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837

Zur arabischen Literatur.

Anfragen und Bemerkungen

von Dr. RI. Stelnachmeider.

(Fortsetzung von Bd. VIII, S. 547 ff.)

Icb bin diessmal so glücidich, mit einigen Bemerliungen beginnen zu kön¬

nen , die sicb auf frühere Anfragen beziehen und mir zur Genugthuung ge¬

reichen. Das Material verdanke ich grösstentheils unsern bekannten Genossen in Leyden, wo ich meinen kurzen vorjährigen Aufenthalt (5 — 30. Juli) znm Zweck der Herausgabe eines Catalogs der hebr. Handsehrr. auch zu ei¬

nigen IVachrorschungen auf dem Gebiete der jüdisch-arabischen Literatur be¬

nutzte und überall die freundlichste Zuvorkommenheit fand, wie man sie übri¬

gens bei Männern erwarten darf, die selbst innerhalb der orientalischen Stadien eine so ausgezeichnete Stelle einnehmen.

Zu N. 4 (S. 382) I b n el-'S a m ab. Ich batte am Schlüsse der IVotiz es kaum gewagt, auf „Ibn el-Sem^" hinzudeuten, welcber Name mir eigent¬

licb schon früher aufgefallen war, allein ihn ohne irgend ein älteres Zeugniss geradezu anzugreifen stand mir, einer Autorität wie Wüstenfeld gegenüber, nicht zu. In Leyden erhielt ich durch Prof. Dozy eine für ihn gefertigte Abschrift des 13. Capitels von Ibn Abi Oseibi'a über die spanischen Aerzte aus der pariser HS. und fand dort den Namen nieht «ss**. sondern A*Mt geschrieben ; auch Prof. Dozy erklärte sich entschieden iur diese Lesart , und zwar für i^'^i bei Casiri (a. a, 0.) „Samah", welcbes der Hebräer gar zu tlKÜD (Samah) verlängerte, wofür sich Analogien fänden. Ich glaube jeden¬

falls auf das Zeugniss jenes Codex den Consonanten festhalten und die Iden¬

tität mit dem Autor bei Casiri und in der bebr. HS. vermuthen zu dürfen.

Um so erwünschter wäreo nunmehr weitere Zeugnisse darüber.

Zu N. 5 (S. 548) Fara^ fand ich die Quelle ganz zufällig im Catalog der Leydner Bibliothek, den ich bier so ofl aufgeschlagen, ohne zu-^hnen, dass eine dort befindliche lateinische HS. des „Tacuini" den Namen des Ue¬

bersetzers u. s. w. enthalte. Viel weiter kam>ich freilicb auch dadurch nichl, dass ich beim Nachschlagen des Namenregisters zu einem andern Zweck dieses Factum erfuhr; denn die Leydner Bibliothek besitzt leider nicbt das (ohne diese Notiz) g e d r u c k le lal. Werk, uod es fragt sich nocb, ob die Ideo¬

tität der handschriftlichen und gedruckten Uehersetzung

jemals geprüft worden? Indess glauhe ich doch oicht mit Unrecht in

meinem Catalog der bodl. Bücher unter Fara^ (p. 979 N. 5050) das gedruckte Buch aogeführl zu hahen, obwohl ich erst später auf die genannte Quelle ge¬

kommen bio, da die Ideotität doch sehr wahrscheinlich ist.

Bd. IX.

5 :.

54

(2)

^38 Steinschneider , zur ardbischen Literatur.

