• Keine Ergebnisse gefunden

INNOVATIVE ANSÄTZE DER TOPFKONSERVIERUNG AUS DER POLYMERCHEMIE

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "INNOVATIVE ANSÄTZE DER TOPFKONSERVIERUNG AUS DER POLYMERCHEMIE"

Copied!
14
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Eigentlich vorgesehener Titel:

Neue Topfkonservierer: Forschungsansätze und Hindernisse

INNOVATIVE ANSÄTZE DER TOPFKONSERVIERUNG AUS DER POLYMERCHEMIE

Prof. Dr. Andreas Hartwig, Fraunhofer IFAM, Bremen andreas.hartwig@ifam.fraunhofer.de

Dr. Andreas Schubert, Fraunhofer IZI, Leipzig (Teil pflanzenbasierte Biozide) andreas.schubert@izi.fraunhofer.de

baua Informationsveranstaltung

„Perspektiven der Substitution von Isothiazolinonen als Schutzmittel (Topfkonservierer) in Farben, Lacken und Klebstoffen“

25. Februar 2021

(2)

 Paracelus gilt auch heute noch

 Es wird uns nicht gelingen für Umwelt und höhere Organismen unschädliche Topfkonservierer zu finden

 Gegebenenfalls kann es gelingen die Spezifität zu erhöhen, führt aber wahrscheinlich zu schmalbandiger Wirkung (z.B. nur gegen bestimmte Pilze oder Bakterien)

 Wogegen wollen wir schützen?

 Produktverderb  Existenz wasserbasierter Klebstoffe / Farben

 Mikrobieller Befall im Einsatz  Verhinderung von Wohngiften

ALLE DINGE SIND GIFT UND NICHTS IST OHNE GIFT; ALLEIN DIE

DOSIS MACHT, DASS EIN DING KEIN GIFT IST

(3)

 Bindung der Wirkstoffe an das Polymer

 Reaktive Gruppen notwendig

 Keine Migration in die Umgebung

 Neue Zulassungen wohl unvermeidlich

 Höhere Zusatzmengen in Gew.-% da ein Teil des Stoffes wirkneutral ist

 Wässrige Dispersionen mit kationischer Stabilisierung

 Heutige Dispersionen sind anionisch stabilisiert, es spricht nichts gegen eine kationische Stabilisierung

 Kationische Gruppen haben eher antimikrobielle Wirkung, aber auch gegen höhere Lebewesen toxischer als anionische

 Konventionelle anionisch stabilisierte Dispersionen nicht mit kationisch stabilisierten kombinierbar  Koagulation

 REACH für Polymere würde „voll zuschlagen“

Polymerchemische Alternativen

(4)

 Viele Pflanzen schützen sich gegen Fraßfeinde, Pilz- und Bakterienbefall durch entsprechende Inhaltsstoffe

 Was sind diese Inhaltsstoffe? Kann man sie gewinnen und nutzen?

 Vieles seit langem bekannt und wohl auch in Vergessenheit geraten.

 Tabaksud, Geranien oder Brennnesselsud sind Beispiele für „Hausmittel“

Industrielle Nutzung möglich und sinnvoll?

Pflanzenbasierte Wirkstoffe

(5)

 Die Regenwälder in Südamerika, Afrika und Asien beherbergen unzählige Medizinalpflanzen

 Bsp. Uganda:

 5.500 höhere Pflanzenarten

 350 Arten werden im Bereich human & animal health care verwendet

 Davon 75 Arten zur Pilzbekämpfung eingesetzt

 Zielstellung ist die Evaluierung von Medizinalpflanzen mit großem Potenzial für industrielle Anwendungen:

 Food preservation

 Crop protection

 Technische Anwendungen (Zusätze für Farben Lacke)

Tropische Regenwälder – eine ungenutzte Ressource

(6)

 Aufgrund zahlreicher Nebenwirkungen z. T. hohe Auflagen bei der

Ausbringung von Fungiziden und Anwendung in technischen Zubereitungen

 Mengenbeschränkungen führen zu verstärkter Resistenzbildung bei Pathogenen

 Viele zugelassene Biozide in Landwirtschaft und Industrie verlieren zeitnah Anwendungserlaubnis

 Suche nach Alternativen schwierig

 Sog. Botanicals könnten diese Lücke füllen

 Extrakte enthalten mehrere unabhängige Wirkstoffe

 Verminderte Wahrscheinlichkeit zur Ausbildung von Resistenzen

Die Entwicklung neuer Biozide – eine große Herausforderung

(7)

Vergleich zwischen konventionellen Bioziden und Botanicals

Konventionelle Biozide

Positive Aspekte:

geringe Kosten/Anwendung

kostengünstige Herstellung

können gut miteinander kombiniert werden

Negative Aspekte:

Off-Target-Toxizität

Gefahr der Resistenzbildung

z. T. Schwermetalle (Kupfer)

Häufige Anwendung nötig

Pflanzenextrakt-basierte Biozide

Positive Aspekte:

Hohe Breitbandwirkung

wirken z.T. Spezies-spezifisch

geringe off-Target-Toxizität

geringe Resistenzbildung Negative Aspekte:

Sicherstellung der Rohstoffe logistisch komplex

Gehalt an Wirkstoffen im Rohmaterial chargenabhängig

Keine Langzeiteffekte bekannt

(8)

 Identifizierung von wirksamen Extrakten erfolgt mittels Mikrodilutionsassay

 Untersuchung der konzentrations-

abhängigen, inhibitorischen Wirkung der Botanical-Extrakte auf den mikrobiellen Zielorganismus

In vitro-Testplattform zur Identifizierung von Wirkstoffen

Beispiel: Botrytis cinerea

(9)

In vitro-Testplattform zur Identifizierung von Wirkstoffen

B. cinerea XBD4.DCM_50µg/ml

XBD4.HE_100µg/ml

Beispiel: Botrytis cinerea

Die Oberflächenmodifizierung mit fungiziden Botanicals verhindert das Wachstum von Pilzmyzelien effizient

(10)

Evaluierung der Extrakt-Wirkung gegen Konidien und Myzel

Kontrolle PDA W.DCM. 10µg/ml W.DCM. 20µg/ml W.DCM. 40µg/ml

Myzel

W.DCM. 80µg/ml

Bsp. Fusarium graminearum

Konidien

(11)

 Akzeptanz des Weges notwendig, einschließlich Zulassung  Bonus im Vergleich zu neuen synthetischen Substanzen

 Identifikation auch heimischer Wirkstoffpflanzen

 Bei tropischen Pflanzen oftmals hohe Wirkstoffkonzentration in der Rinde  meist Abfall

 Methoden zur Extraktion und Prüfung, auch um farbige Extrakte zu vermeiden

 Synergie zu bekannten Bioziden ( Reduktion der Gehalte) und Metallionen?

Wege zum biobasierten Topfkonservierer

(12)

 Silber, Kupfer als Partikel und Ionen für antimikrobielle Wirkung bewährt  Schimmel, Bakterien, Viren

 Als alleiniges Biozid sicher nicht bevorzugt, obwohl Kupfer im Pflanzenbau bewährt ist

 Positive Erfahrungen von Biogate zur Wirksamkeit von MicroSilver BG als Topfkonservierer liegen vor

 Hinweise auf Synergien mit anderen Bioziden

 Einsatz in Nordamerika und Asien, in Europa nicht für Topfkonservierung gelistet

 Gemeinschaftsvorhaben SynergyBoost Fraunhofer IFAM, IZI, ITEM und IME: Durch die Kombination von Antibiotika mit Silber lässt sich die Wirksamkeit der Antibiotika um bis zu Faktor 9 erhöhen ohne die Toxizität für höhere Lebewesen zu steigern

Silber und andere Metallionen

(13)

Bleiben Sie Gesund!

Unser Beitrag dazu, antivirale (antimikrobielle, fungizide) Oberflächen und deren Prüfung

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Fragen?

(14)

 Politische und wirtschaftliche Akzeptanz für alternative Wege der Topfkonservierung (und landwirtschaftliche Nutzung)

 Untersuchung welche biobasierten Pflanzenextrakte sind einsetzbar, einschließlich heimische Landwirtschaft

 Wirkung von Metallionen und deren Synergie zu Pflanzenextrakten

 Synergie zwischen Metallionen und konventionellen Bioziden

 Pflanzenextrakte, Klebstoffe, Beschichtungen, wässrige Polymersysteme, antimikrobielle, fungizide, antivirale Testungen, Botanik, metallische Partikel ... als Kompetenzen vorhanden

Umsetzung: Let´s go

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die prophylaktische Antibiotikagabe wird zur Vermeidung einer Bakteriämie prinzipiell als einmalige Dosierung eine Stunde präoperativ oral als Tagesdosis definiert.. Bei folgenden

halten die korrekte Aussage, dass ein zu früh abgesetztes Antibiotikum unter Umständen beim nächsten Mal nicht mehr wirkt, für falsch. Quelle: Deutscher Gesundheitsmonitor des

 Resistenz von gramnegativen Bakterien gegenüber Penicillin, nicht aber Resistenz von gramnegativen Bakterien gegenüber Penicillin, nich t aber gegenüber. gegenüber

• Vergleich von verschiedenen prophylaktischen Behandlungen mit Antibiotika gegen Rindergrippe beim

1 Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, plastische Operationen, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland.. 2 Klinik

Tickende Zeitbombe – Immer mehr Erreger werden immer schneller resistent gegen Antibiotika.. Bis zum Jahr 2050 könnten sie damit jährlich 10 Millionen Men- schenleben fordern –

Staubach-Renz nannte zudem noch einen weiteren Vorteil: Bei manchen Hauterkrankungen sei nämlich auf den ersten Blick nicht immer direkt ersichtlich, ob es sich um eine

Benachrichtigungsform“ auswählen oder gar keine Angaben machen, so erhalten Sie nach Veröffentlichung der Therapiehäufigkeiten eine gebührenpflichtige Mitteilung über