• Keine Ergebnisse gefunden

Gosche bat indem „wissen¬ schaftlichen Jahresbericht über die morgenländiscben Studien dessen erstes Heft nun vorliegt, S

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Gosche bat indem „wissen¬ schaftlichen Jahresbericht über die morgenländiscben Studien dessen erstes Heft nun vorliegt, S"

Copied!
8
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Notizen und Correspondenzen.

Ein hebräisches Buch aus Calcutta,

Von Rabbiner Dr. Gelger.

Wieder neuerdings ist auf die sebr rege, die wissenscbaftlicbe

Erkenntniss des Orients fördernde Tbäligkeit aufmerksam gemacht

worden, weicbe im Orient selbst, zumal in Bengalen, vorzugsweise

in Caleutta entfaltet wird. Hr. Prof. Gosche bat indem „wissen¬

schaftlichen Jahresbericht über die morgenländiscben Studien 1862—

1867", dessen erstes Heft nun vorliegt, S. 15 f auf die zahlreichen

Werke der Sanskrit-, persischen und arabischen Literatur hinge¬

wiesen, welche aus den dortigen Pressen hervorgegangen, und an

deren Herstellung „Engländer, Hindus, Muhammedaner und auch

einst Deutsche gearbeitet haben". Wir dürfen hinzufügen, dass

auch die hebräisch-jüdische Literatur nicht ganz leer ausgegangen

ist, demnach auch die jüdische Bevölkerung mit an der geistigen

Bewegung betheiligt ist.

Zwar rührt das Büchlein, welches mir vorliegt und in Calcntta (nnsbD) gedruckt ist, aus einem, dem von Hrn. Gosebe überblickten

Zeiträume kurz vorangehenden Abschnitte her, nämlich aus dem

J. 1^56; alleiu es ist wohl vorauszusetzen, dass dieses Büchlein

nicht allein steht und ebenso seine Vorgänger wie seine Nachfolger

gehabt habe. Es ist daher zu erwarten, dass die den dortigen

Verhältnissen Nahestehenden ihre Aufmerksamkeit auch den Erzeug¬

nissen der hebräischen Literatur zuwenden und uns mit diesem

Zweige der literarischen Thätigkeit bekannt macben.

Das Büchlein ist in 12. sorgsam gedruckt, euthält liturgische

Gesänge, 297 Nummern auf 95 Doppelseiten und trägt den Titel

O-in^aTort iro. Der Sammler und Herausgeber, Elasar ben .\haron

Sa'diah 'Iraki (ipsny) ha-Khohen hat seine Sammlung mit einer

ziemlichen Anzahl selbstverfasster Lieder (N. 27—49, wohl auch

290. 292) bereichert, vou denen jedoch die Nummer 42 seinem

Vater anzugehören scheint, während manche anonyme Lieder , die

weder durch Ueberschrift noch durch Akrostichon den Verfasser

bezeichnen, von ihm herrühren mögen, wie denn das letzte, welches

das Akrostichon ptn "[TiO erkenneu lässt, wohl sicher aus seiner

(2)

Notizen und Correspondenzen. 485

Feder ist. Wenn er sich nun auch in denselhen nicht als von

hervorragender dichterischer Begabung zeigt, so sind docb seine

Dichtungen, die wohl in seinem Kreise beifällige Aufnahme gefundeu

haben mögen, den andern ebenbürtig, und die ganze Anlage und

Anordnung des Werkchens wie die vorausgeschickte Vorrede lässt

in ihm einen einsichtsvollen Mann erkennen. Von den Verfassern

nennt er in dieser nur den Israel (b. Moses; Nagarah, jenen

dem kabbalistischen nnd poetisirenden Kreise angehörigen und trotz

mehrfacher sehr scharfer ürtbeile kabbalistischer Häupter dennoch

sehr gefeierten Sänger, dessen Dichtungen, die sich durch schwung¬

volle Mystik und Wärme auszeichnen und zum Theile auch in

prunkendem Chaldäisch abgefasst sind, denn auch weitverbreitete

Aufnahme gefunden haben. Von ihm nun rührt nahe an einem

Dritttheile (etwa 90 Nummern) in dieser Sammlung her, und ge¬

wiss gehören auch einige nicht ausdrücklich ihm beigelegte ihm an,

wie z. B. N. 250 seinen Namen akrostichontisch erkennen lässt.