Zu N. 6 (S. 54t) ist zu bemerken, dass der Leydner Cod. 994 jedenfalls niehl das Werk des IJonein enthiilt; das Nähere ist seiner Zeil im Catalog von Herrn Prof. Kuenen zu erwarten. Demnach liegt bloss das negative Zeogniss des Cod. Escur. 756 vor, welches den hebr. Ahschnitt über Alexan¬

der nicht enthält. Und dennoch isl es schwer zu glauben, dass Alcbarizi geradezu einen 3. Theil von anderswoher zugesetzt habe! Andrerseits sind

viele HSS. der bebr. Uebersetznng ganz anders geordnet, als die ge¬

druckte, u. a. auch die ziemlich alte Leydner HS. Warner. 26, in welcher (so wie schon im Catalog vom J. 1716) der Verfasser richtig als ,, Christ"

bezeichnet ist. Wenn aber IJonein wirklich die Alexandersagen zusammen¬

getragen, so hal Spiegel — dessen Schriftchen ich in Leyden Ilüchlig durch¬

gesehn — eine beachtenswerthe alle arabische Quelle, jedenfalls zwei

zugängliche hebräische Bearbeitungen aus dem Anfang des XUI. Jahrh. ganz unbenutzt gelassen ; denn die vollständigere „Geschichle Alexanders" ist von

dem bekannten Samuel Ihn Tibbon aus dem Arabischen überselzl

worden , wie ich selbsl in der HS. N. 202 des Londner Bet ha-midrasch ge¬

lesen. Aach anderes in meinem „Manna" S. 114 Angeführte, namenllich der Aufsatz Rapoporls (jelzt auch hebr. in seinem talmud. Realwörterb. unter Ale¬

xander')'' ist Spiegel unbekannt geblieben.

Zu N. 8 (S. 551) Ishak b. IJasfär. Der betreffende Arlikel aas Ibo Abi Oseibi'a nach der oben (zu N. 4) erwähnten Abschrift lautet: Ui-^t

jUäl jOj'j iXfi^^f^A Uüytl ...oA:>5 \>.'iyii L'Äil ^yK'jLtwä

.T/ J.C li^^ OlLüJI ^ l(,Li^ v-*tiJl J^-ob lj*«jj xJjAJI

iCÄlH fjix: S r J^«-« o^i>^l J«A*> i>ä«J' /ia J^s Ki-^Jt

^yS) ♦ 8»'/«l Ü vXäXj _^»,Lj>t i;;, O^^l tdü ^

KÄw ^y_j,«*Mj ..fJS ^* ».!j KjL*«Jj1j CJis'^j's o'"*^ ''*'" ^^^J Durch diesen Artikel scheint mir die vermuthete Identität mit Isak h. Jasos ausser allem Zweifel; namentlich dadnrch, dass dieser Arzl, Philosoph und Recbtsgelehrte nach Toledo gehört und als Verfasser von A b h an d lun g en

zur fcebräischen Spracbkunde bezeichnet wird; denn Ibn Jusos ist

hei den Juden nur als grammatischer Schriflsteller bekannt. Wir erfahren von Ibn Abi Oseibi'a, dass Isak. zu Toledo unverheiralhet im J. 448 H. (1057) im höhern Alter von 75 Jahren (vielleicht daher ^a^^j)''?) gestorben; dem¬

nach war er zngleicb älterer und jüngerer Zeitgenosse des Abulwalid, und hieraus ullein erklärl es sich , warum er bei Ibn Esra bis hinler den um et¬

was jüngern Toletaner Jehuda Ihn Bafam gerathen isl; doch ist hier nicbt der Ort weitere Consequenzen zu verfolgen.

1) Vgl. auch meineo Catalog S. 606 N. 3870, Geschichte 8.: Alexaoder und die Amazonen,

(3)

Steinschneider , zur arabischen Lileralur. 839

Zu N. 9 (S. 552) dürfte ein kleiner weiterer Beilrag die Verbreitung und Popnlarilät der Themata des „Prinz und Derwisch" darthno, und vielleicht auch fiir die eigentliche Forschung nicht ganz werthlos sein. Es befindet sieh in meinen Händen eiue, wie es scheint, alte hebr. Handschrift in spanischem Character, welche fast nur kabbalislische Sehriflen aus dem 13. Jahrh. enlbält, darunter auch einige Excerpte aus dem Zohar u. dgl.

