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509

Zur Transscription türkischer Texte.

Von Prot. Moriz Wickerhanser.

Im Jahresbericht über turkologische Leistungen Oesterreichs

und Deutschlands, deu ich der R. A. Society auf ihr Verlangen vor

Kurzem lieferte , geschieht der jüngst vorgeschlagenen Transscription des türkischen Alphabetes Erwähnung, ungefilhr mit folgenden Worten:

„The new transcription of the turkish alphabet is a part of the

recently proposed transcribing method for the five main languages

written usually by arable letters. — The benefits to be derived to

the progress of our knowledge of the orient and oriental literatures

from establishing an agreement as to a generally acceptable way of

transcription are so evident and palpable, that Prof. Brockhaiis'a

manly and conscientious proposal merits to meet the frank and

serious investigation and the accommodating succour of all those it

is directed to."

Dies Anderen anzurathen war freilich naheliegend, aber nun

kommt die leidige Consequenz, die ich in Gestalt von Noten zu

Band XVII S. 500 und weiter entgegenzunehmen und über die

Fehler des Unverstands mit dem Auge der Milde durch die Finger

der Nachsicht zu blicken und, was sicb als unbrauchbar erweist, mit

der Ruhe der Pflichterfüllung in den Papierkorb der Vergessenheit

zu versenken bitte. — Zur einleitenden Bemerkung diene nur noch,

dass ich unter I. das Tonbild der neulich transscribirten Verse

Fasli's, wie es sicb mir darstellt, beibringe. — Hier ist ' der Ton¬

fall der Lesung ohne Scansion, ist nur ein Zeichen für das Auge,

s ist scharf, f lind, y tief und i hell wie in „ich" zu sprechen, ä ist Brücke's a zum o, oder des Wieners a in „hald", des Frank¬

furters in „Theater", „Vater", se ist das kurze englische a in „cab"

„rat" „flat" oder a zum e oder Vater Meninski's ae. — Unter II.

lege ich meinen Versuch vor nach der neuen Methode zu transscri¬

biren, wenn erlaubt würde selbe auf die arabischen und persischen

Wörter des türkischen Contextes auszudehnen. — Wo ich unser

deutsches für genaue Transscription des Türkischen unbezahlbares j

notbwendig bi-auchte, habe ich mich, da es für g weggenommen ist,

in französisch-englischer Manier mit y beholfen, was freilich den

Uebelstand hat, dass dem deutschen Auge damit immer um eiue

Bd. XVIII. 34

(2)

Sylbe mehr geboten wird, als der Mund zu sprechen hat. — Wo dies y nur mouillirt, setzte ich einen Punkt auf (y).

I.

Bir sahdr nesim-i dfchan = perwer

dehr6 wermischidi finet u fiwer. i

irischüp ytiddl-i fiisl-i behdr,

dfchusch6 gjelmischdi schffiwk il6 enhar. 2

dehre db-i saefd atschylm^schydy,

gjül u lale gjelup atschylm^schydy. 3

dfchennete dönmischidi bägh ile ragh,

sebfe^püsch olm^schydy descht u dagh. 4

gjül gibi gjülmischidi rü-i dfchihdn,

olm;^schydy dfchihän saefadd dfchindn. 5

lalel6r thutm;^schydy saliraj;^-,

el6, alm^scbdy dfcbdm-i sahbaj;^-. 6

chäb-i ghafletd6n ujanüp eflidr,

bagha atschylm^schydy lejl u nehdr. 7

dfcbdm-i ferrini pür kylup nergis,

j6ne kylm^schdy bir gjüfel medfchlfs. 8

sch6hr-i gjülfar'dd olüp gjül schab,

olm^schydy schügjufe dfchümle sipäh. 9

bülbülün kjar^ ab u naleidi,

gjülscbön u bagh pür ulaleidi. 10

serwi schäwkile raksä girmischdi,

'alem6 chöschdfche halet irmischdi. 11

atschylüp baghd dfchümle-i jarän,

kjösch6 kjösche saefaddydy dfchihdn. 12

ysch itschüu dfcbümle-i syghdr u kibdr

bagh u raghä gid6rdi lejl u nehär. 13

gjendü halümdd ben feraghaetd6

sakinidüm makäm-i ufletde. 14

irdi nagahi bir baerif-i farif,

thab*! pak u lathif we schang scherff, 15

ki band olm^'schydy jdr-i kadlm

gham u schadid6 ghamkjüsdr-i nedim. 16

dedi: „ej jar» ölma ghafletde!

„ne durursyn bu kjündfch-i ufletdö? 17

„alem6 irdi rewndk-i enwer,

„baghä gjel ejle san'-i hakkd nafae'r! 18

„saefhd-i 'alem6 olundü nigjär

„£y6t-i „f6'nfuru UaeTasär!" 19

„ne durürsyn? dfchihän^ sejr djle!

„ne dfchihän? kim dfchinan^ sejr 6jle! 20

„gjeldi bir dem, irischti dehr6 hajdt;

„h^j is6n, sfende ejlegll haerekjdt!" 21

(3)

Wickerhauser, zur Transscription türkischer Texte. 511

bu kjelami tschüu ejledüm ysghä,

irdi kälb-i hafine fewk u saefä. 22

chosch gjörüp kyld^m inuchalefeti ,

ejlejüp ufr ile mulathaefeti. 23

olüp ol jär-i dfchanä a.chfr jar,

ejledüm afm-i kjosche-i gjülfär. 24

II.

