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Archiv "Schluckstörungen aus neurologischer Sicht: Schlußwort" (16.04.1993)

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Schluckstörungen

aus neurologischer Sicht

Frage stehen, und zwar Vermögens- vorteile, die vom Wert der Körper- substanz selbst in wesentlichem Aus- maß abhängen. Hier schlägt das

„vertrauensvolle" Unterlassen öko- nomischer Vorsicht im Rahmen ei- nes Behandlungsvertrages nach den Anschauungen eines Durchschnitts- patienten um in eine massive Ver- nachlässigung eigener Interessen, hier handelt es sich um eine völlig überraschende Verwendung der als vermeintlich wertlos beim Arzt zu- rückgelassenen Körpersubstanzen.

Im Gegensatz zur Nutzung des Kör- permaterials für „normale" For- schungszwecke erleidet der Patient bei kommerzieller Verwertung einen

„fühlbaren" Rechtsnachteil, indem ihm die eigene Realisierung des in seinem Material verkörperten im- mensen Wertes verwehrt oder zu- mindest nicht ermöglicht wird.

Dt. Ärztebl. 90 (1993) A 1 -1106-1112 [Heft 15]

Literatur:

1. Deutsch, Erwin: Arztrecht und Arzneimittel- recht, 2. Aufl. Berlin 1991

2. Deutsch, Erwin: Das Persönlichkeitsrecht des Patienten. Archiv für die civilistische Pra- xis 1992, S. 161 ff.

3. Moore versus Regents of University of Cali- fornia et al. (1990) 51 Cal. 3d 120

4. Schröder, Michael, Taupitz, Jochen: Mensch- liches Blut: verwendbar nach Belieben des Arztes? Stuttgart 1991

5. Schünemann, Hermann: Die Rechte am menschlichen Körper, Frankfurt 1985 6. Taupitz, Jochen: Die Standesordnungen der

freien Berufe, Berlin 1991

7. Taupitz, Jochen: Wem gebührt der Schatz im menschlichen Körper? Archiv für die civilisti- sehe Praxis 1991, S. 201 ff.

8. Taupitz, Jochen: Die Zellen des John Moore vor den amerikanischen Gerichten. Versiche- rungsrecht 1991, S. 369 ff.

9. Wiese, Günther: Persönlichkeitsrechtliche Grenzen sozialpsychologischer Experimente.

Festschrift für Duden, München 1977,S. 742 ff.

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. jur. Jochen Taupitz Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Mannheim

Schloß Westflügel, W 213 W-6800 Mannheim 1

Zu einem Beitrag von Prof.

Dr. med. Hans Schliack und Prof. Dr. med.

Jean-Pierre Malin in Heft 41/1992

Medikamentöse Genese Die wertvollen Ausführungen . der Autoren über Schluckstörungen aus neurologischer Sicht möchte ich in einer Ergänzung zur Diskussion stellen. Da ich schon seit einigen Jahren im Ruhestand bin, kann ich die Fälle — es waren nur zwei — leider nicht mehr in Einzelheiten wiederge- ben, doch erscheinen sie mir so wich- tig, daß ich sie aus gegebenem Anlaß nicht unerwähnt lassen will.

Es handelte sich um Beobach- tungen, die ich als Nervenarzt inner- halb einer siebenjährigen Tätigkeit auf einer gerontopsychiatrischen Station und einer Station für Lang-

Schlußwort

Wir danken Herrn Dr. Bösch für die Mitteilung seiner praktisch recht wichtigen Beobachtungen. Medika- mentös ausgelöste Dysphagien sind sicher auch in ihrer Phänomenologie variabel. Sie sind nicht alle als soge- nannte Zungen-Schlund-Syndrome anzusehen. Neuroleptika, die bei vorgeschädigtem Gehirn parkinson- artige Hypokinesen verursachen, können durch Beeinträchtigung der unwillkürlichen Bewegungsabläufe auch den Schluckakt im oberen und mittleren Abschnitt stören. Die

zeitpatienten machte. Die Kranken hatten jeweils ein organisch geschä- digtes Gehirn und beim Essen, oder als ihnen die Mahlzeit gereicht wur- de (was immer durch ein geschultes Personal erfolgte), einen Erstik- kungsanfall mit Würgen infolge Ver- schluckens bekommen. An Psycho- pharmaka hatten sie vorübergehend aus zweckmäßig erscheinenden Gründen ein schwach potentes Neu- roleptikum (mit nur geringer extra- pyramidaler Nebenwirkungsten- denz) sowie ein Benzodiazepinderi- vat erhalten. Nach Absetzen des letzteren Präparates wurden fortan keine Schluckstörungen mehr beob- achtet. Die Patienten selbst konnten keine näheren Angaben über Neben- wirkungen machen. Die Frage stellte sich, ob sich hierbei eine Kombinati- on von Neurothymoleptika mit auch anticholinergischer Wirkung (hier Mundtrockenheit) mit der muskelre- laxierenden Wirkung der Benzodia- zepine (hier Muskelschwäche beim Schluckakt) besonders ungünstig auswirkt. Meine dahingehende Ver- mutung hatte ich gelegentlich in Fachkreisen vorgetragen; sie blieb unwidersprochen.

Dr. med. Lothar Bösch Medizinaldirektor i. R.

Eibenstraße 166 W-8721 Dittelbrunn/

über Schweinfurt

gleichzeitige Mundtrockenheit und eine durch Benzodiazepine herabge- setzte Vigilanz können die Gefahr des Verschluckens weiter steigern.

Ob darüber hinaus die Muskelrela- xation auch noch wirksam ist, läßt sich schwer abschätzen, ist aber durchaus denkbar. Die Zuschrift sollte unsere Aufmerksamkeit auf derartige unter Umständen gefährli- che Nebenwirkungen besonders schärfen.

em. Prof. Dr. med. Hans Schliack Am Ortfelde 95

W-3004 Isernhagen 2 NB A1 -1112 (40) Dt. Ärztebl. 90, Heft 15, 16. April 1993

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