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Archiv "Studienergebnisse aus Ulm: Antibiotisches Dosieraerosol bei Atemwegsinfektionen" (04.10.1990)

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kungen derzeit in Phase III der klinischen Prüfung, das heißt, es werden mit dieser Substanz bereits größere pla- zebo-kontrollierte Studien durchgeführt. Der GM-CSF wird bei chemotherapierten Krebspatienten mit dem Ziel eingesetzt, das hohe Risiko schwerer Infektionen zu re- duzieren, welches aus der Knochenmarktoxizität von Zytostatika resultiert. Mehre- re Studien dokumentieren, daß sich das durch Zytostati- ka geschädigte Knochenmark

bei Gabe von GM-CSF deut- lich schneller erholt. Brand- neu sind die Ergebnisse einer plazebo-kontrollierten Dop- pelblind-Studie, in der Pa- tienten nach Knochenmarks- transplantation mit GM-CSF behandelt wurden: In Über- einstimmung mit offenen Vorstudien war dabei unter GM-CSF ein schnelleres An- wachsen des Knochenmarks zu beobachten, wobei eine ausreichende Anzahl weißer Blutzellen mehr als eine Wo- che früher als unter Plazebo

erreicht wurde. Dadurch ließ sich die Inzidenz bakterieller Infektionen eindrucksvoll verringern. Der Zeitraum, für den die Patienten in sterilen Einheiten isoliert werden mußten, verkürzte sich durch die Gabe von GM-CSF um durchschnittlich zehn Tage von 58 auf 48 Tage!

In einer sehr frühen Phase der klinischen Erprobung be- findet sich das hämopoetische Wachstumshormon Interleu- kin 3, mit dem — wie Dr.

Frisch erklärte — erstmals ein

vielversprechender Therapie- ansatz verfügbar ist, um die Bildung von Thrombozyten zu stimulieren. Laut ersten Erfahrungen lassen sich auch schwere Thrombopenien durch Interleukin 3 günstig beeinflussen, wobei sowohl Krebspatienten nach Chemo- therapie als auch Patienten mit primären Blutbildungs- störungen potentielle Kandi- daten sind für eine Therapie mit diesem hämopoetischen Wachstumshormon.

Ulrike Viegener

Studienergebnisse aus Ulm

Antibiotisches Dosieraerosol bei Atemwegsinfektionen

Wann, womit und soll überhaupt eine Lokalbehand- lung von Luftwegsinfektionen erfolgen? Um solche Fragen ging es bei einem vom Unter- nehmen Itherapia, München, veranstalteten Satellitensym- posium zur 61. Jahresver- sammlung der Deutschen Ge- sellschaft für Hals-Nasen-Oh- ren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, in Würzburg Ende Mai 1990. Das Thema lautete: „Entzündung und Entzündungshemmung — Bei- trag des Fusafungin-Dosier- aerosols zur lokalen Therapie akuter Atemwegsinfektio- nen".

Bei systemischer Antibio- tikatherapie werden in der Schleimhaut nur unzurei- chende Wirkspiegel erreicht.

Die lokale Applikation, so Prof. Horst Ganz, Marburg, zeigt einige unbestreitbare Vorteile: hohe Wirkspiegel vor Ort, Fehlen systemischer Nebenwirkungen, Dosiser- sparnis. Die Diskussion, ob Lokalantibiotika durch Des- infektionsmittel ersetzt wer- den können, wird derzeit kon- trovers geführt. Wegen unan- genehmer Nebenwirkungen bleibt als Domäne der loka- len Desinfizientien die Be- handlung nur der Mundhöh- le, wo allerdings die Antisep- tika nur eine Keimarmut für wenige Stunden erzielen. Ein

antibiotisches Dosieraerosol ist dagegen im ganzen oberen Luftwegebereich anwendbar und verträglich. Die Schleim- häute der Nase, sämtlicher Rachenetagen und der unte- ren Luftwege lassen sich er- reichen.