Bir saliargyah näsim-i jän-pärvär

dährä virmishdi zinät ü zivär. 1

irishüb' igtidäl-i fagl-i bähär,

jüsha gyälmishdi shävq-ilä änhär. 2

dährä äb-i gafä gacilmish idi,

gyül u läläh gyälüb' äcilmish idi. 3

jännäta dönmishidi bägh ilä rägh,

säbzäh-püsh ölmishldi däsht u dägh. 4

gyül gibl gyülmishldl rü-i jihän ,

ölmishidi jihän gafäda jinän ^). 5

lälählär tütmishidi gahräyi,

älä älmishdi jäm-i gahbäyi. 6

khwäb-i gbaflätdän üyänüb' äzhär,

bägha äcilmisbidi läyl u nähär. 7

jäm-i zärrini pür qilüb närgis,

yänä qilmishdi bir gyözäl mäjlis. 8

sbähr-i gyülzäredä ölüb gyül shäh,

ölmishidi shügyüfäh jümläh sipäh. 9

bülbülün kyäri äh u näläh 1dl,

gyülshän u bäghe pür ^uläläh 1dl. 10

särve shävqilä raq^a girmishdi,

gälämä khoshcä hälät Irmishdi, 11

äcilüb bägha jümläh-i yärän,

kyosbäh kyöshäh ^äfäda idi jihän. 12

§ysh Icün jümläh-i ^igbär u kibär

bägh u rägha gidärdi läyl u nähär. 13

gyändü hälümdä bän färägbätdä

säkin idüm maqäm-i §uzlätdä. 14

Irdl nägyäh? bir härif-i zarlf

tab^i päk u latif wä shäni shärlf, 16

ki bafiä ölmishidi yär-i qadlm,

gham u shädidä gham-kyüsär-i nädlm; 16

dädl: „äy yäre! ölma ghaflätdä!

„nä dürursin bü kyünj-i ^uzlätdä? ^7

„gälämä Irdl rävnaq-i änvär;

„bägha gyäl äylä (ang-i baqqa nazärl 18

1) hatte gelacht. 2) Mz. von Ki.^.

34«

(4)

„9afhah-i ^alämä ölundä nigyär

„äyät-i: „fa 'n?urii ila 'l-äsär!" 19

„nä dürursin? jihäni säyr äylä!

„nä jihän? kim jinäni säyr äylä! 20

„gyäldt bir däm' Irishdi dährä hayät;

„hayy Isäfl sändä' äylägil häräkyät!" 21

bu kyälämi cü äylädüm' i^gbä,

Irdl qalb-i hazlnä zävq u ?äfä, 22

khösh györüb qilmadüm mukhäläfetl,

äyläyüb ^üzrilä mulätäfätl. 23

ölüb öl yär-i jäna äkhir *) yär,

äylädüm §azm-i kyoshäh-i gyülzär. . 24

600, 5, u.

Das Vokalsystem der Türken mag sebr fein und durchgebildet

sein, aber was nützt das, wenn sie dimek, itmek, inmek, wirmek

u. s. w. gidfche, iltschi, in, irte, u. s. w. schreiben, aber demek,

etmek, enmek, wermek u. s. w. gjedfche, eltschi, en, erte u. s. w.

sprechen. — Worin liegt eine consequente Lautdurcbbildung, wenn

sie Formen wie udu, üdü, welche ihnen Jeder nach Viguier beilegen

muss, gar nicht kennen, wenn es bei ihnen ein oldughundän giebt und

kein olmusch udu, ein öldüghünden, aber kein ölmüsch üdü? ein oldu,

aber kein öldü? kein meful dur, aber eiu meful dtlr? (Was ich

hier sage, gilt vom Türkischen, nicht vom Armenisch-Türkischen, zu

welchem Letzteren ich mir eine literarische Transscription in keiner Beziehung denken kann.)

501, 2, u.

Die schweren Vokale der Türken sind mir: a, ä, y, o, u.

Die leichten e, e, i, ö, ü.

Auf dem geraden Wege des a zum e liegt ä inmitten, und auf dem

geraden Wege des e zum i liegt e inmitten. Ein Beispiel für ä ist

Läo säfä in ciljdj' \ä*o säfä - gjeldün ! willkommen! Ein Beispiel für

6 ist in der ersten Sylbe von ^yJ^! tef-elden, brevi manu, oder

von gjejm^k anziehen, oder von Vj<-^t edüp machend. —

Ich konstatire hier nur im Vorbeigehen die Existenz dieser beiden

Laute; für eine Transscription, die nicht die Aufgabe hat den Laut

zu malen, sondem jene die Zeichen oder die Figur eines Textes zu

übermitteln, haben sie beide ebenso wenig Bedeutung als das a zum

0 (!) =dem englischen a in hall, ball, fall, all, mit welchem der

Türke einige der inlautenden persischen spricbt, z. B. >-i!^s>- chäb oder in jl>> chär, vilis, aber für letzteres weniger sicher, weil die Form jySf Tills anch existirt

1) endlich. — a khar heisst: tän anderer, im TOrkischen.

