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1209 FMHWie steht es um die Prämiensorgen in der Schweiz?

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Schweizerische Ärztezeitung

SÄZ – BMS Bulletin des médecins suisses – Bollettino dei medici svizzeri – Gasetta dals medis svizzers

Offizielles Organ der FMH und der FMH Services www.saez.ch Organe officiel de la FMH et de FMH Services www.bullmed.ch Bollettino ufficiale della FMH e del FMH Services

Organ ufficial da la FMH e da la FMH Services

39 2 3. 9 . 2 02 0

1208 Editorial von Michel Matter Arbeitssicherheit:

eine Notwendigkeit

1213 FMH

Verfügen Sie über alte Ausgaben der Schweize­

rischen Ärztezeitung?

1246 «Zu guter Letzt»

von Daniel Schröpfer Das Mögliche ist nicht immer passend und nötig

1209 FMH

Wie steht es um die Prämiensorgen in der Schweiz?

Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html

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2_Inserat_Revigo_210x64mm.indd 1 31.08.2020 13:17:22

INHALTSVERZEICHNIS 1205

Redaktion

Dr. med. vet. Matthias Scholer (Chefredaktor);

Dipl.-Biol. Tanja Kühnle (Managing Editor);

Julia Rippstein (Redaktorin Print und Online);

Dr. med. Werner Bauer, Mitglied FMH; Prof. Dr. oec. Urs Brügger;

Prof. Dr. med. Samia Hurst; Dr. med. Jean Martin, Mitglied FMH;

Dr. med. Jürg Schlup, Präsident FMH;

Dr. med. Daniel Schröpfer, Mitglied FMH;

Charlotte Schweizer, Leitung Kommunikation der FMH;

Prof. Dr. med. Hans Stalder, Mitglied FMH;

Redaktion Ethik

Prof. Dr. theol. Christina Aus der Au;

Prof. Dr. phil., dipl. Biol. Rouven Porz Redaktion Medizingeschichte

Prof. Dr. med. et lic. phil. Iris Ritzmann; Prof. Dr. rer. soc. Eberhard Wolff Redaktion Public Health, Epidemiologie, Biostatistik

Prof. Dr. med. Milo Puhan Redaktion Recht

Dr. iur. Ursina Pally, Leiterin Rechtsdienst FMH

FMH

EDITORIAL: Michel Matter

1208 Arbeitssicherheit: eine Notwendigkeit  AKTUELL: Nora Wille, Jürg Schlup

1209 Wie steht es um die Prämiensorgen in der Schweiz?

AKTUELL: Jeanine Glarner

1213 Verfügen Sie über alte Ausgaben der Schweizerischen Ärztezeitung? 

COACH MY CAREER: Mirjam Benaiah

1214 Neue Beratungsgespräche für die junge Ärzteschaft seit 1. September 1215 Personalien

Nachrufe

1217 In memoriam André Spahr (1922–2020)

Weitere Organisationen und Institutionen

SAMW: Valérie Clerc

1220 Aktualisierte Charta Interprofessionalität der SAMW BIHAM: Anna-Katharina Ansorg, Sven Streit

1222 Interprofessionalität in der Grundversorgung bei Diabetes Typ 2

Briefe / Mitteilungen

1223 Briefe an die SÄZ

1223 Facharztprüfungen / Mitteilungen

FMH Services

1226 Stellen und Praxen (nicht online)

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Unterhaltung und Spannung aus der Feder von Ärzten

Kalte Allianz

von Telemachos Hatziisaak

Sabotageakt

von Telemachos Hatziisaak

Rosas Blut von Peter Hänni

Der Kardinal hinkt von Marc Gertsch

shop.emh.ch

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LESENS - WERT

1920022-11_EMH_Lesenswert_2019_210x64mm_neu.indd 1 26.08.19 09:34

INHALTSVERZEICHNIS 1206

Impressum

Schweizerische Ärztezeitung Offizielles Organ der FMH und der FMH Services

Redaktionsadresse: Nina Abbühl, Redaktionsassistentin SÄZ, EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG, Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 72,

redaktion.saez@emh.ch, www.saez.ch Verlag: EMH Schweizerischer Ärzte- verlag AG, Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 55, www.emh.ch

Anzeigen:

Markus Süess,

Key Account Manager EMH Tel. +41 (0)61 467 85 04, markus.sueess@emh.ch

«Stellenmarkt/Immobilien/Diverses»:

Inserateannahme, Tel. +41 (0)61 467 86 08, stellenmarkt@emh.ch

«Stellenvermittlung»: FMH Consulting Services, Stellenvermittlung, Postfach 246, 6208 Oberkirch, Tel. +41 (0)41 925 00 77, Fax +41 (0)41 921 05 86, mail@fmhjob.ch, www.fmhjob.ch Abonnemente FMH-Mitglieder:

FMH Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, Elfenstrasse 18, 3000 Bern 15, Tel. +41 (0)31 359 11 11, Fax +41 (0)31 359 11 12, dlm@fmh.ch Andere Abonnemente: EMH Schweize- rischer Ärzteverlag AG, Abonnemente, Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 75,

abo@emh.ch

Abonnementspreise: Jahresabonne- ment CHF 320.– zzgl. Porto.

ISSN: Printversion: 0036-7486 / elektronische Ausgabe: 1424-4004 Erscheint jeden Mittwoch

© FMH

Die Schweizerische Ärztezeitung ist aktuell eine Open-Access-Publikation.

FMH hat daher EMH bis auf Widerruf ermächtigt, allen Nutzern auf der Basis der Creative-Commons-Lizenz

«Namens nennung – Nicht kommer- ziell – Keine Bearbeitung 4.0 inter- national» das zeitlich unbeschränkte Recht zu gewähren, das Werk zu ver- vielfältigen und zu verbreiten und öffentlich zugänglich zu machen.

Der Name des Verfassers ist in jedem Fall klar und transparent auszuweisen.

Die kommer zielle Nutzung ist nur mit

ausdrück licher vorgängiger Erlaubnis von EMH und auf der Basis einer schriftlichen Vereinbarung zulässig.

Hinweis: Alle in dieser Zeitschrift pu- blizierten Angaben wurden mit der grössten Sorgfalt überprüft. Die ange- gebenen Dosierungen, Indikationen und Applikationsformen, vor allem von Neuzulassungen, sollten in jedem Fall mit den Beipackzetteln der verwende- ten Medikamente verglichen werden.

Druck: Vogt-Schild Druck AG, https://www.vsdruck.ch/

Titelbild:

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Tribüne

COVID-19: Steve Pascolo

1234 Sichere und effiziente mRNA-Impfstoffe gegen SARS-CoV-2

TAGUNGSBERICHT: Ana Rosca, Tanja Krones, Nikola Biller-Andorno, Christoph A. Meier, Sabina Hunziker 1239 Gemeinsame Entscheidungsfindung: keine Modeerscheinung

Horizonte

STREIFLICHT: Dominik Heim 1243 M wie «Mare»

SCHAUFENSTER: André Simon 1244 Medicus

BUCHBESPRECHUNGEN: Jean Martin 1245 Beruf und Familie in Lateinamerika

Zu guter Letzt

Daniel Schröpfer

1246 Das Mögliche ist nicht immer passend und nötig

FELMY

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SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1208

FMH Editorial 1208

Arbeitssicherheit:

eine Notwendigkeit

Michel Matter

Dr., Vizepräsident der FMH, Departementsverantwortlicher Dienstleistungen und Berufsentwicklung

Das Jahr 2020 wird lange im kollektiven Gedächtnis bleiben. Zum Zeitpunkt, zu dem ich diese Zeilen zu Pa­

pier bringe, weiss niemand, wie und wann die gesund­

heitliche, soziale und wirtschaftliche Krise rund um das Coronavirus enden wird. Alles ist auf den Kopf ge­

stellt, viele Gewissheiten sind verschwunden. Wir alle sind im beruflichen und privaten Leben betroffen. Den Angehörigen der Gesundheitsberufe wurde an vielen Abenden von ganzem Herzen applaudiert, um ihrer Arbeit Anerkennung zu zollen. Wir werden ihren Wil­

len und ihre Entschlossenheit angesichts des unsicht­

baren Feindes nicht vergessen. An vorderster Front im Kampf gegen die Pandemie arbeiteten sie Stunde um Stunde; zugleich mussten viele sich mit neuen Aufga­

ben vertraut machen und auf ein neues Arbeitsumfeld einstellen. Das Thema Arbeitssicherheit hat somit noch an Bedeutung gewonnen.

Derzeit steigt die Zahl der durchgeführten Tests ebenso wie die der positiven Fälle immer weiter an.

Und so sicher wie im Herbst die Blätter zu Boden schweben und wie die Krankenkassenprämien steigen, wird die saisonale Grippe kommen – mit Symptomen, die denen des Coronavirus ähneln. Sollte die zweite Welle so stark sein wie die erste, wäre dies für un­

sere Teams verheerend. Wir müssen alles dafür tun, um sämtliche Angehörigen der Gesundheits­

berufe und der zugehörigen Verwaltungen auf phy­

sischer wie psychischer Ebene zu schützen, sei es in den Spitälern, in der ambulanten Versorgung oder in medizinischen Zentren und Praxen.

Im Januar 2019 wurde die FMH von mehreren kanto­

nalen Ärztegesellschaften zum Thema Arbeitssicher­

heit befragt. Es geht darum, eine Branchenlösung auf  nationaler Ebene zu finden. Die Vorgaben der Eid­

genössischen Koordinationskommission für Arbeits­

sicherheit machen eine Antwort erforderlich, die in sämtlichen Arztpraxen anwendbar ist – und dabei die medizinischen Standards der einzelnen Kantone be­

rücksichtigt. Die H+ angeschlossenen Spitäler ver­

fügen bereits über eine Branchenlösung. Auf Beschluss des Zentralvorstands der FMH und unter der Leitung meiner Mitarbeiterin Sonia Barbosa, der ich meine An­

erkennung für die hohe Qualität der geleisteten Arbeit ausspreche, machte sich das Departement Dienstleis­

tungen und Berufsentwicklung sofort an die Arbeit, um das Projekt einer Branchenlösung für Arztpraxen zu konkretisieren. Dabei wurden nicht nur die fach­

lichen Aspekte berücksichtigt, sondern auch die Kom­

plexität und Besonderheiten der einzelnen Fachge­

biete. Zugleich galt es, unnötige Zwänge und Kosten zu vermeiden. Es wurde eine interprofessionelle Exper­

tengruppe einberufen, die sowohl die medizinisch­

chirurgischen Fachrichtungen als auch alle Regionen des Landes vertritt. Nur ein interprofessioneller Blick ermöglicht es uns, die Realitäten vor Ort sowie die alltäglichen Gewohnheiten und Anforderungen jedes und jeder Einzelnen zu verstehen und zu kennen. In den Praxen ist der Gesundheitsschutz für das medizi­

nische, paramedizinische und administrative Personal sowie für sämtliche Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen eine Notwendigkeit.

Die mit dem Coronavirus einhergehende Krise wirkte dabei als Katalysator und hat uns unsere nationalen und kantonalen gesetzlichen Verpflichtungen in Erin­

nerung gerufen. Somit ermöglicht die Branchenlösung es uns allen, einer Selbstverständlichkeit gerecht zu werden: Die Arbeitssicherheit auf physischer wie psy­

chischer Ebene muss höchste Priorität geniessen.

Nur ein interprofessioneller Blick ermöglicht es uns, die Realitäten und Anforderungen vor Ort zu verstehen.

Die Arbeitssicherheit auf physischer wie psychi- scher Ebene muss höchste Priorität geniessen.

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Wie steht es um die

Prämiensorgen in der Schweiz?

Nora Willea, Jürg Schlupb

a Dr. phil., persönliche wissenschaftliche Mitarbeiterin des Präsidenten; b Dr. med., Präsident der FMH

Wenn es um die Sorgen der Schweiz geht, wird zumeist das «Sorgenbarometer» herangezogen. Diese Untersu­

chung erhebt seit 1988, welches in den Augen der Bevöl­

kerung die wichtigsten Probleme sind. Seit 1993 wird auch der Themenkreis «Gesundheit, Krankenkassen»

berücksichtigt, der sich seither mal als seltenere, mal als verbreitetere Sorge erwiesen hat: Während Anfang des Jahrtausends mit 64% fast zwei Drittel der Befragten den Themenkreis «Gesundheit, Krankenkassen» als bedeu­

tende Sorge einstuften, hatte sich dieser Anteil zehn Jahre später auf 30% mehr als halbiert. Ab 2013 stuften für einige Jahre knapp über 20% der Befragten «Gesund­

heit, Krankenkassen» als wichtige Sorge ein – in den letz­

ten beiden Jahren dann mit 41% wieder etwa doppelt so viele Personen (Abb. 1). Das jüngste – im Dezember 2019 publizierte  – Sorgenbarometer platziert «das Gesund- heitswesen, respektive die steigenden Prämien» darum auf dem zweiten Platz des Schweizer Sorgenrankings [1].

Die «zweitgrösste Sorge» schafft es bei der Mehrheit nicht in die Sorgen-Top-5

«Zweitgrösste Sorge» bedeutet jedoch nicht, dass viele Befragte den Themenkreis «Gesundheit, Krankenkas­

sen» spontan als Problem nennen. Bei einer offenen Be­

In den Sorgenstatistiken der Schweiz liegen die Krankenkassenprämien neben The­

men wie der AHV, Zuwanderung und Umweltschutz häufig auf den ersten Rängen.

Doch warum betrachten mal 9% und mal 70% die Prämien als drängendstes Pro­

blem? Und hängen die allgemeinen Sorgen mit der eigenen Prämienbelastung zu­

sammen? Wir werfen einen Blick in die Zahlen.

Abbildung 1: Wichtigste Sorgen des Credit Suisse Sorgenbarometers 1993–2019 [1].

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SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1209–1212

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fragung – ohne das Vorlegen einer Themenauswahl – wird als Problem am häufigsten die Altersvorsorge genannt (41%), gefolgt vom Klimawandel (31%) und Europa fragen (30%). Auf Platz 2 der Probleme rückt der Themenkreis «Gesundheit, Krankenkassen» erst, wenn die Befragten aus einer Themenliste «die fünf wichtigsten Probleme der Schweiz» auswählen sollen.

Dann findet sich bei 47% der Befragten die Altersvor­

sorge in der Auswahl, bei 41% das Thema «Gesundheit, Krankenkassen» und bei 30% das Thema «Ausländer­

Innen». «Zweitgrösste Sorge» bedeutet hier also, dass 41% der Bevölkerung «Gesundheit, Krankenkassen» als eines der fünf wichtigsten Probleme der Schweiz be­

trachten – während 59% meinen, dass dieses Thema nicht zur Top 5 der Schweizer Sorgen gehört [1].

Wiederum eine andere Platzierung ergibt sich, wenn weiter gefragt wird, welches der ausgewählten fünf Probleme «an erster Stelle gelöst» werden müsste: Hier belegt das Thema «Gesundheit, Krankenkassen» dann mit 9% der Nennungen erst den dritten Platz – deutlich nach der «AHV/Altersvorsorge» (16%) und dem «Um­

weltschutz/Klimawandel» (12%) [1].

Für 9% das dringendste Problem – und für 70%

eines der (vielen) drängendsten Probleme

Andere Befragungen der jüngeren Zeit messen den Krankenkassenprämien als Sorge der Bevölkerung je­

doch eine erheblich grössere Bedeutung zu. So zeigte die Tamedia­Nachwahlbefragung im Oktober 2019, dass «die Gesundheitskosten die grösste Sorge» seien [2].

Hier konnten die Befragten zu 20  Themen mit «Ja»

oder «Nein» angeben, ob in diesem Bereich «für Sie die drängendsten Probleme» liegen. Bei den «Gesundheits­

kosten» bejahten dies 62% (Tab. 1), einen Monat zuvor waren es sogar 70% [3]. Die Befragten orteten in der Re­

gel jedoch in mehreren Bereichen die «drängendsten Probleme»: Die über alle Themen zusammenaddierten Ja­Stimmen summieren sich auf 508% [2].

Ähnlich identifizierte eine andere repräsentative Um­

frage des Vergleichsportals moneyland.ch die Kran­

kenkassenprämien als «grösste Sorge» [4]. Auf einer Skala von 1 («überhaupt keine Sorgen») bis 10 («sehr grosse Sorgen») bewerteten 74% der Befragten die Krankenkassenprämien mit 7 bis 10  Punkten. Ver­

gleichbar häufig sorgten sich die Leute um Umweltpro­

bleme (70%), die allgemeine Altersvorsorge (66%), den Klimawandel (66%) und die AHV (65%).

Sorgen über Krankenkassenprämien und Gesundheits­

kosten werden folglich offenbar dann besonders deut­

lich, wenn verschiedene Themen einzeln bewertet wer­

den sollen. Müssen hingegen, wie im Sorgenbarometer, Themen priorisiert werden, kommt dem Bereich «Ge­

sundheit, Krankenkassen» ein geringeres Gewicht zu.

Ältere Menschen und Westschweizer sorgen sich mehr um Prämien und Gesundheit

Ein in allen bislang zitierten Befragungen konsistentes Ergebnis ist, dass Sorgen um den Themenbereich Ge­

sundheit und Krankenkassen bei älteren Menschen häu­

figer auftreten: So fand die moneyland­Befragung, dass sich von den 18­ bis 25­Jährigen 52% um die Krankenkas­

senprämien sorgen, von den 50­ bis 74­Jährigen hinge­

gen 82% [4]. Auch die Sprachregionen spielen eine Rolle:

So sorgen sich 80% der Romands über die OKP­Prämien, bei den Deutschschweizern sind es 70%. Um die eigene Gesundheit sorgt man sich in der Westschweiz sogar deutlich häufiger (79%) als in der Deutschschweiz (45%).

Dauerhafte Probleme mit den Prämien sind nicht selten – und dennoch so selten wie noch nie Während die bislang erwähnten Befragungen sehr all- gemein nach den Sorgen der Schweiz fragen, erfasst der jährliche Gesundheitsmonitor von gfs.bern, wie stark die OKP­Prämien ganz konkret als persönliche finanzi­

elle Belastung wahrgenommen werden. Für verschie­

dene Ausgabenbereiche eines Haushalts wird erfragt, ob er «ein dauerhaftes oder gelegentliches Problem» dar­

stellt [5]. Obwohl objektiv die Steuern höhere Beträge ausmachen als die OKP­Prämien, werden letztere in der Regel häufiger als Problem eingestuft. Personen mit dauerhaften oder gelegentlichen Prämienproble­

Tabelle 1: Frage «In welchem/-n Bereich/-en liegen für Sie die drängendsten Probleme? (Mehrfachantworten möglich)» aus der Tamedia-Nachwahlbefragung, 17.–20. Oktober 2019;

n = 33 474 [2].

Bereich Anteil «Ja»

Gesundheitskosten 62%

Altersvorsorge/Renten 59%

Klimawandel/Umweltzerstörung 52%

Verhältnis zur EU 42%

Migration/Zuwanderung 41%

Asylwesen 32%

Bildungswesen 27%

Wirtschaftslage 21%

Verkehrsinfrastruktur 21%

Kriminalität 19%

Vermögensverteilung 19%

Arbeitslosigkeit 18%

Islamistischer Terror 18%

Miet- und Immobilienpreise 18%

Sicherheit/Armee 14%

Demografischer Wandel 13%

Religiöser Fundamentalismus 13%

Politische Lage im Ausland 12%

Drogenmissbrauch 4%

In einem anderen Bereich 3%

Nirgends / weiss nicht 1%

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men machten Ende der 90er Jahre etwa ein Drittel der Bevölkerung aus, ab 2003 sogar etwa die Hälfte. Seit 2011 sank ihr Anteil jedoch wieder stetig. Ein dauerhaf­

tes Problem mit den Prämienzahlungen berichteten in den letzten drei Jahren nur zwischen 5 und 11% – so wenige wie noch nie (Abb. 2).

Allgemeine Sorgen um die Prämien spiegeln nicht unbedingt persönliche Prämienprobleme Die Häufigkeit persönlicher Prämienprobleme scheint mit der allgemeinen Problemwahrnehmung jedoch kaum zusammenzuhängen (Abb. 3). So berichtete zwi­

schen 2003 und 2011 weitgehend konstant etwa die Hälfte der Befragten zumindest gelegentliche Pro­

bleme mit den OKP­Prämien – und dennoch verlor im gleichen Zeitraum der Themenkreis «Gesundheit, Krankenkassen» im Sorgenbarometer stark an Bedeu­

tung: Die Einstufung als wichtige Sorge halbierte sich von 63 auf 30%. In den Jahren 2013 bis 2016 erreichte das Thema «Gesundheit, Krankenkassen» im Sorgen­

barometer die seit 20 Jahren tiefsten Werte, obwohl gleichzeitig immer etwa 40% der Befragten zumindest gelegentliche Probleme mit den Prämienzahlungen angaben. In den Jahren 2018 und 2019 verdoppelte sich die Einstufung als wichtige Sorge im Sorgenbarometer wieder – während gleichzeitig weniger Personen eine persönliche Belastung durch die Prämien berichteten.

Als im Jahr 2019 gemäss Tamedia und moneyland um die 70% die Prämien als eine der drängendsten Sorgen betrachteten, gaben gleichzeitig 65% der Befragten bei

gfs.bern an, nicht einmal gelegentlich Probleme mit den Prämienzahlungen zu haben.

Prämiensorgen und Prämienentwicklung zeigen keinen klaren Zusammenhang

Auch die objektive Prämienentwicklung scheint sich nicht direkt in den Sorgenstatistiken niederzuschla­

gen (Abb. 3). So stieg der Anteil der Prämienausgaben am Haushaltsbudget zwischen 1998 und 2017 nahezu stetig von 4,3 auf 6,5% [6], die allgemeinen und persön­

lichen Prämiensorgen wuchsen jedoch nicht stetig an, sondern waren mal seltener und mal häufiger. In den Jahren 2000 und 2001, als die mittlere Prämie um 3,2 bzw. 3,6% anstieg, lag das Sorgenbarometer genauso um die 60% wie in den Folgejahren, in denen der Prä­

mienanstieg mit bis zu 9% deutlich höher ausfiel. Im Jahr 2010, als die mittlere Prämie ebenfalls um fast 9%

stieg, waren die Sorgen mit etwa 40% hingegen deut­

lich seltener – und gleich häufig wie im Jahr 2008, als die mittlere Prämie sogar sank. Zwar könnte man das langfristige Sinken des Sorgenbarometers als Reaktion auf tendenziell geringere Prämienanstiege interpretie­

ren, dem widerspräche jedoch, dass die Sorgenbarome­

ter­Werte 2018 und 2019 wieder stark stiegen.

Prämiensorgen spiegeln echte Probleme – und noch sehr viel mehr

Der Blick in die Statistiken zeigt, dass das Ausmass der Prämiensorgen nicht nur davon abhängt, wen man fragt, sondern auch davon, wonach genau man fragt.

Abbildung 2: Anteil der Bevölkerung, der die Krankenkassenprämien als dauerhaftes oder gelegentliches Problem einstuft.

Ergebnisse des gfs-Gesundheitsmonitors 1997 bis 2019 [5].

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Fragt man einfach, inwieweit die OKP­Prämien Grund zur Sorge seien, identifizieren grosse Mehrheiten hier ein Problem. Müssen hingegen Themen priorisiert werden, nennen weniger Personen die Prämien als wichtige Sorge. Und: Offen nach den grössten Proble­

men gefragt  – spielt der Themenkreis «Gesundheit, Krankenkassen» keine bedeutende Rolle.

Der Vergleich verschiedener Zeitreihen zeigt, dass die Entwicklung der Sorgenhäufigkeit nicht oder nicht al­

lein mit der realen Prämienentwicklung erklärt wer­

den kann. Dennoch dürften die Sorgen über die OKP­

Prämien aber zumindest in Haushalten des untersten Einkommensquintils durch reale Probleme motiviert sein: In diesen Haushalten ist die Belastung durch die OKP­Prämien hoch [7] und spürbar gestiegen [6].

Gleichzeitig zeigen die Zahlen, dass auch Menschen die Krankenkassenprämien als Sorgenthema einstufen, die mit den eigenen Prämienzahlungen keine Pro­

bleme haben. Hier ist ein Einfluss der öffentlichen Dis­

kussion zum Thema anzunehmen, die seit Jahren viele bedrohliche Metaphern wie «Prämienexplosion» und teilweise sogar falsche Behauptungen transportiert (für Beispiele siehe [6] und [8]). Selbst positive Entwick­

lungen werden als «Atempausen» negativ gedeutet.

Die Gesamtschau der Zahlen lässt also vermuten, dass die Sorgenstatistiken einerseits Sorgen aufgrund realer Probleme spiegeln – zusätzlich aber auch Sorgen umfas­

sen, die durch die beunruhigende öffentliche Diskus­

sion entstehen. Die Zahlen zeigen ausserdem, dass sich Sorgen schnell relativieren, sobald priorisiert werden muss. Dies lässt auch aufmerken, weil der Zielkonflikt

zwischen niedrigen Prämien einerseits und einer gut zugänglichen, qualitativ hochstehenden Versorgung andererseits in keinem der Sorgenwerte abgebildet wird. Sorgenstatistiken bestätigen uns also lediglich, dass dieser Zielkonflikt gute Kompromisse braucht  – wie diese aussehen sollten, lassen sie völlig offen.

