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5fi1

Qejämä und Benai Qejämä

in der älteren Syrischen Literatur,

Vou A. J. Wensinck.

Über die Benai Qejämä in der ältesten syrischen Kirche hat

F. C. Burkitt gehandelt in seinem schönen Buche Early eastern

Christianity^). Seine Aufstellungen sind z. T. von Dom Conolly

bestritten worden-). Es sei mir erlaubt die Frage von der sprach¬

lichen Seite zu betrachten , denn die bisherigen Erklärungen der 5

Worte j^"r> und jy>- 0 »•> haben mich nicht befriedigen können.

Die Übersetzung „Mönche" kann ich hier außer Betracht lassen,

weil sie auf die sprachliche Form des syrischen Ausdrucks keine

Rücksicht nimmt. Gewöhnlich aber übersetzt man Jv^-p 1^ mit:

Bundessöhne, filii foederis, sons of the covenant^). Parisot hat das 10

in seiner Afrahat - Ausgabe (I , LXV) folgendermaßen motiviert :

.... vocantur J>r>- n .". i-n , quod ad litteram sonat „filii foederis",

eosque significat qui se Deo ad servandam continentiam pacto

devoverunt.

Nun gibt es Stellen , wo — dem syrischen Sprachgebrauch 15

gemäß — das Wort J'o- r\ die Gesamtheit der jirt- n ."i-s bedeutet.

Auch hier bieten die genannten Gelehrten „foedus" und „Bund";

Parisot sollte konsequenterweise eigentlich „pactum" haben.

Diese Wiedergabe des Wortes kommt mir unberechtigt vor.

Es findet sich freilich ganz geläufig in der Bedeutung „Bund"; 20

aber immer analog dem hebräischen ri^2, also „dasjenige, was

1) Ich zitiere die deutscbe Übersetzung von E. Preuschen; das. S.87 ff.

2) Journal of Tbeological Studies, VI, 522 ff.; dagegen wieder Burkitt, ib., VII, 10 ff.

3) Bert (Texte uud Untersuebungen III) bat ganz ungenau , Bundes¬

brüder'.

(2)

562 Wensinck, Qejäma und Benai Qejämä in der syr. Literatur.

statuiert worden ist'. So weit ich sehe, wird es aber nie gebraucht

zur Bezeichnung von verbündeten Personen, wie obengenannte Über¬

setzer wollen. Der Begriff des Verbindens ist dem Worte, kraft

seiner Etymologie , ganz fremd. Aber dem deutschen Leser wird

6 die Übersetzung »Bund' nicht gleich auffallen, weil im Deutschen

das Wort auf die verbündeten Personen übertragen gebraucht werden

kann. Aber obendrein ist hier nicht einmal die Eede von ver¬

bündeten Personen.

Wir wollen versuchen, eine Übersetzung des Wortes jvN. n zu

10 geben, welche etymologisch berechtigt ist ; wir werden hieraus auch

über die J<n-o .'! i-s genauere Kunde gewinnen.

Die Lexika verzeichnen s. v. Jvn- q die Bedeutung , status,

statio', und ich meine, daß »Stand, Bestand' die richtige Über¬

setzung ist an vielen Stellen in der älteren syrischen Literatur,

15 namentlich bei Afrahat. Ich teile hier einige solcher Stellen mit:

1. Afrahat (ed. Parisot), I, 588, 3 ff. Er redet hier von Richtern,

welche so hart sind , daß sie sogar ungeborene Kinder verurteilen

und Arme und Bedürftige Jw JaxjOO »und den heiligen Stand".

2. ib., 916, 11 ff. Afrahat erklärt hier Jesaja 4, 17—19, wo

20 Zedern , Buchsbäume , Myrte und Ölbäume in der Wüste verheißen

werden: )j'o>s >$o^N../ ^"»^7 JfnvOO ]cd\o I^v^Jo )J'>)o

. ,e\ j Y>- o o »die Zedern und die Buchsbäume und die Myrte

und die Ölbäume, das sind die Priester des Volkes und der heilige

Stand".