(5)

Wickerhcauer , zur Transscription türkiseher Texte. 513

602, 1, c

Die Türken haben wohl die 3 arabischen Lautzeichen, aber sie

wenden sie nur in Schönschriften , Aufschriften , allenfalls in Poesien,

und auf den Legenden ihrer Münzen an und stehen daher den 8

als zu bezeichnend erwähnten Lauten in der Regel mit gar nichts

in der Hand gegenüber, wenn man ihnen die Zeichen |, », g^,

T, ?, c, , J.t, nicht vorkommenden Falles als Selbst¬

lauter zu brauchen erlauben will.

602, 6, u.

Diese Andeutungen Viguier's sind zu weit gegangen. Aber

denken wir uns in seine Lage. Er hatte ein sehr schönes und sinn¬

reiches türkisches Lautsystem ausgedacht und nachdem er fertig war,

hätte er um wahr zu sein gestehen müssen , dass es besser auf Raja-

Mundarten als auf die reine Sprache, innerhalb dieser aber gerade

auf den ächt türkischen Bestandtheil derselben am allerwenigsten

passe. Wem lässt sich nun eine so aufopfernde, das eigene Werk

nothwendig unbedeutender erscheinen lassende Tugend zumuthen?

Die ülema der Hauptstadt reden um kein Stäubchen anders als die

Schulunterricht genossen habende übrige türkische Bevölkerung

derselben, weil nocb keinem Ulema einfiel seiner eigenen Mutter¬

sprache die mindeste Aufmerksamkeit zu schenken oder ihr die

geringste Pflege angedeihen zu lassen. Wie liesse sich, wenn dies

anders wäre, der ijetzige Zustand der türkischen Scbrift- und Um¬

gangssprache erklären? Wober kämen die massenhaften noch täg¬

lich unter unseren Augen vor sich gehenden Einschleppungen? —

Was die Ulema anderer Städte anbelangt, so fand ich wohl unter ihnen

hie und da locale Lieblingsredensarten, und Lieblingswörter (wie

das rumelische ^■^'•'«'1 yslah t. Umstw. für ^jI ejü, eji, gemein iji,

noch gemeiner ii), aber nirgends abweichende Osmanli-Dialecte, denu

nach Kastamuni, wo halbtatarisch gesprochen wird, dann an die per¬

sische und an die kurdische Gränze kam ich nicht, uud den kleinen

Tataren-District Bulgariens, wo ganz tatarisch gesprochen wird, kann

ich hier nicht wohl zählen. — Was endlich die „ungelehrte Volks¬

masse in der Türkei" betrifft, so ist selbe kein gleichartiges Ganzes ;

sie besteht aus einer kleinen Menge von Türken und aus grossen

Mengen von Armeniern und Griechen oder gräcisirten Slaven. Die

letztgenannten 3 Stämme sind nun freilich wohl, wenn sie türkisch

reden, fanatische Lautassimilirer, aber eben deswegen klingt ihr tür¬

kisch Reden den Türken so widerwärtig und unausstehl'"''

603, 1, 0.

Das Präsens des Hülfsverbums (j»>) klingt dür in der reinen

Sprache, dir und dyr zeitweilig im ^j^ijli Lä, dur aber kann es

gar nie klingen. ^j<>>4\ klingt idi und ydy (nach der, neuen Trans-

(6)

' scription idi und idi), dafür üdü und udu unter keinen Verhältnissen.

Ich erinnere mich noch lebhaft des Entsetzens, mit dem ich diese

Belautung zum ersten Mal, ich glaube im XI. Band unserer Zeitschrift

gewahrte. Einer Transscription für literarische Zwecke würde dür

und idi vollkommen genügen, denn dir, dir, idi sind rein lautma¬

lend. — ikjen ist fest, wie richtig bemerkt wird, aber

dek ist nicht fest, man sagt uS'vS nä-Lao sabaha-dak. — Korkulii

wird weit häufiger gesagt als korkul^, und osmanli hingegen weit

häufiger als osmanlii. Der Accusativ von klingt kapuj^-, nicht

kapujü , man spricht ^^^.^ thoptsch^ , nicht thoptschü, dafür darf

mau nicht old^, man muss oldü sagen. — Wo findet sich in allem

dem eine Consequenz? — babanin uud baban;fn schneiden ins tür¬

kische Ohr, dem armenischen gefallen sie. Woher kommt das?

503, 7, u.

Das hier Gesagte scheint mir vollkommen richtig, und dennoch

halte ich die Ersichtlichmachung, ob türkische Wörter im Text , den

ich mir nur vorstellen muss, den ich nicht zu sehen bekomme,

plene oder defective geschrieben waren, für sehr wünschenswerth. —

Ich bekomme z. B. in der Transscription alub zu sehen und halte

dies Wort für ^yl\ alub , für das Gerundium von oiti . — Die

Stelle giebt mir nun zwar einen möglichen Sinn, aber dieser kommt

mir etwas gezwungen, etwas weit hergeholt vor. Nun plagt mich

der Gedanke, dass der Transscribent geirrt habe, dass sein alub im Text

nicht scriptio plena , nicht vj^t (älub) , sondern v_J! gewesen sei,

also aucb olub und ölub und alb in Betracht gezogen werden könne,

und in diese Untersuchungen muss icb mich jetzt der Reihe nach

einlassen, und sie können alle zu nichts führen uud wären mir alle

erspart worden, wenn im Texte wirklich ystand und nur die

Transscription mich hierüber unsicher liess. — In solchen und allen

analogen Fällen erschiene mir die möglichst genaue Darstellung auch

der türkischen Wörter eines türkischen Textes eine Woblthat.

504, 12, 0.

