schulzen- trum für die Zeit von Montag, 19., bis einschließlich Mittwoch, 21. September, für die Allge- meinheit als Parkfläche nicht zur Verfügung. Ab Donnerstag, 22.
September, können Teilbereiche des Platzes wieder als Parkfläche genutzt werden.
Wegen der Kirmes im histo- rischen Stadtkern von Rees wer- den sowohl die Papiertonnen als auch die Papiergroßbehälter (ab 770 Liter) erst am Donnerstag, 29 September, abgefahren. Die betroffenen Restmüllcontainer (ab 770 Liter) werden dort am Dienstag, 4. Oktober, geleert.
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Party-Programm: Am Carl- Kempkes-Weg gibt es wieder eine Showbühne mit Biergarten. Dort präsentieren während der Kir- mestage ab 17 Uhr (Dienstag ab 18 Uhr) DJ und Live-Band aktu- elle Musik und Hits aus den 80er und 90er Jahren.
Krammarkt: Nachdem die Ree- ser Kirmes am Dienstag, 27. Sep- tember, zu Ende geht, findet am Mittwoch, 28. September, der traditionelle Krammarkt statt.
Etwa 150 Marktbeschicker öff- nen ihre Stände bereits um 8 Uhr und bieten ihre Waren dann bis 15 Uhr an. Marktschreier, Ange- bote von A-Z sowie der traditio- nelle grüne Hering sorgen für ein besonderes Flair.
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Mit dem Fassanstich eröffnet Bürgermeister Christoph Gerwers am Samstag die Kirmes.
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Mittagstisch: Donnerstag bis Sonntag 12-15 Uhr Igor Cazzetta & Team freuen sich auf Sie ! Erleben Sie die typische Trattoria Osteria ! NIEDERRHEIN. „Ein Buch, das
die Welt nicht braucht“, sagt der Autor. Und er meint es durchaus ernst – auch wenn es eigentlich lustig ist. Das Buch. Wer sich im Internet in Sachen „Gemüsege- dicht“ umtut, wird nicht wirk- lich etwas finden. Bisher. Denn jetzt gibt es ja den ersten Ge- dichtband zu eben diesem The- ma. „...und in der Hölle Kaviar“
steht drauf. „Liebeserklärungen ans Grünzeug“ steht drunter.
Verantwortlich zeichnen Heiner Frost und Dirk Willemsen. Letz- terer im eigentlichen Wortsinn.
Denn er hat bildlich umgesetzt, was der Dichter (sich zusam- men-)gereimt hat.
Doch der Reihe nach. Wie kommt man überhaupt auf die Idee, Gedichte über Gemüse zu schreiben? „Entstanden sind die Gedichte schon vor zwölf Jahren“, gibt Frost zu. Damals galt es nämlich, die schulmüde Tochter davon zu überzeugen, dass Dichten Spaß machen kann.
„Aber es ist doch schon über al- les geschrieben worden“, kam prompt der Einwand. Das ließ Frost nicht gelten. „Über Gemü- se noch nicht“, konterte er über- zeugt. Und machte sich ans Werk.
Zwar schlug der pädagogische Ansatz fehl („natürlich hat Lena am Ende kein einziges Gedicht verfasst“), doch bereitete es dem Verfasser so viel Vergnügen, dass das kreative Schaffen kaum ein Ende fand.
Knapp 30 Gedichte sind es ge- worden. Und die blieben dann liegen. Weil man mit Gemüse- gedichten eben nichts anfangen
kann. Dachte Frost. Nur verein- zelt zog er einen Reim aus der Schublade – und stellte erstaunt fest, dass es komischerweise Menschen gab, die das komisch fanden. Als er dann vor etwa zwei Jahren nach einer Lesung ein Gemüsegedicht als Zugabe zum Besten gab und dafür mit viel Beifall belohnt wurde, fiel der Entschluss: Wir machen ein Buch daraus.
„Es war nicht leicht, den pas- senden Illustrator zu finden“, sagt Frost. Und fand ihn letztlich
gleich nebenan. Dirk Willemsen heißt der Mann und ist „Kranen- burger Urgestein“. So beschreibt Frost das „Künstlerkollektiv Sel- lerie“ denn auch wie folgt im Abspann: „Das ist eine nieder- rheinische Ursuppe der besonde- ren Art: Zwei Musiker, die schon immer Spaß an anderen Dingen hatten. Komponist, Chorleiter und Dirigent der eine – Organist einer Wallfahrtskirche und Alt- rocker mit Hammondorgel der andere.“ „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt der Zeichner heu-
te über seine (fast) rein pflanz- lichen Karikaturen. Zumindest, nachdem der Knoten geplatzt war. „Ich habe mir das zigmal durchgelesen und konnte erst gar nichts damit anfangen“, erin- nert sich Willemsen an den eher ungewöhnlichen „Auftrag“. Ob‘s am Gemüse lag? Doch dann lief es wie von selbst. „Die Schwarz- wurzel ist eine meiner Lieblings- zeichnungen“, sagt er bei der Buchvorstellung. Das „Möhren- Daumenkino“ unten rechts seine Fleißarbeit. Übrigens eine Idee
von Christoph Buckstegen, der sich um die Buchgestaltung ge- kümmert hat. Links die Zeich- nung, rechts das Gedicht. Das macht nicht nur Sinn, sondern sieht auch nett aus. Erschienen ist der Gedichtband im Verlag edition anderswo, erhältlich für 15 Euro im Buchhandel und im Café Samocca.
Lust auf (fast) fleischlose Unterhaltung? Eine kostenlose Lesung gibt es am Freitag, 23.
September, um 16 Uhr im Café Samocca, Hagsche Straße 71 in Kleve. Frost liest, Willemsen mu- siziert, die Originalzeichnungen hängen (ab der Vernissage etwa sechs Wochen lang). „Mal sehen, ob sich jemand dafür interes- siert“, sagt Frost und betont: „Mit
‚...und in der Hölle Kaviar‘ ent- stand ein fleisch-, aber garantiert nicht humorfreies Werk, das sich nicht um den Zuzug ins Weltli- teraturerbe bemüht.“ Nett zu lesen und anzusehen ist es alle- mal. Befindet der Verfasser dieses Artikels. Und bekennt, durchaus Bücher gelesen zu haben, die die Welt sehr viel weniger braucht.
Verena Schade
Nachruf
Es war früh morgens um halb acht:
/ Das Feld von Sonne angelacht, / als sich ein Spargel vorsichtig / durchs Erdreich leis‘ ins Freie schlich / Sprach nebenan zu den Kollegen: / „Wir woll‘n uns in die Sonne legen.“ / Nichts Böses ahnend stieg man auf, / da bremst ein Stecher jäh den Lauf. / Er tötete die Reisegruppe. / Man traf sich später in der Suppe.
Sollte es nicht nur in jedem Gemüseladen geben: „Und in der Hölle Kaviar“, gestaltet von Christoph Buckstegen (l.), illustriert von Dirk Willemsen (Mitte) und gedichtet von Heiner Frost (r.). NN-Foto: R.Dehnen