A 1706 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 111|
Heft 40|
3. Oktober 2014 Vor fast 20 Jahren kam die ersteAuflage des Buches auf den Markt.
Die aktuelle vierte Auflage wird dem aktuellen Stand von operativer Orthopädie und Unfallchirurgie ge- recht. Dabei wird die bewährte Struktur zur Darstellung der Opera- tionen nicht verlassen: Mit den Zwischenüberschriften werden OP- Prinzip, Patientenaufklärung, Indi- kation und Kontraindikation, Ope- rationsplanung, spezielle Instru- mente und Implantate, Tipps und Tricks, Alternativmethoden, Nach- behandlung und Ergebnisse syste- matisch vorgestellt. Die in früheren Auflagen üblichen Literaturhinwei- se sind leider wegefallen. Die Dar- stellung ist nicht zu kurz und nicht zu lang, gerade richtig zum zeiteffi- zientem Nachschlagen. Auch grund- legende Themen, wie zum Beispiel ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE
Für zeiteffizientes Nachschlagen
Punktions- und Injektions- techniken oder Extensio- nen, werden abgehandelt.
Die 1 048 Abbildungen sind bezüglich der Zeich- nungen didaktisch gut aus- gewählt, kleinformatige in- traoperative Bilder in Schwarz-Weiß sind gut ge- meint, aber zu wenig aussa-
gekräftig. Allerdings versteht man den Verlag, der relativ günstig ein konkurrenzlos umfassendes Werk mit nur vereinzelten Farbbildern vom OP-Situs auf den Markt bringt.
Das Werk ist jedem Operateur in der Orthopädie und Unfallchirurgie zum Nachschlagen und zum Schreiben von OP-Berichten zu empfehlen. Es gibt kein gleichwertiges Buch mit diesem Spektrum auf dem deutschen Büchermarkt. Thomas Wallny
Das Vielautorenbuch behandelt Ge- dächtnisstörungen als Querschnitts- symptom auf vielfältiger pathologi- scher Grundlage. Kernstück ist der Abschnitt III, „Störungsbilder“, mit der Darstellung von 17 Krankheits- entitäten hinsichtlich ihrer gedächt- nisstörenden Folgen. Unabhängig von ihrer epidemiologischen Häu- figkeitsverteilung und differenzial- diagnostischen Bedeutung stehen daher Alzheimerkrankheit, Depres- sion und Psychosen kapitelweise nebeneinander und beanspruchen
die jeweils gleiche Seitenzahl wie Gedächtnisstörungen bei multipler Sklerose oder nach Strahlen- und Chemotherapie bei Malignomen.
Man hat es also nicht mit einer klinischen to-do-orientierten Anlei- tung, sondern einer grundsätzliche- ren Herangehensweise zu tun. Dies wird in den jeweils 50-seitigen Grundlagen- und Diagnostikab- schnitten deutlich: „Das Zeitfenster einer Störung des expliziten Ge- dächtnisses und die Art der zugrun- de liegenden Schädigung des ZNS bilden die Achsen einer grundle- genden Taxonomie von Gedächt- nisstörungen.“
Diagnostisch betonen die Auto- ren die Anfälligkeit von Tests für
„unbewusste Verdeutlichungsten- denz, intentionale Aggravation oder gar Simulation“. Therapeutisch sprechen die Autoren vom „palliati- ven“ Charakter bisheriger Pharma- kotherapie der Demenz und emp- fehlen Bewegung und Sport. Ins - gesamt somit ein ungewöhnlicher und interdisziplinärer Ansatz, der für viele Ärzte von Interesse sein dürfte. Martin Konitzer NEUROLOGIE
Ungewöhnlicher Ansatz
Volker Ewerbeck, Andreas Wentzen- sen, Paul A. Grütz- ner, et al. (Hrsg.):
Standardverfahren in der operativen Or- thopädie und Unfall- chirurgie. 4. Auflage, Thieme, Stuttgart 2014, 904 Seiten, ge- bunden, 199,99 Euro (bis zum 6. Novem- ber), danach 249 Euro Guido Michels, Natalie Jaspers (Hrsg): Notfall - sonographie.
Springer, Berlin 2014, 249 Seiten, gebunden, 69,99 Euro Ob sekundenschnelle Suche nach
freier Flüssigkeit bei Traumapatien- ten, Beurteilung der Herzfunktion oder sonographisch gesteuerte In- terventionen: Die moderne Notfall- und Intensivmedizin erfordert fun- dierte Ultraschallkenntnisse. Das Buch zielt darauf ab, die gesamte Bandbreite der für die Akutmedizin relevanten Ultraschalltechniken zu beleuchten. Die relevanten Aspekte der Thorax- und Abdomensonogra- phie sowie Grundlagen der Echo- kardiographie und Gefäßdiagnostik werden besprochen. Der physikali- sche Hintergrund der Verfahren fin- det dabei ebenso Beachtung wie die Integration der Ultraschalldiagnos- tik in etablierte Versorgungsprozes- se, wie zum Beispiel den Advanced Life Support. Weitere Kapitel wid- men sich der sonographischen Diagnostik des Urogenitaltrakts und des Bewegungsapparates, wo- bei der Fokus dabei stets auf der Diagnostik akuter Geschehen liegt.
Die Kapitel sind gut strukturiert, das Layout erlaubt dem Leser eine rasche zielgerichtete Recherche.
NOTFALLSONOGRAPHIE
Vertiefung der Kenntnisse
Zahlreiche anatomische Zeichnun- gen sowie einprägsame Abbildun- gen pathologischer Befunde erläu- tern die praktische Anwendung der verschiedenen Techniken. Die Fül- le an fachspezifischer Information erlaubt somit auch dem Erfahrenen eine Vertiefung der Ultraschall- kenntnisse, könnte manche Einstei- ger aber überfordern. Das Buch ist als Lehrwerk zur Weiterbildung zu verstehen und nicht als Nach - schlagewerk für die Kitteltasche geeignet. Mit seinem interdiszipli- nären Ansatz eröffnet es für An- wender verschiedener Fachdiszipli- nen neue Einsatzmöglichkeiten der Ultraschalldiagnostik in der Akut- medizin. Thomas Karlas, Volker Keim
Thorsten Bartsch, Peter Falkai (Hrsg.):
Gedächtnisstörungen.
Springer, Berlin 2013, 381 Seiten, gebunden, 79,99 Euro