• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Human Enhancement: Verwundert" (26.12.2011)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Human Enhancement: Verwundert" (26.12.2011)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

bern, Studierenden und Lehrenden anzuregen.

Dipl.-Psych. Linda Brüheim, Prof. Dr. Jürgen Westermann, Universität zu Lübeck, 23562 Lübeck

HUM A N ENHA NC EMENT

Auf der Konferenz

„Size Matters 2011“

diskutierten Geistes- und Naturwissen- schaftler über Mög- lichkeiten und ethi- sche Grenzen bei der „Verbesserung“ des Menschen mit technischen Mitteln (DÄ 46/2011: „Ho- mo sapiens 2.0“ von Michael Simm).

Verwundert

Über den Artikel bin ich verwun- dert, sogar beunruhigt, wenn selbst Philosophen, die doch eigent- lich einen etwas weiteren Horizont haben sollten, bedenkenlos die

„Verbesserung“ des Menschen pro- pagieren. Das wichtigste Argument, das ich hier erwartet hätte, suchte ich vergebens: Dass nämlich, wenn der Wettlauf um die Leistungsstei- gerung von Gehirn oder Körper erst einmal begonnen hat, diejenigen in Zugzwang geraten, die dies nicht wollen oder können. Das „Recht auf Naturbelassenheit“ des Men- schen wird dadurch schlicht konter- kariert (dass man womöglich noch um dieses Recht wird kämpfen müssen, halte ich schlicht für zy- nisch). Aberwitzig wird es, wenn sogar darüber sinniert wird, ob man

U

A

„ d u s l s der Verbesserung“

KR A NKENHA U S

Jede Entscheidung über Mitteleinsatz muss auf ihre Aus- wirkungen auf die Patientensicherheit abgeklopft werden (DÄ 44/2011: „Para- digmenwechsel in Sicht: Das Kranken- haus 3.0“ von Daniel Grandt).

Zunehmende Anforderungen

Umfassende Anforderungen an die Leistungserbringer im Gesundheits- wesen nehmen zu, und ein Ende ist nicht in Sicht. Ärzte sind bisher überwiegend (nur) Experten in der Umsetzung von spezifischen medi- zinischen Anforderungen, die sich mehr oder weniger direkt aus ihrer Ausbildung ableiten lassen.

Die Entwicklung von Fähigkeiten, umfassende Anforderungen über ei- nen systemischen Ansatz (zum Bei- spiel Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO) umzusetzen, sind in

der Regel nicht ausbildungsrelevant und werden daher auch in der Regel nicht ausreichend vorgehalten.

Künftig werden aber zumindest die Leitungen medizinischer Orga- nisationen gerade über diese Fähig- keiten verfügen müssen, um Quali- tätsziele festzulegen, Leistungen und Prozesse zu regeln sowie Qua- lität im Sinne der Patienten zu si- chern.

Vier Fragen sind in diesem Zusam- menhang an die Leitungen zu stel- len:

1. Welche Leistungen will ich ins- gesamt mit meiner Organisation er- bringen?

2. Welche dieser Leistungen sind (schriftlich) geregelt?

3. Welche dieser geregelten Leis- tungen sind messbar?

4. Welche dieser messbaren Leis- tungen will ich qualitätssichern (Soll/Ist)?

Die Antworten auf diese Fragen werden derzeit vermutlich eher er- nüchternd ausfallen.

Wer aber in diesem Sinne seine Or- ganisation leiten will, wird in der Zukunft handlungs- und wettbe- werbsfähig bleiben. Auch wenn die Umsetzung nicht über Nacht ge- schieht.

Dr. Roland Werners, Dr. Becker Klinikgesellschaft mbH & Co. KG, Klinik Norddeich, 26506 Norddeich J

ü m w P a ( digmenwechsel inS

B R I E F E

(2)

ANZEIGE 1/2 Seite

90 x 180

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und Orts- angabe gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn der Redaktion bekannt ist, wer geschrieben hat.

ANONYM

vielleicht Chirurgen zwingen könn- te, leistungssteigernde Substanzen einzunehmen, damit „weniger Tote auf dem OP-Tisch liegen blieben“.

