_________________________________________________________________________________________________________________
DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik
Verantwortlich: Claus Matecki, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de
Implizite Steuersätze auf Kapital 2000 und 2007
23,8 44,7 29,7 38,1 29,6 43,4 32,7 29,3 27,3 25,5 27,3 20,9 28,9 15,7 22,9 20,8 11,2 7,2
50,5 44,9 42,7 42,4 40,7 36,2 35,9 31,1 29,8 28,7 26,7 26,1 25,6 24,4 23,1 17,5 16,4 14,6 12,1 10,3
36,0 36,0 6,0
34,0
0 10 20 30 40 50 60
Zypern Dänem
ark UK
Spanien Frankreich
Italien Schw
ede n
Portug al
Belgien EZ16**
EU27**
Finnland Österreich
Tsche chi
en
Deutschl and
Slow enien
Slow akei
Niederlande Lettlan
d Litaue
n Estland
in %
2000 2007
Quelle: Eurostat ** gewichtetes Mittel
Implizite Steuersätze auf Kapital 2000 und 2007
23,8 44,7 29,7 38,1 29,6 43,4 32,7 29,3 27,3 25,5 27,3 20,9 28,9 15,7 22,9 20,8 11,2 7,2
50,5 44,9 42,7 42,4 40,7 36,2 35,9 31,1 29,8 28,7 26,7 26,1 25,6 24,4 23,1 17,5 16,4 14,6 12,1 10,3
36,0 36,0 6,0
34,0
0 10 20 30 40 50 60
Zypern Dänem
ark UK
Spanien Frankreich
Italien Schw
ede n
Portug al
Belgien EZ16**
EU27**
Finnland Österreich
Tsche chi
en
Deutschl and
Slow enien
Slow akei
Niederlande Lettlan
d Litaue
n Estland
in %
2000 2007
Quelle: Eurostat ** gewichtetes Mittel
Nr. 25/2009 3. Juli 2009
DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik
Starke Schultern müssen mehr tragen
Der Unterbietungswettlauf hat begonnen: Steuern runter ist das Thema dieser Tage. Die FDP will dieje- nigen entlasten, die in den vergangenen Jahren weit überdurchschnittlich von den Steuersenkungsrefor- men profitieren durften. Auch der vielstimmige Chor aus CDU und CSU bietet fröhlich mit: nach unten.
Ohne Zweifel: Die Steuersenkungspolitik der letzten Jahre hat zu einer massiven Einkommens- und Ver- mögenskonzentration beigetragen. Diese ist eine der Ursachen für die aktuelle Finanzmarktkrise. Die Ein- sätze im „Kasino“ konnten erhöht werden. Das Er- gebnis baden nun die abhängig Beschäftigten aus.
Deshalb brauchen wir einen steuerpolitischen Kurs- wechsel: Der DGB fordert daher – neben der perspek- tivischen Entlastung von kleinen und mittleren Ein- kommen - höhere Steuern für diejenigen, die es sich am ehesten leisten können: Bezieher hoher Einkom- men, hoher Vermögen und hoher Kapitalerträge.
Eine Mehrwertsteuererhöhung ist völlig inakzeptabel.
Sie trifft immer die Ärmsten.
Im Übrigen gibt es einen deutlichen Spielraum für einkommensbezogene Steuererhöhungen auch im europäischen Ländervergleich. Eurostat hat es dieser Tage vorgerechnet: Deutschlands Kapitalertragsbe- steuerung ist weit unterdurchschnittlich. Wir sind mittlerweile auf einem Niedrigsteuerland-Niveau angekommen.
Und: selbst unter dem CDU-Kanzler Kohl hat es einen Spitzensteuersatz von 53 Prozent gegeben – davon sind gerade mal 42 Prozent übrig geblieben. Vermö- gen wird gar nicht mehr besteuert. Hier die Spielräu- me offensiv auszuschöpfen, ist das politische Gebot der Stunde.