• Keine Ergebnisse gefunden

Es ist dies in der hebräischen Dichtung eine beliebte metrische Form

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Es ist dies in der hebräischen Dichtung eine beliebte metrische Form"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

184 Hitzig, üben Henoch und Annakot.

früh die sogenannte vcrstärlite Allitteration ein, in welcher zwei oder gar mehrere Consonanten gleich sind. Häufig suchte man. auch die allitterirenden Consonanten durch Gleichlieit der Vocale mehr hervortreten zu lassen; es führe dies eine eigene Assonanz herbei, welche stets zur Verstärkung der Allitteration dient und nur in dieser Function ihre Bedeutung hat. Nicht anders verhält es sich mit dem nicht seltenen Beim, welcher keineswegs als eine selbständige metrische Form angeschen werden darf. Je weniger jedoch der Siirachvorrath zu solchen künstlichen Bildungen ausreichte, um so eher musste man darauf kommen, statt Worte mit allitterirenden Consonanten die Worte selbst zu wiederholen. Es ist dies in der hebräischen Dichtung eine beliebte metrische Form. Diese Wortwiederholung ist nicht mit der sogenannten Anaphora, die auch nur am Anfange, oder mit der Epistrophe , die nur am Schlüsse des Satzes steht, wie sie bei den alten und auch modernen lihctoren und Dichtern vorkommt, zu verwechseln. Bei diesen ist sie eine rhetorische Figur und dient zur Emphase des Gedankens, in der hebräischen Dichtung ist sie ein metrisches Bindemittel im Halbversc.

Von einer weitergehenden Vergleichung des Hebräischen mit dem Alt- und Mi.ttelhochdeutschen, vou der Darlegung des Verhältnisses der liebräischen Metra

zum Parallelismus, wie von einem mehr eiiigcheuden Nachweis, dass dio

Allitteration mit der Geschichte und Gesetzgebung des Volkes im innigen Zu¬

sammenhange stehe, musstc der Vortragende wegen der Kürze der Zeit ab¬

stehen; cr weist auf einige in den Neuen Jahrbüchern für Philologie und Pä¬

dagogik hierüber bereits veröffentlichte Aufsätze hin und hofl't in einem selb¬

ständigen Werke sein System ausführlich darlegen zu können.

Ueber Henoch und Annakos.

Von

Kirchenrath Dr. Hitzig»).

Die Versippung von und "Avvnxot ist von sprachlicher Seite unbe¬

anstandet: die "AxQa Jerusalems heisst im Targuma «"Ipn , uad ASiaßiirij wird durch 3211 wiedergegeben, wäbrend äßga sich auf ^"7^11 zurückführt;

der 0-Laut aber in ']i:n ist ebenso wenig auffallend wie in ri'VIN aus aj-- jaka. Zuerst musste es sich fragen: was bedeutet der Name Uwaxosl und dio Antwort war: wie von anta skrt. das Ende, der Tod sich antaka der oin Ende macht, der Gott des Todes ableitet, so resultirt aus dnna Nah¬

rung parallel ein annaka: der Nahrung schafft, ein Gott der Nahrung.

Zunächst nun wurde jene „Göttin der reichlichen Speise", die annapürnädevi des indischen Mythus ins Auge gefasst und gezeigt, dass, weun ein richtiger Blick sie in der italischen Anna perenna wiedererkannte, die Vorstellung

*) Referat über den in der Orientalisten-Versammlung zu Heidelberg ge¬

haltenen Vortrag. Der Sprecher knüpft an Buttmann's Untersuchungen (My- thologus I, 176 ff. 187 ff'.) an, deren Ergebnisse als bekannt vorausgesetzt sind

und ergänzt werden. D. Verf.

(2)

Hitzig, iiier Henoch und Annakos. 185

ihren Weg über zendischen Sprachboden genommen hat, sofern pürna im Zend pefene lautet. Im Fernern wurde sie noch für identisch erlclart mit Anna,

der Scliwester von Virgils Dido, sowie mit C<:n der Inschriften, und die Ver¬

muthung gewagt, Enna habe eig. die Gottlieit selbst geheissen, welche an dem Orte dieses Namicns verehrt wurde, und sie sey eben die Anna, gleichwie die Wurzel dd , wovon anna aus adna , im Latein, e d geworden ist. Für Z4v- vaxot aber, die Gottheit männlichen Geschlechtes, fand sich eine Analogie im „Könige der Nahrung^' -I^WSy, eig. annamcloch, zu S'parvajim 2 Kön.

