Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 110|
Heft 5|
1. Februar 2013 A 185 Mit dem zunehmenden Aus-bau der Netzwerkinfrastruk- tur und der Vernetzung von IT-Systemen und Medizin- produkten in Krankenhäu- sern wächst die technische Komplexität und damit die Fehleranfälligkeit einzelner angeschlossener Komponen- ten. Das Risiko für Patienten und Anwender bei Zwi- schenfällen oder einem IT- Ausfall steigt. Die im Okto- ber 2010 von der Internation - al Electrotechnical Commis- sion (IEC) veröffentlichte Norm IEC 80001–1 für das Risikoma - nagement in der medizinischen In- formationstechnologie hat in vielen Krankenhäusern zu Verunsicherung bezüglich Verantwortlichkeiten und Haftungsrisiken geführt.
Experten der Deutschen Gesell- schaft für Biomedizinische Technik im VDE haben daher gemeinsam mit der Deutschen Interdisziplinä- ren Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin ein Positionspapier zum Risikomanagement von ver- POSITIONSPAPIER
Risikomanagement für medizinische Netzwerke
netzten Medizinprodukten in der Intensiv- und Not - fallmedizin erarbeitet. Das Positionspapier beschreibt die Konsequenzen der IEC- Norm für Betreiber, An- wender und Hersteller und gibt Empfehlungen zur prak- tischen Umsetzung.
„Inzwischen gibt es mehr Medizingeräte im Netzwerk als es Computernetzwerke gibt“, betonte Prof. Dr. med.
Michael Imhoff, Boston Medtech Advisors Europe Group GmbH, einer der Autoren des Positionspapiers. Dem Experten zu- folge ist die schrittweise Einführung eines strukturierten Managements von medizinischen IT-Netzwerken (MIT) für die Kliniken zwingend er- forderlich, da die Komplexität der klinischen Prozesse und der Schnitt- stellen weiter zunehmen wird. In diesem Risikomanagementprozess müssen potenzielle Bedrohungssi- tuationen analysiert und bewertet werden. Eine zentrale Rolle kommt hierbei künftig dem MIT-Risikoma-
nager zu, der die Schnittstelle zu den klinischen Abteilungen, der Medizintechnik, der IT-Abteilung und den Medizinprodukteherstel- lern darstellt und das Risikoma - nagement koordinieren soll.
Der Mehraufwand an Personal und Dokumentation zur Umsetzung der Norm zahlt sich nach Einschät- zung der Autoren mittel- bis lang- fristig aus, da sich dadurch Proble- me im späteren Verlauf vermeiden oder zumindest verringern lassen und sich bei Anschlussprojekten Aufwands- und Kostenersparnisse ergeben. Darüber hinaus empfehlen die Experten, zunächst bei ausge- wählten Subnetzen, die innerhalb eines bestimmten Prozesses wichtig sind, anzusetzen und das Risikoma- nagement sukzessive auszudehnen.
Die Vorteile der Norm sind laut Positionspapier mehr Sicherheit für Patienten und Anwender, die Trans- parenz der Prozesse, der Zugewinn an Kompetenz und an technischer Information, die Reduzierung des Haftungsrisikos und eine Kosten-
verringerung. KBr
Mit Kurzfilmen und einem Online- Dialogforum (www.gut-informiert.
de) will die Kooperationsgemein- schaft Mammographie verstärkt über das Screeningprogramm informie-
ren. „Letztendlich wollen Frauen, die eine Einladung zum Mammo- graphie-Screening-Programm im Briefkasten finden, wissen, ist das wirklich gut für mich“, sagt Dr. Tat- MAMMOGRAPHIE-SCREENING
Online-Dialogforum und Kurzfilme zur Information
jana Heinen-Kammerer, Leiterin der Geschäftsstelle der Kooperati- onsgemeinschaft Mammographie.
Frauen ab 50 Jahren erhalten mit der Einladung zwar ein Merkblatt zu
Vor- und Nachteilen der Brustkrebs- früherkennungsmaßnahme, häufig bleiben jedoch Fragen wie etwa zur Strahlenbelastung offen. Daher hat die Kooperationsgemeinschaft
gemeinsam mit dem Krebsinforma- tionsdienst des Deutschen Krebsfor- schungszentrums ein Dialogforum im Internet gestartet.
Unter www.gut-informiert.de kön- nen Frauen und andere Interes - sierte ihre Fragen zur Brustkrebs- früherkennung vom unabhängigen Krebsinformationsdienst beantwor- ten lassen. Ein weiteres Angebot sind unter anderem die kurzen In- formationsfilme der Kooperations- gemeinschaft, die kritische Fragen aufnehmen und auf Basis aktueller Screen ingergebnisse sowie wissen- schaftlicher Studien behandeln.
Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie wird gemeinsam von den gesetzlichen Krankenkas- sen und der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung getragen (Infos:
www.mammo-programm.de). EB Unter www.gut-
informiert.de be- antwortet der Krebs- informationsdienst
des Deutschen Krebsforschungs- zentrums Fragen zur Brustkrebsfrüh -
erkennung. Foto: picture alliance
Im „InfoCenter“
unter www.vde.
com kann das Po- sitionspapier kos- tenfrei bestellt wer- den.