Literatur

1 Golder L, et al. Credit Suisse Sorgenbarometer 2019. Aufgabe nicht erfüllt? Reformstau, Führungslosigkeit und die Erwartung einer Wirtschaftskrise hinterlassen Spuren. gfs.bern, Dezember 2019.

2 Leeman L, et al. Tamedia­Nachwahlumfrage 2019. LeeWas GmbH und Tamedia AG, 2019.

3 Leeman L, et al. Tamedia­Wahlumfrage 2019, 6. Welle, September 2019. LeeWas GmbH und Tamedia AG, 2019.

4 Moneyland.ch. Die grössten Sorgen der Schweiz, Online­Artikel vom 4.9.2019; URL: https://www.moneyland.ch/de/sorgen­baro­

meter­schweiz­2019

5 Bieri U, et al. Das Wichtigste in Kürze zum Gesundheitsmonitor 2019. Qualität vor Kosten, sinkende Bereitschaft zu Verzicht. gfs.

bern. Interpharma, 2019, Basel.

6 Wille N, Schlup J. Prämienbelastung der Schweizer Haushalte – die aktuellsten Zahlen. Wie entwickelt sich die Prämienbelastung der Haushalte? Schweiz Ärzteztg. 2020;101(38):1175–80.

7 Wille N, Schlup J. Prämienbelastung der Schweizer Haushalte – die aktuellsten Zahlen des BFS. Was geben Schweizer Haushalte für die Prämien aus? Schweiz Ärzteztg. 2020;101(36):1057–60.

8 Wille N, Schlup J. Prämienbelastung der Schweizer Haushalte – ein Faktencheck. Schweizer Krankenkassenprämien: Wer zahlt wie viel? Schweiz Ärzteztg. 2019;100(37):1212–5.

9 Haushaltseinkommen und ­ausgaben sämtlicher Haushalte nach Jahr, T20.02.01.00.01; bzw. Entwicklung der Haushaltseinkommen und ­ausgaben, T20.2.1.1; https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/

statistiken/wirtschaftliche­soziale­situation­bevoelkerung/ein­

kommen­verbrauch­vermoegen/haushaltsbudget.assetde­

tail.10867220.html

10 Bundesamt für Gesundheit, T 1.01 Obligatorische Krankenpflege­

versicherung ab 1996: wichtigste Indikatoren; URL: https://www.

bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen­und­statistiken/statistiken­

zur­krankenversicherung/statistik­der­obligatorischen­kranken­

versicherung.html Dr. phil. Nora Wille

Nussbaumstrasse 29 Postfach 300 CH­3000 Bern 15

Abbildung 3: Prämienentwicklung und Sorgenentwicklung im Vergleich (Angaben aus [1, 5, 9, 10]).

FMH Ak tuell 1212

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1209–1212

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Aufruf

Verfügen Sie über alte Ausgaben der Schweizerischen Ärztezeitung?

Jeanine Glarner

Kommunikationsspezialistin Abteilung Kommunikation der FMH

Die Schweizerische Ärztezeitung ist die offizielle Zeitschrift der FMH und besteht seit 100 Jahren. Sie hält nicht nur die Geschichte des Verbandes, sondern auch der schweizerischen Gesundheitspolitik fest. Sie ist deshalb für unseren Verband von hohem Wert und sollte möglichst lückenlos archiviert werden. Ab 2002 sind die Hefte digital vorhanden, physisch aber fehlen einzelne Hefte.

Das Archiv der FMH besteht aus dem Correspondenz- blatt der Schweizer Ärzte (von 1872 bis 1919) und der Schweizerischen Ärztezeitung (ab 1920). Bis 2001 sind die  einzelnen Hefte der Schweizerischen Ärztezeitung zu  Archivbänden gebunden worden. Seit 2002 ist die Schweizerische Ärztezeitung online greifbar und als Einzelhefte in Archivschachteln vorhanden. Seit 2006 erscheint sie sprachgetrennt als Schweizerische Ärzte- zeitung und Bulletin des médecins suisses. Nun sollen die einzelnen Hefte der Schweizerischen Ärztezeitung (ab 2002) sowie des Bulletin des médecins suisses (ab 2006) ebenfalls als Archivbände gebunden werden.

Die Inventur hat ergeben, dass der gesamte Jahrgang 2004 nicht vorhanden ist und weitere Einzelhefte in verschiedenen Jahrgängen fehlen (siehe Tabelle). Des- halb starten wir einen Aufruf unter den Mitgliedern:

Spielen Sie mit dem Gedanken, Ihre SÄZ-Sammlung zu entsorgen und haben eine oder mehrere der unten aufgeführ ten Ausgaben der Schweizerischen Ärzte- zeitung oder des Bulletin des médecins suisses? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie uns diese zur Ver- fügung stellen, anstatt sie wegzuwerfen, und die Ex- emplare an die nebenstehende Korrespondenzadresse schicken würden.

Jeanine Glarner FMH

Nussbaumstrasse 29 Postfach CH-3000 Bern 15 Tel. 031 359 11 11 kommunikation[at]fmh.ch

Fehlende Hefte

Schweizerische Ärztezeitung Bulletin des médecins suisses

Jahrgang Heft-Nr. Jahrgang Heft-Nr.

2004 1 bis 51–52 2006 1

2006 40 bis 51–52 2006 2

2007 42 2006 47

2007 43 2007 42

2008 43 2007 43

2009 12 2009 23

2009 23 2010 3

2009 24 2010 28–29

2010 44 2010 30–31

2010 50 2010 51–52

2010 51 2011 12

2011 12 2011 35

2011 35 2011 36

2011 36 2012 24

2012 34 2012 41

2012 41 2013 19–20

2014 22–23 2014 22–23 © Jeanine Glarner

FMH Ak tuell 1213

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1213

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«Coach my Career» ist zurück

Neue Beratungsgespräche für die junge Ärzteschaft seit 1. September

Mirjam Benaiah

Kommunikationsspezialistin FMH

Es gibt wohl kaum jemanden rund um den Erdball, der nicht vom Coronavirus überrascht wurde. Plötzlich war das Virus allgegenwärtig und hat den Alltag der Men- schen völlig verändert. War die Planung der persönli- chen Karriere als Humanmedizinerin oder -mediziner schon vor Corona keine einfache Sache, haben sich mit Corona neue Fragen aufgetan. Bereits geplante Karriere- stationen müssen vielleicht verschoben oder ganz abge- sagt werden oder wichtige Weiterbildungen fallen aus.

Dazu kommen bis anhin nie dagewesene Ängste, mit denen Medizinstudentinnen oder -studenten, aber auch die junge Ärzteschaft lernen muss umzugehen. Doch auch die erfahrensten Ärztinnen und Ärzte mussten sich auf viele neue Situationen einstellen. Das Projekt

«Coach my Career» nimmt nun nach einigen Monaten Pause seine Aufgabe aufs Neue wahr und bietet seit dem 1. September allen Interessierten wieder Coachings an.

Von den Verantwortlichen von «Coach my Career» aus- gesuchte und mit jahrelanger Erfahrung bestückte Coaches bieten in privaten Gesprächen hilfesuchen- den Ärztinnen und Ärzten ihr professionelles Wissen an und helfen mit, eine Karriere in die richtigen Bah- nen zu leiten. Dabei geht es darum, die Orientierung zu finden oder gemeinsam Bedenken aufzuarbeiten.

Die gut vierzig Coaches, welche sich aktuell für «Coach my Career» unentgeltlich engagieren, freuen sich auf die nächsten Coachinggespräche und würden gerne weitere Coaches in ihren Reihen begrüssen (die Anmel- dung erfolgt ganz leicht über die Homepage des Verban- des Leitende Spitalärzte Schweiz VLSS: www.vlss.ch).

Bildnachweis

© Chernetskaya | Dreamstime.com (Symbolbild)

Bei der Planung einer Karriere ist man versucht, möglichst viele Eventualitäten miteinzubeziehen. Sei das ein Auslandjahr, das dazwischenkommt, vielleicht gibt es einen unerwarteten Umzug oder die Familienplanung hat sich verändert. Doch wer hätte je mit einem Coronavirus gerechnet? Bei «Coach my Career» ist man sich bewusst, dass wohl nicht wenige junge Ärztinnen und Ärzte wegen der Covid-19- Pandemie ihre Karriere neu überdenken, und hat das Programm am 1. September 2020 wieder neu gestartet.