25 3. ib., 817, Iff jj^? jio)^ >2>jo .^m>aj; W

^LJdjs; jl.Qju*i3o jLc^oboo jju^jo jva.o jjot -.»X

»Ich will dich , Geliebter , auch über diesen Punkt , der mir sehr

am Herzen liegt, belehren: über diesen heiligen Stand und die

Jungfräulichkeit und Heiligkeit, worin wir stehen". Ebenso I, 72, 11:

soo>2 .^-VN- o « jvN. o jjO)j )fc>l»jbkjL»das Fundament dieses Standes, in welchem wir stehen".

4. ib., 345,8. jjovo jbo-^jO jj^ jjoo) jjO)^^

^>JJ Jfc>^?oY>\Y> )o*i3 ^ jo^i opojs o)^r^ >^iotiJo jjci^joo J&.bboo J}o»s^jl.Q*-jÄ.o jldS-obCii. >50)A2ij Q-:x^)?

85 .darum geziemt es sich also, daß die Hornbläser, die Herolde der

(3)

Wensinck, Qejama und Benai Qejäma in der syr. Literatur. 563

Kirche , rufen und warnen den ganzen Stand Gottes vor der

Taufe, nämlich diejenigen, welche sich gewidmet hahen der Jung¬

fräulichkeit und Heiligkeit, Jünglinge und Jungfrauen und Heilige'.

Ebenso I, 348, 1 f

5. ib., 232, 6 flf. ojio Vs^ Jo) K-jJO J^tÄ. O»^ i;*.0 R

jj^w^yo jiä^? IIa*. ^ joj^? O^XUO , und er be¬

freite das heilige Volk; denn wahrlich der ganze Stand Gottes

ist befreit von Belästigung seitens der Könige und Machthaber".

6. ib., II, 105, 21 flf. -..^-^y sjjiSU faxM

^x\,o w.po;o>x> :^y '-^^ '"^i^U .... ^y^y .^x>.o ^

»deine Seele erzürne .... wegen deiner Priester, welche vertilgt

sind , über deinen Stand, welcher verfolgt ist ....; unser Volk

ist zerstreut, unser Blut vergossen, unser Stand schmachvoll be¬

handelt". Ebenso II, 112, 6 und 113, 24 flf.

Wir finden an diesen Stellen den „Stand Gottes' oder den is

»heiligen Stand", aus Asketen zusammengesetzt. Das ist nichts

ungewöhnliches. Nach Harnaek (das Lectorambt, Texte u.

Unters., II, 5, S. 70) kennen auch die Synodalkanones einen der¬

artigen Stand ; und derselbe Gelehrte sagt (Mission u. Aus¬

breitung des Christentums-, I, 340) ... »dafür entstanden «o

heilige Stände (Märtyrer, Konfessoren, Asketen)'.

Ist jvN. o der heilige Stand , so sind Jvn. r\ .'' i-\ diejenigen,

welche zum heiligen Stande gehören.

Es ist nun bekanntlich eine Frage, inwiefern dieser heilige

Stand bei Afrahat mit der kirchlichen Gemeinde zusammenfällt. 25

Afrahaj; unterscheidet den heiligen Stand einerseits von den Priestern

(I, 916, 11 flf.), andrerseits von dem Volke (II, 105, 21 flf.). Daß

aber ursprünglich Jv%- c die ganze Gemeinde umfaßt hat, geht hervor

aus der schon von Burkitt besprochenen Stelle, Doctrina Addaei,

edit. Phillips, wo der Zustand der Urgemeinde Edessa's ge- so

schildert wird: ^0|)0 OOO) -^^p>'^' jjüyo )*^.^y o^SA ^y 1*0.0

^oyo OOO) ^JL>*i30 »der ganze Bestand nun von Männern und

Weibern war keusch und züchtig und sie waren heilig und rein".

Schließlich noch eine Bemerkung über die Jvn- p» t-N , wo sie

den griechischen KavoviKoi entsprechen und Burkitt (a. a. 0., S. 87) S5

»Regulierte" übersetzt. Burkitt's Belegstelle ist Kanon Laod. 15;

l, 1 *

(4)

564 Wensinck, Qejämä und Benai Qejäma in der syr. Literatur.

dort heißt es: nsQi rov (irj Ssiv nXiov xäv xavovix&v tpalräv, rmv inl rbv ci(ißo>va avctßaivovrmv xal anb öiqj&i^ag ipaXXövrav, srigovg

rivdg ipdlkeiv cv ixxlijala. Syrisch (ed. Schultheß , Abh. Wiss.