Hier wird auslautendem a als Zeichen I und « ertheilt. Die

übrigen Vokal-Auslaute hätten sicb in ^ und zu theilen. — Dies

heisst klar und deutlich die Meinung zu erkeunen geben, dass die

türkische Sprache keinen eigentlicheu e-Laut besitze. — Wie trans¬

scribire ich nun den Satz: „jo^*^ &*i Vjjüj »jisj^i ^^^i (jij

^wjj" (besch nefer eren deweler6 jem werup jene memlekjete döne-

16r. Fünf Ehrenmänner mögen die Kamele abfüttern und wieder

heimkehren). — Hier stehen 19 eigentlicbe e (es ist kein e trfes-

ouvert oder ö darunter) gegen ein u und ein ö. — Wäre nun obige

(7)

Wickerhauser, zur Transscription türkischer Texte. 515

Stelle, aus der mau ganz ungezwungen eine e-Detizienz der Türken

herauslesen kann, wirklich so gemeint, so müsste dagegen Einsprache erhoben, es müsste auf die Million e in Meninski's, auf die Hundert¬

tausende von e in Biancbi's Lexieon hingewiesen werden, welche

beiden Männer, stehen sie auch gegeneinander auf ganz verschie¬

denen Verdienststufen, sich doch in den gemeinsamen Kriterien lang¬

jährigen Aufenthaltes in der Türkei und praktischer Kenntniss der

türk. Sprache begegnen. — 1st hingegen die Verbannung des e aus

dem türk. Alphabet keine principielle e-Leugnung, so kann ich von

einer Transscription, die ich emsigst und mit grösster Gewissen¬

haftigkeit Alles benutzen sehe, was ihr nur zu Gebote steht, um

alleu billigen Anforderungen gerecht zu werden, mir ein absichtliches

Uehergehen des e nur entweder aus Vorliebe für die im Transscri¬

biren todter Sprachen wie Altarabisch, wie Sanskrit, herrschenden

Gebräuche oder aber und dieser Fall stellt 'Sich mir am Ende als

der wahrscheinlichere dar — aus der Nebenabsicht erklären sich

nicht nur Deutschen sondern zugleich Engländern möglich zu ma¬

chen. — 1st eiue solche Absicht wirklich vorhanden — und j für

g deutet ziemlich sichtlich darauf hin — dann halte ich das Ge¬

lingen einer allgemeinen Verständigung zwar nicht für unmöglich,

aber die Schwierigkeiten, die sich letzterer entgegenstellen, für weit

mehr als verdoppelt. — Eine Unmöglichkeit ist so lange nicht vor¬

handen, als der Standpunkt, von einer Transscription für literarische

Zwecke nicht Laut-, nur Zeichenbilder zu verlangen, auf weieben ich

mich für meine Person unbedingt stelle, vou Allen streng eingehal¬

ten wird; doch fürchte ich mit meiner hiermit ausgesprochenen

rückhaltlosen Annahme ziemlich vereinzelt zu bleiben, icb fürchte,

dass eine anglo-germanische Transscription ähnliche Schicksale zu

befahren haben werde, wie ein eben jetzt aus seiuer Grundlage sich

erhebendes, zugleich mit deutscher und mit französischer Erläuterung in Veröffentlichung stehendes, einschlägiges, höchst verdienstvolles

Werk, dessen deutsche Abnehmer sich fragen, warum statt einer,

gleichviel welcher der beiden homologirten Erläuterungen nicht lieber Beispiele und Nachweise gebracht werden, während die französiscben

Abnehmer positiv abgeschreckt werden durch den grossen Raum, den

sie im besprochenen Werke von einem Idiom in Anspruch genom¬

men finden, das ihnen jedenfalls unverständlich bleibt ; gesetzt auch

dass sie es nicht, wie schon geschah, auf Anrathen ihres Cultus-

Miuisteriums für die Ursprache der Westindianer halten.

5(M, 16, u.

„Und" (j) ist im Türkischen u und we. Es ist u:

1) als Verbindung zweier arabiscber Wörter. (A. von Hammer.)

2) als Verbindung zweier synonymen nomina, ohne Unterschied

ibrer Abkunft, z. B. Ül^ ^ ^(jLi jarär n tüwanä, tauglich und

tüchtig.

3 4

(8)

3) zwischen zwei sich gleichsam ergänzenden Begriffen, z. B.

^Lä.^ jer u tschagh. Kaum und Zeit. liSU-i^ ^ jem u

jem6k, Fourrage und Mundvorrath.

Nicht u lauten darf ^ :

1) zwischen türkischen Eigennamen, z. B. ».ijjiijlj K^yS:]^ i^jSs

filib6 we edreue (vulgo edime) tharaflarynd, nach Philippopel und nach Adriauopel.

2) zwischen evident nicht Zusammengehörigem, z. B. ä_a_«,jj

^^>.*Ji^ Jjvi j ™sia we punisia düw61-i fachimesi , die

erlauchten Höfe Russlands und Preussens, oder: ^^^y^ü,

8jüjJ8jil.> j^^OwlX» y meklubdfcW we bejliktschi dairelerind6,

in den Arotslokalen des Correspondenz-Sekretärs und des

Diwanskanzlei-Directors ; — also nngefähr wo wir unsern an¬

sägenden Artikel wiederholen müssen.

^ ist we:

1) in den Satzverbindungen;

2) in den Verbindungen von Wörter-Gruppen, wenn letztere auch

noch keinen Satz bilden.