Dr. med. Jürg Unger-Köppel Mitglied des

Zentralvorstands Stationäre Versorgung und Tarife Nussbaumstrasse 29 Postfach 300 CH-3000 Bern 15 Tel. 031 359 11 11 juerg.unger[at]fmh.ch

FMH Coach my Career 1214

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1214

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Todesfälle / Décès / Decessi

Cornel Fürst (1931), † 17.5.2020, Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation und Facharzt für Rheumatologie, 8808 Pfäffikon SZ

Alex Ohlenschläger (1947), † 4.7.2020, Praktischer Arzt, 9500 Wil SG

Denise Kissling-Dinkel (1956), † 19.7.2020, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, 8125 Zollikerberg

Max Geiser (1926), † 31.7.2020, Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, 3084 Wabern

André Assimacopoulos (1944), † 14.8.2020, 1228 Plan-les-Ouates

Roland Weil (1949), † 16.8.2020,

Spécialiste en médecine interne générale, 1227 Carouge GE

Olga Alberte (1956), † 18.8.2020,

Spécialiste en psychiatrie et psychothérapie d’enfants et d’adolescents et Spécialiste en psychiatrie et psychothérapie, 1260 Nyon

Anton Nanzer (1931), † 5.9.2020,

Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, 3930 Visp

Société Médicale du Valais / Walliser Ärztegesellschaft Se sont annoncés comme candidats à l’admission à la Société Médicale du Valais:

Zur Aufnahme in die Walliser Ärztegesellschaft haben sich angemeldet:

Membres ordinaires / ordentliche Mitglieder

Alicia Bardet, 1987,

Spécialiste en pédiatrie, FMH, Sembrancher

Stefan Beck, 1964,

Spécialiste en radiologie, FMH, Brig

Anne-Dominique Cassidy, 1976,

Spécialiste en psychiatrie et psychothérapie, FMH, Bramois

Jan Charvat, 1958,

Spécialiste en médecine interne générale, FMH, Visp

Géraldine Cuendet, 1987,

Spécialiste en médecine interne générale, FMH, Vouvry

Thierry Dantoine, 1967,

Spécialiste en néphrologie, Monthey

David Delgado, 1973, Médecin praticien, Verbier

Jean Dieudonné, 1966, Médecin praticien, Sion

Gérard Dorsaz, 1955,

Spécialiste en psychiatrie et psychothérapie, FMH, Le Châble

Luca Duc, 1985,

Spécialiste en radiologie, Sion

Céline Duyck, 1985,

Spécialiste en gynécologie et obstétrique, FMH, Sion

Nathalie Fauchère, 1986,

Spécialiste en médecine interne générale, Sion

Bernard Fontanille, 1970, Médecin praticien, Verbier

Andrea Galova, 1985, Médecin praticien, Grimisuat

Isabelle Hagon-Traub, 1960,

Spécialiste en médecine interne générale et Spécialiste en endocrinologie/ diabétologie, FMH, Sion

Dirk Hendricks, 1962, Spécialiste en urologie, Visp

France Joris, 1985,

Spécialiste en gynécologie et obstétrique, Sion

Süleyman Baris Karpuz, 1987, Spécialiste en cardiologie, Sion

Virgilijus Klevecka, 1967, Spécialiste en urologie, Visp

Marian Kouzuchowski, 1977,

Spécialiste en médecine interne générale, St. Niklaus

Alena Lehmann, 1972, Spécialiste en radiologie, Brig

Nicolas Loosli, 1983,

Spécialiste en médecine interne générale, FMH, Sion

Belen Mallo Muniz, 1990,

Spécialiste en ophtalmologie, Martigny

Sandra Martiz Aguilar, 1985,

Spécialiste en médecine interne générale, FMH, Sion

Georgios Michas, 1979,

Spécialiste en psychiatrie et psychothérapie, Sion

Catherine Michellod-Barben, 1983, Spécialiste en gynécologie et obstétrique, FMH, Sierre

Cédric Petit-Le Manach, 1974, Médecin praticien, Verbier

Marta Ruman-Colombier, 1983, Spécialiste en pédiatrie, FMH, Monthey

Oana Gabriella Simionescu, 1983, Spécialiste en neurologie, Sion

Aphrodite Syrogiannopoulou, 1976, Spécialiste en radiologie, Sion

FMH Personalien 1215

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1215–1216

Personalien

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Simona Tivadar, 1961, Spécialiste en endo- crinologie/diabétologie, Monthey

Anna Wefers, 1984,

Spécialiste en pédiatrie et médecine de la jeunesse, Visp

Benoît Wicki, 1982,

Spécialiste en neurologie, Sion

Membres extraordinaires / ausserordent- liche Mitglieder

Jean René Blanchard, 1957,

Spécialiste en anesthésiologie, FMH, Verbier

Amir Daneshpour, 1966,

Spécialiste en urologie, FMH, Brig

Thorsten Franke, 1972

Spécialiste en médecine interne générale, FMH, Sion

Philippe Mayer, 1952,

Spécialiste en gynécologie-obstétrique, FMH, Crans-Montana

Karim Oughlis, 1962,

Spécialiste en radiologie, FMH, Collombey

Françoise Roulez, 1963,

Spécialiste en ophtalmologie, Visp

Frédéric Schneeberger, 1979,

Spécialiste en psychiatrie et psychothérapie, FMH, Sion

Les avis opposés à l’une ou l’autre admission sont à adresser au Secrétariat de la Société Médicale du Valais (Route de Vissigen 70, 1950 Sion) dans un délai de 10 jours après publication.

Einsprachen gegen diese Aufnahmen sind innerhalb von 10 Tagen seit der Publikation schriftlich an das Sekretariat der VSÄG (Route de Vissigen 70, 1950 Sitten) einzureichen.

Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug Zur Aufnahme in die Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug als ordentliches Mitglied hat sich angemeldet:

Simon Feldhaus, Praktischer Arzt, FMH, Paramed AG, Haldenstrasse 1, 6340 Baar Einsprachen gegen diese Kandidatur müssen innerhalb 14 Tagen seit dieser Veröffentlichung schriftlich und begründet beim Sekretariat der Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug eingereicht werden. Nach Ablauf der Einsprachefrist entscheidet der Vorstand über Gesuch und allfällige Einsprachen.

FMH Personalien 1216

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In memoriam André Spahr (1922–2020)

Après une formation à Zurich chez le professeur Guido Fanconi et à Paris chez les professeurs Robert Debré et Pierre Royer, André Spahr débute sa carrière de pédia­

tre en Valais en 1956. A cette époque, la pédiatrie n’est pas une spécialité présente dans ce canton, où la mor­

talité infantile est plus élevée que dans le restant de la Suisse. André Spahr sera l’un des pionniers qui va per­

mettre le développement de la médecine de l’enfance:

très vite il va créer le premier service de pédiatrie du Valais, dont il sera le médecin chef de 1957 à 1987. Vi­

sionnaire, il s’est impliqué fortement dans les batailles concernant l’organisation hospitalière et la construc­

tion d’un nouvel hôpital à Sion. Dès 1969, il accueille dans son service de nombreux médecins assistants, contribuant de façon déterminante à leur formation.

André Spahr a fait preuve d’un savoir étendu, ainsi que d’une grande rigueur scientifique. Par son exemple, il a engendré de nombreuses vocations de pédiatres.

Il a œuvré pour mettre en place en Valais une pédiatrie englobant aussi bien la pédiatrie hospitalière et extra­

hospitalière que la pédiatrie sociale. Cette pédiatrie prend en compte non seulement l’enfant malade ou à l’hôpital, les enfants des populations en situation de vulnérabilité, mais également l’enfant en bonne santé dans son lieu de vie. Il a créé des consultations de nour­

rissons jusque dans les villages les plus reculés du Valais central et a établi un service de santé scolaire intégrant pédiatres, pédopsychiatres, psychologues et logopédis­

tes. Il a reçu en 1996, avec la doctoresse Emmanuelle de Wolff, le Prix de la Ville de Sion, honorant leur engage­

ment social au service des enfants.

Parallèlement, reconnu par ses collègues universi­

taires, il a longtemps dirigé la consultation des mala­

dies métaboliques pédiatriques à Lausanne.

En plus de toutes ses activités, il s’est engagé pour la Socié té suisse de pédiatrie en organisant en 1975 à Sion le congrès suisse de pédiatrie, puis en la présidant de 1978–1979. Il en a été nommé membre d’honneur.

Bien qu’il se fût promis de ne jamais «faire de poli­

tique», il n’a pas craint de s’exposer pour défendre et concrétiser ses idées, en s’opposant souvent à des forces conservatrices et réactionnaires. Témoignage de son ouverture d’esprit, sa collaboration à la création d’un nouveau journal, le Journal du Valais, afin d’offrir de ce canton une vision différente de la presse locale.

