UNIVERSITÄT DORTMUND
WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT ___________________________________________________________________________
Prüfungsfach: Allgemeine Volkswirtschaftslehre (DPO 2000)
Teilgebiet: Preis- und Allokationstheorie
Prüfungstermin: 06.05.2002 Zugelassene Hilfsmittel: Taschenrechner
___________________________________________________________________________
Prüfungskandidat/in
(Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen!)
Name, Vorname: ...
Matrikel-Nr.: ...
___________________________________________________________________________
Bearbeiten Sie vier der fünf Aufgaben!
Aufgabe 1 2 3 4 5 Summe
bitte die vier zubewertenden Aufga-ben ankreuzen maximal erreichbare
Punktzahl 20 20 20 20 20
erreichte Punktzahl Note
Unterschrift des Prüfers
___________________________________________________________________________
Von der Prüfungsaufsicht auszufüllen
Unterbrechung der Prüfung:
von ___________ bis ____________ Uhr von __________ bis ___________ Uhr von ___________ bis ____________ Uhr Ende der Prüfung _____________ Uhr
Aufgabe 1:
Die Präferenzen zweier rationaler Individuen 1 und 2 seien durch folgende Nutzenfunktionen charakterisiert und ihre Anfangsausstattungen w1 bzw. w2 wie folgt gegeben:
).
1 , 8 ( ln
2 ln ) , (
), 8 , 1 ( )
( ) ( ) , (
2 22
21 22
21 2
1 3
2 12 3 1 11 12
11 1
= +
=
=
=
w x
x x
x u
w x
x x
x u
(a) Definieren Sie den Begriff einer Pareto-optimalen Allokation! Bestimmen Sie für obige Präferenzen die notwendigen Bedingungen für eine Pareto-optimale Allokation!
(b) Stellen Sie Anfangsausstattung und Kontraktkurve graphisch in einer Edgeworth-Box dar, und skizzieren Sie den Verlauf der zur Anfangsausstattung gehörenden „Tauschlinse“!
(c) Welche Beziehung besteht zwischen den Präferenzen der beiden Individuen? Begründen Sie ihre Antwort!
(d) Angenommen Konsument 1 unterbreite seinem Gegenüber ein Tauschangebot, das dieser nur ablehnt, wenn er sich strikt schlechter stellt als in der Anfangsausstattung. Welche Allokation sollte ein rationaler Konsument 1 vorschlagen?
(e) Dezentralisieren Sie nun die in (d) ermittelte Allokation!
(Zur Erinnerung:
x x dx
d 1
ln = )
Aufgabe 2:
Betrachtet sei ein Markt mit vollkommenem Wettbewerb. Die Nachfrage auf diesem Markt sei durch die Funktion xN=100-p gegeben. Die Firmen produzieren zu konstanten Grenzkosten in Höhe von 20 Geldeinheiten (GE).
(a) Definieren Sie den Begriff des Marktgleichgewichts und bestimmen Sie es für diesen Markt!
(b) Die Regierung beschließe nun, eine Mengensteuer in Höhe von 30 Geldeinheiten pro verkaufter Mengeneinheit zu erheben. Ermitteln Sie – graphisch oder rechnerisch – die Wirkung dieser Steuer auf das Marktgleichgewicht aus Teil (a)! Welche Menge wird zu welchem Preis gehandelt? Wie hoch sind die Steuereinnahmen? Wie hoch ist der „tote Verlust“?
(c) Die Opposition hält der Regierung entgegen, man könne das gleiche Steueraufkommen auch mit Hilfe einer Erlössteuer erzielen und so den sozialen Verlust der Steuerhebung reduzieren.
Bewerten Sie die Hypothese der Opposition, indem Sie diejenige Erlössteuer bestimmen, die das gleiche Steueraufkommen wie unter (b) erzielt! Hat die Opposition Recht? Warum bzw.
warum nicht?
Aufgabe 3:
(a) Erläutern Sie den Preis-Standard-Ansatz der Umweltökonomik! Was ist sein Ausgangspunkt? Durch welche Anreize für Firmen wird eine in welchem Sinne optimale Reduktion des Schadstoffausstosses herbeigeführt?
(b) Welche Aussagen trifft die Theorie Externer Effekte über das Niveau eines optimal gewählten Standards?
(c) Welche Aspekte können in der Realität die Umsetzung des Preis-Standard-Ansatzes erschweren?
Aufgabe 4:
(a) Welche Eigenschaften charakterisieren ein (reines) öffentliches Gut? Erläutern Sie deren ökonomische Bedeutung!
(b) Welche der unter a) genannten Eigenschaften werden von den folgenden Gütern erfüllt, welche nicht?
i) Polizeidienste ii) Kabelfernsehen
iii) Parkplätze in Wohnvierteln iv) Dienste von Krankenhäusern v) Universitätsausbildung vi) Dienste von Leuchttürmen
(c) Englische Leuchttürme wurden im vergangenen Jahrhundert generell von privaten Gesellschaften betrieben, die sich aus einer „Leuchtturm-Abgabe“ finanzierten, die jedes Schiff, das einen englischen Hafen anlief, zu entrichten hatte. Erläutern Sie, warum dieses Arrangement ineffizient ist! Wie sähe eine effiziente(re) Lösung aus?
Aufgabe 5:
(a) Welche Aussage macht das Theorem von Black über die Mehrheitswahl als Aggregationsverfahren? (Erläutern Sie das Aggregationsproblem und alle von Ihnen verwandten Fachausdrücke!) In welcher Beziehung steht diese zur Aussage des „Unmöglichkeitssatzes von Arrow“?
(b) Geben Sie ein Beispiel, in dem Sie die Annahmen des Theorems als erfüllt ansehen!
(Begründung!)