3) Insbesondere vermittelt we die äussere Verbindung zweier in

sich durch u verbundener Nomina-Paare, z. B. |J|J^;>.^ «JU^

JLä»^ Vr*J dfcheng u dfchadäl we harb u kytäl.

Die Aussprache ü und Meninski's hiatus vermeiden wollendes

wü hörte ich im Gebranch nur selten und von affectirt redenden

Lenten, empfahl sie daher auch meinen Schülern nie an, ohne dass

nnr ein Einziger derselben im Verlaufe von 16 Jahren von unseren

sehr sachverständigen und sehr genau eingehenden Prüfungskommis-

s&ren in Folge dessen je interpellirt worden wäre. — Die wü Ad-

mittirenden sagen z. B. <JL>I^ ^ xaS^Sa mnkjateb^wü murasel^ oder

gar mukjateb6wwfl mnrasel6, die grosse Majorität aber spricht: mu-

kjatebd nmurasel6 mit einem Halbaccent oder leichten Vordruck auf

den beiden mu, so dass durch eine imperceptible Pause und Her¬

überziehen des n zum zweiten Hauptwort der Hiatus aufgehoben wird.

Stehen endlich zwei j zwischen drei Hauptwörtern oder drei

Epitheten, oder drei Appositionen, so darf weder zweimal u noch

zweimal we gesprochen werden, sondem u kommt zwischen die zwei

auffälliger assonirenden , oder ergiebt sich hier kein Unterscbied,

zwischen die zwei sinnverwandteren Wörter, und we stellt die Ver¬

bindnng zum dritten her. — Dieser Fall kommt im Ganzeu nicbt

häufig vor, da die Dreigliederung nicht beliebt ist ; aber im Schwulst-

Btyl , wo die eine Dreigliedemng durch eine gleich oder nahe darauf

folgende zweite rhythmisch gemacht werden kann, finden sich Bei¬

spiele genug.

(9)

Wickerhaii'C- , zur Transscription türkischer Texte. 517

606, 19, n.

Hierin und in Allem was hieran hängt, liegen grosse Schwierig¬

keiten. — Dächte man die SanskritrConsonanten als Fossilien in

Moder gebettet, die altarabischen als Knochen im Leichnam, so

können die türkischen nicbts vorstellen als Bein in Fleisch und

Blut. — \\'as jene anderen nicht gefährdet, wird hier Vivisection,

und zu Häupten des Operationsobjectes steht ein aufrechter, gesun¬

der, dem System hobuvoll ins Auge starrender Sprachgebrauch. —

Das Zeichen o z. B. nennt der Türke te, weil er ihm leichte Vo¬

kale zudenkt. — Er wird |.L<-' schreiben und temäm sagen, ^1*3

schreiben, tebär sagen, _jJ schreiben, tü sagen. Man kann sich

hierin auf ihn verlassen. Wie lange aber? und warum? Nur so

lange als er in temäm das Massdar, in ^La das persisebe Haupt¬

wort u. s. w. respectirt, und nur aus dem Grunde, weil ihm rein

Sprechen nichts anderes ist als die seinem eigenen türk. Lautsysteme

angepasste Aussprache und die seinen eigenen bald naiven, bald

sonderbaren, bald recht vernünftigen Gepflogenheiten entsprechende

Anwendung der zahllosen arabiscben und persischen Wörter, die er

schon in seiner Sprache aufgehäuft hat und täglich forthäuft. Um

den ächt türkischen Theil seiner Sprache kümmert er sich kaum,

weiss nur nothdttrftig und gar oft gar keine Rechenschaft darüber

zu geben, und verfährt in Allem, was selben betrifft, anfs Willkür¬

lichste. — Analysiren wir beispielsweise sein Gebaren mit fXj- . —

Er kennt den Accusativ Ltlf und spricht ihn nach seiner Weise vor¬

züglich „temämen", nie temäman, denn o vorne und im Körper des

Wortes werfen ihm kein a ab. Ebenso nett spricht er , wenn er sich

eine „Gftnzlichkeit" in^iif temamij6t verfertigt, die ihm fttr arabisch gilt; oder wenn er (.U" in isafetischen Verband setzt: Jjd&c. j.U'

i_^U temäm-i ghafletlerind6n naschl „wegen des Vollmaasses ibres

Leichtsinnes"; oder wenn es ibm einföllt ein persisches Hauptwort

daraus zu bilden, z. B. v_5)*Jj' o^*^ /i '^/^jl»^»-^ 'i^^

temami-i bendenüwafilerin^ mflbteni bir kjejfijet olarak „wobei ich

auf Ihre Afiabilität zähle"; oder: »UULjl ^.:-j^jX««<Xy«j»

temami-i bflrmet^gjttsterilerin^ ibtinäen „Ihrer grossen Frenndlichkeit

halber". — So weit hätte Viguier volle Geltung. — Gehen wir

jetzt ins echt Tüikische:

1) |.U< tamäm t. Uw. ganz, vollends, völlig, z. B. ^Uj

tamäm budflr „just das ist's".

2) flir tamäm t Bw. gänzlich, vollkonmien, voll, z. B. t^yt füjf

tam^ mertebe fttr |.Uj tamäm mertebedö ToUem

Grade".

(10)

3) |.Uj tamäm t. Hw. das Ende, z. B. sA^xiUi ^y^jyi bofghün tamamyndä „am Ende des Krieges".