Unmittelbar auf eine der vielen Recensionen des Büchleins über die Grabes- foller «) folgt eine Parcel le unter folgender Ueberschrift: iiat» Ö""!»©» niriö ISiTIIS'^ „Sechs Gleichnisse haben unsere Lehrer gesagt"; der Ausdruck

„unsere Lehrer" bezieht sich gewöhnlich auf die im Talmud oder M i d- rasch vorkommenden Autoritäten, oder auf anonyme Miltheilungen in die¬

sen Gesammtwerkcn; bei näherer Uotersuchung ergiebt sich aher, dass von einzelnen dieser Gleichnisse keine solche Quelle bekannt ist. . Gleich das erste beginnt: „Der Mensch gleicht in dieser Welt einem Menschen, der in der Wüsle wandert und voo einem Löwen verfolgt wird" a. s. w. Die Ausführung ist wesentlich dieselbe wie in dem Specimen aus dem yaÄsi'y der Styl einfach, und cs ist nicht zu übersehen, dass die Parabel vom ^,Mjnn and Elephanten" nicht in der hehr. Bearbeitung des Ihn Chisdai vorkommt.

Das zweile Gleiehniss ist das von den drei Freunden, ebeofalls ganz kurz; das drille ist das voo dem einjährigen König, dem der Mensch in dieser Welt gleiche. Das vierte, nur 5 Zeilen lang , von Seefahrern , bestehl fast nur in

einer Verweisung auf das Buch Tmün rTl5ö')i das fünfte: Voo «ioem

König, der einen Bolen nach dem Lande eines räuberischeo Köoigs sendet;

der Bote reitet einen Tbeil des Ve'rmögens seines Herrn, indem er dem Räu¬

ber gutwillig Geschenke macht. Der Räuber ist wieder die Begierde dieser Well, der mao das „Nöthige" abgeben soll a. s. w. Das sechste allein , das bekannte Gleiehniss vom Blindeo uod Lahmeo (Leib uod Seele), darf, weoig¬

stens so weil mir bekannt, auf jüdische Originalität und Altertbum Ansprach macben , ond es ist um so merkwiirdiger, wie bier dieses typische Gleiehniss der Rabbioeo mit Parabeln iodisch-arabischeo oder gar cbristlicbeo Urspruogs zasammeogeworfeo wird.

10. Compeodium über die muhammedaoischen Sekleo

( . . . . y-**IÄlla ^Uil O^Ui<t^yUj ^j y.»ai^) voo Mabammad

bio $adr-ad-dio a£-Sirwaoi ^^tj^MÄit). Eioe kurze Bemerkung und

Aofrage üher dieses Schriftchen gehört zwar oichl eigeotlich zur „arabischeo Literatur", deou dasselbe ist , mit Aosoahme der Vorrede , die glücklicher

Weise arabisch ood mir daher verstäodlich, io türkischer Sprache ab¬

gefasst „um es aligemeia nützlicb zu macbeo" ^ulXjIs fkO^J) ; indessen dürfte

1) Oian pT, *8'- meioeo Catalog. S. 546 N. 3527.

2) Eotweder das des Isak Aboab (st. 1493), zuerst gedruckt A. I5l4 (s. daselbst S. 1071), oder vielleicht das gleichnamige des Israel Aloa- q a a (st. 1391), wovoo zwar nur eio Fragmeol, uod sicher später , als nosre HS. angefertigt iat, gedruckt worden (s. daselbst N. 5447), aher noch eine vollständige HS. existirt.

bi*

(4)

840 Steinschneider, zur arabischen Lileralur.

diese Vorrede und der Inhall es genügend entschuldigen, dass ich diese No¬

liz unter der gewühlten allgemeinen Ueberschrift bringe. Eine Handschrift dieses Werkchens in schönem spanisch - h e b r ä i s c b e m Charakter fand ich neulich überra.schender Weise in einem der Warner'schen Collectaneen-ßände (Catalog, p, 4lO o. 19 Cod. 1129; nacb der fiir meinen Catalog getroffenen Anordnung nunmehr : Cod. behr. Warn, 72). Es ist in Haleb im Jahre 1024

