Stellungnahme der FWV-Fraktion zur Installation von Tribünen in der Ballei-Sporthalle Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Scholz
Sehr geehrte Frau Baubürgermeisterin Dr. Mösel Sehr geehrter Herr Schmidt
Meine sehr verehrten Damen und Herren
Dies ist eine persönliche Erklärung spiegelt nur teilweise die Sichtweise der FWV wieder.
In Neckarsulm wird im Moment in vielen Bereichen Sportgeschichte und Spitzensport geschrieben. Die Handballdamen steigen in die erste Bundesliga auf, die Fußballer steigen in die Oberliga auf, im Kanusport können wir in diesem Jahr mit Felix Landes vielleicht auch einen Olympiateilnehmer aus Neckarsulmer erleben, die Triathleten sind erfolgreich in der zweiten Bundesliga, die Rugby-Mannschaft macht immer wieder durch Siege auf sich aufmerksam, die Ringer aus Obereisesheim haben einen überregionalen guten Ruf...; im Schwimmsport sind Erst- und Zweitplatzierungen die Regel…. Und so könnte ich die Liste der sportlichen Erfolge beliebig weiter führen.
Neben persönlichem Einsatz, Disziplin und sportlichem Talent beim einzelnen Sportler sind auch gute Trainerinnen und Trainer für diese Erfolge mitverantwortlich. Auch das sportliche Umfeld mit Sportvereinsfunktionären trägt zu diesen Erfolgen bei. Und die Stadt selbst stellt in allen Sportarten gute bis sehr gute Trainingsmöglichkeiten, nämlich all unsere Turnhallen, Sportanlagen und Einrichtungen zur Verfügung. Alle Einrichtungen können für die Sport Treibenden kostenfrei genutzt werden. Und ein weiteres möchte ich anführen, wir haben auch eine ausgewogene und ausreichende Sportförderrichtlinie mit großer Mehrheit hier in diesem Gremium beschlossen. Und die Stadt stellt auch der Sportförderung Unterland jährlich einen entsprechenden Betrag für die allgemeine Förderung des Sports zur Verfügung. Auch die jährlichen Erfolge der einzelnen Sportlerinnen und Sportler werden bei der Sportlerehrung von Seiten der Stadt gewürdigt. Neckarsulm tut viel für den Sport. Neckarsulm profitiert auch in seinem Image von diesem Sport. Und das ist auch gut so und wird anerkannt und gewürdigt.
Nun kommt mit dem Aufstieg der Handball-Damen in die erste Bundesliga ein Antrag der Neckarsulmer Sport-Union für einen Zuschuss und ein zinsloses Darlehen in beträchtlicher Höhe zu uns ins Gremium. Mit diesen finanziellen Mitteln sollen mobile und fest installierte Tribünenteile angeschafft werden, um mehr Zuschauern die Möglichkeit zu geben, die Spiele der Damenmannschaft anzuschauen. Tribünen die, wenn wir mal alle Veranstaltungen in der Sporthalle der Ballei betrachten, nur für maximal 13 Heimspiele pro Saison Verwendung finden sollen. Und nur für den Handballsport, denn für andere Veranstaltungen werden diese Tribünen nicht benötigt. Und wenn ich von maximal 13 Heimspielen rede, so kann ich mir bei den süddeutschen Derbys z.B. gegen Göppingen, Bietigheim, Nellingen und Metzingen auch viele auswärtige Fans vorstellen, die die vorhandene Kapazität der Ballei übersteigen wird. Aber bei Heimspielen z.B. gegen Celle, Oldenburg oder Berlin ist sicherlich in der Ballei ausreichend Platz für die Zuschauer gegeben.
Angesichts der Tatsache, so wie ich vorher schon ausgeführt habe, dass wir schon viel Engagement in den Sport und das Drumherum reinlegen, denke ich, wäre die
Anschaffung der Tribünen und die Finanzierung durch die Stadt auch dem Bürger gegenüber nicht mehr vermittelbar. Alle Fachämter sind seit Monaten dran,
Einsparpotentiale aufzuzeigen, wie der Verwaltungshaushalt entlastet und zukunftsfähig gemacht werden kann. Und dann würden wir heute durch die
Gewährung eines Zuschusses und eines zinslosen Darlehens im freiwilligen Bereich diese Potentiale wieder zunichte machen. Aus diesem Grund werde ich der
Beschlussvorlage, weder dem Antrag der Sport-Union noch dem Vorschlag der Verwaltung, zustimmen.
Ich schlage deshalb vor: Zunächst einmal eine Saison erste Bundesliga abzuwarten, die Zuschauerinteressen zu beobachten und im kommenden Jahr nochmals über dieses Ansinnen zu beraten. Die Zwischenzeit kann m.E. auch mal ausgenutzt werden, um bei den Heimspielen mit hohem Zuschauerinteresse eine Video-Übertragung in den
Kultursaal durchzuführen. Sicherlich ist live schauen optimal, aber die Stimmung auf den Rängen, in der Sporthalle, kann sich auch in den Kultursaal übertragen.
Und ein letztes möchte ich zum Engagement der Stadt bezüglich Sport sagen: Wir haben bisher weder über Hallenmieten, Übernahme von Reinigungskosten,
Beteiligung an Energiekosten etc. gesprochen. Und ich will auch haben, dass dies so bleibt. Aber es muss jedem so langsam einleuchten, dass die Zeiten, in denen Wünsche nicht gleich, sondern sofort erfüllt werden, dass diese Zeiten vorbei sind. Danke für die Aufmerksamkeit. (Joachim Eble, FWV)