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Antibiotika-Resistenzen

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10 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2019 | www.diepta.de

medizin FORSCHUNG Antibiotika-Resistenzen

Tickende Zeitbombe – Immer mehr Erreger werden immer schneller resistent gegen Antibiotika. Bis zum Jahr 2050 könnten sie damit jährlich 10 Millionen Men- schenleben fordern – mehr als durch Krebserkrankun- gen. So droht uns durch Antibiotika-Resistenzen eine

„präantibiotische“ Ära, in denen heute relativ harmlose Erkrankungen wieder tödlich verlaufen können. Wie sich ein Ausweg aus dieser Misere finden lässt, diskutierten Experten beim 23. Eppendorfer Dialog zur Gesundheits- politik Ende März in Hamburg.

Resistenzen entstehen besonders da, wo Antibiotika falsch und unnötig angewendet werden. Letzteres ist laut Ute Leonhardt, stellvertretende Abteilungsleiterin der Ambulanten Versorgung beim vdek, bei etwa 30 Prozent der Antibiotika-Verordnungen hierzulande der Fall. „Be- troffen sind vor allem Atemwegsinfekte, die zu 90 Pro- zent viral bedingt sind“. Auch die falsche Therapiedauer

trägt zu Antibiotika-Resistenzen bei. Die richtige Devise ist „so kurz wie möglich, so lange wie nötig“, so Dr. med.

Rainer Höhl, Oberarzt am Institut für Klinik hygiene, medizinische Mikrobiologie und Klinische Infektiologie des Klinikums Nürnberg.

Im Hinblick auf die richtige Anwendung von Antibiotika besteht noch viel Aufklärungsbedarf. Nicht nur bei Pa- tienten, sondern auch bei Ärzten und Apothekenperso- nal. Dr. Höhl spricht sich deshalb für eine „kontinuier- liche Schulung und Weiterbildung“ aus. Was Leonhardt im Hinblick auf die zahlreichen nicht-indizierten Anti- biotika-Verordnungen genauso sieht: „Viele Ärzte über- schätzen die Erwartungshaltung ihrer Patienten nach schneller Abhilfe und verschreiben die Präparate wider besseres Wissen. “

Zu diesem Schluss kam man im Zuge des von den Ersatz- kassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ini- tiierten Versorgungskonzeptes RESIST. Dessen Ziel ist es, den ambulanten Einsatz von Antibiotika bei Atem- wegsinfekten zu optimieren. Das ist dringend nötig, zumal in Deutschland auch viel zu viele Breitbandanti- biotika verordnet werden. Der Ansatz von RESIST ist deshalb laut Leonhardt „so schmal wie möglich“.

Um Resistenzbildungen zu verhindern, sind nach den Worten von Dr. Höhl auch bessere Hygienemaßnahmen erforderlich. Hier sei noch viel Luft nach oben, weshalb

„intensive Hygieneschulungen in Praxen und Inten- sivstationen angesagt sind“.

Angesichts der brisanten Resistenzproblematik rückt auch das Potenzial antiinfektiver Arzneipflanzen zuneh- mend in den Fokus. Denn sie „führen nicht zu Resistenz- bildungen“, so Prof. Dr. med. Karin Kraft, Stiftungs- professorin für Naturheilkunde Universitätsmedizin Rostock. „Diese zukunftsträchtige Option wird allerdings leider noch zu wenig beachtet“.  n

© BrianAJackson / iStock / Getty Images

QUELLE

23. Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik

„Raus aus der Antibiotikamisere: Welche Lösungs- ansätze funktionieren?“, 26. März 2019, Hamburg.

Veranstalter: G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG.

Sie galt bereits als „größte und dringendste globale Gefahr“.

Nach haltige Strategien zur Lösung

der Resistenzpro blematik sind

jedoch noch Mangelware.

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