H. (1615j dem Muhammed Pasa gewidmet und zahlt ungefähr 86 Sekten in

10 Pforten (zugleich Hauplabthcilungen) auf. Es isl mir nicht bekannl, ob dieses Schriftchen irgendwo genannl oder näher beschrieben ist ; indessen fand ich zufällig dessen Erwähnung in einer Quelle, welcbc bekannilich nur mit der grösslen Vorsicht benutzt werden darf. In der Revue orienlale (her¬

ausgegehen von E. Carmoly) Bd. III (1843 — 4) p. 355 flg. befindet sich eine biographiscbp Nutiz über den, namentlich durch Bu.\lorf bekannten Jakob

Romano (in Conslanlinopel, starb um 1650 in Jerusalem). Dieser, wird

berichtet, habe vor seinem Abgange von Constantinopel •) „der französischen

1) Jakob Romano soll zweimal nach Jerusalem gezogen sein, und A.

1633-,^4 mehrmals von Constantinopel aus an Buxtorf geschrieben, in

dem efsten Briefe vom 2. Kislew 5394 (also 1633, nicht 1634, wie Rev.

orienl. I, 347) die Absicht ausgedrückt baben, daselbsl eine hebräische Druckerei zu errichten, welche dort „seit einigen Jahren" fehle [ s. das (icnauere im Arlikel Jüdische Typographie in der Encykl. von Ersch S. II

Bd 28 S. 40 11. vgl. S. 63], die hcrauszugebcnjlcn arabischen Werke

sollen mil hebr. Lettern gedruckt werden ,,parcequ'on n'a pas de caracleres arabes ä Conslanlinople ct que les Turcs n'aimeot pas qu'on se serve de leurs lellres". Jener Brief bi4det angeblich einen Bestandtheil einer Sammlung im Besitz des Biographen, der hier auf die Analyse in Rev. or. 1, 347 verweist,

wo nur von diesem einen Brief (und einem Poslscriptum) die Rede

ist; hier (II, 356) werden zwei andere, Jan. 1634, folgende Briefe erwähnt, ohne zu bemerken, wo dieselben existiren sollen; es scheini fast, als oh dieselben Gegenstände theilweise wiederholt würden, natürlich mit Varianten, wie sie hei dem Verf. nichts Ungewöhnliches sind ; so z. B. heisst der angeblich vor kurzem aus Flandern gekommene Arzl, der die laU Uebersetzungen aus dem Arabischen anfertigen oder redigiren soll, zuerst Leon Sceau, dann Leon Siaa (bei Buxtorf s. v. "init, dessen Briefen aus Const., heissl er

„Sia" vgl. VST. III, 1355 f.), u. dgl. — Allein Jakob Romano soll schon A.

1620 aus Constantinopel nacb Jerusalem gezogen, — nachdem er die he¬

bräische Bibliothek seines Schülers, des Baron de Sancy (franz. Gesandten in Const, bis 1619), zusammengebracht und noch zuletzt vermehrt hatte, die später dem Oratoire zufiel und allein mehr als 200 Bände betragen haben soll, — und 1625 eines der „Opfer" (viclimes) der Judenverfolgung geworden sein. Für Letzteres kenne ich zufällig die Quelle, nämlich das anonyme höchst seltene D^]}i01'n^ Dia'in meinen Catalog p. 550 N. 3517). Dieses interessante Schriflcben, welches dass beillose Treiben des Statthalters .Mu¬

hammed ben Faruk (^1lD — Farruli?) im Jabre 1624 bebandelt,

nnd für dessen deutsche auszüglicbe üebersetzung icb unter günstigem poli¬

tischen Verhältnissen einen Platz zu finden hoffe, erwähnt ( Bl. 5 b) unler den vun jenem Slallhalter am Sonnabend den Uten Elul ergriffenen Juden aucb eines ,, Jakob Romano" ; v i e I 1 ei ch t ist es der unsere, aber dass dieser nach 8 Tagen der Gefangenschaft ,, comme par miracle" entronnen und nach Conslanlinopel zurückgekehrt, scheint aucb dem Erzähler nur comme par mi¬

racle bekannt geworden zu seio. In der aogefübrlen Quelle beisst es aus-

(5)

Sleinschneider, zur arabischen Lileralur. 841

Gesandscbaft" einen Theil seiner Bibliothek abgetreten , welcher nach Paris gebracht wurde. Dahin gehören :

1) „AI Thargaman", Arabisch-Persisch Türkisches Lexicon, beendet zu Constantinopel 27. Tischri 539o" (lt)29) , MS. Paris, behr. anc. fonds n. 498.

[491?]. (Dieses Werk wird aucb a. a. 0» S. 356 ausdrücklich als von Jakob Romano verfasst bezeichnet.)

2) ,,Compendio delle Varie Sette, che si truovano sra ti [lies:

fra li] turchi, autore Mehcmct Emin figluiolo [lies figliuolo] di sadreilin."

3) ,,Tradatto (!) di lingua turquesca in vulgare Italiana per Yahacob Romano bchrco Constantinopoli. Mss. fr. fonds Saint-Germain n. 778."

Der Verfasser der Notiz behauptet diese 3 Handschriften der pariser Bibliothek vor Augen zu baben ( „nous avons sous les yeux trois de ces ouvrages"), allein bei N. 2, welches olfenbar unser Werk enthält, ist keine

Numer angegeben. Die nachfolgenden Numern der Werke lakob Ro¬

mano's gehören nicbt in den Kreis unsrer Frage, aber es geht aas der Zu¬

sammenslellung hervor, dass hier eine — bei jenem Autor freilich nicbt be¬

fremdende — Zusammenwerfung von Abfassung, Ueberselzung und

blosser Um sch re i b u ng (oder Abschrift) mit hebr. Leitern stattgefunden, denn die Leydner Hdschr. legt die Vermuthung sehr nahe, dass auch in Pa¬

ris nur eine Abschrift unseres VVerkes mil hebr. Leitern sich befinde. In Bezug hierauf insbesondere wünschte ich in dem herauszugebenden Catalog der hebr. HSS. zu Leyden elwas Bestimmteres , wenigstens die Numer der HS. , angeben zu können , und empfange aucb jede anderweitige dieses Werk betreffeode Notiz mit Dank.

11. 'Abdorrahmäu b. Ishäk. Die Laud'sche Handschrift 113 (nach

jetziger Numerirung) enthält nach Uri (n. 496) drei Stücke, nach meinen Ad- ditamenlen nicbt weniger als dreiunddreissig, darunier no. 5 (bei Uri 2)

vonf. 8, 6—32 das niilSD IBD Buch der Specifica des al-fäberi; Ga¬

gnier (bei VVolf 4, p. 836 n. 777 und so Uri) hal nämlich n3t<öi{t ribUD gelesen und einen maccaronischen Tilel lib. proprietatum m e d i c i n a e (»jLlail) fabricirl, während der letzte Bucbstabe, nach einem, schon von Jehuda Ibn Tibbon •) geladeilen Missbrauche , ein in das verschlungenes (s^aiö) J^d drücklich, dass die Gefangenen in den nächsten Tagen sich durch 11000 Grossi, auf ganz natürliche Weise, befreiten, bis auf 6, die ihren Theil nicht aufbringen konnten, und auch diese wurden durcb Vermittlung des Statthallers

von Damaskus am Neujahrstag 5386 (also nicht volle 3 Wochen nach der

Gefangennehmung) freigelassen. Jakob war jedenfalls nichl lange vor 1640 zu Conslanlinopel, denn B ux tor f (Bibl. Rabb. unter tpisa ^3TttÄl sagt:

„Specimen operis anle aliquot annos ad me misit Constantinopoli." Ich muss hier abbrechen, da ich micb von meinem eigentlichen Thema bereils zu weit entfernt, und will bier nur die kurze Bemerkung hinzufügen, dass die Annäherung, welche im XVII. Jahrb. zwiscben jüdischen und christlichen Ge¬

lebrten in Constanlinopel und sonst im Orienl stattgefunden, uod ihre Erfolge rür die Bibliotheken in Paris, Oxford und Leyden ein Thema bilden, welches einmal besonders behandelt zn werden verdiente.

