re, nicht parenterale Infektionswege, wobei der Übertragung durch Se- xualverkehr eine besondere Bedeu- tung zukommt. Nach der Infektion kommt es zu einer mehrere Monate bis Jahre anhaltenden Persistenz der HGV-Virämie, die mittels PCR nach- weisbar ist. Wenn es zur Antikörper- bildung gegen das HGV kommt, ist das Virus innerhalb von zwei Mona- ten nicht mehr im Blut nachweisbar.
Die klinische Bedeutung der HGV-
Infektion ist noch unbekannt und weitere, auch langfristige Verlaufs- kontrollen sind erforderlich. Wir ha- ben bisher nicht beobachtet, daß das HGV zu einer akuten, einer chroni- schen oder fulminanten Hepatitis führt.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 1997; 94: A-2069–2071 [Heft 31-32]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.
Anschrift für die Verfasser
Prof. Dr. med. Rainer Laufs Institut für Medizinische
Mikrobiologie und Immunologie Universitäts-Krankenhaus Eppendorf
Martinistraße 52 20246 Hamburg
A-2071
M E D I Z I N KURZBERICHT
Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 31–32, 4. August 1997 (39) Eine populäre Hypothese geht
davon aus, daß eine Diät mit mehr- fach ungesättigten Fettsäuren das Risiko für koronare Herzerkrankun- gen (KHK) verringert, während ge- sättigte Fettsäuren und Cholesterin einen gegenteiligen Effekt haben.
Diese Annahme wurde in einer epi- demiologischen Studie an 21 930 fin- nischen Männern im Alter zwischen 50 und 69 Jahren untersucht, die alle rauchten und bei denen keine kar- diovaskuläre Erkrankung zum Zeit- punkt des Studienbeginns diagnosti- ziert wurden. Die Studienteilnehmer wurden 6,1 Jahre lang beobachtet (Ursprünglich wurde an diesem Kol- lektiv untersucht, ob Alpha-Toco-
pherol und Beta-Caroten eine krebs- verhindernde Wirkung bei Rauchern haben).
Ein signifikant erhöhtes relati- ves Risiko von 1,39 für eine korona- re Herzerkrankung wurde für die Gruppe der Personen gefunden, die im Tagesdurchschnitt 6,2 g Trans- Fettsäuren zu sich nahmen.
Ferner hatten die Männer ein relatives Risiko von 1,30 für eine KHK die täglich 0,8 g der in Fisch vorkommenden Omega-3-Fettsäu- ren konsumierten. Die angenomme- nen protektiven Effekte von mehr- fach ungesättigten Fettsäuren sowie der Omega-3-Fettsäuren konnten nicht bestätigt werden. Bei der Inter-
pretation der Ergebnisse sollte man beachten, daß es sich bei dem Studienkollektiv um Raucher einer bestimmten Altersklasse handelte.
Außerdem sollte man die spezifi- schen finnischen Essensgewohnhei- ten berücksichtigen wie beispiels- weise eine allgemein geringe Zufuhr an Trans-Fettsäuren mit der Nah-
rung. me
Pietinen P, Ascheirio A, Korhonen P, Hartman AM, Willett WC, Albanes D, Virtamo J: Intake of fatty acids and risk of coronary heart disease in a cohort of fi- nish men. Am J Epidemiol 1997; 145:
876-887.
Dr. Pirjo Pietienen, Department of Nu- trition, National Public Health Institute, Mannerheimintie 166, 00300 Helsinki, Finnland.
Trans-Fettsäuren erhöhen Risiken für koronare Herzerkrankungen
Die diabetische Nephropathie mit Proteinurie stellt eine Komplika- tion des Diabetes mellitus dar. Eine dänische Arbeitsgruppe ging in einer prospektiven Studie der Fragestel- lung nach, ob bei Patienten mit nicht insulinpflichtigem Diabetes mellitus mutmaßliche Risikofaktoren für die Entstehung einer beginnenden oder klinisch manifesten Nephropathie nachzuweisen sind.
Im Rahmen dieser Untersu- chung wurden 191 Patienten wäh- rend ihres Krankenhausaufenthaltes im Jahr 1987 in die Studie aufgenom- men. Diese Patienten waren zum Zeitpunkt ihrer stationären Behand- lung an nicht insulinpflichtigem Dia- betes mellitus erkrankt und jünger als 66 Jahre. Sie wiesen eine normale Albuminurie (< 30 mg/24 Stunden) auf.
Innerhalb der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 5,8 Jah- ren wurden 15 Patienten aus der Stu- die ausgeschlossen. Während in die- sem Zeitraum 36 der verbleibenden 176 Studienpatienten eine persistie- rende Mikroalbuminurie (30 bis 299 mg/24 Stunden) entwickelten, wurde eine persistierende Makroalbuminu- rie (> 299 mg/24 Stunden) nur bei fünf Patienten beobachtet.
Aufgrund der statistischen Aus- wertung der erhobenen Daten konn- ten Risikofaktoren für die Entste- hung einer beginnenden oder kli- nisch manifesten Nephropathie auf- gedeckt werden. Als möglicherweise therapeutisch beeinflußbare Risiko- faktoren ermittelten die Autoren ein angehobenes Basisniveau der Al- buminurie, die schlechte Glukose- stoffwechselführung mit erhöhtem
HbA1c-Anteil und die Hyperchole- sterinämie. Zusätzlich zu den bereits genannten Gründen besteht bei älteren Männern mit diabetischer Retionpathie ein erhöhtes Erkran- kungsrisiko.
Nach Ansicht der Autoren kön- nen andere Faktoren und Erkran- kungen wie beispielsweise die Krankheitsdauer, Übergewicht, Hy- pertonie, Serum-Kreatininkonzen- tration, koronare Herzerkrankung und Rauchen eher nicht als Risiko- faktoren für die Entstehung der dia- betischen Nephropathie gelten. mll Gall AM et al.: Risk factors for develop- ment of incipient and overt diabetic nephropathy in patients with non-insulin dependent diabetes mellitus: prospec- tive, observational study. Br Med J 1997;
314: 783–788.
Dr. A. M. Gall, Steno Diabetes Center, 2820 Gentofte, Dänemark.