Ob wir bier neue Stücke von ihm erhalten oder dieselben bereits

in andern Sammlungen von ihm abgedruckt sind — was bei meh¬

reren, die zum Theile sehr bekannt sind, sicher der Fall ist —,

mag der Untersuchung jener überlassen bleiben, welche sich beson¬

ders für ihn oder für diesen Literaturzweig im Allgemeinen inter¬

essiren. Neben ihm nennt 'Iraki in der Vorrede noch einen

anderen Dichter, welchen er wegen der in seinen Dichtungen häu¬

figen starken anthropomorphischen Aussprüche in Schutz nehmen zu

müssen glaubt, denselben tiefe mystische Beziehungen beilegend.

Der Name dieses Dichters ist Schalem Schabsi pna), den

wir aus Jakob Saphir's Reisewerk "iidD (Lyck 1866)

S. 82 b ff. S. 100 und 110 b f. als Salem (obSD) Schabsi nebst

einzelnen seiner Dichtungen kennen lernen. Nun aber findet sich

merkwürdiger Weise von ihm nicbt ein einziges Gedicht in unserer

Sammlung. Eines ist von einem Abu-Jehudah Schabsi

(N. 59), das die Rubrik der den Weisen Jemens, Zan'as und Um¬

gegend angehörigen Lieder eröffnet, noch zwei tragen das Akrosti¬

chon Jehudah, wovon jedoch das eine, ein Sabbathlied, das weitver¬

breitete ist mit dem Anfange: niDiab ■j'^t« pnaffi nv mit jedoch

ganz abweichender dritter Strophe; eines zeigt das Akrostichon

tjOT' p nbo. Keinem unter allen diesen ist der scharfe Charakter

aufgeprägt , welchen der Herausgeber vor Angriffen wahren zu

müssen glaubt, während die von Saphir mitgetheilten sich wohl in

solcben Redeweisen bewegen. Es mag sein, dass die Vorrede welche

mit dem Register neun besonders paginirte Doppelseiten einnimmt —

früher gedruckt war, der Herausgeber dann doch die Bedenken

gegen die Aufnahme der Lieder des Scbalom Schabsi für erheblich

genug erachtet hat, um sie schliesslich zurückzulassen. Das Register kennt blos die uns vorliegenden Dichtungen.

Sonstige Dichter hebt 'Iraki in seiner Vorrede nicht hervor,

doch giebt er meist als Ueljerschrift die Namen der Verfasser theils

(3)

nach Anleitung der Akrosticha theils nach persönlicher Knnde

durch Ueberlieferung. Es sind meistens wohl neuere Dichter jener

Gegenden, die sonst uubekannt sind, und von denen nur je ver¬

einzelte Lieder sich hier finden. Den verhältnissmässig grössten

Beitrag liefern Zalech Mazliacb und dessen Sohn Nissim Mazliach

(vgl. Ueberschrift zu N. 280), die wohl den Jemnensern angehören,

und Abraham. Einzelnes von den mit dem Namen des Letzteren

belegten Liedern mag Aben Esra angehören, so das ■'nbN "bnax

nnfflD (hier N. 9, vgl. Zunz, Literaturgeschichte S. 210) und das

bekannte •'317:^1 b« naia nimON -D (hier N. 52). Von den andern

dürfte ihm schwerlich etwas zuzuschreiben sein, eines (N. 16) zeigt

ausdrücklich den Namen Abraham Selamah als Akrostichon (vgl.

über ihn Zunz a. a. 0. S. 535).

Noch einiges Wenige von altem und schon bekanntem Gut ist

hier vorhanden, so Gabirol's ^TüpnN iniB unter N. 4, von dem¬

selben ein Gedicht unter N, 14, über das Zunz a. a, 0. S, 189

N. 26 Auskunft giebt; die andern blos mit Salomo bezeichneten

sind wohl jüngeren Datums, und eines (N, 225) trägt den Namen

Salomo's ben Samuel. So ist auch das scböne Sabbathlied Juda

ha-Levi's "jrafiN bs unter N, 66 aufgenommen, ganz wie cs

sich in den hebräischen Beilagen zu meinen „jüdischen Dichtungen

der spanischen und italienischen Schule" (1856) S. 13f, abgedruckt findet; der Herausgeber, welcher ihm seinen Platz unter den Liedern