17, 31., und für das Wort aiina wenigstens auf dem Wege nach Phrygien eine Station im pisidischen An a bura d. i. annapura (Bethlehem).

Indem nun weiter erörtert wurde, wie das onTW« (Nom.) im latein. annus wiedererscheint, welches ursprünglich den Jahresertrag, die Erndte bezeichne, eröffnete sich nun eine Aussicht , dass dieser Gott der (jährlichen) Nahrung ferner geradezu Gott des Jahres scy. Als solcher lebte Henoch 365 Jahre, soviel Tage das Soiineiijahr zählt ; als Jahresgott wurde "Avvaxot Prophet, der die Fluth vorherwusste und sie weissagte. „Denn das jeweilige Jahr ist typisch für die folgenden , weil die Jahreszeiten nebst Mitgift in ihrer Reihen¬

folge stets wiederkehren ; uud nach Ablauf des ökonomischen Jahres d. h.

nach dem Tode des Aniiakos folgt die Regenzeit , erfolgte die Sintfluth , welche 1 Mos. 7, 11. auf den Tag beginnt, mit welchem der Frühregen eintreten soll (Taanit I, 4.), nämlich am 17. November." Ist nun aber Annakos = Gott, also Symbol , des jährlichen Erndteertrages, wesshalb eben dem Orakel zufolge nach seinem Tode Alle umkommen sollen : so diess nun auch der Jahresgott Henoch ; und es erklärt sich daraus die Rechtschaffenheit Henochs oder auch des Aeakos d. i. Annakos. Nämlich der Gott des jährliehen Ertrages ist ge¬

recht im Superlativ, nicht nur gerecht, sondern auch gut; denn er beschränkt sich nicht darauf, pünktlich zu Zinsen oder das Darlehn, das ihm anvertraute Gut, ehrlich zu bewahren uud seiuer Zeit zurückzugeben: er leistet vielmehr kraft des Verhältnisses von Erndte und Aussaat das 30-, 60-, lOOfache seiner Schuldigkeit, wie das unter Menschen gar nicht vorkommt. Es ist darum auch ein „König der Gerechtigkeit", welcher 1 Mos. 14, 18. Brod und Wein Wltlil;

und von jenem Annamelech 2 Kön. 17, 31. bildet die Kehrseite Adrammelech d. i. Dharmar&ga , Gcrechtigk ci tsk öni g.

In der Kürze wurde nun dieser gerechte Gott des Jahres und der Erndte noch nachgewiesen im Saturnus, welcher von der Vierzahl der Jahreszeiten benannt sey, gleicTiwie Brahma, welcher 366 Jahre'), das letzte nicht voll, regiert, als tschaturmukha vorgestellt wird. Schliesslich wurde, um zu zeigen, dass ein solcher Gott des Jahres sich nicht wildfremd in Kleinasien eindränge, noch ein Blick auf die Nachbarschaft des phrygischen Annakos geworfen. Von Lydiens Hauptstadt sey die ursprüngliche Form des Namens, aus welcher Sardes gleichwie TIOD sich erklärt, nicht (Jvarda'), sondern Qvarad d. i.

(Jarad skrt. das Jahr; nach dem Gotte dieses Namens sey die Stätte seiner Verehrung benannt. Der karische Endymion seinerseits, in welchen Selene sich

1) Masudi bei Gildemeister: Scriptorum Ar. de rebus Indicis p. 5.

2) Lassen, Keilinschriften ctc. S. 50.

(3)

186 Häntzsche., Tabaristan. Egli, der Name des Monte Moro.

verliebte, wurde als Gott des Mondjahres gedeutet, üer Name komme vor indu skrt. Mond; und die fünfzig Tochter, welche Selene dem Eudymion ge¬

bar, seyen die fünfzig Wochen des Mondjahres.

Von 113n , sofern er Sohn Kains und eine Stadt mit ihm gleichnamig wurde, weil er eiuem audern Mythenkreise eignet, gänzlich abgesehn.