Besonders schwierig, so war auf diesem IV. Locabio- sol®-Expertenworkshop in Würzburg zu hören, ist es, die antiinflammatorische Wirk- samkeit der Behandlung ob- jektiv nachzuweisen. Bisher wurden allein subjektive Kri- terien herangezogen. Auch die Rhinomanometrie erlaubt als objektives Meßverfahren des nasalen Widerstandes le- diglich partielle Aussagen.

An der Universitäts-HNO- Klinik in Ulm wurde die aku- stische Rhinometrie einge- setzt. Mit dieser Methode las- sen sich die ödematösen Re- aktionen der Schleimhaut durch die Messung der freien Querschnittsfläche objektiv erfassen. Auf diese Weise läßt sich auch die Mukosare- aktion nach Allergenprovoka- tion quantifizieren und damit eine echte allergische von ei- ner vasomotorischen Reakti- on unterscheiden. Zusätzlich versuchte man, den Entzün- dungszustand mit dem Video- endoskop und einer digitalen Farbauswertung des Bildes zu klassifizieren.

In einer Ulmer Pilotstudie wurde das Dosieraerosol Lo- cabiosol® (Wirkstoff Fusafun- gin), das an Kulturzellen die Produktion von Superoxidra- dikalen hemmt, auf seine an- tiinflammatorische Wirkung untersucht. Zehn Patienten mit vasomotorischer (hyper- reflektorischer) Rhinopathie erhielten kontrolliert über zehn Tage viermal 250 p,g/Tag Fusafungin. Als Vergleich zu den Daten der akustischen

Die Ergebnisse der schwe- dischen Ticlopidin-Multizen- terstudie (STIMS) „Preventi- on of myocardial infarction and stroke in patients with in- termittent claudication; ef- fects of ticlopidine" wurden nunmehr im Journal of Inter- nal Medicine (1990, 227:

301-308) veröffentlicht. Sie bestätigen die Aussagen, die bereits in der Canadian Ame- rican Ticlopidine Study zur Hirninfarkt-Prophylaxe doku- mentiert wurden (Bericht im DÄ, Heft 50, 14. 12. 1989).

In der doppelblind plaze- bokontrollierten schwedi- schen Studie wurden 687 Pa- tienten über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren beobachtet. Erstmals liegen nun zur Therapie mit dem Thrombozyten-Aggregations- hemmer Ticlopidin (Tiklyd®, Sanofi Pharma) valide Lang- zeitdaten zur Prävention kar-

Rhinometrie dienten die Er- gebnisse von 136 Gesunden und 116 nasalen Provokati- onstests.

Die Farbanalyse ließ bei der geringen Patientenzahl noch keine klare Auswertung zu. Mit der akustischen Rhi- nometrie ließ sich ein deutli- cher Abschwelleffekt, der vor allem im Bereich der Concha nasalis inferior ausgeprägt war, nachweisen.

Dr. med. C. Herberhold

dialer und zerbraler Ereignis- se bei Patienten mit Claudica- tio intermittens vor:

• Die Gesamtmortalität lag in der Ticlopidin-Gruppe um 29,1 Prozent niedriger als in der Kontrollgruppe.

• Signifikant reduziert war in der Ticlopidin-Gruppe auch die Zahl der primären Endpunkte (Herzinfarkt, Schlaganfall, TIA).

Häufigste Nebenwirkung war die Diarrhö; bei sieben Patienten wurde Leuko- be- ziehungsweise Thrombozyto- penie beobachtet, allerdings reversibel.

Insgesamt bestätigte sich in der STIMS, daß die hohe Morbiditäts- und Mortalitäts- rate von kardio- und zerebro- vaskulären Krankheiten bei Claudicatio intermittens mit einer Ticlopidin-Langzeit- therapie signifikant gesenkt werden kann. pe

Bei Claudicatio intermittens:

Weniger Infarkte mit Ticlopidin

A-3018 (86) Dt. Ärztebl. 87, Heft 40, 4. Oktober 1990

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