Wo bleibt Viguier? Denn hier geht kein passe-droit vor sich,

keine Unterstellung verschiedener Mundarten oder Bildungsgrade;

ich gab nur immer demselben Sprecher das Wort.

507, 10, u.

Die gleichmässige Bezeichnungsweise des J mit 1 scheint mir

höchst angezeigt. Ich glaube mich zu erinnern, dass einmal von

russischer Seite ein Versuch gemacht wurde die Türken zu über¬

reden, dass sie ein schweres 1 haben, und dass er vollkommen

scheiterte.

508, 6, u.

Hier drängen sich an den die neue Transscription bona fide

genan üben Wollenden allerhand Fragen heran; z. B.

Das Wort, desseu Schreibung 'iXi*.* die Neuaraber mämläkät,

und dessen andere Schreibung nXit^^t sie mämläkä sprechen und das

sich-im Türkischen in der Regel durch ^ji/Sl** memlekjet darstellt,

käme in einem türkischen Text, aber in Constructione arabica vor,

es stünde mitten im türkischen Satze : iCXL»-* J,\ '»J>Lt^ . Jeder

literirte Türke liest und spricht dies: mim memldkjetin ila mem-

lekjetin. Er spricht hier, sobald er weibliche t-Punkte sieht, die

Nunation , ob man ihm die zwei Tenviu-Striche links unten hinsetze

oder nicht. Wie ist nun hier zu transscribiren: min mamlakah ilä

mamlakah oder min mamlakatin ilä mamlakatin?

Oder obiges Wort käme ihm in constructione vernacula vor.

J.i'tO i.X.iy^^ ^ aJU.«iL» j ».ijjiÄXii «,Lj;:=3jJ ijS** ^ üV^LioLj jjjjjjl padischahün jümn-i himmeti berekjetlle memlekjetlerine wasJ-1

we selametile makärr-i hukjumet6 dach^rl oldular, Dank der glück¬

lichen Vorsorge des Herrschers gelangten sie in ihre Heimath und

erreichten wohlbehalten die Residenz. — Wird hier nach der neuen

Transscription x-LjyiÄiCJU.« der supponirten altarabischen oder der

supponirten türkischen Phonetik oder wird es beideu zugleicb folgen?

Wird wirklich derselbe Laut im seihen Worte dreimal auf die eine

und zweimal auf die andere Art darzustellen sein, wie durch die

Transscription „raamlakatlärin.V' geschieht? — leb meine, wäre es,

nachdem aus höheren Rücksichten der Klang geopfert worden, nicht

einfacher glatt mamlakatlarina zu transscribiren? Es sprechen hie¬

für mannigfaltige Gründe, die sich selber auffällig machen werdeu,

wenn Prosa transscribirt werden soll.

Wie hat man es mit den türkischen Bildungen aus ai'abischera

Stoflf zu halten, die zugleich arabisch und nicht arabisch sind, mit

Hinsicht entweder auf die Form, die von der bezüglichen Wurzel

(11)

Wicherhaiiaer, sur Transscription türläscher Texte. 519

im Arabischen nicht existirt, oder auf die Bedeutung, oder auf beide ?

Folgen die der Etymologie oder der Fabrik? z. B. maflie-

rijet Gegenständlichkeit, ^^i^ji^aA mufafferijet Sieghaftigkeit u. dgl.,

oder c><-js^ m?/habbet für arab. oder türkisch c^^l^' ihanet

Verrath, Falschheit, in welche Bedeutung es sich neben der ur¬

sprünglichen „Geringschätzung" nur durch den ähnlichen Klang mit

cioUi» (jüL>) hineingewachsen hat; oder Lx..^^ chulijd türk.

Hauptw. Gedanke, Meinung, Einbildung, Phantasie, welches nicht

nur in Akten abundirt, sondern auch diwanfähig ist, z. B. im Vers

aus Yffet-Mola's Myhnet-kieschau : , , ,

s^- -1« I« 1^

L, *jLJj3- t-sJiM 1—u-ij werup sofra-i chulijaja rewadfch

^ (Mutekaiib.)

„dem Schmause der Phantasie Kurs gebend" für: ihr die Zügel

scbiessen lassend, oder den Gedanken Audienz gebend. Dies türki-

-Ü '

sehe cbulijä stammt vom arab. der weibl. Form von J.AS>-t . —

Was ist mit solcben Wörtern zu machen? Gelten sie der Trans¬

scription für arabisehe oder für türkische? Haben weggelassene

schedda ersetzt zu werden, oder ist das reine Zeichenbild zu liefern?

Wird in c>öL>l die Scriptio plena ersichtlich gemacht, wo es in der Bedeutung Verrath vorkommt? Wie ist es "hiit dem organischen

Hamsa gut arabischer Wörter zu halten, das der Türke gewöhnlich

weglässt? Wie ist zu gebaren, wo der Zufall ein Isafet-Hamsa an

die Stelle des weggelasseneu organischen geschwemmt hat? z. B.

Axai sieht im Türkischen Uas aus. Nun wül er sagen: er ging

seine Nothdurft verrichten, und scbreibt ^v.XäaJ' «äi^Is»- »Las kafä-i

hadfchete gitti, denn die Schreibung ,3 Las kafa-i ist keine obli¬

gatorische. Ist dieser Vorgang, und wie ist er anzudeuten?