Soutenu efficacement sur le plan professionnel par son épouse Inès il a pratiqué avec talent divers sports:

escrime (champion suisse par équipe en 1956) , course à pied, ski de fond. Il n’a cessé de montrer ses intérêts multiples pour les voyages au long cours, les arts et tout ce qui touche à la culture et à la place de l’homme dans la société.

Il a enchanté tous ses proches par sa fidélité et la ri­

chesse de son amitié.

Nous garderons de lui l’image d’un grand humaniste et d’un grand pédiatre.

Guy Délèze, Henri Kuchler, Jean-Pierre Marcoz, René Tabin

Tabin[at]hin.ch

André Spahr

NACHRUFE 1217

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1217

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Aktualisierte Charta

Interprofessionalität der SAMW

Valérie Clerc

Generalsekretärin der SAMW

Seit der Erstveröffentlichung der Charta 2014 wurden in der Schweiz zahlreiche Initiativen und Projekte zur interprofessionellen Zusammenarbeit und interpro- fessionellen Bildung lanciert und erfolgreich umge- setzt. Um diese erfreuliche Entwicklung zu unterstüt- zen, hat eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof.

Manuela Eicher und PD Dr. Peter Berchtold die Charta überarbeitet und dem neuen Wissensstand sowie den veränderten Verhältnissen angepasst. Denn auch die Covid-19-Pandemie macht deutlich: Interprofessio- nelle Zusammenarbeit ist wichtig und braucht diffe- renzierte, Setting-spezifische Förderung.

Die Charta 2.0 ist wie ihre Vorgängerin das Ergebnis eine s Konsenses. Sie ist keine Richtlinie, sondern viel- mehr eine Absichtserklärung bzw. ein Orientierungs- punkt für Gesundheitsfachpersonen. So beschreibt die Charta das heutige Verständnis von IPZ, formuliert Prinzipien, Kernelemente und Verpflichtungen aller Beteiligten für eine gelingende interprofessionelle Zu- sammenarbeit. Mit der Charta richtet sich die SAMW an die in der Gesundheitsversorgung aktiven Fach- leute, Berufsverbände und Institutionen.

Auszug aus der Charta 2.0:

Kernelemente und Verpflichtungen

1. Betroffene und Angehörige sind in die interprofessionelle Zusammenarbeit partnerschaftlich eingebunden.

Der geltende gesetzliche Rahmen (insbesondere das Er- wachsenenschutzrecht) setzt die informierte Zustim-

mung der Betroffenen zu sämtlichen medizinischen Massnahmen voraus. Patientinnen und Patienten oder gegebenenfalls ihre Angehörigen sollen deshalb eine aktive Rolle im Gesundheitswesen einnehmen und sich an Entscheidungen zu Behandlung und Betreuung beteiligen. Als «Experten in eigener Sache» können sie  – soweit fähig und kompetent – die Behandlungs- qualität und das Gesamtergebnis beeinflussen.

2. Interprofessionelle Zusammenarbeit zielt auf den Nutzen für Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen.

Interprofessionelle Zusammenarbeit bedeutet Mehrauf- wand für alle beteiligten Fachpersonen. Dieser ist jedoch gerechtfertigt, wenn damit die Versorgungsqualität ver- bessert werden kann. Im Hinblick darauf bieten sich PREMs (Patient-Reported Experience Measures) und PROMs (Patient-Reported Outcome Measures) an; diese können die Patientenerfahrungen und den selbsteinge- schätzten Gesundheitszustand als Feedback und Quelle für Prozessverbesserungen zugänglich machen.

3. Die interprofessionelle Entscheidungsfindung ist zentraler Bestandteil der interprofessionellen Zusammenarbeit. Sie erlaubt eine integrierte Versorgung und ist entsprechend koordiniert.

Bei komplexen klinischen Situationen ist eine gemein- same Entscheidungsfindung unumgänglich. Der inte- grierte Zugriff auf sämtliche Informationen, z.B. durch di- gitale Dokumentations- und Entscheidungshilfen, trägt dazu bei, ein gemeinsames Verständnis einer Patienten- und Angehörigensituation zu entwickeln. Erst dieses ge- meinsame Verständnis erlaubt die Planung und Durch- führung interprofessionell abgestimmter Handlungen.

4. Die Übernahme von Verantwortung orientiert sich an den Bedürfnissen der Patientinnen und

Überzeugt, dass die gelingende interprofessionelle Zusammenarbeit (IPZ) immer mehr zum Erfolgsfaktor im Gesundheitswesen wird, fördert die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) diese Entwicklungen in vielfältiger Weise.

Bereits 2014 hat sie die Charta «Zusammenarbeit der Fachleute im Gesundheitswesen»

veröffentlicht und legt nun mit der Charta 2.0 eine aktualisierte Version vor.

Mit der Charta richtet sich die SAMW an die in der Gesundheitsversorgung aktiven Fachleute, Berufsverbände und Institutionen.

WEITERE ORGANISATIONEN UND INSTITUTIONEN SAMW 1220

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1220–1221

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Patienten und ihrer Angehörigen und an den benötigten fachlichen Kompetenzen.

Die Gesundheitsfachleute sind entsprechend ihren spezifischen Kompetenzen und Fähigkeiten tätig und tragen die Verantwortung für ihr Handeln. Die Über- nahme von Verantwortung durch verschiedene Ge- sundheitsfachleute bedingt einen zusätzlichen Orga- nisationsaufwand und klare Rollenbeschreibungen, die den Aufgabenbereich definieren.

5. Interprofessionelle Zusammenarbeit orientiert sich am Behandlungs- und Betreuungssetting.

Interprofessionelle Zusammenarbeit ist ein Mittel für spezifische Probleme in der Behandlung und Betreu- ung und ergänzt die professionelle Praxis. Sie kann vielfältige Formen annehmen; diese sind wesentlich durch das Versorgungssetting und die Art der Krank- heit oder Beeinträchtigung geprägt. Diese Unter- schiede sind für die konkrete interprofessionelle Zu- sammenarbeit zu berücksichtigen.

6. Die Berufs- und Fachverbände fördern eine Kultur der interprofessionellen Zusammenarbeit.

Empfehlungen an die Praxis (z.B. in Form von Leit- linien), Aus- und Weiterbildung, Forschung und politische Meinungsbildung fördern die Weiter ent- wicklung und damit die Kultur der interprofessio- nellen Zusammenarbeit. Berufs- und Fachverbände haben eine wichtige Rolle inne, indem sie gemein- same Veranstaltungen durchführen, in interpro- fessionell zusammengesetzten Fachgremien tagen und Vernehmlassungsprozesse interprofessionell abstimmen.

7. Eine gelingende interprofessionelle Zusammenarbeit basiert auf der Vermittlung interprofessioneller Kompetenzen in Aus-, Weiter- und Fortbildung.

Die Aus-, Weiter- und Fortbildung der Gesundheits- fachleute umfasst die notwendigen kooperativen Ele- mente. In gemeinsamen Modulen mit interaktiven Lernsequenzen werden allen Gesundheitsfachleuten ergänzend zu den jeweiligen spezifischen Kenntnis- sen berufsübergreifende Grundelemente vermittelt.

Dies sind z.B. Kommunikation, Ethik, Gesundheits- ökonomie und -politik sowie Prinzipien der interpro- fessionellen Zusammenarbeit wie Patientenzentrie- rung, Erkennen professionsspezifischer Grenzen oder Verbesserung der Betreuungskoordination. Im Sinne eines lebenslangen Lernens besuchen alle Gesund- heitsfachleute regelmässig auch Veranstaltungen, die interprofessionelle Kompetenzen fördern und die ko- operative Berufspraxis reflektieren.

8. Interprofessionelle Zusammenarbeit und integrierte Behandlung und Betreuung gehören zusammen.

Viele Faktoren, die das Gelingen der interprofessionellen Zusammenarbeit unterstützen, tragen gleichzeitig zu eine r gelingenden integrierten Versorgung bei: offene Kommunikation; gegenseitiges Vertrauen und Respekt;

das Kennen aller am Versorgungsprozess beteiligten Per- sonen und deren Rollen; Klärung der Machtverhältnisse und Entscheidungsbefugnisse; eine auf Zusammenar- beit ausgerichtete Arbeitsumgebung; konsequente Aus- richtung an personenzentrierter Versorgung etc.

9. Interprofessionalität ist eine Leitungsaufgabe.

Die Führungspersonen und -gremien von Gesundheits- einrichtungen sind verantwortlich für den anzustre- benden Kulturwandel. Sie fördern eine Kultur der In- terprofessionalität und setzen diese im Rahmen ihrer strategischen, finanziellen und personellen Entscheide um. Dabei sollen sie den gesetzlichen, finanziellen und tariflichen Rahmen bestmöglich ausschöpfen.