der Jemnenser anweist, scbeint den Verf nicbt gekannt zu haben,

wie derselbe auch nicht bei den noch zu besprechenden Rätbseln

genannt wird. Ferner finden wir hier N. 58 das Sabbathlied

Nnp-', welcbes akrostichontisch den Namen Dunasch aufweist und

sicher höher als das 13. Jahrhundert hinaufreicht, da es sich schon

im Vitry-Machsor findet (Zunz a. a. 0, S. 484). Allein ich kenne

auch keinen begründeten Einwand gegen die Annahme, es dem alten

Dunasch ben Labrat (im 10. Jahrh.) zuzuschreiben. Die Phrase,

mit der die letzte Strophe beginnt: -josib riTiDn nyi., stimmt merk¬

würdig mit dem Anfange von ben Labrat's Streitgedicht gegen

Menachem: n7:Dn ■'ab nyn. Jedenfalls sind die Lesarten, welche

unsere Sammlnng in dem Gedichte hat, offenbar gegenüber den in

unsern gewöhnlichen Druckwerken vorkommenden die ursprünglichen.

In der dritten Stropbe erscheint bei uns Babel neben Bozrah als

Feind Israel's, richtiger hier Edom, als Christenthum und römisches Reicb , neben Bozrah als Reich des Islam '). '^■'"is iu derselben

1) Zunz in seiner „synogogalen Poesie" S. 438 selieint mSS bei den Paitanim als Bezeichnung fiir das römische Reich zu nehmen und es auch so in unserem Liede aufzufassen; ihn veranlasst wohl dazu der Umstand, dass es biblisch als edomitische Stadt gilt. Allein unter der Herrschaft des Islam ist es in dessen Reiche eine Stadt von massgebender Uedeutung, und die Neben¬

einanderstellung von „Bozrah" und ,,Edom", die Zunz selbst das. noch bei andern Paitanim nachweist, bekundet, dass hier gerade Islam und Christenheit neben einander gestellt werden , ebenso wie in den sonstigen von Zunz das.

£t. 445 ft', gesammelten Uenennuugen ^vgl. uoch dessen ,, Ritus" S, 241),

(4)

Notizen und Correspondenzen. 487

Strophe nnd "yiyp in der fünften statt l'ns und •'7pp in der Cal¬

cuttaer Ausgabe ist offenbar, gerade wie die Verwischung Edom's,

eine Aenderung, die aus Furcht vor Anfeindungen vorgenommen

worden, und vielleicht tritt gar in dem letzten Verse eine sonst

schon an Dunasch bemerkte metrische Eigenthümliclikeit hervor i).

Sei dem jedoch wie ihm wolle, jedenfalls stammt das Lied aus

älterer Zeit. — Neben dem nbi» inN, das hier N. 11 nach

sefaradischer Recension erscheint, dem bekannten Tischliede

isbsN ibu:73, das hier N. 95 wiederkehrt und aus welchem von

dem Herausgeber ein Akrostichon ■'iaa erkünstelt wird, wäbrend

der Vers mi: den Refrain bildet, das Lied selbst mit ■jT" beginnt, also jedenläils aus den Anfängen der Versglieder nicht ■'"las , son¬

dern ■'lan herauskommen würde — begegnet man hier auch

N. 274 dem Liede gegen das Würfelspiel, das Leo da Modena in

seinem „Spielbüchlein" mittheilt, und über das in neuerer Zeit

mehrfach gesprochen worden (vgl. meine jüdische Zeitschrift etc.

Bd. VS. 18fi und S. 307 f.).

Ausser den genannten Stücken sind die sonstigen Lieder, wie

gesagt, die Leistung neuerer Dichter, welche erst aus dieser Samm¬

lung bekannt werden und uns in bisher wenig zugängliche Gegen¬

den führen. Der Herausgeber hat seine Sammlung in folgende

Rubriken getheilt: 1. Allgemeine Bittgebete, nropa bis N. 49;

2. Sabbathlieder bis N. 58; 3. desgleichen von Jemnensischen

Dichtern, aus Zana und Umgegend, NJ"!: N?"; •\12-^T\ -aan ■'5:anb

nTiia-'aoi ^i'^ bis N. 70; 4. Räthsel in Versen von denselben

bis N. 91, denen sich vier Gedichte ansehliessen verschiedenen

Inhaltes bis N. 95; 5. Bittgebete für den Neumond bis N. 97.