Böttingen, N. F., Band X, S. 91): ^-«»p |iv-.jj jOJ) JJj

5 ^jQ^oj Jjoosoji; >^öt •. Qff\m°> jxuo JIo jJ/ •.

^Vopo )Sb<0 »darüber, daß es sich nicht geziemt, daß andere in

der Kirche Psalmen singen als die Psalmensänger, welche Benai

Qejämä sind : jene, welche den Ambon betreten und aus den Büchern

singen".

10 Hier bedeutet xavovixoi nicht »Regulierte", sondern oi iv rm

xavövi i^sra^öfievoi, wie es Kanon Nicaea 19 heißt, xavav bedeutet

hier »Verzeichnis der Geistlichen" ; die Psalmensänger sollen also

Kleriker sein. Vgl. zu dieser Bedeutung von xavmv den Aufsatz

von Dr. München in Zeitschr. f. Philos. und kath. Theol.,

15 Heft 26, S. 64: »Zum bleibenden Nachweise von den geschehenen

Beförderungen und zur Aufrechterhaltung der Ordnung mußten die

so angestellten Geistlichen in ein Verzeichnis eingetragen werden,

das Canon hieß".

jvN. o ist hier = xaväv = Verzeichnis. Hier muß die Be-

20 deutung »Bestand" zum Begriffe »Verzeichnis" hinübergeleitet haben.

4 1 *

(5)

565

Carsten Niebuhr's Nachlaß in der Kieler Universitäts-

Bibliothek.

Von

Bibliothekar Dr. W. Lttdtke.

Die Kieler Universitäts-Bibliothek besitzt einen Teil des Nach¬

lasses Carsten Niebnhr's. Unter der Signatur K. B. 314, I — IV

stehen zunächst (I — III) drei in orientalisches Leder gebundene

Tagebücher seiner arabischen Reise. 314, IV ist eine Kapsel mit

folgendem Inhalt: 6

1. Journal über die Reise in Jemen.

2. Firmän des Sultans für die Reisegesellschaft, datiert den

15. MuhaiTem 1175 (= 16. August 1761).

3. Teskere des Mutasillim zu Basra.

4. Korrespondenz mit dem Grafen Bernstorf 1758—73, lo

18 Nummern: 16—18 Konzepte Niebuhr's.

5. Kurzer lateinischer Bericht, d. Havniae, d. 1. Sept. 1768.

6. Briefe seiner orientalischen Freunde 1766—77, 32 Nrn.

Die meisten sind von dem holländischen Konsul in Aleppo N. van

Maseyk und seiner Frau, die Niebuhr in gutem Andenken behalten is

haben; seitdem er abgereist ist: ,il ny a ny Violon, ny Mandoline

qui se fasse entendre'. Nr. 22—24 sind von Pat. Russell,

Nr. 25—32 von J. H. Pury, ebenfalls aus Aleppo. Vgl. Carsten

Niebuhr's Leben von seinem Sohne: Kieler Blätter Bd. 3, 1816,

S 34; S. 84: „Musik liebte er'. 20

7. Korrespondenz mit Herder 1787—88, 4 Nrn., von Niebuhr

zwei Konzepte. Herder schickte Niebuhr mit dem ersten Briefe,

einigen vom 14. Oct. 1787 datierten Zeilen, seine Schrift: Persepolis.

Eine Mutmaasung. Gotha 1787 (= Sämmtliche Werke. Hrsg. von

Suphan. Bd. 15, 1888, S. 571—621). Niebuhr's Sohn spricht von «6

dieser Anfmerksamkeit Herder's als von dem „ersten nach manchen

Jahren vernommenen Zeichen , daß er von den Landsleuten nicht

vergessen sei' (a. a. 0. S. 60). Auf die Rezension Niebuhr's, die im

Deutschen Museum, März 1788, S. 209—223 1) erschien, bezieht

sich der zweite Brief Herders, der am Schlüsse dieses Auf- so

1) Von Herder der 2.. Aufl. von Persepolis beigegeben (Herder's Werke Bd. 15, S. 607 flf).

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