Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN
Bleomycininduzierte Lungenveränderungen
Auf die Gefahr einer Lungenfibrose als Nebenwirkung einer intensiven zytostatischen Therapie mit Bleomy- cin wurde im Schrifttum in den letz- ten Jahren mehrfach hingewiesen.
Das bei Plattenepithelkarzinomen gegebene Präparat führt im Bereich der Lungenalveolen zu einer Schä- digung der Alveolarepithelien mit Austreten eiweißreicher intraalveo- larer Flüssigkeit, gefolgt von reakti- ven fibrosierenden Veränderungen in den Alveolen und dem umgeben- den lnterstitium, deren Endzustand eine Lungenfibrose mit zunehmen- der Ateminsuffizienz ist. Die Autoren untersuchten 15 Patienten mit Ma- lignomen im laryngologischen Be- reich, die insgesamt 25 Bleomycin- serien (Gesamtdosis 165 bis 705 mg) erhielten. Dabei entwickelten sich bei 6 Patienten Lungenveränderun- gen, in vier Fällen entstand eine irre- versible Lungenfibrose, die zum Tod der Patienten führte. Die röntgen- morphologischen Veränderungen traten bilateral bereits zwei bis vier Wochen nach Therapiebeginn auf;
sie waren in fünf Fällen charakteri- siert durch unscharfe streifige inter- stitielle Verdichtungen zunächst in den Lungenunterfeldern, in einem Fall hatten sie knotigen Charakter;
in der Folge kam es zu einer schärfe- ren Konturierung der Verdichtun- gen, zum mäßigen Zwerchfellhoch- stand sowie zu einer nur diskret er- kennbaren Erweiterung des rechten Pulmonalarterienhauptstammes. Pr
Umek, H., Dupal, H.
Bleomycininduzierte Lungenveränderungen im Röntgenbild
Fortschr. Röntgenstr. 125 (1976) 532-537 Röntgeninstitut für Diagnostik und Therapie, A. 0. Krankenhaus
A-2700 Wiener Neustadt
Armödem
nach Mammaoperation
Lymphödeme nach radikaler Mam- maoperation mit Ausräumung der axillären Lymphknoten entstehen vorwiegend durch die operative Durchtrennung der Lymphbahnen.
Bei der Entstehung des Armödems kann jedoch auch eine venöse Kom- ponente von Bedeutung sein, die dann einer gezielten Therapie we- sentlich zugänglicher wäre als das reine Lymphödem. In der vorliegen- den Arbeit wurde bei 102 Patienten mit postoperativ strahlenbehandel- tem Mammakarzinom die Häufigkeit von Thrombosen oder venösen Ab- flußbehinderungen im Oberarm- Schulter-Bereich untersucht. Die Autoren fanden bei 28 Prozent ihrer Patienten mit einem Armödem eine venöse Abflußbehinderung, bei 12 Prozent einen venösen Verschluß.
Auffällig ist bei den Ergebnissen der Hinweis auf ein Fortschreiten einer Thrombose in weiter proximal gele- gene Gefäße (wie Arteria subclavia und Vena cava). Die Autoren spre- chen sich für eine häufigere Indika- tionsstellung zur Armphlebographie aus, um dann gegebenenfalls früh- zeitig eine thrombolytische Therapie einleiten zu können. Pr
Botsch, H., Sörensen, R.:
Armödem nach behandeltem Mammakarzi- nom: Stellenwert der Phlebographie Strahlentherapie 153 (1977) 17-20 Radiologische Klinik im Kinikum Steglitz 1000 Berlin
—ECHO
Zu: „Anästhesiezwischenfälle und das anästhesiologische Risiko"
von Dr. med. h. c. Walter Weißauer und Prof. Dr. med. Rudolf Frey in Heft 1/1977, Seiten 29 ff.
Risiken bei Narkosen
„Nur Ärzte sollten Narkosen vornehmen und der Patient vorher, nach Aufklärung über die Risiken, seine Genehmi- gung erteilen. Diese Forde- rung erheben die Ärzte Walter Weißauer und Rudolf Frey in der neuesten Ausgabe des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTS, in der sie daraüf hinweisen, daß die Narkose in jedem Fall ein ,risikoträchtiges' Gebiet der Medizin sei ..."
(ddp in: Ruhr-Nachrichten)
Epidurale und
subdurale Hämatome im Computertomogramm
An 28 Fällen von operativ bezie- hungsweise autoptisch bestätigten sub- und epiduralen Hämatomen werden die computertomographi- schen Erscheinungsformen erörtert und an kasuistischen Beispielen de- monstriert. Epi- und subdurale Hä- matome sind in der Regel computer- tomographisch eindeutig zu diagno- stizieren. Sie liegen der Kalotte un- mittelbar an und stellen sich als bi- konvexe oder plankonvexe Bereiche veränderter Dichte dar. Je nach Kon- sistenz ist die Dichte dieser Zonen im Vergleich zum Hirngewebe er- niedrigt, gleich oder erhöht; es las- sen sich folglich hypodense, isoden- se und hyperdense subdurale Häma- tome unterscheiden. Die Messung der unterschiedlichen Röntgenab- sorptionswerte wird mit In-vitro-Ver- suchen verdeutlicht. Die isodensen subduralen Hämatome — deren mitt- lere Dichte also der mittleren Dichte von Hirngewebe entspricht, sind teils an ihrer Inhomogenität und an einem verdichteten Randsaum zu erkennen, teils aus den Zeichen der Raumforderung abzuleiten. Zeichen der Raumforderung (insbesondere die Kompression eines Seitenventri- kels) fanden sich bei 26 der 28 Pa- tienten. Die Autoren betonen, daß falls sich bei Patienten mit Schädel- Hirn-Traumen computertomogra- phisch nur die indirekten Zeichen einer Raumforderung finden, die Diagnostik durch die zerebrale An- giographie ergänzt werden muß. Ge- lingt jedoch computertomogra- phisch der direkte Nachweis des Hä- matoms (möglich besonders bei den hypo- und hyperdensen subduralen Hämatomen), so kann auf die Angio- graphie verzichtet werden, da Loka- lisation und Ausdehnung der Blu- tung eindeutig bestimmbar sind. Pr
Lange, S., Grumme, Th., Meese, W., zum Win- kel, K.:
Das epi- und subdurale Hämatom im Compu- tertomogramm
Fortschr. Röntgenstr. 125 (1976) 537-540 Zentrum Rädioiogie
Voßstraße 3 6900 Heidelberg
1086 Heft 16 vom 21. April 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT