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(1)339 Die persischen Bruchzahlen bei Belädhori

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339

Die persischen Bruchzahlen bei Belädhori.

Von M. J. de Goeje.

In dem Monatsbericht der Königlichen Akademie der Wissen¬

scbaften zu Berlin vom 16. Juni 1881 hat Herr Dr. Olshausen mit

bewunderungswürdigem Scbarfsinn zwei Räthsel gelöst. Als zur

Zeit des Haddjadj bescblossen wurde, dass die bisher persisch ge¬

schriebenen Steuerregister künftighin in arabischer Sprache verfasst

werden sollten, meinten die persiscben Beamten, es würde nicht

gelingen für die persischen technischen Ausdrücke passende arabische

Aequivalente zu finden. Belädhori, der dies nach Madaini erzählt

(S. t".. seq.) giebt ein paar Beispiele davon wie es gemacht wurde,

wie nämlich die persischen Ausdiücke für '/jy durch ii-c,

'/^(, durch ,xioJ! .^juai, und „einige mehr» durch ^_a^ wieder¬

gegeben wurden. Allein da waren bisber die persischen Wörter

selbst ebenso viele Unbekannte. Zu iljjS>C> war »ö „zehn» leicht

zu erkennen, doch vmd waren ganz unsicher. Dem

Herausgeber des Fihrist, in welchem Buche die Geschichte aus

derselben Quelle mitgetheilt wird (I S. fff) , blieben sie ebenso

wie mir unverständlich (II S. 107 seq.) ').

Dr. Olsbausen zeigt uns jetzt, wie wir es hätten macben

sollen um die richtige Lesart zu finden. Er lehrt uns, wie neben

der neupersischen Bildung von Bruchzahlen ^iNj x-w, »O,

eine ältere fortbestand , nach welcher dem Divisor zwei Sylben

hintenangesetzt wurden, ci oder Jo, wesentlich identisch mit ,

und das die zwei Zahlwörter zu einem Ganzen verbindende Suffix

t) Ich dart' hier wold .sagen, dass mein Schreihen an Klügel eine Hiichtige Antwort war und nicht für den Uruck hestimmt. Hei besonnener l'riil'ung würde ich moine Vorschläge, wenigstens zum Theil, gewiss zurückgenommen haben.

(2)

340 de Goeje, die persischen Bruchzahlen hei Belddhort

da(k) oder ta(h). Demnacb, urtheilt Dr. Olshausen, muss auch in

dem zweiten Theile von ajj^O eine Zabl, und zwar als Reprä¬

sentant der Einheit, enthalten sein. Das einzige im neupersischen

Lexieon vorkommende Beispiel dieser Bildungsaii ist «. v^ a ).\

„ein Zehntel', und der gelehrte Forscher meint, dass aus dieser

Form durch Verlesung der PahlaVi-Schriftzüge rm als rfi das

ILi yö des arabischen Schriftstellers entstanden sei. Diese Lösung

ist unwahrscheinlich , da das persische Wort gesprochen , nicht

schriftlich vorgelegt wurde. Ebenso wie, nach Olshausen's ricbtiger

Bemerkung die Verwecbslung von und X-jm..j^ nur in

arabischer Schrift möglich war, muss auch die unrichtige Lesung

des zweiten Theiles aus der arabischen Schrift erklärt werden.

Mit Hülfe des von Dr. Olshausen Gelernten ist es mir nun leicht

geworden die ursprüngliche Form herzustellen, nämlich ü^jj-Jo

und nJijj/LM^^i , ganz nach Analogie von ^Mncotafk). Ich habe

meinem hochverehrten Freunde diese Lesung vorgeschlagen , und

von ihm folgende Antwort bekommen: „Obgleich die Endung von

Bruchzahlen auf -oda im Neupersischen ausser Zweifel ist und es

auffallen kann, dass in sjyö imd i^Jiyi-M^ das vordere Glied

bereits auf dem Standpunkte des Neupersischen steht, während

das letzte den harten Laut t bebalten hat, lässt sich doch nicht

leugnen , dass Ihr Vorschlag entschieden leichter und natürlicher

ist als der meinige*. Es ist aber eine Tbatsacbe , dass die per¬

sische Sprache , welcher die Araber während und nach der Er¬

oberung so viele Wörter entlehnten, auf einer ältem, dem Pahlavi

näheren Stufe stand, als die Sprache des Firdausi, wie die vielen

Endungen auf g, h bezeugen, wo das Neupersische h hat. Dazu

stimmt (wie ich durch Mittheilung eines Freundes erfahren habe)

das Ergebniss der eingehenden Studien des Herrn Dr. Andreas

über die westpersischen Dialekte, dass diese in mehreren Punkten

dem Altpersischen näher stehen als die persische Litteratursprache.

Ich komme jetzt auf Dr. Olshausen's Untersuchung zurück.

Seiner Verbesserung von in X_wwO habe ich schon Er¬

wähnung gethan. Die Leidener Handscbrift des Belädhori hat,

wie auch eine Handschrift des Fihrist, Für Ju^ schlägt

Herr Olshausen Juj aus jiJl^ zus;mnnengezogen vor. Es kann

kein Zweifel an der Richtigkeit dieser Emendation sein. Nach¬

dem ich in den persischen Uebersetzungen des Istakhri mehrere

Male das arabiscbe v_a>.j durch jvJl^ wiedergegeben gefunden hatte,

war ich selbst schon auf diese Verbesserung gekommen und hatte

2 7

(3)

de Goeje, die persischen Bruchzahlen bei Belädhori. 34I

am Rande meines Exemplares des Belädhori geschrieben „snspi-

cari quis posset legendum esse Jü!}". Es blieben mir aber zwei

Schwierigkeiten, die Dr. Olshausen jetzt gehoben hat, nämlich das

AusfaUen des ! und der Umstand, dass Jo^, (wie die Handschrift

des Belädhori deuthch hat) im persischen Lexieon als ein wirk¬

lich bestehendes Wort angeführt wurde, dessen Bedeutung nicht

ganz unpassend war. Dagegen kann ich nicht zugeben, dass der

Text des Pihrist Laj!j v_»j:J'! richtig und Li3j!j durch ,und etwas

darüber" zu übersetzen sei. Hier ist gewiss der Text des Belädhori

der urspmnglicbe. Es ist einfach zu übersetzen: „dies werde ich

ebenfalls wiederzugeben im Stande sein, da doch lAi^ arabiseb

,_ftAj heisst".

Einen treffenden-Beleg für den Satz, dass die persischen Lehn¬

wörter im Arabischen oft eine ältere, dem Pahlavi näher stehende

Porm haben, giebt uns Herr Dr. Olshausen im zweiten Theil seiner

Untersuchung, in welcbem er zeigt, wie die arabische Aussprache

Cl'

fcj^ in f^jiyjm u. s. w. die älteste und bewährteste ist, wogegen

- j _

die Aussprache eine in Persien entstandene und dann auch

von den Arabern herübergenommene Neuemng ist. Die arabischen

o -

Grammatiker sebreiben einstimmig die Ausspracbe äj. vor, und

dass dieselbe wirkhch üblich war, zeigen arabische Verse, wie die

zwei von Dr. Olshausen citirten, denen ich noch Aghäni XVHI,

^ " " - .

vf, 4 *_j^j_4_s»- beizufügen habe. Dagegen war schon zur Zeit

Mämün's die Aussprache uja zu Bagdad wenigstens im Volksmund

, i O'

üblich, wie ^jjiAac ^jJi in einem Volksgedichte aus der Zeit der

o , > . ' '

Belagerung zeigt. Neben »-j^ findet sich auch der Name

O , i , _ it >

(Dhahabi, Moschtalnh lf ); neben äj yjt^ spracben Einige äj^.w-~ ;

und später hielten selbst gelehrte SchriftsteUer wie Makrizi diese

Ausspr.ache für die richtige.

(4)

342

Ueber einige in Granada entdeckte arabische Hand¬

schriften.

Von K. Dozy.

Vor zwei Jahren gab mir Herr Simonet, Professor der ara¬

bischen Sprache in Granada, Nachricht von einer kleinen, aber

nicht unwichtigen dort entdeckten Sammlung arabischer Hand¬

schriften , worauf ich ihn sogleicb aufforderte eine kurze Notiz

darüber zu veröffentlichen. Da er dies aber bis jetzt nicht gethan

hat und auch, so viel ich weiss, nicht die Absicht hat es zu thun,

so glaube ich den Lesern unserer Zeitschrift dasjenige , was mir

von diesem Punde bekannt ist, nicht vorenthalten zu dürfen.

Die Sammlung ist von Philipp II. der damals neu gestifteten

CoUegialkirche des Sacro-Monte geschenkt worden. Vor mehr als

einem Jahrhunderte jedocb, bei Gelegenheit des Processes über

die im Sacro-Monte angeblich gefundenen Alterthümer, deren Aecht¬

heit (mit Recht) angefochten wurde, wurde sie nach der Audiencia

(d. h. dem Gerichtshofe) gebracht und dort an einem so feuchten

Orte aufbewahrt, dass sie in einen sehr schlechten Zustand ge¬

rathen ist. Die CoUegialkirche hat jetzt die Absicht sie zurück¬

zufordern, inzwischen aber hat sie der Präsident der Audiencia

Heim Simonet zur Untersuchung anvertraut.

Ausser einigen Werken über moslemisches Recht und anderen

sehr bekannten oder schon herausgegebenen Schriften enthält die

Sammlung folgende :

1. vJ^^-JL;^! p_j-»-Jist L*/« ».cLit} «LJ! v-jUi'. Anfang:

Ji^U ^.jK u5^*J! 'Uj! (jiiJiJ lAsj v_j^->«>JL^ait ^^.j^«*li! i^li . Schluss:

1^ iJ! , JLa. LiJ.^is». LfjÜL^I, UjO^. LijL.*^JLi iü^LaJ! »ju ,"^t L«!.

(_, -.''.-'^.^-^^^ V

2. Ein medicinisches Bucb welcbes finfän.gt: ^j^y i^^*

^Jül äJU!

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Referenzen

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