1) s. dessen Testament (ed. Berlin 1852) S. V meiner Uebersicbt.

5 5*

(6)

842 Steinschneider , zur arabischen Lileralur.

enthiilt. Im Ruche selbst liest man häufig in demselben Ductus »^^M

■'laNObi* „es spricht al-Tüberi", geradeso wie daselbst häufig „es spricht Dioscorides' u. dgl.; ja f. 32 ßt zwischen •-\J3tt und I'lajjobt^ Raum ge¬

lassen, wie CS scheint zur Ausfüllung des Namens ' AbdorrnhmAn b. Ishäk, der zu Anfang des eigentlichen Wvrkes erscheint *). Dieser lautet nämlich:

„Es spricht 'Abdorr. b. Ishük (pnX'') : die Dinge haben specifische Eigen¬

schaften ^ nibl3D ) zerfallen nacb der obersten Eintheilung in zwei

Gattungen" u. s. w. Das Werk zerfällt in 10 Abschnitte (0^3^337), wovon der I. die Specifica iih Allgemeinen, der 2. Krankheiten des Gehirns in 7 Capiteln, der 9. die Fieber in 4 Capp., der 10. die sympathetischen , in der eigentlichen Arzneiwissenschaft ungewöhnlichen Mittel behandelt, obwohl auch

sonst dergleicben Mittel vorkommen. Die Anführungen aus AI-Razi und

Iba Meswe I^N) '■äufen sich im tO. Abschnitte. — Welcher

ist d i es e r'A b d orr a b m ä n? So fragte ich mich vor 10 Jahren, und suchte zunächst da, wo Alle über arabische Aerzte Auskunft suchen, wenn aucb nicht immer ihre Quelle angeben , — bei Wüslenfeld. Bei diesem (§.

140 und Wenrich p. 217) fand ich A. h. I. Ben el Hei them aus Cor¬

dova, Verfasser einer „SulBcientia medicinae, quae ex viribus rerum pe- euliaribus comparator", und sprach mich daher (in Frankels Zeitschrift 1846 S. 279) für die Identität des Verfassers nicbl bloss mit diesem aus, son- 'dern vermuthete ihn auch desgleichen in „Isak b. Ali ^n^M ]a" hei W.

1 n. 1161 (p. 648). Letztere Combination unterliegt keinem Zweifel, nach¬

dem ich hei Assemani zu Codex hebr. 366, 5 unser rilbliO gefunden, ob¬

wohl der Name nach Assemani Ibn ol Althar und der Anfang (!) '^oDil HT niau;'' ÖUjn 13nl3>b lauten soll, d. h. „dieses Buch ist unserer Gemeinde, die Golt behüten möge", also eine Anmerkung des Besitzers, vielleicbt auch Fragment einer Einleitung des Uebersetzers, die jedoch weder in Oxford noch auch in Florenz zu sein scheint, wo unser Autor wieder bei Biscioni (p. 134 Cod. 22, VIII) als „Rabmao b. Isak" figurirt. Die Ideotität mit Ibo ol Heitham stelle ich nunmehr denjenigen aoheim, weicbe vielleicht das Original irgendwo finden oder sonsl Auskunft zu geben wisseo. Ueber deo bebräiscben Uebersetzer gestalte ich mir ooch eine kurze Bemerkung. Ga¬

gnier (a. a. 0.) vermuthete io dem, in demselben Codex zu Anfang geschrie¬

benen diälctischen Gedichte des bekannten Jebuda Alcharisi eine Einleitung

zu unserem, also von Charisi übersetzten Werke miHO ; ohne allen

Grund, wie ich schon damals (a. a. 0.) bemerkte, wozu noch kommt, dass Gagnier die zwiscben beiden Stücken liegenden Miscellaneeo oichl beachtete.