Die Fehlerquote in der Medizin zu senken, sollte man doch wohl vor allem dadurch erreichen, dass eben nicht übermüdete Ärzte am OP- Tisch stehen und dass überall ein gutes Fehlermanagement bezie- hungsweise eine moderne Fehler- kultur eingeführt wird – damit ließe

sich die Fehlerquote weit mehr sen- ken als durch „Gehirndoping“.

Das Argument, dass es zwischen der Behandlung von Krankheiten und der gezielten Verbesserung des Organismus keine scharfe Grenze gebe, ist in meinen Augen faden- scheinig, auch wenn es teilweise stimmen mag (Beispiel ADHS oder Asthmamittel im Leistungssport).

Wenn gar nicht mehr der Versuch unternommen wird, diese Grenze

zu bestimmen, wird einem Damm- bruch Tür und Tor geöffnet, dessen Auswirkungen ich nur als katastro- phal bezeichnen kann.

Dr. Manfred Ziepert, 07749 Jena

KRA NKENVERS I CHERUNG

Die SPD legt ein de- tailliertes Konzept für eine Bürgerver- sicherung vor (DÄ 43/2011: „Bürger- versicherung: Neues Honorarsystem als Allheilmittel“ von Marc Meißner).

Fragwürdig

„ . . . so dass Arbeitgeber, die hohe Löhne zahlen, stärker zur Kasse ge- beten werden.“

Das verstehe ich nicht: Arbeitgeber, die ihre Arbeitnehmer gut bezahlen, sollen in der Bürgerversicherung mehr zur Kasse gebeten werden als Arbeitgeber, die schlecht bezahlen?

Ja, ist das denn ein Anreiz für Ar- beitgeber, gut zu bezahlen? Wären sie nicht besser dran, schlechter zu bezahlen?

Eine Patientin berichtet mir, sie hät- ten als Gruppe in ihrer Hartz-IV- Maßnahme einen kleinen Laden aufgemacht, der Schwung kriegte und genau deswegen abgeschafft werden musste, aus Konkurrenz- gründen, Hartz-IV-Projekte dürfen keine Konkurrenz für die örtlichen Gegebenheiten werden. Jetzt säßen sie mit dem Laden an einer entlege- nen Stelle, wo kein Mensch vorbei- käme und hätten Ärger, sie würden nicht ernsthaft genug arbeiten.

Die Beispiele lassen sich ja fortset- zen: So wirklich scheint man hier- zulande am wirtschaftlichen Auf- bau nicht so interessiert.

Walta Reuther-Dommer, 78462 Konstanz D

t f s 4 v H Allheilmittel“von Ma

A 2774 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 108

|

Heft 51–52

|

26. Dezember 2011

B R I E F E

ANZEIGE Apo-Bank

90 x 180

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Übrigens ist in Kittsee der berühmte Geiger Josef Joachim geboren, befreun- det mit Johannes Brahms und Berater für die Kaden- zen für das Violinkonzert von Brahms, befreundet

- Als Verkäufer können Sie sich sehr schnell und optimal auf Ihre Kunden einstellen - Sie erkennen als Verkäufer schnell welche Art der Präsentation Ihr Kunde wünscht -

ein liebevolles Miteinander, sich aus- tauschen, fröhliches Lachen schon am Morgen, kleine Glücksmomente zu zweit erleben, wieder Nähe spüren, für zwei planen und kochen oder

Block sind jedoch noch einige Kurse frei und können nach Rücksprache mit Herrn Netzer belegt werden. Die betreuenden Lehrkräfte in den allgemeinbildenden Schulen bitte ich

über die Verwaltung 79 559..

Machen Sie aus sich selbst eine Marke – damit festigen Sie Ihren Expertenstatus und nicht nur Ihr Chef wird es Ihnen dan- ken, sondern vor allem der Kunde.. Und auf den kommt es

Hinzielen muß unsere Darstellung auf das für Paulus Anfang und Ende theologischer Existenz und Reflexion konstituierende Heilsereignis in Jesus Christus, durch das

In Gesprächen mit den Multiplikator*innen und gegebenenfalls mit den Adressat*innen wird abgeklärt, ob ein Fall für NinA NRW vorliegt oder ob unter Umständen andere