Wo das echt türkische » des euphonischen Accusativs vorkommt

kapujü' für ^jj^ portam), das also soviel als zwei ^ (^^^j)

gilt , wie deute ich das meineu Lesern an ? Wenn ich es yi oder yj

transscribire, wird dies bei einem türk. Wort nichts schaden können,

aber bei einem persischen oder bei einem arabischen Wort («»Aii

bendeji, servum, ^gjd'i kaleji, arcem), wie beruhige ich da meineu

Leser, dass ich ihm nicht vielleicht ein einfaches Isafet-Hamsa, das

ich verkannte, aus den Augen und aus dem Sinu gewischt habe,

oder wenn ich der Leser bin, wie beruhigt mich mein Transscri¬

bent? — Wie siud die arabiscben Plurale persischer Wörter zu

bebandeln, wenn von selben weder der Araber noch der Perser eine

Ahnung hat? z. B. ^j|jj^ = ^i9.>!j =j,lli:.!. Ist die scriptio plena

ersichtlich zn machen? Werden persische Wörter, wenn sie im

TUrkischen das gerade Gegentheil dessen bedeuten, was sich der

3 4 *

(12)

Perser dabei denkt, für persisch gelten? z. B. ^.jtjA^j o^*^' u chyfän, dem Türken: „in rastloser Eile", „über Hals und Kopt dem Perser (nacb Barb u. Vullers) „sich kaum schleppend".

507, 17, 0.

Die durchgängig, ich meine im Anlaut wie im Inlaut, mouillirte

Aussprache des als k uud g rutscht nur am i ab, an welches

sie gleichsam in einem zu stumpfen Einfallswinkel anfällt. Gegen

alle anderen Vokale ist immer kj oder gj und ausnahmsweise

gar nur j (uiSU-Jb't ejlenm6k, «X4-L^ bejenmek, uiiLj bej, ki5UXj

bejlik). Das tsi arabischer Wörter ist im Türkischen immer kj.

Mir sind von dieser Regel nur drei Ausnahmen bekannt, und son¬

derbarer Weise verliert es erweichend iu den drei Fällen auch die

Mouiliirung {^j^j* merg6f, jy^f* mergüf, ^y^j* mefgür). —

Eine Zeichensprache, die ^ mit q und ^ mit k oder g schon so.

genau darstellt, dass ein Irrthum, welchem Zeichen des fremden

Textes eben dies q, dies k oder g entspreche, nicht mehr statt finden

kann, übt meines Erachtens pure Grossmuth, wenn sie auf Ersicht¬

lichmachung der Mouillirungen eingeht. — Ihr stelle icb diese Auf¬

gabe uicht. Die stelle ich nebst dem guide de conversation dem

gelebrten Wörterbuch, weun es sich überbaupt mit Lautangaben be¬

fasst. Wenn mir z. B. eiu gelehrter türkischer Dictionnär den

u Artikel jiiü bringt, so erwarte ich, dass er sich entweder auf ji>U

beschränke, wogegen ich keine wie immer geartete , Einwendung er¬

heben könnte oder, wenn er das Wort schon transscribiren will,

wozu keine Nothwendigkeit vorliegt, dass er es laut- und tonfall¬

gerecht transscribire; icb könnte demnach eiu ^oli nädir nicht ac¬

ceptiren, das mir den türkischen Tonfall fälscht, dafür aber durch

Ersichtlichmachung der scriptio plena, die hier Spielerei wird, nichts entgegen leistet. Ebenso wüsste ich mit einem v_<jlJ' kätib nichts

zu machen , so lange das Wort in natura kjatib lautet , oder mit

einem vl^j' irtikäb, so lange die Ttlrken unter irtikäb (v^^jl)

Beobachtung, Erwartung verstehen.

510, 19, u.

Dass es im Türkischen keine überzähligen Längen gebe, deren

im Persischen vorkommen, wäre, denke ich, nicht als Regel aufzu¬

stellen. Eine Beschränktheit, wenigstens in diesem Sinne, kennt der

türkische Dichter nicht, da ihm seine Metrik, wo er rein türkisch

bleiben will, nahezu den Knittelvers erlaubt. Wohl mag es zufällig

geschehn, dass, wer nach Beispielen türkischer überzähliger Längen

sucht, eine Weile herumblättern müsste um eine zu finden; dies ist

aber nnr darans zn erklären, dass da, wo sie unfehlbar gekom-

(13)

Wickerhauser, zur Transscription türkischer Texte. 521

men wären, gerade ein persisches oder arabisches Ersatzwort beliebt

würde. — Baki singt z. B.

\Jsy^ «"Sj**'

... - I - . - -1 _ . _ -I . . -

leschkjer-i gham gjeldi, dii schehrine kondu tschok(i) tschok!

Kemel. (Chrestomathie 290, 2, o.)

und nimmt gewiss nirgends, wp es ihm gerade bequem ist. Anstand

die überzählige Länge auch des echt türkischen Wortes in einen

Trochäus aufzulösen. — Interessante Auflösungen der syllaba impura

in einen Jambus kommen in Schejchi's Chosrew u Schirin vor, das

freilich eine alte Geschichte ist, da Murad II. , auf desseu Befehl es

gesungen wurde, vor 425 Mondjahren starb. Dort sind Formen des

zweisylbigen Zeitwortes oi.*.»tji brakmäk (werfen, hinablassen, las¬

sen, verlassen, wegwerteu) wie z. B. ^^^jAÜjJ brakdügh^, ^a^l^j

braktylar als ^^LcÜL« behandelt, und die Belautung der ersten ge¬

wonnenen Kürze wechselt zwischen esre und oturu. Als Beleg steht

mir im Augenblick nur der 7te Bejt des Kapitels : be sabra reften-i Chosrew be resm-i schikjai- zu Gebote.