10. Die Berufsverbände setzen sich gemeinsam für geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen und Anreize zur Förderung der Interprofessio- nalität ein.

Die interprofessionelle Aus- und Weiterbildung und die Zusammenarbeit sollten auf gesetzlichen Grundlagen be- ruhen und durch finanzielle Anreize unterstützt werden.

Damit wird gewährleistet, dass Interprofessionalität nicht nur auf den guten Willen der beteiligten Akteure angewie- sen ist. Die Aus- und Weiterbildungsgänge sind evidenz- basiert und folgen zeitgemässen didaktischen Standards.

Das Wichtigste in Kürze:

• Gelingende interprofessionelle Zusammenarbeit (IPZ) gilt als Erfolgs­

faktor im Gesundheitswesen.

• In den letzten Jahren wurden in der Schweiz zahlreiche Initiativen und Projekte zur IPZ umgesetzt; die aktualisierte Charta 2.0 der Schweizeri­

schen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) baut auf diesen Entwicklungen auf.

• Die Charta 2.0 bietet Orientierung für Gesundheitsfachleute und schafft die Basis für den weiterhin anzustrebenden Kulturwandel.

• Mehr zum Thema finden Sie auf samw.ch/interprofessionalitaet

Valérie Clerc

Generalsekretärin SAMW Laupenstrasse 7 CH-3001 Bern v.clerc[at]samw.ch

Die Charta ist deutsch, französisch und italienisch kostenlos als gedruckte Broschüre oder elektronisch erhältlich: samw.ch/empfehlungen

WEITERE ORGANISATIONEN UND INSTITUTIONEN SAMW 1221

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1220–1221

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Querschnittsstudie mit 160 Patienten gestartet

Interprofessionalität in der Grund- versorgung bei Diabetes Typ 2

Anna-Katharina Ansorga, Sven Streitb

a Dipl. Ärztin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, BIHAM; b Prof. Dr. med. Dr. phil., Ausserordentlicher Professor Grundversorgung Medizin, BIHAM

Menschen mit Typ-2-Diabetes optimal betreuen und be- raten heisst Blutzuckerwerte, Gewicht und Blutdruck kontrollieren und verbessern, heisst Fussuntersuchun- gen durchführen, Endorganschäden suchen, heisst Ko- ordination mit dem Augenarzt und heisst Motivation des Patienten bezüglich Ernährung und Bewegung. Und dies sind nur ein paar Aufgaben für den Hausarzt. In Zu- kunft werden diese Aufgaben noch zunehmen und die Koordination zwischen Praxis und Spezialisten intensi- ver werden, denn auch die Therapien werden umfangrei- cher. Kann uns hier eine MPK unterstützen? Wie verbes- sert sich dadurch die Diabetesbehandlung, und wie ist die Zufriedenheit der Patienten mit ihrer Krankheit un- ter der interprofessionellen Betreuung? Häufige Hypo- glykämien beeinträchtigen das Leben von Diabetikern erheblich. Kann das Auftreten von Hypoglykämien ver- mindert werden durch eine engere medizinische Betreu- ung durch eine MPK? Was benötigen die Patienten zu- dem, um besser mit ihrer Erkrankung leben zu können?

Die MPK-Studie vergleicht Praxen mit und ohne MPK. Ein- geschlossen werden über 18-jährige Patienten mit Diabetes Typ 2, welche seit mindestens einem Jahr in Betreuung bei einem Hausarzt ohne MPK oder bei einer MPK sind.

Die Patienten werden über ihre MPK oder ihren Haus- arzt rekrutiert. Zur Qualitätssicherung müssen die MPKs seit mindestens einem Jahr ihre Ausbildung mit klini- scher Fachrichtung abgeschlossen haben. Geleitet wird die Studie von einer interprofessionellen Projektgruppe, welche sich vor der COVID-19-Pandemie noch persönlich treffen durfte, wobei ein Patientenvertreter, selbst von Diabetes betroffen, nicht fehlen durfte. Finanziell wird die Studie grosszügig von der Schweizerischen Diabetes-

Stiftung, der Ärztegesellschaft des Kantons Bern (BE- KAG), den Versicherungen KPT und VISANA und der FMH unterstützt. Die Studie wird im engen Austausch mit dem Schweizerischen Verband für Medizinische Pra- xis-Fachpersonen (SVA), der Patientenorganisation dia- betesschweiz und dem unabhängigen Forschungsunter- nehmen INFRAS organisiert.

Mit der MPK-Studie wird ein weiterer wichtiger Schritt unternommen, die interprofessionelle Zusammenarbeit in der Grundversorgung zu beleuchten und zu stärken.

Die MPK stellt eine wichtige professionelle Ressource dar, welche die komplexe Betreuung chronisch Erkrank- ter in der Grundversorgung verbessern kann. Die MPK- Studie möchte diese wichtige Arbeit mit Hilfe von messba ren Qualitätswerkzeugen (Treatment Burden Questionnaire, Diabetes Treatment Satisfaction Ques- tionnaire, SGED-Kriterien) ablichten. Damit kommt die Studie auch der Forderung nach, vermehrt Patient-re- ported outcome measures (PROMs) bzw. Patient-reported experience measures (PREMs) zu verwenden [1].

Die Studie konnte im August 2020 erfolgreich starten, da sich viele Praxen mit MPKs zur Verfügung gestellt haben.

Entsprechend dem Verlauf der COVID-19-Pandemie und den BAG-Empfehlungen wird die Studie nun möglichst rasch durchgeführt, um auch Ergebnisse zu liefern, welch e gerade für PROMs auch gefordert wurden [2]. Es werden individuelle Lösungen gesucht, damit eine Teil- nahme unter optimalen Bedingungen stattfinden kann und der Schutz der Risikogruppen gewährleistet ist.

Literatur

1 https://saez.ch/article/doi/saez.2018.17187 2 https://saez.ch/article/doi/saez.2018.17285

Das Berner Institut für Hausarztmedizin (BIHAM) hat eine breit unterstützte Stu- die zum Thema Interprofessionalität in der Grundversorgung gestartet. Sie trägt den Titel «Vergleich von Praxen mit und ohne Medizinische Praxiskoordinatorin (MPK) in der Versorgung von Patienten mit Typ-2-Diabetes». Untersucht werden unter anderem die Behandlungslast (Treatment Burden), die Patientenzufrieden- heit mit der Betreuung durch eine MPK, die hierunter vorgekommenen Häufigkei- ten von aufgetretenen Hypoglykämien und die Qualität der Diabetes-Therapie (SGED-Kriterien). Die Querschnittsstudie wird 160 Patienten einschliessen.

Anna-Katharina.Ansorg[at]

biham.unibe.ch.

sven.streit[at]

biham.unibe.ch

WEITERE ORGANISATIONEN UND INSTITUTIONEN BIHAM 1222

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1222

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(17)

Hat Swissmedic einen Interessen­

konflikt? (mit Replik)

Brief zu: Wullimann E. Neuwahlen der Swissmedic Medicines Expert Committees. Schweiz Ärzteztg. 2020;101(35):1020–4.

Als Internist mit jahrelanger Erfahrung in der Pharmakovigilanz in einem bedeutenden pharmazeutischen Unternehmen bin ich bis- her immer davon ausgegangen, dass die Zu- lassungs- und Aufsichtsbehörden für Arznei- mittel und Medizinprodukte ihre Entscheide unabhängig von Finanzströmen treffen. Des- halb irritiert es mich sehr, wenn ich erfahre, dass Swissmedic regelmässig erhebliche Geld- summen von der Bill & Melinda Gates Foun- dation erhält [1, 2]. Dies umso mehr, als Bill Gate s gleichzeitig als Hauptinvestor im Impf- business tätig ist und sich offen in einem In- terview mit dem Sender CNBC [3] dazu be- kennt, dass er im Impfbusiness einen phänomenalen Return On Investment (ROI) von 20:1 erzielt.

Bin ich in unserer Ärzteschaft und unter den Politikern der Einzige, der hier einen Inter- essenkonflikt sieht?

Dr. med. Walter Siegrist, Innere Medizin, Riehen

Literatur

1 https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/

news/mitteilungen/swissmedic_bmgf_zusammen- arbeit.html

2 https://www.zeitpunkt.ch/der-groesste-impfstoff- investor-schenkt-der-swissmedic-900000-dollar 3 https://www.cnbc.com/2019/01/23/bill-gates-turns-

10-billion-into-200-billion-worth-of-economic- benefit.html

Replik auf «Hat Swissmedic einen Interessenkonflikt?»

Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swiss- medic unterstützt seit 2015 ressourcenarme Länder südlich der Sahara beim Zugang zu wichtigen Arzneimitteln. Die Entwicklungs- zusammenarbeit im Rahmen der Schweize- rischen Gesundheitsaussenpolitik (GAP) darf nicht aus den ordentlichen Einnahmen (Ver- fahrensgebühren, Aufsichtsabgaben und Bun- desbeitrag) finanziert werden. Die auf der Swissmedic-Website transparent publizierten Beiträge der Bill & Melinda Gates Foundation werden zweckgebunden für konkrete Pro- jekte eingesetzt. Namentlich führt Swiss- medic Trainings und Schulungen für Zulas- sungsbehörden aus Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen durch, unterstützt

Facharztprüfung

Zur Erlangung des Facharzttitels Chirurgie Datum:

Mittwoch bis Freitag, 5. bis 7. Mai 2021 Mittwoch bis Freitag, 3. bis 5. November 2021 Ort:

Lindenhofspital Bremgartenstrasse 117 Postfach, 3001 Bern Anmeldefrist:

– Donnerstag, 21. Januar 2021, für Prüfungen im Mai 2021

– Donnerstag, 22. Juli 2021, für Prüfungen im November 2021

regionale Harmonisierungsinitiativen in Af- rika und bietet mit dem MAGHP-Verfahren (Marketing Authorisation for Global Health Products) wissenschaftliche Beratung und Zu- lassung von globalen Gesundheitsprodukten an (Details siehe www.swissmedic.ch/bmgf).

Die Unabhängigkeit des Schweizerischen Heilmittelinstituts und die Erfüllung des gesetz lichen Auftrags zum Schutz der Ge- sundheit von Mensch und Tier in der Schweiz werden durch diese Entwicklungszusammen- arbeit nicht tangiert.

Lukas Jaggi, Mediensprecher Swissmedic

SGGG­Bayer­Forschungs­Grant für Nachwuchsforschende

Die SGGG gynécologie suisse schreibt zum zweiten Mal den SGGG-Bayer-Forschungs- Grant aus. Der Grant ist mit 80 000 Franken dotiert und soll alle zwei Jahre vergeben wer- den. Er richtet sich an Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz, welche sich in Weiterbildung zum Facharzttitel Gynäkologie und Geburts- hilfe befinden oder diesen bereits haben und eine wissenschaftliche/akademische Karriere Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch → Weiterbildung → Facharzttitel und Schwer- punkte → Chirurgie

anstreben. Sie sollen das 40. Altersjahr noch nicht überschritten und sich bereits durch wissenschaftliche Leistungen (Nachweis be- reits erbrachter Leistungen in der Forschung) ausgezeichnet haben. Bereits Habilitierte sind nicht zugelassen.

Dieser Forschungs-Grant soll explizit für die Förderung einzelner Personen eingesetzt wer- den und diesen ermöglichen, Freiräume für die eigene Forschungstätigkeit zu schaffen. Er ist daher nicht als Projektförderung gedacht.

Der vollständige Ausschreibungstext und das Gesuchsformular sind auf der Homepage un- ter www.sggg.ch abrufbar.

Der Antrag muss bis am 12. März 2021 beim Sekretariat der SGGG, Altenbergstr. 29, Post- fach 686, 3000 Bern 8, eingereicht werden.

Die Leserbriefe geben die Meinung des Ver­

fassers oder der Verfasserin wieder. Der Inhalt eines Leserbriefs muss nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln. Die Redaktion über­

nimmt keine Verantwortung für Inhalt und Richtigkeit der getätigten Behauptungen. Jede Verfasserin und jeder Verfasser ist persönlich für ihre/seine Aussagen verantwortlich.

BRIEFE / MITTEILUNGEN 1223

Briefe an die SÄZ

Mitteilungen

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2020;101(39):1223

Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html

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Wichtige sicherheitsrelevante Mitteilung | Wangen-Brüttisellen, 23. September 2020

MEDA Pharmaceuticals Switzerland GmbH | Hegnaustrasse 60 | 8602 Wangen-Brüttisellen

Hintergrund zu den Sicherheitsbedenken

Flucytosin ist ein Antimykotikum für die Behandlung von systemischen Hefe- und Pilzinfektionen, die durch empfind- liche Organismen verursacht werden: Solche Infektionen sind Kryptokokkose, generalisierte Candidiasis, Chromoblas- tomykose und Aspergillose (ausschliesslich in Kombination mit Amphotericin B). Flucytosin ist ein 5-Fluorouracil (5-FU) Prodrug. Eine relevante systemische Exposition von 5-FU wurde bei Patienten beobachtet, die mit Flucytosin behan- delt wurden.

Das geschwindigkeitsbestimmende Enzym im Katabolis- mus von 5-FU ist Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD).

Die DPD-Aktivität unterliegt einer grossen Variabilität. Ein vollständiger DPD-Mangel ist selten (0,01–0,5% der Kauka- sier). Ein partieller DPD-Mangel betrifft schätzungsweise 3–9% der kaukasischen Bevölkerung.

Bei Patienten, die mit systemischem 5-FU oder deren Pro- drugs behandelt werden, führt eine beeinträchtigte DPD- Enzymfunktion zu einem erhöhten Risiko für schwere oder lebensbedrohliche Toxizität (Stomatitis, Schleimhautentzün- dung, Durchfall, Neutropenie oder Neurotoxizität). Bei Pati- enten mit einem Mangel an DPD-Enzym ist das Risiko einer schweren Arzneimitteltoxizität erhöht, wobei die Intensität der Toxizität mit dem Ausmass des DPD-Mangels korreliert.

Bei Patienten mit vollständigem DPD-Mangel besteht ein erhöhtes Risiko, eine lebensbedrohliche oder tödliche Toxi- zität zu entwickeln, weshalb unter diesen Voraussetzungen die Behandlung mit Flucytosin kontraindiziert ist.

Die Bestimmung der DPD-Aktivität kann in Betracht gezo- gen werden, wenn eine bestätigte oder vermutete Arznei- mitteltoxizität vorliegt. Bei Verdacht auf eine Arzneimittelto-

xizität sollte der Abbruch der Behandlung mit Flucytosin in Betracht gezogen werden.

Um Verzögerungen in der antimykotischen Therapie zu ver- meiden, sind jedoch vor Behandlungsbeginn keine Tests auf DPD-Mangel vorgeschrieben.

Massnahmen

Die Arzneimittelinformation von Ancotil

®

Infusionslösung 1% (i.v) wird in den Rubriken «Kontraindikationen», «Warn- hinweise und Vorsichtsmassnahmen» angepasst.

Die aktualisierte Arzneimittelinformation wird unter www.

swissmedicinfo.ch publiziert.

Meldung von unerwünschten Arzneimittel­

wirkungen

Für Meldungen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) empfiehlt Swissmedic, das dafür entwickelte Melde- portal Electronic Vigilance System (ElViS) zu verwenden.

Alle erforderlichen Informationen hierzu sind unter www.

swissmedic.ch zu finden.

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie weitere Informati- onen, dann kontaktieren Sie uns bitte telefonisch unter 041 768 48 48 oder per E-Mail unter pv.switzerland@

mylan.com

Freundliche Grüsse

MEDA Pharmaceuticals Switzerland GmbH

Country Manager, Tomasz Lorenz

Head of Pharmacovigilance / Swiss QPPV Daniela Eigenmann

Ancotil

®

(Flucytosin), Infusionslösung 1% (i.v.)

Neue Kontraindikation und aktualisierte Empfehlungen zur Anwendung bei Patienten mit DPD­Mangel

MEDA Pharmaceuticals Switzerland GmbH möchte in Abstimmung mit Swissmedic über folgende Sicherheits- informationen informieren.

Zusammenfassung

• Die Behandlung mit Flucytosin ist bei Patienten mit bekanntem vollständigen Dihydropyrimidin-

Dehydrogenase-Mangel (DPD-Mangel) kontraindiziert, da das Risiko einer lebensbedrohlichen Toxizität besteht.

• Bei Patienten mit einem partiellen DPD-Mangel besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko für eine schwere Toxizität.

• Die Bestimmung der DPD-Aktivität kann in Betracht gezogen werden, wenn eine Arzneimitteltoxizität bestätigt oder vermutet wird.

• Im Falle einer Arzneimitteltoxizität sollte der Abbruch der Behandlung mit Flucytosin in Betracht gezogen werden.

• Um Verzögerungen in der antimykotischen Therapie zu vermeiden, sind jedoch vor Behandlungsbeginn keine Tests auf DPD-Mangel vorgeschrieben.

Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html

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