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Archiv "Impfen: Nutzen wird oft nicht wahrgenommen" (25.12.2006)

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A3444 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 51–52⏐⏐25. Dezember 2006

A K T U E L L

KRANKENHAUSFINANZIERUNG

Monistik ja, aber . . .

Die Deutsche Krankenhausgesell- schaft (DKG) hat sich in einem Po- sitionspapier zur Ausgestaltung des künftigen Ordnungsrahmens für Kliniken unter anderem für den Umstieg auf die monistische Finan- zierung, also die Bezahlung allein durch die Krankenkassen, ausge- sprochen. Sie knüpft diesen Um-

stieg allerdings an mehrere Bedin- gungen, wie DKG-Präsident Dr.

med. Rudolf Kösters während der Handelsblatt-Tagung „Health 2006“

im Dezember klarstellte:

> Der jahrelange Investitions- stau in Höhe von rund 50 Milliarden Euro muss abgebaut werden.

> Die derzeitigen Fördermittel der Bundesländer für die Kranken- häuser werden vollständig zu den Krankenkassen übergeleitet.

> Die Investitionskosten werden in die Finanzierung der Fallgrup- penpauschalen einkalkuliert.

> Die Krankenhäuser können frei entscheiden, wofür und wann sie Investitionsmittel einsetzen.

Zuvor hatte Holger Strehlau- Schwoll darauf hingewiesen, dass es im Klinikbereich derzeit eine „tria- le“ Finanzierung gebe: Neben den Kassen übernähmen längst Kran- kenhausträger und Banken die Rolle des Staates, der immer weniger in-

vestiere. Im Fall einer monistischen Finanzierung läge die Sicherstellung der stationären Versorgung dann bei den Krankenkassen, stellte der Vor- sitzende der Geschäftsführung des Berliner Klinikkonzerns Vivantes klar. Sie werden sich seiner Mei- nung nach aber schwer damit tun, ei- ne flächendeckende Versorgung zu organisieren. Mehr Geld hätten die Kliniken dann nicht zu erwarten, prognostizierte Strehlau-Schwoll:

Angesichts der Absicht der Bundes- regierung, einen bundesweiten Bei- tragssatz festzuschreiben, werde es

„maximal zur Umwidmung der Beiträge von Kassen kommen, die wir heute schon erhalten“. Rie

ÄRZTE-KLIMA-INDEX

Hausärzte sind sehr unzufrieden

Die Hausärzte sind mit den Rahmen- bedingungen ihrer Arbeit und der wirtschaftlichen Situation ihrer Pra- xen unzufrieden. Dies geht aus dem Ärzte-Klima-Index des Marktfor- schungsunternehmens GfK über das dritte Quartal 2006 hervor. Auf einer Skala von minus 50 bis plus 50 Punk- ten zeigt das aktuelle „Stimmungsba- rometer“ einen Wert von minus 15.

Nach Angaben der GfK beklagt jeder zweite Hausarzt, dass sich die Qualität der medizinischen Versor- gung in den vergangenen zwölf Mo- naten verschlechtert habe. Zwei von drei Ärzten seien mit ihren eigenen Arbeitsbedingungen unzufrieden, 54 Prozent gaben an, dass die wirt- schaftliche Situation ihrer Praxis schlecht sei.

Die Online-Befragung von ins- gesamt 372 Allgemeinärzten und Internisten deutet auf ein ange- spanntes Verhältnis der Ärzte zur Gesundheitspolitik: Drei von vier Befragten bewerten die Beziehun- gen zu Gesundheitspolitikern als schlecht. Das Verhältnis zu den Krankenkassen bezeichnen 40 Pro- zent der Ärzte als schlecht, die Kas- senärztlichen Vereinigungen wer- den von 37 Prozent negativ gese- hen. Für das kommende Jahr pro- gnostiziert die GfK einen Ärzte-Kli- ma-Index von minus 20. JM Zu wenige Menschen lassen

sich in Deutschland impfen.

Dabei könne Impfen einen wesentlichen Beitrag dazu leis- ten, dass Erreger eradiziert und Krankheiten kontrollier- bar werden, sagte der Vorsit- zende der Ständigen Impf- kommission, Prof. Dr. med.

Heinz-Josef Schmitt. Ein Grund für die mangelnde Impfbereitschaft sei, dass „der Gerettete nichts von sei- nem Glück weiß“. Der Nutzen des Impfens werde nicht wahrgenom- men, so Schmitt.

„Weil viele Krankheiten durch Impfungen zurückgedrängt wurden, sinkt das Bewusstsein über deren

Gefährlichkeit“, betonte Dr. med.

Christiane Meyer vom Robert- Koch-Institut. Gleichzeitig steige die Wahrnehmung seltener Komplika- tionen durch Impfungen. Als Folge könne die Akzeptanz von Impfungen weiter sinken. Die Aufklärung von Bevölkerung und Fachöffentlichkeit sei deshalb besonders wichtig. SR

Zitat der Woche

Der Gesetzgeber ist momentan der größte Risikofaktor für die

Sicherstellung der Versorgung.

Josef Düllings, Hauptgeschäftsführer des St.-Vincenz-Krankenhauses Paderborn Immer weniger

investiert der Staat in die stationäre Krankenversorgung.

Impfungen:

Der Gerettete weiß nichts von seinem Glück.

Foto:dpa

IMPFEN

Nutzen wird oft nicht wahrgenommen

Foto:mauritius

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