, "tj' > U' ' t*»* O ' ^ -•■^O -ü lo -

»jAj j ü^il^ ^Ojiljj * j_5iA**J bi ^ sAsAj! y>.*5'

kjemin etdükde kim ata kjemendi, b(y)raghürdy peleug u bebre bendi.

(Hefedfch.)

Wenn er sich in den Hinterhalt legte um die Schlinge zu werfen,

fing er Tiger und Leoparde. — Die Adserbajdschaner sollen jetzt

noch ouäijj byrachmäk aussprechen, was ich um so lieber glaube,

als man auch in Konstantinopel häufig für achtsche spre¬

chen hört.

511, 11, 0.

Den euphonischen Vokal, den die Umgangssprache häufig z.wi-

schen den End-Doppelkousonanten eines Wortes einschiebt, wenn

das nächstfolgende wieder mit einem Konsonanten anlautet, glaube

ich auch schou ins Metrum hineingezogen gesehen zu baben, und

zweifle nicht, dass die Hineinziehung nöthigenfalls geschehen dürfe. —

Da hier schou von Licenzen die Rede ist, knüpfe ich eine Bemer¬

kung an, die zwar für den Scansor türkischer Verse, bei den vielen

Freiheiten die ihm eingeräumt sind, von geringem Belang sein wird,

aber ihrem Uebersetzer dienlich werden kann, nämlich dass auch

die Schreibregeln der Prosa über Darstellung des i-Lautes der Pro¬

nominal-Suffixe so wie des i-Anlautes der Postpositionen *L| , ^y^~3^t,

so oft selbe mit dem vorausgehenden Worte in einem Zuge ge¬

schrieben werden, im Vers als aufgehoben zu betrachten sind.

Wählend z. B. dem Uebersetzer türkischer Prosa »JIa^\JLs nie „mit

dem Schwerte", sondem „mit seinem (oder ihrem) Schwerte" reprä-

(14)

sentirt, da in Prosa so nur für «J^i nicht für sJLjt «sJlä

brthographirt werden darf, ist dem Uebersetzer türkischer Verse

dieser Anhaltspunkt genommen.

511, 15, u.

Was die schliesslich nützlichen Fingerzeige anbelangt, deren

Gebung oder Unterlassung als facultativ bezeichnet ist, würde icb

unterscheiden zwischen den jeweiligen Zwecken der Transscription. —

Erfolgt letztere für den Unterricht, so halte ich jede Nachhülfe, die

man dem Schüler bieten kann, für sehr thunlich. Geschieht sie für

die Zwecke der Gelehrten, so werde ich jede nicht absolut noth¬

wendige Aenderung, also auch die Bereicherung des Textaussehens

odei^ z. B. die Abtrennung angeschriebener Sylben, selbst trans-

scribirend, nie auf mich nehmen.

Wien, 27. December 1863.

(15)

523

Zwei Reisewerke der Refaija auf der Universitäts-

Wenn wir in der Pilgerreise des Scheich 'Abdalgani Ismail

an-Näbulusi nach Mekka *) die einunddreissig Stationen,

welche der Pilger von Kahira aus über Suez, also durchaus auf

dem Landwege, zurückzulegen hat, auf das genaueste kennen lernten,

so blieb doch immerhin zu beklagen, dass die Angabe der Entfer¬

nung eines Ortes vom andern oder wenigstens einer Station von der

andern nicht in der Absicht des Verfassers lag und daher die übri¬

gens so schätzenswertben topographischen Notizen unserer Karto¬

graphie nicht deu volleu Nutzen gewähren konnten, den man sonst

von dem so ausführlich ins Einzelne gehenden Bericht zu erwarten

gehabt hätte.

IV. Um so erfreulicher ist das Vorhandensein eines andem

Manuscriptes in der Refaija Nr. 3 2), das der Verfasser, Muham¬

mad Ihn Ahmad, bekannt unter dem Namen as-Sanh uri, nur

„diese Blätter ^^jj'i>\ »tX?" — nennt, ohne ihm einen nachweis¬

baren besondern Titel zu geben; denn der von anderer Hand auf

dem ersten Blatte eingeschriebene und wiederum ausgewischte: üSjJw

i^Äijh tijlU „die Kenntniss der Stationen auf

dem Wege nacb Mekka" ist ebenso wie der auf dem zweiten

o

Blatte isiym üX.« ^Ji^Js JjLx f>Xc nur fremdes Surrogat, das aller¬

dings dem Inhalte der Schrift nahe zu kommen sucht, jedoch nicht

einmal angiebt, von welchem Lande oder von welcher Stadt jener

Weg seinen Anfang uimmt.

Der Verfasser as-Sanhüri, welcher (Bl. 2v.) seine Schrift

mit den Worten beginnt: UijjLjl »]ytt Ji Lj\J^ lS^JI «JU ^«i^

gJI »JuÄjfcll KU) äjliß Lul* J-äiij) o*S) ist unstreitig ein Aegypter;

1) S. Zeitschr. d. DMG. XVI, S. Ö75— 681.

2) S. ebenda VIU, 8. 679 unter Nr. 12.

Von Prof. G. Flügel.

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