Tabaristan.

Berichtigung von Dr. J. C. Häntzsche.

In vielen geograiiliischen Handbüchern und sogar auch auf einigen neueren Karten wird Tabaristan noch immer als Provinz des heutigen Persiens bezeich¬

net. Dies ist ein Irrthum. Eine persische Provinz Tabaristan giebt es schon läugst nicbt mehr. Wenn sie auch in den Schriften der Philologen und Histo¬

riker Berechtigung auf Existeuz hat, so geht ihr diese doch in den Werken uud auf den Karten der modernen Geogiaphen durclmas ab.

Das alte Tabaristan umfasste beinahe das ganze Südufer des kaspischen Meeres bis zu dem östlichen , nämlich den Osten der heutigen nordpersischen Provinz Gilan, das ganze heutige Masanderan, die persische Provinz Asterabad bis etwa zum Flusse Gurgan in der nahen Turkmanensteppe, ferner das heutige

Westchorasan von Bestam an über das heutige Schahrüd nach Damgan und

Somnan, die heutige Gebirgslandschaft Firuskuh und das heutige Mahalle Char.

Dies sind im Groben die Umrisse der alten nordpersischen Provinz Tabaristan.

Eiue Wiedergabe oder gelehrte Untersuchung der abgeschmackten Märcben der Landeseingeborenen über die Namen Tabaristan und Masanderan halte ich für überflüssig und erlaube mir uur die Bemerkung, dass nach der natürlichen Beschaffenheit der oben bezeichneten Gegenden, weicbe ich, bis auf Firuskuh, alle selbst, theilweise wiederholt bereist habe, mir die Angabe des alten Sahir- eddin, dass das Wort „Tabar" in der alten tabaristaner Sprache „Gebirge"

bedeutet habe, die wahrscheinlichste ist. Tabaristan hiesse demnach zu deutsch

„Gebirgsland".

Was bedeutet der Name des Monte Moro in Wallis?

Von Dr. Egli.

Vom „Einfalle der Sarazenen in der Schweiz in der Mitte des lOten Jahr¬

hunderts" her, welcben Titel eine vortreffliche Abhandluug des Präsidenten der antiquarischen Gesellschaft iu Zürich, Dr. Ferdinaud Keller's, führt (vgl. Mit- tlieil. der antiquar. Ges. in Zürich, Bd. XI Heft 1. Zürich, 1856) datiren eine Reihe Ortsnamen, Uber deren arabische Herkimft kein Zweifel herrscht. Allein im Saarthale in Wallis sind vier derselbeu aufgetrieben worden , unter Andenn aucb derjenige des Mischabcl , wie ein Gebirgsstock an der Westseite jenes Thaies heisst, Mischabel, welchen Namen Engelhardt (Monte Rosa p. 133) um-

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

[r]

Die erste Veranstaltung für Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren in der Stadtbiblio- thek Kelkheim nach der Ver- anstaltungspause während des Sommers: BilderbuchKino mit

Gewindefurchende Schrauben sind Schrauben, die sich beim Einschrauben in ein vorgebohrtes oder gegossenes Kernloch, durch eine spezielle Gewindegeometrie, ihr Gegengewinde

In drei von vier Versuchsjahren wurden im Mittel von drei Sorten 8 bis 10 dt/ha mehr ge- erntet, wenn Mitte September statt An- fang Oktober gesät wurde (Abb.. Die drei

Viele Versuche (Beispiel Win- terweizen Abb. 2) zeigen aber, dass auch bei Frühsaaten eine hohe Saatstärke meist mit hö- heren Erträgen einhergeht.. Der Ertragsanstieg fällt

anders dagegen die ergebnisse von winterrog- genversuchen am leichten standort Gadegast (lehmiger sand, ackerzahlen zwischen 33 und 40, mittlere Jahresniederschlagssumme 574 mm):

‘ dung des Rechnungsergebnisses aus den Formeln entnommen werden können. Deshalb sind die Steigungen von Whitworth und Sellers nicht zweifello's empfehlenswerth, da dieselben erst

Statt dessen soll, einer Variante des Principle of Chari- ty folgend, davon ausgegangen werden, dass die Kontrahenten weitgehend fähig sind, ihre eigenen Motive selbst zu