Der Uebersetzer isl vollsländig unbekannt. — Hieraus wird die eigenthümlicbe Entstehung folgender Stelle erklärlich , die mir in einem bibliographischeo Werke aufgestosscn (keineswegs aufgefallen) ist, wo es ohne weiteres unter

Charisi heisst: „rPIJ mHIBI. D'e Heilmittel des Körpers. Ein medizi¬

nisch-didaktisches Gedicht. Eigentlich nur als Einleitungsgedicht zu seinem i"c) nSNCSbN nblAD '0, Ubersetxt aus dem Arabischen des Abd-er-Rah-

l) Offenbar siod auch uoserem Werke die Excerpte eotoommeo, welche

unler dem Namen ^■^^Q^gM in dem angeblich voo Abraham Ibo Esra

herrühreoden riNICniia ri13l^03!l (IS. Michael 205) vorkommen.

(7)

Neue Verordnung des Sultdn Äbdulmegtd u. s. w. S43 maa bea Isbak beo el Heitbam (!), Arztes zu Korduba (wahrscbeinlicb [sie] von Charisi)." — Nach solchen F'rüchten möchte man lieher alles Conjecturiren aufgebeo, wenn überhaupt Missbraucb als Motiv Tür Zwang gelten dürfte.

12) (läbir bin (lajjän. Auf das, in der vorangehendeo Numer

besprochene Werk folgt in demselben Codex (f. 32, b) eio folgendermassen

überschriebenes Excerpt : ^ 3 T'3NJb O^O'ltin 'D3 ainS ^riNKÖ

-[ban mii£ii«3 •'•'betp '«j-'k» M-iman ösnn ins» (s'") ]-'t»in

(sie) 13^3nN iilcb fand geschriebeo im Buche der Gifte (?) dea

öäbir b. yawäin [Hajjän], welches fand •) der Gelehrte, der Nasi, maestro Caleo [lies i^bftp ] i» den (Büeher-)Schätzen [arab. j^jt^»-] des Königs unseres Herrn, Friede über iho, seine Ruhestätte sei das Paradies". Das Excerpt heginnt anTM 5)'n\2)^lB Kin aMin 11D „das Geheimniss des Gol¬

des ist, dass das Gold verbrannt [ins Feuer geworfen] wird" a. s. w. Ich hatte die bei Wüstenf. (§. 25) verzeichneten arahischen HSS. za vergleicheu keine Gelegenbeit, uud weiss also oicht, welches Werk hier gemeint ist-, denn Emendation und Identificirung der Namen beruht auf woblbegründeteo Prämissen. Kalonymos b. Kalonymos „Nasi," auch „maesiro Caleo" genannt,

übersetzte aus dem Arabischea im Auftrag Robert's voo Anjou und ist

unstreitig der hier erwähnte i^bctp einer sehr leichten Aeodeniog des Namens.

Nene Verordnung des Sultftn 'Äbdulmegtd zn Gunsten

seiner protestantischen Unterthanen

(S. Bd. VII, S. 568—572.)

% ^^Jj^üJäi^iXija |»lX^f i^iL^jJU ^^t jjy&f

ÄiJjl o*-v>L^^3 jj^^^cXJLj^3v:>ÄS iJL»A(t^f fp»X*M-Oj

OUj» ObXj) (^I^ämI ^Uuö'^^ iUdSüMvJI üUJI ijLel

(j»Lij <Ju> V'L*» »S" %\ ^jLtA oitfuJjI J^Aot, fA»>i

Ss;$\**.L.a*"iI ^ftAjtjk«ji0 »iuJjri ftS oMM^j <ufJt caJUL» m*9I^<< oiJLLi«

>«ljU JJIjj yaMty^sL») vttUtaii»^ jc ^^äA ^^^^1^^ oLkMuiS^^ otij

O) « . w

0^5 w5UU fciJI, kX^I aü ^j8;_^ >i>3iL>.j j_^jIAj>IS JJL>.

* 1) 'iMXn i^' ^'"s and das SufBx geht auf >^bD zurück.

'2) Eingesandt voo Herrn Lie. Scblottmaoo, damalsköoiglich preussi¬

schem Gesandtscbaftsprediger in Coostantinopel, jetzt ord. Prof. d. Theol. in

Zürich. 0. Red.

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