Die folgenden Rubriken werden durch eine etwas unklare Aufschrift

bezeichnet , die wohl eine gewisse Melodik angeben mag. Die

sechs nächsten Ueberschriften beginnen nämlich alle mit rrian bipb,

und zwar 6. mit dem Zusätze i3''0in bis N. 154 ; 7. mit üONI

bis N. 184; 8. mit saNO bis N. 227; 9. mit nN^a bis N. 239;

10. mit TN3m bis N. 249 und 11. mit mss bis N. 257. Dann

folgt 12. Allerlei, ü"'apib73 bis N. 288, und die Sammlung schliesst unter 13. mit neun Liedern für das Thorahfest.

Schon aus den bisherigen .Angaben ergiebt sicb die Mannicb¬

faltigkeit des Inhalts dieser Sammlung, wenn sie auch überwiegend

aus religiösen Gesängen besteht. Ein näberer Einblick lässt uns

1) D.as Lied ist n.Kmlich mefriseh so gebaut, dass jedes eiuzelne Versglied Jathed und zwei Vocale zweifach enthiilt ; in dem ersten Gliede der fünften Strophe N3p 3N "'Tip "inn fehlt nun das zweite Schwa; allein es wird von dem allen Dunasch berichtot, dass er zuweilr-n den vocallosen Consonanten am Enchi des A\'ortes behundelt , als wiire er mit Schwa mobile Vfrselien , und ihu als Thcil eines Jathed henützt, uud dies mag er auch bei ^73p gethan haben.

In der Sammlung ist noch vor bS eingeschoben, dns ist sicher ein Miss- veiständni.ss.

(5)

noch manches aus dem gewöhnlichen Geleise solcher Lieder Heraus¬

tretende erkennen. Neben zerstreut vorkommenden Glückwunsch¬

gedichten zur Geburt eines Sohnes am Beschneidungsfeste, etwa

sechs an Anzahl, ferner desgleichen sieben Hochzeitliedern, finden

sich drei Purimgesänge, von denen besonders eines (N. 273, das

als Akrostichon ■pm "fltp aufzuweisen scheint) recht übermüthiger

Laune ist, und ebenso ein Trinklied (N. 284) von einem Jemnenser

David Jakob. Von Nagarah ist nicht blos ein an das nbm: ns

sicb anlehnendes Tischlied vorhanden (N. 190), sondern auch ein

Lied, das sich über die Dunkelheit eines gehabten Traums beklagt

(N. 165), ein anderes von ihm ermahnt zur Wohlthätigkeit (N. 242),

und ein drittes feiert die Tugenden Joseph's (N. 270). In andern

will er Beweise seiner besondern Kunstfertigkeit an den Tag legen.

So kehrt derselbe Reim dreifach in den Binnengliedern der elf

Strophen des Liedes N. 147 mit -'S wieder, und der Verfasser be¬

dient sich daher oft des Kunststückes, ein Wort zn theileu, den

mit iS endenden Theil zum ersten und die andere Hälfte zum fol¬

genden Gliede zu nehmen, z. B. p^-S. Ebenso dichtet er ein Lied

N. 148, dessen Worte alle mit Alef beginnen, und das er witzig

anspielend bNiiB'' •'sb« benennt. — Doch kommen noch ausserdem

ganz unerwartete Dichtungsstoffe hier zum Vorschein. Das bereits

erwähnte Lied des Abraham Salamah (N. 16) behandelt die Vor¬

züge des heiligen Landes , und das Lied war so verbreitet , dass

man die bei ibm angewendete Melodie, wenn sie auch für andere

Lieder benützt wird, nach ihm nennt (vgl. z. B. Ueberschrift von

N. 153), während ein Anderer, David ben Aharon na (vielleicht

jedocb 'j'^on 'Ii) in N. 179 die Vorzüge Tebaria's als Begräbniss¬

stätte heiliger Männer rühmt und zum Schlüsse namentlich einen

Abul'afia preist, der die Mauern der Stadt hergestellt und ein Lehr¬

haus erhalten. — Die reiche Anzahl von Räthseln ist schon aus

der Inhaltsangabe ersichtlich, und werden wir noch darauf zurück¬

kommen. Nichts weniger als liturgisch sind auch die daran un¬

mittelbar sich anschliessenden Stücke. Denn N. 92 ist das Dank¬

lied eines Abschreibers, der, nachdem er Tborahrollen vollendet,

sich in umständlicher Beschreibung aller einzelnen Vornahmen, die

er zu beobacbten und auszuführen hatte, ergeht, über sich den

Segen Gottes erfleht und znm Schlüsse seinen Nanien in folgender

künstlicher Weise angiebt:

D-'bnDS Tü'^i 'a•^^2^ -ij^n D''7: bna, niiD': y"Da Tib^ mn ■'73io,

also David, Sohn des y^'aa?, genannt — Das folgende

Stück ist ein satyrisches Lied mit Bezugnahme auf Personen und

Ereignisse, die uus nicht bekannt sind, und N. 94 ist eine moia-

lische Ansprache. Raphael Salomo Laniado (in Haleb) erscheint

in N. 195 mit einem Dankliede für die Beendigung seiner drei

Werke: niobab mby7:r!, r;72b'i) b"i5 im nia und n^b-o cnb; des

Verfassers und seiner Werke gedenken Asulai und Steinschneider

unter dein Nameu seines Grossvaters Samuel, die Werke sind, in

(6)

Notizen und Correejiondenxen. 489

Constantinopel 1775 gedruckt, im British Musenm vorhanden und

von Zedner registrirt.

Für mehrere Stücke ist eine Melodie (inb) angegeben nach

der eines bekannten Gedichtes, darunter ist auch zu zwei Gedichten

des Herausgebers eine arabische Melodie beigeschrieben, und zwar

zu N. 46 die des Liedes Nii5ttia73 n-i , zu N. 49 die von iiNi ilNS 6»"'. — Die eigenthümliche Rubrik von 21 Räthseln hat mit Aus¬

nabme des letzten, welches die hebräische Ueberschrift hat: über

den Wein, die Lösung in arabischer Aufschrift, so zwei nsniöb« Nby,

über die Kerze (von denen eines als Verf. benennt i^riNi Nin-*),

bei denen man sich an den Vorgang des Moses ben Esra erinnern

mag (vgl. meine jüdischen Dichtungen, hebr. S. 6 f), eines Nb»

■jnDMbN, über die Mühle, ein zweites (N. 86), das ebenso über¬

schrieben ist, gebört Juda ha-Levi an und beziebt sich vielmehr

auf den umwölkten oder wolkenlosen Himmel (vgl. meinen Divan

S. 27 und die dazu gehörige Anmerkung), ebenso gehören ihm an

die Räthsel ypnbN Nby, über die Scheere (vgl. das. S. 21 und

Anmerkung), maNbN by, über die Nähnadel (Jüd. Dichtungen hebr.

S. 10), y-iTbN(?) a^S Nby, über das Samenkorn (Divan, S. 26),

ein anderes, entsprechend dem in „Dichtungen" hebr. S. 10 unten

mitgetheilten, ist wieder falsch mit UNpbnbN Nby überschrieben,

während es vom Spiegel handelt. Ferner findet sich noch eines

bysubN Nby, über den Schuh, eines nbhMbN Nby, über den Stift

zum Färben der Augen, zwei iNT^rbN Nby, über die Wage, eines

-iNjbN Nby, über das Feuer, eines SNibN Nby, über die Tbürflügel,

eines nnsabNi bepbN Nby, über Schloss und Schlüssel, y-h» Nby,

über den Hahn, Dbpb« «by, über die Feder, yNUIpbN Nby, über

das Blatt Papier, iNHlbN Nby, über den Granatapfel. Von einem

ist die Ueberschrift, pa^Tbi ambN Nby, und Inhalt unklar.

Ein besonderes Interesse erwecken nocb drei Stücke, von denen

zwei arabische Bestandtheile enthalten, während eines vollständig arabisch abgefasst ist. N. 59 nämlich, das schon genannte Sabbath¬

lied des Abu Jehudah Schabsi, enthält unter seinen 16 Stropben

sechs arabische, ebenso schliesst ein anderes schon genanntes des

Schalem ben Josepb unter N. 163 in seinen neun Strophen vier

arabiscbe in sich. Endlich ist N. 288 vollständig arabisch, das

Lob des Propheten Elias enthaltend ; er wird nach der Agadah mit

Pinebas identificirt ,. als einer der zehn Ewiglebenden gepriesen,

und sein Begegniss mit dem Weibe aus Zorfath (1 Kön. 17, 9 ff.)

dichterisch verarbeitet. Der Name des Sohnes der Zorfatherin wird,

nach der Agadah, Jonah genannt und er mit dem Propheten dieses

Namens identificirt^). Dieses Lied mag nun, als Probe neuerer

jüdisch-arabischer Volksliteratur, hier schliesslich eine Stelle finden :

1) Dies wird bereits in jerus. Sukkah c. 5 Anfang vorausgesetzt ; Jalkut, der zu Jonah Anf. die Stelle aufnimmt, fügt ausdrücklich im Namen des Elieser hinzu , Jonah sei der Sohn der Zorfathischen Wittwe gewesen. Doch glaube

Bd XXV. 32

3 5

(7)

490

nnib« nb^N vt», wb« rtbbN a-^an

lats brp ,nmNbN •]» akäbt* nii ,NnorT' -iTsbN pN on3"«fi l.

a^an nnai ddn sby in3i -^inn

T>73br ,DNbDbN n-iby in^b« .DmNb« f-iön iT»bN ons'^c 2.

aian riniio aib« piiu ib ,Diay soin

,*inpbN yb IB nyna in ,'nanN mpNi (1. (i)nnjn) inji i-iii 3.

aian :in:ib ib ibsni is5n pansT yia« riJtbi Dn

DND ia"!«} Nbi , n-ianbN ipNT Nbi , n-iiaybN yn mNi in 4.

aian :inNi sa mabN -[bai ,niabN

yii ba ijinij ,nNaN r^nsy Nnb bNp ,nBii: «b« nNi *)iab 5.

aian nnnaiNJ pipnbN DNbs ,nDbn3N

ffliysi nbDND ,pip"i üSEn ii5 iiDy Na ,pinit ni *)ib nbNp 6.

aian nnaoN njv ijaNi nsn ,pipnn

ob aibN naiai ,i3Dbn yiibN nsn jirayuN laip «nb bNp 7.

aian nnaa i«5 yp3i Na pipnbNi ,i33i5n

,iN3inbN npa naip nbayi ,-iN3bN nbyiBi pipnb« njay 8.

aian :in3a iia yp3 Na pipnbi ,iNybN aNba «bi mab« nabt:

mN3 , nbnBN np yyNiabi , nsjy NiabN inijn ni Nn Na 9.

aian :in bN ia3 bäibN nnNn ,nbNpi NnsaNb

näna jNiabN .^nNn pN nN7:i , nnujybN dnin ibNti ibNn 10.

aian :inibN ONnp niaa ,nnDsbN inNn xa nbNpi

©"N N3N (1. Nnb) nNb bNp ,inim nsr nNa ,iniD ni ib nbNp ll.

aian nniuiyi bN inNp ,inia

Nl bNpi ,NbNyn bNb ibai -iNnsi ,nNbi£bb ONpi nbib« ns« 12.

aian imiaiyn n3N inNp ,n-inpbN '^b an

,nypi DNp ibin iby ,nbibN (Ninni?) Ninm .niNyi ibai Nna 13.

aian nnibN ONnp Niaa

yfeiai bNDini ,n3ii lasbN nin« nbd .NsnNiaN nnn an ni 14.

aian :inni i? iBiiabN 'rjDai ,N3b

D3jbN ya ainbi ,iia bs ic aäybN ni^i .niaa isa ymisi pb 15.

aian :inb -dni -np-, nv,^

,-iNBDbN nia aiD'i ,-iNEsbN yia'jyabnji ,-ioiiaba yypni lab 16.

aian nnDnpa nia nayii

ich nicht , dass dieser Zusatz ihm im Jeruschalmi vorgelegen , vielmehr scheint er dies aus Pirke R. Elieser hinzuzufügen, dessen Angaben er zum Buche der Könige reproducirt.

1) Vnlgär für Nab, als, ebenso Str. 15 und 16.

2) Hebr. Form für nb, so auch Str. 11 und ibiH Str. 13.

3 5

(8)

Notizen und Corretpondenzen, 491

Beiträge zur Kenntaiss der geographischen und sprachlichen

Verhältnisse von Südarahien.

Von

Heinrich Freiherr Ton Maltzan.

Während meines letzten Aufenthaltes in Kairo liess ich es

mir angelegen sein, mir auch von dem daselbst gesprochenen, aller¬

dings sehr bekannten, Dialekt, welcher, insofern er eine Uebergangs¬

stufe zwischen den mir genauer bekannten magbrebinischen und den

südarabischen Dialekten bildet, für mich von ganz besonderem Inter¬

esse war, genauere Kenntniss zu verschaffen. Dieser Aufenthalt

hatte jedoch noch ein anderes Interesse für mich. Ich lernte

nämlich hier eine gewisse Anzahl Südaraber kennen , die eine Art

von kleiner Colonie bilden, und von diesen konnte ich bereits über

den Dialect ibres Vaterlands mancherlei erfahren. Jedoch nicht blos

in linguistischer, auch in geographischer und politischer Beziehung gaben rair diese Südaraber wichtige und interessante Aufschlüsse.

Was zuerst die Geographie betrifft, so gewann icb hier die

unerschütterliche Ueberzeugung, dass Alles, was unser Landsmann

Wrede über Südarabien im Allgemeinen und Hadramaut im Be¬

sondern sagt, durchaus auf Wahrheit beruht. Sogar einen persön¬

lichen Zeugen seiner Anwesenheit in jenem Lande lernte ich hier

kennen, dessen Aussage um so weniger einem Zweifel unterliegt,

als er mir genau das Jahr (1259 der Hi^ra, dem J. 1843 unserer

Aera entsprechend) angab , in welchem Wrede reiste, auch dessen

angenommenen Namen, 'Ebd el Hüd, deutlich in der Erinnerung

hatte. Die Notizen, welche mir diese Araber, die merkwürdiger

Weise fast ausnahmslos aus dem von Wrede vorzugsweise bereisten

t ' •

Wädiy D6 an (^t^^i , dies ist die einzig richtige Schreibart , wobei

der Diphthong au durch 6 wiedergegeben ist) stammten, über die

Ortschaften ihrer heimathlichen Landsebaft gaben, stimmten gleich¬

falls mit den Wrede'schen Aussagen überein. Ich liess mir von

einem hiesigen Dö'aner eine Namenliste der Ortschaften aufschrei¬

ben, aus welcher jene Uebereinstimmung erhellen wird. Dieselbe

giebt die Orte in der Reihenfolge ihrer Lage von West nach Ost

und lautet folgendermassen:

(lo <iO'> ' ^ ^ Ow w Om^

-^H;» c)j^* ^j=-. öij^J, 8^^«=, ^j-i,

^^ij^,j9Lo, J.x*>, ^^*i>

Die Aussprache dieser Namen ist:

Ribät, Gern, Chorebe, La^'rät, esch-Scherg, er.

Reschid, 'Öra, Gren, Rihäb, Hodün, Däher, Matruh,

Gebel, Badiy, Halbün.

32*

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

2) „Wenn mein Leib auch alt ward — meine Liebe ist nicht gealtert — sie kann eine neue Weise erklingen lassen anf alter

gesprochenen vorliegen. Aber alle diese Schönheiten sind nicht nur ihrer selbst wegen da, sondern dienen dazu, die Stimmung „Eifersuchf zum Ausdruck zu bringen. Daher ist diese

Jedenfalls gehe er, Giustiniani, davon aus, daß sich Egidio über diese arabische Grammatik als ein Ehrengeschenk. mehr freuen werde als über einen wilden Hund oder einen

10 typische Merkmale der Dichtung von an-Nagafi und bemft sich dabei auf den ägyptischen Literaüirwissen- schaftler und das Mitglied der Arabischen Sprachakademie in

Hort Gröbzig SteJH Hallesche Straße 72 OT Gröbzig, Stadt 06388 Südliches Anhalt Tel. Jugendhilfe Dr.-John-Rittmeister-Straße 06

Internationaler Bund, IB Mitte gGmbH für Bildung und soziale Dienste, Niederlassung Sachsen-Anhalt, Kinder- und Jugendhilfezentrum Harz. Vogelgesang 35

Als 1952 die Universität Harnburg an Franz Nus- ser, der sich als Mitglied der Geographischen Gesellschaft in Hamburg und außerhalb seines dienstlichen Tätigkeitsfeldes engagiert

[r]