Dipl.-Volksw. Frieder Schmitz WS 1997/98
Übung zur speziellen VWL/APO
II.2 Modelle kollektiver Verhandlungen
Zentrale Begriffe
· Zentralisierungsgrad
· Effektivlöhne
· Lohnspanne, Lohndrift
· Korporatismus
·
hump-shape relation Hypothese (inverse U-Kurven Hypothese)
· Kontraktkurve
· Gliederung 1 Die C
ALMFORS-D
RIFILLHypothese
2 Das Monopolmodell gewerkschaftlicher Verhandlungen 3 Das Modell effizienter Verhandlungen
Übungsaufgaben
1) Erläutern Sie unter welchen Annahmen und warum simultane Lohn- und Beschäftigungsverhandlungen reinen Lohnverhandlungen überlegen sind.
Wie wirken sich Änderungen des vertikalen Zentralisierungsgrades der Verhandlungen auf diese Einschätzung aus? Nehmen Sie kritisch zu dem Modell effizienter Verhandlungen Stellung!
2) „Der Flächentarifvertrag ist in der Metall- und Elektroindustrie hochgradig gefährdet ... Auseinanderlaufende Konjunkturen, unterschiedlicher Anpassungsdruck, hohe Lohnkostenintensität bei geringer Preiselastizität, sensible Strukturen zwischen Zulieferern und Abnehmern haben im Zeichen der Globalisierung enorm zugenommen. Neuartige Modelle der Arbeitsorganisation sind in ihrer Vielfalt hinzugekommen. Es sind Ventile erforderlich, um den Druck vom Flächentarifvertrag zu nehmen.“ Quelle:
Arbeitgeberverband Gesamtmetall (Hrsg.): Geschäftsbericht 1993-1995, Köln 1995, S. 11
Angenommen wird, ein „organisierte Dezentralisierung“ der Tarifverhandlungen sei ein entsprechendes Ventil, um den „Druck auf den Flächentarifvertrag“ zu verringern.
a) Klären Sie die Begriffe Zentralisierung vs. Dezentralisierung der Tarifverhandlungen!
Zeitbedarf: ca. 20 Minuten
b) Erläutern Sie das Basismodell der Reallohneffekte einer vertikalen Dezentralisierung
von Lohnverhandlungen nach CALMFORS/DRIFILL in einer geschlossenen bzw.
einer
offenen Volkswirtschaft mit internationaler Öffnung der Gütermärkte!
Zeitbedarf: ca. 50 Minuten
c) Beurteilen Sie vor dem Hintergrund des CALMFORS/DRIFILL-Modells die obigen Feststel-
lungen der metallindustriellen Arbeitgeberverbände!
Stellen Sie Ihren Ausführungen zu (2.3) eine knappe Gliederung voran!
Zeitbedarf: ca. 50 Minuten
Dipl.-Volksw. Frieder Schmitz WS 1997/98
Transfers
„...Hinzu kommt eine Krise des deutschen Modells der Lohnfindung ... Sichtbarer Ausdruck .. ist die Verbandsflucht bis hin zur Drohung der Selbstauflösung seitens eines Arbeitgeberverbandes. Statt einer Besitzstandswahrung müssen mehr Phantasie bei der Nutzung und Ausgestaltung des institutionellen Rahmens, mehr langfristig orientiertes Denken und eine größere Rücksichtnahme auf die Arbeitslosen zum Zuge kommen.“
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung:
Jahresgutachten 1995/96, Bonn 1995 (= Bundestagsdrucksache 13/3016), Tz. 363